Ein Land fast ohne Ressourcen und Bodenschätze. Bis auf die Kohle und demnächst vielleicht noch Kupfer. Beides wird über kurz oder lang verschwinden und Ersteres trifft auch in der Bevölkerung auf immer weniger Unterstützung. Jedoch wird eine wirkliche Alternative im Land der Kohlefürsten nicht gefördert, sondern bis zum Ende die Treue gehalten, frei dem Motto „nach mir die Sintflut“.
Da ist es durchaus zugute zu halten eine Universität mit dem Schwerpunkt Energie ins Leben rufen zu wollen, um Alternativen zu erforschen, die Menschen zu sensibilisieren und Ideen praxistauglich zu machen. Insofern die Lehrstühle und Einrichtungen mit entsprechenden Mitteln und Aufträgen versehen werden nicht nur in eine Richtung zu forschen. Beide Hochschulen sind schon mit entsprechenden Instituten und Lehrstühlen an den Start gegangen. Doch da fängt das Problem an.
Einerseits werden schon heute Lehrstühle durch die Industrie bezahlt. Da bleibt die Frage, inwieweit man unabhängige Forschung und Lehrveranstaltungen auch entgegen des Sponsors erwarten kann. Es spricht nichts gegen Lehrende die aus der Industrie an Hochschulen wechseln. Da kommen meist frischer Wind und andere Ansichten in die Hörsäle und Büros, aber die Finanzierung dessen ist entscheidend. Andererseits streicht das Land der Dichter und Denker und im kleineren das selbsternannte Energieland Brandenburg mit der Energieregion Lausitz die Mittel für Bildung in die Köpfe von Morgen immer weiter zusammen.
Im Gegensatz zu den getätigten Aussagen seitens des Ministeriums und der Senftenberger Abteilung der HS Lausitz, erzielte die BTU Cottbus einen beachtlichen Drittmittelwert gemessen an der Grundzuweisung, wenn man diesen mit anderen etablierten Hochschulen in Deutschland vergleicht. Was für eine starke Verknüpfung mit der hiesigen und deutschlandweiten Wirtschaft spricht und eine sehr gute Arbeit seitens der BTU trotz gesunkener Landesmittel ein Budget zur Verfügung zu haben. Aus den wenigen Talern vom Land wird also erstaunlich viel gemacht. Hier wären Vergleichszahlen für die HS Lausitz interessant, die durch ihren Präsidenten Prof. Schulz ja als sehr viel anwendungsorientierter und wirtschaftsverbundener gepriesen wird.
Da überrascht die Aussage von Wissenschaftsministerin Kunst im ersten Moment schon, dass sie bei einer Neugründung in der Lausitz die Budgets erhalten und die Transformationskosten durch das Land übernehmen will. Doch die Rechnung wird bekanntlich am Ende und dann, während man in Cottbus und Senftenberg noch an die Versprechen während der Verhandlungsphase glaubt, mit einem nüchternen Wirt gemacht.
Bei der Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus am 27.03.2012 wurden schon die richtigen Fragen gestellt, denen sie wie immer auswich. Kurz gesagt: Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Der Moderator sprach die Hochschulen in Frankfurt und Potsdam an. Weiterhin wären da noch Brandenburg an der Havel und Eberswalde oder Wildau. Frau Kunst beantwortete die Frage wiederum nicht, sondern verwies, wie sie es gern tut, auf zukünftige Entscheidungen. In dem Fall das neue Mittelverteilungsmodell des Landes, das Ende des Jahres für alle Einrichtungen in Kraft treten soll. Wenn man nun die waghalsige Prognose anstellt, dass das Land kein zusätzliches Geld für Bildung zur Verfügung stellen wird, eine mögliche Fusion aber erst einmal Geld kostet, ist die Frage berechtigt, woher es kommen soll. Zudem will sie zuerst die Beschlussvorlage zur Neugründung ins Landesparlament einreichen und danach, gegen Ende des Jahres, das neue Mittelverteilungsmodell beschließen. Also wird hier wieder zuerst ein Fakt geschaffen und dann geschaut wie man das finanziert.
