Irrtümlich hatten wir berichtet, das sich das Land nicht zum Schreiben des 4Ing vom 15.05.2012 geäußert hat. Ministerpräsident Platzeck hat es an das zuständige Ministerium von Frau Kunst weitergeleitet und am 21.06.2012 erfolgte folgende Antwort:
Sehr geehrter Herr Professor Garbe,
Herr Ministerprasident Platzeck dankt Ihnen für Ihr Schreiben vom 15.05.2012. Er hat mich als fachllch zuständige Ministerin gebeten, Ihnen zu antworten.
Ich habe Verständnis dafür, dass der laufende Diskussionsprozess über die Weiterentwicklung der Hochschulregion Lausitz zu Unsicherheiten innerhalb der betroffenen Hochschulen sowie bei deren Partnern geführt hat.
Unbeschadet der teilweise unterschiedlichen Auffassungen besteht jedoch in einem Punkt völlige Übereinstimmung: Es wird auch künftig eine Technische Universität in der Lausitz geben. Der von Ihnen zu Recht für notwendig erachtete Erhalt der unterschiedlichen Aufgaben und Profile einer Universität und einer Fachhochschule werden unter dem Dach der neuen Hochschule gewährleistet sein.
Es geht bei dem von mir favorisierten Strukturmodell nicht um die Fusion einer
Universität mit einer Fachhochschule, sondern um die Gründung einer neuen
Universität, die auf den Stärken beider Hochschulen aufbaut. Grundlage für die
Planungen ist der Berioht der Expertenkommission zur Weiterentwicklung der
Hochschulregion Lausitz, der sich intensiv mit den Stärken und Schwächen der
Hochschulen der Region auseinandersetzt. Wesentliches Ergebnis des Berichts
ist, dass es Zeit für eine inhaltliche Neuausrichtung der Hochschulen in der Lau-
sitz ist, Ich stimme mit Ihnen überein, dass die Analyse der Experten konstruktiv genutzt werden sollte.
Ebenso wichtig wie die Neubestimmung der inhaltlichen Ausrichtung ist die Schaffung eines geeigneten Rahmens, in dem diese Zukunftsperspektiven verwirklicht werden können. Die Neuerrichtung einer Universität eröffnet diese Chance. Denn sie bietet einerseits die Möglichkeit, nicht optimal funktionierende Strukturen zu verändern. Der Wissenschaftsrat hat schon vor zehn Jahren empfohlen, dass die BTU und die Hochschule Lausitz (FH) stärker kooperieren. Die Lausitz-Kommission hat jetzt festgestellt, dass diese Empfehlungen ganz überwiegend nicht umgesetzt werden sind. Die Einrichtung eines einheitlichen institutionellen Rahmens wird einen starken lmpuls setzen, um die notwendigen Veränderungen endlich herbeizuführen.
Andererseits wird es in der neuen Universität möglich sein, neue Akzente in Lehre und Forschung zu setzen. Die Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen theorie- und anwendungsorientierten Ausbildungsschwerpunkten ist eines der wesentIichen Anliegen der Neugründung, das die in den vergangenen Jahren begonnenen Studienstrukturreformen konsequent weiterführt. In der Forschung können durch den \/erzicht auf die institutionalisierte Abgrenzung zwischen eher theoriegeleiteter Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung innovative Kräfte
freigesetzt werden.
Das Programm der künftigen Universität wird nicht auf den Energiebereich beschränkt sein. lch stimme Ihnen zu, dass die vorhandenen Stärken der BTU und der Hochschule Lausitz (FH) nicht gefährdet werden dürfen. Neben den klassischen technischen Fächern wird das Profil wie bisher auch durch andere Disziplinen ergänzt werden, um in der Region ein diversifiziertes Angebot an Studiengängen und Forschungsthemen aufrecht zu erhalten. Dem widerspricht es nicht, das Energiethema stärker zu einem lMarkenzeichen der Wissenschaft in der Lausitz zu machen.
In den kommenden Monaten werden die Planungen mit allen Beteiligten intensiv diskutiert werden. Die Landesregierung geht mit einem klaren Konzept und einem eindeutigen Bekenntnis zum Hochschulstandort Lausitz in diese Phase der Entscheidungsfindung. Die von Ihnen geforderte Einbeziehung aller Beteiligten gewährleistet vor Ort Herr Dr. Thomas Grünewald, den ich zum Beauftragten für die Entwicklung der Hochschulregion Lausitz bestellt habe. Er war zuvor Vizepräsident der Universität Potsdam und ist ein erfahrener Wissenschaftsmanager. Herr Dr. Grünewald hat die Aufgabe, mit den wichtigen Akteuren vor Ort die Details der geplanten Umstrukturierung zu erörtern.
Ich hoffe, dass ich mit diesen Ausführungen dazu beigetragen habe, lhre Bedenken gegen den Veränderungsprozess in der Lausitz auszuräumen.
Mit freundlichem Gruß
Prof. Dr,-Ing. Dr. Sabine Kunst
Foto: Johannes Koziol
Irrtümlich hatten wir berichtet, das sich das Land nicht zum Schreiben des 4Ing vom 15.05.2012 geäußert hat. Ministerpräsident Platzeck hat es an das zuständige Ministerium von Frau Kunst weitergeleitet und am 21.06.2012 erfolgte folgende Antwort:
Sehr geehrter Herr Professor Garbe,
Herr Ministerprasident Platzeck dankt Ihnen für Ihr Schreiben vom 15.05.2012. Er hat mich als fachllch zuständige Ministerin gebeten, Ihnen zu antworten.
Ich habe Verständnis dafür, dass der laufende Diskussionsprozess über die Weiterentwicklung der Hochschulregion Lausitz zu Unsicherheiten innerhalb der betroffenen Hochschulen sowie bei deren Partnern geführt hat.
Unbeschadet der teilweise unterschiedlichen Auffassungen besteht jedoch in einem Punkt völlige Übereinstimmung: Es wird auch künftig eine Technische Universität in der Lausitz geben. Der von Ihnen zu Recht für notwendig erachtete Erhalt der unterschiedlichen Aufgaben und Profile einer Universität und einer Fachhochschule werden unter dem Dach der neuen Hochschule gewährleistet sein.
Es geht bei dem von mir favorisierten Strukturmodell nicht um die Fusion einer
Universität mit einer Fachhochschule, sondern um die Gründung einer neuen
Universität, die auf den Stärken beider Hochschulen aufbaut. Grundlage für die
Planungen ist der Berioht der Expertenkommission zur Weiterentwicklung der
Hochschulregion Lausitz, der sich intensiv mit den Stärken und Schwächen der
Hochschulen der Region auseinandersetzt. Wesentliches Ergebnis des Berichts
ist, dass es Zeit für eine inhaltliche Neuausrichtung der Hochschulen in der Lau-
sitz ist, Ich stimme mit Ihnen überein, dass die Analyse der Experten konstruktiv genutzt werden sollte.
Ebenso wichtig wie die Neubestimmung der inhaltlichen Ausrichtung ist die Schaffung eines geeigneten Rahmens, in dem diese Zukunftsperspektiven verwirklicht werden können. Die Neuerrichtung einer Universität eröffnet diese Chance. Denn sie bietet einerseits die Möglichkeit, nicht optimal funktionierende Strukturen zu verändern. Der Wissenschaftsrat hat schon vor zehn Jahren empfohlen, dass die BTU und die Hochschule Lausitz (FH) stärker kooperieren. Die Lausitz-Kommission hat jetzt festgestellt, dass diese Empfehlungen ganz überwiegend nicht umgesetzt werden sind. Die Einrichtung eines einheitlichen institutionellen Rahmens wird einen starken lmpuls setzen, um die notwendigen Veränderungen endlich herbeizuführen.
Andererseits wird es in der neuen Universität möglich sein, neue Akzente in Lehre und Forschung zu setzen. Die Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen theorie- und anwendungsorientierten Ausbildungsschwerpunkten ist eines der wesentIichen Anliegen der Neugründung, das die in den vergangenen Jahren begonnenen Studienstrukturreformen konsequent weiterführt. In der Forschung können durch den \/erzicht auf die institutionalisierte Abgrenzung zwischen eher theoriegeleiteter Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung innovative Kräfte
freigesetzt werden.
Das Programm der künftigen Universität wird nicht auf den Energiebereich beschränkt sein. lch stimme Ihnen zu, dass die vorhandenen Stärken der BTU und der Hochschule Lausitz (FH) nicht gefährdet werden dürfen. Neben den klassischen technischen Fächern wird das Profil wie bisher auch durch andere Disziplinen ergänzt werden, um in der Region ein diversifiziertes Angebot an Studiengängen und Forschungsthemen aufrecht zu erhalten. Dem widerspricht es nicht, das Energiethema stärker zu einem lMarkenzeichen der Wissenschaft in der Lausitz zu machen.
In den kommenden Monaten werden die Planungen mit allen Beteiligten intensiv diskutiert werden. Die Landesregierung geht mit einem klaren Konzept und einem eindeutigen Bekenntnis zum Hochschulstandort Lausitz in diese Phase der Entscheidungsfindung. Die von Ihnen geforderte Einbeziehung aller Beteiligten gewährleistet vor Ort Herr Dr. Thomas Grünewald, den ich zum Beauftragten für die Entwicklung der Hochschulregion Lausitz bestellt habe. Er war zuvor Vizepräsident der Universität Potsdam und ist ein erfahrener Wissenschaftsmanager. Herr Dr. Grünewald hat die Aufgabe, mit den wichtigen Akteuren vor Ort die Details der geplanten Umstrukturierung zu erörtern.
Ich hoffe, dass ich mit diesen Ausführungen dazu beigetragen habe, lhre Bedenken gegen den Veränderungsprozess in der Lausitz auszuräumen.
Mit freundlichem Gruß
Prof. Dr,-Ing. Dr. Sabine Kunst
Foto: Johannes Koziol