Das wichtigste Gestaltungsmerkmal des Branitzer Parks sind seine prächtigen alten Bäume. Die trockene Witterung der letzten Jahre und des aktuellen Sommers bedroht aber zusehends diese Pracht. Die Parkbäume sind dabei durch den gestörten Wasserhaushalt und das Eintreten von Schädlingen sichtbar geschwächt. Besonders betroffen ist die Rot-Buche, eine Hauptbaumart des Branitzer Parks. In der vergangenen Woche wurde durch den Pflanzenschutzdienst des Landes Brandenburg an dieser Baumart die sogenannte Buchenkomplexkrankheit diagnostiziert. Diese zeigt sich anfangs durch Blattvertrocknungen in der Krone und kann im Anschluss bis zum Absterben des ganzen Baumes führen. Auch die zweite Hauptbaumart, die Stiel-Eiche, ist betroffen. Die extreme Witterung führt bei ihr insbesondere zu einer überdurchschnittlichen Totholzbildung.
Die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz hat diese besorgniserregenden Erscheinungen zum Anlass genommen, ein Monitoring durch einen Baumsachverständigen durchführen zu lassen. Dabei werden nun über einen längeren Zeitraum der Ist-Zustand der Parkbäume erfasst, die Befallsherde dokumentiert und beschrieben, der Abgleich mit Klimadaten, geologischen Karten etc. durchgeführt und notwendige Baumpflegemaßnahmen festgelegt.
Des Weiteren besteht im Branitzer Park aktuell die Gefahr sogenannter „Grünastabbrüche“. Dabei handelt es sich um nicht vorhersehbare Abbrüche gesunder und vollbelaubter Äste, die auch bei Windstille, insbesondere bei hohen Temperaturen und anhaltender Trockenheit vorkommen können. Die Äste können dabei durchaus einen Durchmesser von bis zu 50 cm und eine Länge von 15 Metern erreichen. „Wir bitten unsere Besucher, aktuell umsichtig durch den Park zu gehen und sich nicht unnötig lange unter Baumkronen aufzuhalten“, sagt Parkleiter Claudius Wecke.