Von Cord Panning, Parkdirektor und Geschäftsführer der Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“
Am Mittwoch, dem 16.12.15, 18:30 Uhr, Besucherzentrum auf dem Branitzer Gutshof, Kleiner Veranstaltungsraum
Nach langen Jahren der Konzentration auf Schloss- und Terrassenpark widmet sich die Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“ in den nächsten Jahren verstärkt der gartendenkmalpflegerischen Restaurierung von Bergpark und Pleasureground des Hermannsbades sowie der aufwendigen Instandsetzung der wichtigsten Baulichkeiten. Der Vortrag stellt die unterschiedlichen Bereiche des Bergparks vor, rekurriert auch auf die Entstehungsgeschichte des Hermannsbades und liefert einen Ausblick auf die bevorstehenden Investitionsmaßnahmen und Projekte in diesem „unbekannten“ Muskauer Park.“
Betrachtet man die Erfolgsgeschichte des Muskauer Parks, so Cord Panning, fällt gemeinhin der Fokus auf den deutschen ‚Schlosspark‘ und den polnischen ‚Terrassenpark‘. Die beiden Teile der Welterbestätte Muskauer-Park-Mużakowski sind über fulminante Sichtachsen in den letzten Jahrzehnten ästhetisch wieder in Beziehung gesetzt worden und über wiederaufgebaute Brücken auch wegeläufig erneut vernetzt worden. Vergessen wird bei all der berechtigten Freude über die gelungenen Restaurierungsarbeiten der ‚zweite‘ Muskauer Park, der Berggarten mit dem Hermannsbad als Zentrum.
Folgt der Schlosspark sowie die weiträumig an ihn angrenzenden östlichen Parkareale in ihrer funktionalen Anordnung und gestalterischen Ausdifferenzierung deutlich dem Kanon einer – wenn auch in ihrer protokollarischen Bedeutung nachgeordneten – mitteleuropäischen Residenzlandschaft, so fügen sich im Bergpark ganz unterschiedliche Nutzungs- und Gestaltungsstränge zu einem originellen heterogenen Mix. Dementsprechend finden wir gleich neben den bekannten Kuranlagen des Hermannsbades Fragmente des antipodischen Alaunbergbaus und neben einfach gehaltenen Forstarealen großartige Wiesenpreziosen landschaftlicher Gartenkunst. Und vor allem werden uns fantastische Ausblicke in die Weiten der Oberlausitz offeriert, die bei schönem Wetter erst an den Hängen des Riesengebirges auslaufen. Dass das dieser von den geomorphologischen Verwerfungen des Muskauer Faltenbogens geprägte Parkbereich dann auch noch mit einer Fahrt in der historischen Muskauer Waldeisenbahn zu erleben ist, stellt einen zusätzlichen touristischen Leckerbissen dar.
Cord Panning hat den Gärtnerberuf erlernt und dann in Hannover Garten- und Landschaftsarchitektur studiert, war fünf Jahre lang der stellvertretender Leiter in den Herrenhäuser Gärten, bevor er 1997 nach Bad Muskau kam. Neben der Mitarbeit in zahlreichen fachlichen und universitären Institutionen und Verbänden ist er Mitglied in diversen Vereinen und Fachorganisationen.
Eintritt: 3,00 Euro
Foto: SFPP
Quelle: Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz