Kundgebung anlässlich des Internationalen Holocaustgedenktages
Unter dem Motto „Vergessen ist die Erlaubnis zur Wiederholung“ ruft das Bündnis Cottbus Nazifrei! zu einer Gedenkkundgebung für die Opfer des Nationalsozialismus auf. Am 27. Januar, dem Internationalen Holocaustgedenktag, beginnt die Veranstaltung um 16 Uhr am Standort der ehemaligen Synagoge in der Karl-Liebknecht-Straße vor der Galeria Kaufhof Filiale.
Vor 71 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das KZ Auschwitz durch die Rote Armee befreit. Dieser Tag wurde deshalb von den Vereinten Nationen zum Internationalen Holocaustgedentag erklärt. „Auch wir wollen in Cottbus diese Gelegenheit nutzen, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken“, so Jakob Lupus vom Bündnis Cottbus Nazifrei!. An diesem Jahrestag wird an die unvorstellbar grauenhafte Barbarei in Auschwitz und in den anderen KZ’s der faschistischen Diktatur erinnert.
Die Kundgebung verbindet zugleich Mahnung und Aufforderung, jeglicher Art von Rassismus und Antisemitismus von Anfang an entschieden entgegen zu treten. „Angesichts der zunehmenden rassistischen Stimmung in unserem Land, kann nicht oft genug betont werden: Erinnerung ist bitter notwendig, denn Vergessen ist die Erlaubnis zur Wiederholung“, erklärt Luise Meyer vom Bündnis. Der Massenmord in Auschwitz und in den anderen Konzentrationslagern beweisen nachdrücklich: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Auch aus Cottbus wurden zahlreiche Menschen in verschiedene Lager, u.a. Theresienstadt deportiert. Der letzte Deportationszug verließ Cottbus am 24. August 1942 nach Theresienstadt. Mit ihm wurden Synagogenvorsteher Georg Schlesinger sowie alle BewohnerInnen der „Judenhäuser“ Rossstraße 27 und der Münzstrasse 42 deportiert. In den Waggons des Zuges waren insgesamt 764 Menschen zusammen gepfercht – von ihnen haben nur 31 den Holocaust überlebt. Unter den Deportierten befand sich auch die 91jährige Johanna Blankenstein, die am 24. Oktober 1942 in Theresienstadt starb. Am 26. Oktober 1942 fuhr der erste Transport aus Theresiestadt nach Auschwitz. Es waren 1.866 Personen, davon 105 Kinder. 1.619 wurden vergast. Auschwitz war nun das Ziel aller künftigen Transporte aus Theresienstadt.
Cottbus Nazifrei! macht außerdem auf eine weitere Veranstaltung am Mittwoch aufmerksam. Um 17 Uhr findet ein Gedenk-Konzert in der Synagoge in der Spremberger Straße statt.
Weitere Einzelschicksale finden sie in der Broschüre anbei oder bei der Stolperstein-Initiative in Cottbus.
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Quelle: Cottbus Nazifrei!