… und über 350 Sportler/innen aus 22 Vereinen kamen am gestrigen Samstag in die Leichtathletikhalle im Sportzentrum.
Ich musste mir sagen lassen, dass Kanuten im Winter gemacht werden! Als ich dann gestern die vielen ehrgeizigen, motivierten und ausdauernden Sportler sah, war mir klar, was mit diesem Satz gemeint war. Einfach mal bei Sonnenschein in ein Kajak steigen und sich den Wind durch das Haar wehen zu lassen – wer mit dieser Vorstellung zum Kanusport kommt, der irrt gewaltig. Denn irgendwo muss die Kondition ja herkommen!
Alles fing einmal in ganz kleinem Rahmen an. Frank Kroker hatte vor über 20 Jahren eine tolle Idee für kleine Sportler und Sportlerinnen. Da traf man sich am Bootshaus in der Ludwig-Leichhardt-Allee, absolvierte in einer Turnhalle einen Gewandheitslauf, lief ein paar Runden um das Planetarium und vollzog einige Übungen im kleinen Kraftraum des Bootshauses. Tauziehen stand damals auch noch auf dem Programm und oft waren es nicht mehr als vier Vereine, die dort ihre Kräfte messen wollten.
Nicht nur das schlechte Wetter im März war schuld, dass die Wettkampfbedingungen nicht so ideal und zeitgemäß empfunden wurden. Kanurennsportwart Bernd Leeck bündelte dann alte und neue Konzeptionen und so war der Gang in die Leichtathletikhalle eine tolle Idee. Die Sportler hatten ein Dach über dem Kopf, Kälte und Regen bremsten keine Wettkämpfe mehr aus. Der Gewandheitslauf wurde schicker gestaltet, ein Slalom eingeführt und die Übungen für den Kraftkreis komplett neu zusammengestellt.
Nun ist die Leichtathletikhalle schon seit 6 Jahren der Austragungsort des Athletik-Mehrkampfes und jedes Jahr wächst die Teilnehmerzahl. Gestern waren es 100 Sportler mehr als im Vorjahr.
Zum Abschluss des Wettkampfes (und um die Spannung bis zur Siegerehrung auf die Spitze zu treiben) besuchte sogar Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau die Sportveranstaltung. Wer jetzt noch Kraft und Puste hatte, durfte versuchen, dem Jagdhorn des Fürsten einen Ton zu entlocken. Das gelang nicht immer und die kleinen Sportler waren überrascht, dass es hier nicht nur auf kräftiges Blasen ankommt, sondern auch Mund- und Gesichtsmuskulatur eine wichtige Rolle spielen. Ein neues Musiktalent wurde gestern nicht geboren – alle wollten beim Kanusport bleiben.
Mit etwas Verspätung ging es dann endlich zur Siegerehrung. Moderatorin und Organisatorin Daniela van der Meer bekam ganz druckfrisch die Ergebnisse von Bernd Leeck geliefert, der aufgrund der vielen Teilnehmer eine enorme Anzahl an Messungen auszuwerten hatte.
Vom Fürsten Pückler persönlich bekamen allen Platzierten ihre Urkunden, Medaillen und Pokale übergeben.
Bewundernswert, mit wie viel Herzblut hier Vereinsarbeit geleistet wird!