Doppel-Ausstellungseröffnung am 5. Dezember 2014, 19.00 Uhr im dkw.:
WELTENWECHSEL
Sammlung Seiz: Figürliche Malerei aus dem letzten Jahrzehnt der DDR
und heute
Eröffnung :
Freitag, 5. Dezember 2014, 19.00 Uhr, dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus (Uferstraße/ Am Amtsteich 15) | Eintritt frei!
Anlässlich des 25. Jahrestags von Mauerfall und Wiedervereinigung präsentieren das dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus und das Städtische Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen mit dem Kunstverein Reutlingen ein Ausstellungsprojekt mit figürlicher Malerei aus dem letzten Jahrzehnt der DDR und heute.
Zu sehen sind Arbeiten von: Lothar Böhme, Hartwig Ebersbach, Hubertus Giebe, Clemens Gröszer, Rolf Händler, Bernhard Heisig, Johannes Heisig, Peter Hoppe, Klaus Killisch, Konrad Knebel, Walter Libuda, Werner Liebmann, Harald Metzkes, Roland Nicolaus, Uwe Pfeifer, Stefan Plenkers, Neo Rauch, Willi Sitte, Wolfgang Smy, Heinrich Tessmer, Max Uhlig, Hans Vent und Jürgen Wenzel.
Ausgewählte Werke aus der Sammlung Seiz werden mit aktuellen Arbeiten aus den Ateliers der 23 Künstler verwoben. Die Sammlung selbst vereint Bilder, die den generationenübergreifenden Facettenreichtum und das teils subversive Potenzial der Malerei in der späten DDR anhand von Werken der bedeutendsten Protagonisten von Bernhard Heisig über Klaus Killisch und Harald Metzkes bis Neo Rauch verdeutlicht.
Die Ausstellung macht den persönlichen Blick des Reutlinger Sammlers Siegfried Seiz kenntlich und offenbart den auf gegenseitiges Vertrauen beruhenden spezifischen Charakter einer im Dialog aufgebauten Sammlung.
Insgesamt zielt die Ausstellung darauf ab, durch Einbeziehung neuerer Malereien der Künstler Entwicklungslinien aufzuspüren, die durch den gesellschaftspolitischen Wandel motiviert und/oder auch durch künstlerische Entwicklungen bedingt sind. Über zwei zeitlich aufeinander folgende Kapitel reflektiert die Ausstellung die Themenschwerpunkte: „Der Blick nach Außen“ (6.12.2014 – 14.2.2015)und „Der Blick nach Innen“ (20.2.-12.4.2015). Im ersten Teil wird die zeitkritische Dimension in der Malerei reflektiert. Symbolisch verdichtete Mauergemälde stehen neben Bildern der Vorahnung und visionären Überhöhung.
Im zweiten Teil rücken die klassischen Malereimotive wie Stillleben, Interieur und Figurenbild ins Zentrum der Betrachtung. Sinnliche Intensität oder existentielle Ausdrucksstärke bestimmen diese Rückwendung ins Private.
Die Ausstellung wird am 5. Mai 2015 in den beiden Häusern, Städtisches Kunstmuseum Spendhaus und Kunstverein, in Reutlingen eröffnet.
„Weltenwechsel. Sammlung Seiz“ im dkw:
6.12.2014 – 14.2.2015: Teil 1 – Der Blick nach Außen
20.2.-12.4.2015: Teil 2 – Der Blick nach Innen
eingeschlossen / ausgeschlossen
Annemirl Bauer
0612.2014 – 18.01.2015
Eröffnung :
Freitag, 5. Dezember 2014, 19.00 Uhr, dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus (Uferstraße/ Am Amtsteich 15) | Eintritt frei!
Prologisch zu einer umfassenden Einzelausstellung der Malerin und Zeichnerin Annemirl Bauer (1939-1989), die das dkw. für das kommende Jahr konzipiert, führen im Vorfeld zwei Präsentationen an zwei unterschiedlichen Orten – nämlich im dkw. als Kunstinstitution und im Landtag als politischem Raum – in das Werk der Künstlerin ein.
Noch bis 31. Dezember 2014 wird im Foyer des Landtages Brandenburg die Ausstellung „ausgeschlossen / eingeschlossen“ mit Arbeiten von Annemirl Bauer gezeigt, für die das dkw. verantwortlich zeichnet. Komplementär dazu angelegt ist die Ausstellung „eingeschlossen / ausgeschlossen“ im dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus vom 06. Dezember 2014 bis 18. Januar 2015.
Ihr Leben lang setzte sich die Malerin Annemirl Bauer (1939 – 1989) gegen Militarisierung, für ein Reiserecht aller DDR-Bürger und Selbstbestimmung ein, protestierte gegen gewaltsame Ausbürgerung und Freikaufgeschäfte und lotete kritisch das Geschlechterverhältnis in modernen Gesellschaften aus. Ihre Haltung, die sie über ihre Kunst formulierte, manifestierte sich in konsequentem künstlerischen Handeln. In ihren Bildern verknüpft sich ein präziser, kritischer Blick auf gesellschaftliche und politische Bedingungen mit poetischen, aber vielfach auch humorvollen Lebensentwürfen. Die Autonomie ihres Denkens und ihrer Bildsprache, von der jedes ihrer Gemälde, Zeichnungen, Collagen und Objekte zeugt, hat Annemirl Bauer zu einer Dissidentin gemacht: Marginalisierung, Ausschluss und Isolation waren die Konsequenz.
Den Fall der Mauer, der sich nunmehr zum 25. Mal jährt, hat die Künstlerin, die in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag gefeiert hätte, nicht mehr erlebt, denn sie erlag im August 1989 einem Krebsleiden.
Quelle: KUNSTMUSEUM DIESELKRAFTWERK COTTBUS Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus