Trainer Markus Crüger schmunzelt, als er die Tabelle nach dem 2. Spieltag sieht. “Allen ist klar, dass der derzeitige 1. Platz noch wenig Aussagewert über den Verlauf der Spielserie hat. Aber wir freuen uns über den erfolgreichen Start in die Saison.” Zurück im Team ist Silvana Schulze. Die 31-jährige Angreiferin des SV Energie-Meisterschaftsteams von 2011 pausierte studienbedingt und steht der sonst noch sehr jungen Mannschaft mit viel Erfahrung wieder zur Seite.
Nach dem umkämpften Überraschungssieg gegen den Vorjahresmeister RPB Berlin (3:2) hatten die Cottbuserinnen gegen den SF 94 Brandenburg keine Mühe und gewannen souverän mit 3:0. (25:14, 25:17, 25:11) Dabei täuscht das klare Ergebnis über den, über weite Strecken glanzlosen, Volleyball hinweg. Von den furiosen Spielzügen und der bedingungslosen Abwehrarbeit des vergangenen Spieltages war an diesem Wochenende nicht viel zu sehen. Ungenaue Annahmen und Abwehrbälle ließen den vom Trainer geforderten Kombinationsvolleyball nur selten zu. “Wir wollen dieses Jahr nicht nur einfach so die Spiele gewinnen, sondern den Zuschauern dynamischen und frischen Volleyball präsentieren” so der Trainer.
Co-Trainer Steffen Sindermann, befragt nach seinem Eindruck vom Spiel, murmelte nach der Heimkehr am späten Abend fast beiläufig: “Die Beine waren zu langsam.”.Wer den akribischen Trainer kennt weiß, in seinem Kopf nimmt das Trainingsprogramm der kommenden Woche jetzt schon Gestalt an. Er kümmert sich überwiegend um den athletischen Teil des Trainings und liefert damit einen wichtigen Grundstein für das von beiden Trainern erarbeitete Konzept.
Bei den Herren scheint es derzeit gar nicht zu laufen. Nach der Auftaktniederlage gegen den Aufsteiger SV Preußen Berlin hatte die Truppe um Kapitän Sebastian Brauer beim Heimspiel gegen den KSC ASAHI Spremberg mit 1:3 (27:25, 27:29, 23:25, 16:25) erneut das Nachsehen. Zuspieler Mario Zimmer brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: “Wir waren schon besser als letzte Woche, aber mit der Einstellung reicht das eben gegen die ehrgeizigen Spremberger nicht!”. Er spielt damit auf den blutleeren Auftritt des Energie-Sechsers an, die das Feuer und den Siegeswillen der vergangenen Saison vermissen lassen.
Auch Neuzugang Holger Brosche, der zuletzt für die VSG Ammerland in der 2. Liga aufgeschlagen hat und nach einem Jahr Pause vom Volleyball nun wieder in seiner Heimat spielt, hatte für das Auftreten seines Teams wenig Verständnis. “So geht das nicht!”, suchte er nach dem Spiel das Gespräch mit dem Trainer und monierte die fehlende Leidenschaft bei seinen Mitstreitern.
Dabei hätte der SV Energie mit ein wenig Glück im zweiten und dritten Satz auch als 3:0-Sieger vom Feld gehen können. Im zweiten Satz hatte der SV Energie sogar Satzball, der kläglich ins Aus aufgeschlagen wurde und im dritten Satz ging den Cottbusern nach toller Aufholjagd auf der Zielgeraden die Luft aus. Der vierte Satz grenzte schon an Selbstaufgabe.
Trainer Javor Takev erwartet gleich am kommenden Samstag eine Reaktion. Da nämlich geht es gegen die Altmeister vom USV Potsdam, die einen ähnlich schlechten Saisonstart hingelegt haben. “Hier geht es schon um den Anschluss ans Mittelfeld! Nächste Woche geht’s noch zum Tabellenführer Rotation Prenzlauer Berg – es wird nicht leichter!”, blickt der Coach sichtlich enttäuscht auf die liegen gelassenen Punkten zurück.
Die Damen haben am kommenden Samstag, dann wieder in der Heimspielhalle Poznaner Str., ab 19:00 Uhr den Blankenburger VF 91 zu Gast.
pm/red