Da kommen dann die anderen Einrichtungen in den Fokus und spätestens hier sollten alle Hochschulen in Brandenburg hellhörig werden. Wird dort dann Geld abgezogen? Womöglich wieder Rücklagen der Hochschulen nach Potsdam abgezweigt um alles zu finanzieren? Der Ministerin selbst ist es schon so ergangen, als sie 2010 noch Präsidentin der Potsdamer Universität war. Die Cottbuser kennen das Spiel auch schon, wenn plötzlich aus dem Tresor angespartes Geld verschwindet. 2010 war die Ministerin auch noch auf der Seite von BTU Präsident Zimmerli, als es um Widerstand gegen das Mittelverteilungsmodell ging. Dann aber wechselte sie ins Wissenschaftsministerium und damit auch die Fronten und die Moral, ohne einen eigenen Reformprozess mit dem Modell, gegen das sie gekämpft hat, anzustoßen.
Denkt man den Gedanken weiter und schaut sich andere Fusionen an sieht man, dass es meist zu einem Einbruch der Studierendenzahl kam. So wird es auch für die neue Energieuniversität seitens der Studenten und Mitarbeiter befürchtet. Aber auch hier wiederspricht die Ministerin und verspricht stabile Studierendenzahlen, nur sie selbst weiß wie sie das garantieren will. Dann würde es in diesem Jahr zwar eine Ausstaffierung der Umzugskosten geben, aber in den Folgejahren könnte das Wissenschaftsministerium die Gesamtmittel weiter kürzen, wenn die Lausitzer Hochschule aufgrund der Neugründung mit Rückgängen zu kämpfen hat. Zurzeit stellt sich die Lage an der HS Lausitz und der BTU Cottbus so dar, dass die Zahlen der Einschreiber stetig wächst. Insgesamt könnte das Ministerium in Potsdam die Lage ausnutzen und den Etat weiter senken, somit die Mittel der Hochschulen weiter beschneiden, die Abwärtsspirale bei den Bildungsausgaben fortsetzen und künftige Generationen weiter zum Gehen animieren, bzw. nicht zum Herkommen. Aber für Frau Kunst steht als Zieldatum 2015 im Kopf. Fragt man sie, was darüber hinaus passieren wird, antwortet sie wie immer nichtsagend „Ich weiß nicht ob ich danach noch Wissenschaftsministerin bin.“ In dem Jahr sind Wahlen in Brandenburg und ihr Gedanke könnte ein ähnlicher sein mit der Sintflut…
Das Modell ist ein reines Zahlenmodell, daher interessiert es das Modell auch nicht, ob da ein technischer Student oder eine sozialwissenschaftlicher studieren will, A = B. Im Modell sieht das plausibel aus und ist einfach, die Realität beweist wieder, dass sich Menschen nicht in pauschale Zahlen stecken lassen, sondern ein Maschinenbaustudent andere Ressourcen benötigt als ein BWL´er oder eine Sozialwissenschaftler. Alle haben ihre Daseinsberechtigung und sind für eine vielfältige Gesellschaft wichtig, haben jedoch unterschiedliche Bedürfnisse.
Die Brandenburger Hochschulen sollten sich nicht, aufgrund des vorhandenen Mittelverteilungsmodells, im Kampf um Studenten gegenseitig schlecht machen, sondern sich gemeinsam auf den Grund des Übels, das Geschwür, besinnen und geschlossen agieren! Das würde im Sinne der Studenten, Mitarbeiter, Menschen und Unternehmen geschehen die von den Hochschulen abhängig sind oder davon profitieren und Zukunftsperspektiven im Land schaffen.
