Anlässlich des Internationalen Tages „Keine Gewalt gegen Frauen“ lädt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Cottbus, Sabine Hiekel, am 29. November um 17:00 Uhr zur einzigartigen Solo-Theater-Inszenierung „Kassandra“ des Turmalin-Theaters aus Kunreuth in Ober-Franken (Bayern) in das Cottbuser Stadthaus ein.
„Als Gleichstellungsbeauftragte möchte ich zum diesjährigen Antigewalttag den Blick auf Frauen als Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen, Kriegsbeute und als Versklavte richten. In allen Kriegen spielt Gewalt gegen Frauen und Mädchen als Waffe eine wichtige Rolle. Die Formen reichen von sexueller Ausbeutung, Folter, Zwangsprostitution bis hin zu „Kriegsehen“ und (Massen-)Vergewaltigungen als Rache, Vergeltung und Bestrafung der Feinde. In der jüngsten Geschichte wurden bzw. werden systematische Vergewaltigungen, sexuelle Übergriffe und andere Verbrechen gegen Frauen vor allem im Herrschaftsbereich des Islamischen Staates (IS) angewandt. Hier ist vor allem an das Martyrium der Jesidinnen, eine religiöse Minderheit in der nordirakischen Provinz Ninive, als aktuelles trauriges Beispiel zu nennen. Vom IS gefangenen Frauen und Mädchen, die zum Teil noch Kinder sind, wird täglich sexuelle Gewalt als Kriegstaktik und -waffe zur Einschüchterung von Gegnern, zur Demoralisation der Opfer sowie zur Zerstörung und Vertreibung ganzer ethnischer Bevölkerungsgruppen, angetan. Das sollte die internationale Staatengemeinschaft nicht akzeptieren und dringend helfen“, so Hiekel.
„Kassandra“ ist die Geschichte einer Außenseiterin, in einem Staat, der sich zu einem ausgeprägten Patriarchat entwickelt, einem Krieg führenden Staat, in dem die Männer ihren Gegnern immer ähnlicher werden und die Frauen aus allen Entscheidungsprozessen – insbesondere den politisch relevanten – herausgedrängt werden. Als Kriegsbeute des Griechenkönigs Agamemnon schildert Kassandra das Patriarchat in seinen subtilsten und grausamsten Formen, wie Frauen zum Objekt gemacht und Konflikte emotionalisiert werden, wie allmählich ein Feindbild entsteht und wie der männliche Begriff der Ehre schließlich den Krieg unvermeidlich werden lässt…
Die eigens für die Bühne geschaffene und von Schriftstellerin Christa Wolf autorisierte Textfassung stammt von Günter Bauer, der als Bühnenautor eine besondere Lichtregie führt, die eine neue Dimension der Geschichte schafft und damit die Faszination dieses Abends ausmacht. Cornelia Gutermann-Bauer ist eine Bühnenkünstlerin im wahrsten Sinne des Wortes. Mit ihrer starken Präsenz und ihrem eindringlichen Spiel gelingt es ihr eindrucksvoll, dem Publikum das noch immer hochaktuelle Christa-Wolf-Stück von 1983 zu vermitteln.
Der Eintritt ist frei. Kurzfristige Anmeldungen werden noch bis zum 28. November 2018 per E-Mail an [email protected] oder unter 0355 / 612 13 2018 entgegen genommen.
Termin: „Kassandra“ des Turmalin-Theaters aus Kunreuth in Ober-Franken (Bayern) am Donnerstag, dem 29. November 2018 um 17:00 Uhr im Stadthaus Cottbus
Foto: Günter Bauer