Nach der Besetzung von Baggern in den Tagebauen Welzow-Süd und Jänschwalde sitzen derzeit noch drei Umweltaktivisten in U-Haft. Wie das Amtsgericht Cottbus mitteilte, kamen heute zwei weitere Aktivisten nach der Preisgabe ihrer Personalien frei. In den Tagen zuvor hatten bereits dreizehn Inhaftierte nach und nach ihre Identitäten preisgegeben. Begleitet wurden die Inhaftierungen von Protesten weitere Aktivisten, auch vor der JVA Cottbus-Dissechenchen. Dort musste die Polizei gestern eine Versammlung auflösen, die „Gegen die Kriminalisierung von Umweltaktivisten“ demonstrierte. Dabei kam es zu einzelnen Störungen.
Dazu teilte die Polizei mit: Im Laufe des Nachmittags wurden mehrere Bedienstete der JVA an der Ausfahrt bzw. Weiterfahrt mit ihren Fahrzeugen gehindert. In einem Fall sprang ein Teilnehmer der Versammlung auf die Motorhaube eines PKW. Der konkrete Hergang der Handlung ist Gegenstand weiterer Ermittlungen der Kriminalpolizei. Der Auflage, die Zuwegung zur JVA freizuhalten, lehnte der Versammlungsleiter ab, so dass durch die Polizei um 16:40 Uhr die Versammlung aufgelöst wurde. Alle Versammlungsteilnehmer verließen den Versammlungsort und einem Teilnehmer musste ein Platzverweis ausgesprochen werden.
Die Umweltaktivisten hatten Anfang der Woche zwei Kohlebagger im Lausitzer Revier stundenlang besetzt und somit für einen sofortigen Kohleausstieg sowie gegen die Ergebnisse der Kohlekommission protestiert. Die Aktion wurde seitens vieler Politiker und des Bergbaubetreibers LEAG verurteilt.
red/pm