Fotos: Johannes Koziol und Benjamin Andriske
Hinweise der Redaktion:
Zu dem Thema haben wir weitere Artikel, Ankündigungen, Stellungnahmen und Berichte:
29.03.2012 Cottbuser Stadtverordnete wenden sich mit einer Resolution zur Zukunft der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) und der Hochschule Lausitz (HSL) an die Landesregierung
28.03.2012 Zwei Abende in Cottbus, vier Stunden Diskussion und am Ende bleibt alles wie es ist.
28.03.2012 Kommunikation ist nicht ihre Kunst – Wissenschaftsministerin bleibt in der Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus konzeptlos
28.03.2012 Stellungnahme der Fakultät 1 der HS Lausitz zur geplanten Neustrukturierung der Lausitzer Hochschullandschaft in Cottbus und Senftenberg
28.03.2012 Wolfgang Neskovic – Das Projekt Energie-Universität Lausitz: Ein trotziger Alleingang
28.03.2012 Leserbeitrag zur Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus zu den Plänen einer neuen Energie Universität Lausitz
27.03.2012 Position der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der BTU Cottbus zur Neugründung einer technischen Universität in der Lausitz
23.03.2012 Stellungnahme der Studierendenschaft der BTU Cottbus zur Stadtverordnetenversammlung in Cottbus am 19.03.2012
22.03.2012 Cottbuser Hochschulmitarbeiter äußern sich mit offenem Brief zum Stand der Diskussion über die Gründung einer neuen Universität in der Lausitz
21.03.2012 Prof. Dr. Michael Schierack (CDU) zur Hochschullandschaft in der Lausitz: Des Kaisers neue Kleider
21.03.2012 White Devils Cottbus: We love BTU – für den Erhalt unserer Uni!
21.03.2012 Stellungnahme zur geplanten Neugründung einer „Energieuniversität“ in der Lausitz
21.03.2012 Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus zur Neugründung der Energie Universität am 27.03. 19 Uhr mit Ministerin Kunst
20.03.2012 Podiumsdiskussion in Cottbus zu Entwicklungsperspektiven der Südbrandenburgischen Hochschulregion – Braucht die Lausitz nur eine Energie-Universität? am 26.03.2012, 19 Uhr
20.03.2012 2000 Demonstranten für den Erhalt der BTU Cottbus
20.03.2012 Cottbuser Studenten verschaffen sich Luft zu den Kunst-Plänen für eine Energie Universität Lausitz
16.03.2012 Gemeinsames Positionspapier der Industrie- und Handelskammer Cottbus und der Handwerkskammer Cottbus zur Hochschuldiskussion in der Lausitz
16.03.2012 BTU Cottbus fordert die Langfassung des Gutachtens und darauf aufbauend eine Diskussion mit der Lausitz-Kommission
15.03.2012 Presseerklärung der Studierendenschaft der BTU Cottbus zum Treffen mit Ministerin Kunst
14.03.2012 Kommunikation zur Universitätsgründung in der Lausitz – Ein offener Brief des Studierendenrats der BTU Cottbus
14.03.2012 Demonstrationszug vom Audimax zum Altmarkt Cottbus für Erhalt der BTU
13.03.2012 Offener Brief von über 800 Studierenden der BTU Cottbus an Ministerpräsident Platzeck
10.03.2012 Wir bleiben BTU! – Cottbuser Studenten und Mitarbeiter machen mobil
27.02.2012 BTU ist für Erhalt der Marke “BTU Cottbus”
23.02.2012 Stellungnahme des Senats der BTU zur Hochschulstrukturdiskussion in der Lausitz
15.02.2012 Statement des Landrates von Oberspreewald-Lausitz zur Debatte einer Uni-Neugründung in der Lausitz
10.02.2012 Landesregierung reagiert mit Strukturvorschlag für eine innovative Struktur der Technischen Universität
02.02.2012 Erfolgskurs der BTU Cottbus verstärkt sich trotz reduzierter Landesmittel
Ein Land fast ohne Ressourcen und Bodenschätze. Bis auf die Kohle und demnächst vielleicht noch Kupfer. Beides wird über kurz oder lang verschwinden und Ersteres trifft auch in der Bevölkerung auf immer weniger Unterstützung. Jedoch wird eine wirkliche Alternative im Land der Kohlefürsten nicht gefördert, sondern bis zum Ende die Treue gehalten, frei dem Motto „nach mir die Sintflut“.
