Die beiden Regionalligavertretungen des SV Energie Cottbus lieferten sich am Samstag mit ihren Gegnern an Spannung kaum zu überbietende Duelle.
Die jungen Damen von Trainer Marcus Benthin hatten mit den Sportfreunden Brandenburg 94 eine vermeintlich leichte Aufgabe. Die Brandenburgerinnen rangierten mit nur fünf Punkten abgeschlagen auf dem vorletzten Tabellenplatz und die Cottbuserinnen konnten ja bereits in der Vorwoche mit einem 3:1 bei der VSG Altglienicke etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen.
Zunächst sah es auch so aus, dass die Lausitzerinnen nichts anbrennen lassen wollten. Ohne besonders zu glänzen, schaukelten sie den ersten Satz mit einem ungefährdeten 25:21 nach Hause. Wie trügerisch die scheinbare Überlegenheit war, zeigte sich in den kommenden Durchgängen. Die Brandenburgerinnen bestimmten über weite Strecken Satz zwei und schnappten sich den Satz mit 24:26.
Ab sofort war es ein Spiel auf Augenhöhe. Die Energie-Mädels wurden von ihrem Trainer immer wieder wachgerüttelt, sie mögen sich mit klaren Aktionen zurück ins Spiel bringen. Allen voran Luise Hubein, später verdient zur wertvollsten Spielerin auf Cottbuser Seite gewählt, wurde nun um jeden Ball gefightet. Mit 25:23 und 25:22 erkämpften sich die Gastgeberinnen die Sätze drei und vier und konnten die nächsten drei Punkte verbuchen.
Von ganz anderem Kaliber war der Kontrahent der Herren. Die durchweg 15 oder 16 Jahre alten Jungs des VC Olympia Berlin II präsentierten sich in eindrucksvoller Verfassung. Die Energie-Herren konnten den ersten Satz bei ständig wechselnden Führungen über weite Strecken zwar offen halten, zum Satzende hin entschieden jedoch kleine Unkonzentriertheiten den Durchgang mit 25:22 für die Berliner. Das wollten sich die Cottbuser so nicht gefallen lassen. Mit starkem Aufschlagspiel erarbeiteten sich die Gastgeber einen komfortablen Vorsprung, den sie bis zum Satzende gegen die nun munter durchwechselnde Berliner nicht mehr her gaben (25:14). Der 3. Satz ähnelte dem ersten Durchgang wie ein Ei dem anderen. Da die im Schnitt doppelt so alten Cottbuser zum Satzende jedoch weiter konzentriert am Ball blieben, fiel das 24:26 eher glücklich zu Gunsten des VC Olympia aus. Von nun an hatten die Cottbuser das Spiel im Griff. Mit 25:10 entschieden sie den Satz 4 mehr als deutlich für sich, so musste einmal mehr der ungeliebte Entscheidungssatz über Sieg und Niederlage entscheiden. Eine 6:3-Führung reichte zunächst nicht, um die Berliner zu beeindrucken. Knapp bei 8:7 wurden die Seiten gewechselt und im Gleichschritt ging es auf die magische 15-Punkte Grenze zu. Zwei Bälle Unterschied müssen für den Satzgewinn her. Geht es wie zuletzt gegen den MTV Mariendorf in die Verlängerung? Seinerzeit gewannen die Hausherren in einem nervenaufreibenden Krimi mit 26:24.
Cottbus hatte bei 14:13 den ersten Matchball. Weiter fünf Matchbälle sollten folgen. Bei 19:18 wuchtete der gegnerische Diagonalangreifer zwar den Ball aus dem Rückraum sehenswert in das Cottbuser Feld, übertrat dabei allerdings regelwidrig die Angriffslinie. Somit hatte der SV Energie erneut ein 5-Satz-Spiel denkbar knapp für sich entscheiden können und kletterte wieder auf den zweiten Tabellenplatz.
Am kommenden Wochenende spielen beide Energieteams beim Vfk Süd-West Berlin. Die Frauen haben zwar rein rechnerisch die deutlich leichtere Aufgabe gegen die abstiegsbedrohten Berlinerinnen, aber auch die Herren rechnen sich bei der stark in die Saison gestarteten Süd-West-Truppe einiges aus. Der zu Beginn der Saison mit dem Aufstieg liebäugelnde VfK Süd-West Berlin schwächelte zuletzt und rutschte auf den 6. Tabellenplatz ab.