Seit einigen Tagen ist in Cottbus die Bautzener Straße zwischen Hausnummer 111 und Linnéstraße halbseitig gesperrt. Die LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG saniert den dort liegenden Mischwasserkanal, der das gesamte Abwasser aus Cottbus-Sachsendorf, Gallinchen und Groß Gaglow aufnimmt und in freiem Gefälle bis zur Kläranlage Cottbus leitet, immerhin 80 Liter pro Sekunde.
„Dieses Kanalsystem ist bereits seit über 100 Jahren in Betrieb“, erläutert Jonas Krause, Technischer Leiter der LWG. „Nun war es an der Zeit, die alten Betonrohre zu sanieren, um auch in den nächsten 100 Jahren weiterhin eine einwandfreie Entsorgung zu gewährleisten.“
Für die Sanierung nutzt das Unternehmen ein modernes Verfahren, das sogenannte Schlauchlining. Dabei wird ein 20 mm starker Schlauch, der aus Synthesefasern besteht und mit Polyesterharz getränkt wurde, in das alte Rohr eingezogen und dort mit Wärme gehärtet. „Auf diese Weise schmiegt sich dann der Schlauch wie eine zweite, neue Haut an das alte Rohr und stabilisiert es“, erläutert der Fachmann. Der besondere Vorteil: Für dieses Verfahren muss die Straße nicht aufgerissen werden, da nur eine einzige Baugrube notwendig ist. Außerdem ist diese Art der Sanierung deutlich schneller und vor allem auch deutlich günstiger als die offene Bauweise. „So profitieren alle von diesem Verfahren“, betont Jonas Krause. Während der Arbeiten wird das Abwasser über eine provisorische überirdische Leitung abgeführt.
Nachdem am 6. und 7. März zunächst der Hauptkanal mittels Schlauchlining saniert wurde, folgen in den kommenden Tagen auch die Hausanschlussleitungen und Schächte. Es ist geplant, die Maßnahme bis Ende April abzuschließen und danach auch die halbseitige Sperrung der Bautzener Straße wieder aufzuheben.
Bild: Am 6. März wurde in der Bautzener Straße, Höhe Hüttenplatz, der neue Schlauch in das alte Abwasserrohr eingezogen. (Foto: LWG)