Da ist es durchaus zugute zu halten eine Universität mit dem Schwerpunkt Energie ins Leben rufen zu wollen, um Alternativen zu erforschen, die Menschen zu sensibilisieren und Ideen praxistauglich zu machen. Insofern die Lehrstühle und Einrichtungen mit entsprechenden Mitteln und Aufträgen versehen werden nicht nur in eine Richtung zu forschen. Beide Hochschulen sind schon mit entsprechenden Instituten und Lehrstühlen an den Start gegangen. Doch da fängt das Problem an.
Einerseits werden schon heute Lehrstühle durch die Industrie bezahlt. Da bleibt die Frage, inwieweit man unabhängige Forschung und Lehrveranstaltungen auch entgegen des Sponsors erwarten kann. Es spricht nichts gegen Lehrende die aus der Industrie an Hochschulen wechseln. Da kommen meist frischer Wind und andere Ansichten in die Hörsäle und Büros, aber die Finanzierung dessen ist entscheidend. Andererseits streicht das Land der Dichter und Denker und im kleineren das selbsternannte Energieland Brandenburg mit der Energieregion Lausitz die Mittel für Bildung in die Köpfe von Morgen immer weiter zusammen.
Im Gegensatz zu den getätigten Aussagen seitens des Ministeriums und der Senftenberger Abteilung der HS Lausitz, erzielte die BTU Cottbus einen beachtlichen Drittmittelwert gemessen an der Grundzuweisung, wenn man diesen mit anderen etablierten Hochschulen in Deutschland vergleicht. Was für eine starke Verknüpfung mit der hiesigen und deutschlandweiten Wirtschaft spricht und eine sehr gute Arbeit seitens der BTU trotz gesunkener Landesmittel ein Budget zur Verfügung zu haben. Aus den wenigen Talern vom Land wird also erstaunlich viel gemacht. Hier wären Vergleichszahlen für die HS Lausitz interessant, die durch ihren Präsidenten Prof. Schulz ja als sehr viel anwendungsorientierter und wirtschaftsverbundener gepriesen wird.
Da überrascht die Aussage von Wissenschaftsministerin Kunst im ersten Moment schon, dass sie bei einer Neugründung in der Lausitz die Budgets erhalten und die Transformationskosten durch das Land übernehmen will. Doch die Rechnung wird bekanntlich am Ende und dann, während man in Cottbus und Senftenberg noch an die Versprechen während der Verhandlungsphase glaubt, mit einem nüchternen Wirt gemacht.
Bei der Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus am 27.03.2012 wurden schon die richtigen Fragen gestellt, denen sie wie immer auswich. Kurz gesagt: Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Der Moderator sprach die Hochschulen in Frankfurt und Potsdam an. Weiterhin wären da noch Brandenburg an der Havel und Eberswalde oder Wildau. Frau Kunst beantwortete die Frage wiederum nicht, sondern verwies, wie sie es gern tut, auf zukünftige Entscheidungen. In dem Fall das neue Mittelverteilungsmodell des Landes, das Ende des Jahres für alle Einrichtungen in Kraft treten soll. Wenn man nun die waghalsige Prognose anstellt, dass das Land kein zusätzliches Geld für Bildung zur Verfügung stellen wird, eine mögliche Fusion aber erst einmal Geld kostet, ist die Frage berechtigt, woher es kommen soll. Zudem will sie zuerst die Beschlussvorlage zur Neugründung ins Landesparlament einreichen und danach, gegen Ende des Jahres, das neue Mittelverteilungsmodell beschließen. Also wird hier wieder zuerst ein Fakt geschaffen und dann geschaut wie man das finanziert.
Da kommen dann die anderen Einrichtungen in den Fokus und spätestens hier sollten alle Hochschulen in Brandenburg hellhörig werden. Wird dort dann Geld abgezogen? Womöglich wieder Rücklagen der Hochschulen nach Potsdam abgezweigt um alles zu finanzieren? Der Ministerin selbst ist es schon so ergangen, als sie 2010 noch Präsidentin der Potsdamer Universität war. Die Cottbuser kennen das Spiel auch schon, wenn plötzlich aus dem Tresor angespartes Geld verschwindet. 2010 war die Ministerin auch noch auf der Seite von BTU Präsident Zimmerli, als es um Widerstand gegen das Mittelverteilungsmodell ging. Dann aber wechselte sie ins Wissenschaftsministerium und damit auch die Fronten und die Moral, ohne einen eigenen Reformprozess mit dem Modell, gegen das sie gekämpft hat, anzustoßen.
