Kinder sollten nicht vor den Eltern sterben. Manchmal passiert es doch und mit der Trauer umzugehen, ist und bleibt häufig eine Lebensaufgabe für die Hinterbliebenen. Hilfsdienste, Seelsorge und Vereine kümmern sich um die Angehörigen und so kam es in diesem Jahr erstmals zu einem Zusammenschluss vieler Beteiligter, um Hinterbliebenen und mitfühlenden Menschen einen Ort zu bieten, gemeinsam zu gedenken und zu erinnern, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich gegenseitig Mut zu machen. Malteser (Hospizdienst und Gruppe „verwaister Eltern“), Johanniter (Kinder- u. Jugendhospizdienst), CTK (Sternenkindergruppe und Seelsorge), evangelische und katholische Kirche sowie das Ronald McDonald-Haus in Cottbus laden am 9.12.2018 mit einer gemeinsamen Gedenkfeier alle ein, in der Marienkirche zusammenzukommen.
Es wird keine Reden oder ähnliches geben. Anlass ist und bleibt die würdevolle und erinnernde Form des Gedenkens der verstorbenen Kinder und die anschließende Begegnung, wo alle Teilnehmenden ins Gespräch kommen können. “An diesem Tag wollen wir besonders die Trauernden würdigen, die ihr Kind in dieser Welt verloren haben. Es soll aller Kinder gedacht und erinnert werden; wann und warum sie auch immer verstorben sind. Eingeladen sind natürlich betroffene Eltern und Zugehörige, aber auch Mitfühlende und sich Solidarisierende. Denn eine große Hilfe in der Trauer ist, wenn Betroffene sehen und erleben, dass sie nicht allein sind. Wenn Menschen da sind, denen es entweder genau so geht oder sie sich mit ihnen solidarisieren; sozusagen eine Schicksalsgemeinschaft bilden.” heißt es von Benjamin Kaschula, Koordinator der Hospiz- und Trauerarbeit der Malteser in Cottbus im gemeinsamen Informationsschreiben der Organisatoren.
Zur anschließenden Begegnung im Pfarrhaus sind betroffene Eltern und Zugehörige verstorbener Kinder und auch Mitfühlende eingeladen. Organisiert und begleitet wird die Begegnung durch Haupt- und Ehrenamtliche die in ihrer täglichen Arbeit der Trauerarbeit „zu tun“ haben und Malteser, Johanniter, CTK und des Elternhauses für die Lausitz. Vor Ort wird ein Lebensbuch geöffnet, in dem Verstorbene eingetragen werden können. Gegen 17 Uhr werden gemeinsam Heliumballons zum Abschluss steigen gelassen, sodass jeder um 19Uhr auch zu Hause sein Kerzenlichtlein ins Fenster stellen kann. Hintergrund ist der an diesem Tag stattfindende „Worldwide Candle Lighting“ als weltweiter Gedenktag der verstorbenen Kinder. Das heißt, überall auf der Welt wird jeweils um 19Uhr Ortszeit ein Kerzenlicht für das verstorbene Kind entzündet und sichtbar ins Fenster gestellt, sodass es eine 24-stündige Lichterkette um die Welt gibt zum Gedenken an die Kinder, die diese Welt bereits verlassen haben.
Termin:
Am 09.12.2018 um 15.30Uhr in der Marienkirche (Adolph-Kolping Str. 17, 03046 Cottbus)