Denkt man den Gedanken weiter und schaut sich andere Fusionen an sieht man, dass es meist zu einem Einbruch der Studierendenzahl kam. So wird es auch für die neue Energieuniversität seitens der Studenten und Mitarbeiter befürchtet. Aber auch hier wiederspricht die Ministerin und verspricht stabile Studierendenzahlen, nur sie selbst weiß wie sie das garantieren will. Dann würde es in diesem Jahr zwar eine Ausstaffierung der Umzugskosten geben, aber in den Folgejahren könnte das Wissenschaftsministerium die Gesamtmittel weiter kürzen, wenn die Lausitzer Hochschule aufgrund der Neugründung mit Rückgängen zu kämpfen hat. Zurzeit stellt sich die Lage an der HS Lausitz und der BTU Cottbus so dar, dass die Zahlen der Einschreiber stetig wächst. Insgesamt könnte das Ministerium in Potsdam die Lage ausnutzen und den Etat weiter senken, somit die Mittel der Hochschulen weiter beschneiden, die Abwärtsspirale bei den Bildungsausgaben fortsetzen und künftige Generationen weiter zum Gehen animieren, bzw. nicht zum Herkommen. Aber für Frau Kunst steht als Zieldatum 2015 im Kopf. Fragt man sie, was darüber hinaus passieren wird, antwortet sie wie immer nichtsagend „Ich weiß nicht ob ich danach noch Wissenschaftsministerin bin.“ In dem Jahr sind Wahlen in Brandenburg und ihr Gedanke könnte ein ähnlicher sein mit der Sintflut…
Das Modell ist ein reines Zahlenmodell, daher interessiert es das Modell auch nicht, ob da ein technischer Student oder eine sozialwissenschaftlicher studieren will, A = B. Im Modell sieht das plausibel aus und ist einfach, die Realität beweist wieder, dass sich Menschen nicht in pauschale Zahlen stecken lassen, sondern ein Maschinenbaustudent andere Ressourcen benötigt als ein BWL´er oder eine Sozialwissenschaftler. Alle haben ihre Daseinsberechtigung und sind für eine vielfältige Gesellschaft wichtig, haben jedoch unterschiedliche Bedürfnisse.
Die Brandenburger Hochschulen sollten sich nicht, aufgrund des vorhandenen Mittelverteilungsmodells, im Kampf um Studenten gegenseitig schlecht machen, sondern sich gemeinsam auf den Grund des Übels, das Geschwür, besinnen und geschlossen agieren! Das würde im Sinne der Studenten, Mitarbeiter, Menschen und Unternehmen geschehen die von den Hochschulen abhängig sind oder davon profitieren und Zukunftsperspektiven im Land schaffen.
Fotos: Johannes Koziol und Benjamin Andriske
Hinweise der Redaktion:
Zu dem Thema haben wir weitere Artikel, Ankündigungen, Stellungnahmen und Berichte:
29.03.2012 Cottbuser Stadtverordnete wenden sich mit einer Resolution zur Zukunft der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) und der Hochschule Lausitz (HSL) an die Landesregierung
28.03.2012 Zwei Abende in Cottbus, vier Stunden Diskussion und am Ende bleibt alles wie es ist.
28.03.2012 Kommunikation ist nicht ihre Kunst – Wissenschaftsministerin bleibt in der Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus konzeptlos
28.03.2012 Stellungnahme der Fakultät 1 der HS Lausitz zur geplanten Neustrukturierung der Lausitzer Hochschullandschaft in Cottbus und Senftenberg
28.03.2012 Wolfgang Neskovic – Das Projekt Energie-Universität Lausitz: Ein trotziger Alleingang
28.03.2012 Leserbeitrag zur Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus zu den Plänen einer neuen Energie Universität Lausitz
27.03.2012 Position der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der BTU Cottbus zur Neugründung einer technischen Universität in der Lausitz
23.03.2012 Stellungnahme der Studierendenschaft der BTU Cottbus zur Stadtverordnetenversammlung in Cottbus am 19.03.2012
22.03.2012 Cottbuser Hochschulmitarbeiter äußern sich mit offenem Brief zum Stand der Diskussion über die Gründung einer neuen Universität in der Lausitz
21.03.2012 Prof. Dr. Michael Schierack (CDU) zur Hochschullandschaft in der Lausitz: Des Kaisers neue Kleider
21.03.2012 White Devils Cottbus: We love BTU – für den Erhalt unserer Uni!
21.03.2012 Stellungnahme zur geplanten Neugründung einer „Energieuniversität“ in der Lausitz
21.03.2012 Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus zur Neugründung der Energie Universität am 27.03. 19 Uhr mit Ministerin Kunst
20.03.2012 Podiumsdiskussion in Cottbus zu Entwicklungsperspektiven der Südbrandenburgischen Hochschulregion – Braucht die Lausitz nur eine Energie-Universität? am 26.03.2012, 19 Uhr
20.03.2012 2000 Demonstranten für den Erhalt der BTU Cottbus
20.03.2012 Cottbuser Studenten verschaffen sich Luft zu den Kunst-Plänen für eine Energie Universität Lausitz
16.03.2012 Gemeinsames Positionspapier der Industrie- und Handelskammer Cottbus und der Handwerkskammer Cottbus zur Hochschuldiskussion in der Lausitz
16.03.2012 BTU Cottbus fordert die Langfassung des Gutachtens und darauf aufbauend eine Diskussion mit der Lausitz-Kommission
15.03.2012 Presseerklärung der Studierendenschaft der BTU Cottbus zum Treffen mit Ministerin Kunst
14.03.2012 Kommunikation zur Universitätsgründung in der Lausitz – Ein offener Brief des Studierendenrats der BTU Cottbus
14.03.2012 Demonstrationszug vom Audimax zum Altmarkt Cottbus für Erhalt der BTU
13.03.2012 Offener Brief von über 800 Studierenden der BTU Cottbus an Ministerpräsident Platzeck
10.03.2012 Wir bleiben BTU! – Cottbuser Studenten und Mitarbeiter machen mobil
27.02.2012 BTU ist für Erhalt der Marke “BTU Cottbus”
23.02.2012 Stellungnahme des Senats der BTU zur Hochschulstrukturdiskussion in der Lausitz
15.02.2012 Statement des Landrates von Oberspreewald-Lausitz zur Debatte einer Uni-Neugründung in der Lausitz
10.02.2012 Landesregierung reagiert mit Strukturvorschlag für eine innovative Struktur der Technischen Universität
02.02.2012 Erfolgskurs der BTU Cottbus verstärkt sich trotz reduzierter Landesmittel
Ein Land fast ohne Ressourcen und Bodenschätze. Bis auf die Kohle und demnächst vielleicht noch Kupfer. Beides wird über kurz oder lang verschwinden und Ersteres trifft auch in der Bevölkerung auf immer weniger Unterstützung. Jedoch wird eine wirkliche Alternative im Land der Kohlefürsten nicht gefördert, sondern bis zum Ende die Treue gehalten, frei dem Motto „nach mir die Sintflut“.
Da ist es durchaus zugute zu halten eine Universität mit dem Schwerpunkt Energie ins Leben rufen zu wollen, um Alternativen zu erforschen, die Menschen zu sensibilisieren und Ideen praxistauglich zu machen. Insofern die Lehrstühle und Einrichtungen mit entsprechenden Mitteln und Aufträgen versehen werden nicht nur in eine Richtung zu forschen. Beide Hochschulen sind schon mit entsprechenden Instituten und Lehrstühlen an den Start gegangen. Doch da fängt das Problem an.
Einerseits werden schon heute Lehrstühle durch die Industrie bezahlt. Da bleibt die Frage, inwieweit man unabhängige Forschung und Lehrveranstaltungen auch entgegen des Sponsors erwarten kann. Es spricht nichts gegen Lehrende die aus der Industrie an Hochschulen wechseln. Da kommen meist frischer Wind und andere Ansichten in die Hörsäle und Büros, aber die Finanzierung dessen ist entscheidend. Andererseits streicht das Land der Dichter und Denker und im kleineren das selbsternannte Energieland Brandenburg mit der Energieregion Lausitz die Mittel für Bildung in die Köpfe von Morgen immer weiter zusammen.
Im Gegensatz zu den getätigten Aussagen seitens des Ministeriums und der Senftenberger Abteilung der HS Lausitz, erzielte die BTU Cottbus einen beachtlichen Drittmittelwert gemessen an der Grundzuweisung, wenn man diesen mit anderen etablierten Hochschulen in Deutschland vergleicht. Was für eine starke Verknüpfung mit der hiesigen und deutschlandweiten Wirtschaft spricht und eine sehr gute Arbeit seitens der BTU trotz gesunkener Landesmittel ein Budget zur Verfügung zu haben. Aus den wenigen Talern vom Land wird also erstaunlich viel gemacht. Hier wären Vergleichszahlen für die HS Lausitz interessant, die durch ihren Präsidenten Prof. Schulz ja als sehr viel anwendungsorientierter und wirtschaftsverbundener gepriesen wird.
Da überrascht die Aussage von Wissenschaftsministerin Kunst im ersten Moment schon, dass sie bei einer Neugründung in der Lausitz die Budgets erhalten und die Transformationskosten durch das Land übernehmen will. Doch die Rechnung wird bekanntlich am Ende und dann, während man in Cottbus und Senftenberg noch an die Versprechen während der Verhandlungsphase glaubt, mit einem nüchternen Wirt gemacht.
Bei der Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus am 27.03.2012 wurden schon die richtigen Fragen gestellt, denen sie wie immer auswich. Kurz gesagt: Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Der Moderator sprach die Hochschulen in Frankfurt und Potsdam an. Weiterhin wären da noch Brandenburg an der Havel und Eberswalde oder Wildau. Frau Kunst beantwortete die Frage wiederum nicht, sondern verwies, wie sie es gern tut, auf zukünftige Entscheidungen. In dem Fall das neue Mittelverteilungsmodell des Landes, das Ende des Jahres für alle Einrichtungen in Kraft treten soll. Wenn man nun die waghalsige Prognose anstellt, dass das Land kein zusätzliches Geld für Bildung zur Verfügung stellen wird, eine mögliche Fusion aber erst einmal Geld kostet, ist die Frage berechtigt, woher es kommen soll. Zudem will sie zuerst die Beschlussvorlage zur Neugründung ins Landesparlament einreichen und danach, gegen Ende des Jahres, das neue Mittelverteilungsmodell beschließen. Also wird hier wieder zuerst ein Fakt geschaffen und dann geschaut wie man das finanziert.
Da kommen dann die anderen Einrichtungen in den Fokus und spätestens hier sollten alle Hochschulen in Brandenburg hellhörig werden. Wird dort dann Geld abgezogen? Womöglich wieder Rücklagen der Hochschulen nach Potsdam abgezweigt um alles zu finanzieren? Der Ministerin selbst ist es schon so ergangen, als sie 2010 noch Präsidentin der Potsdamer Universität war. Die Cottbuser kennen das Spiel auch schon, wenn plötzlich aus dem Tresor angespartes Geld verschwindet. 2010 war die Ministerin auch noch auf der Seite von BTU Präsident Zimmerli, als es um Widerstand gegen das Mittelverteilungsmodell ging. Dann aber wechselte sie ins Wissenschaftsministerium und damit auch die Fronten und die Moral, ohne einen eigenen Reformprozess mit dem Modell, gegen das sie gekämpft hat, anzustoßen.
Denkt man den Gedanken weiter und schaut sich andere Fusionen an sieht man, dass es meist zu einem Einbruch der Studierendenzahl kam. So wird es auch für die neue Energieuniversität seitens der Studenten und Mitarbeiter befürchtet. Aber auch hier wiederspricht die Ministerin und verspricht stabile Studierendenzahlen, nur sie selbst weiß wie sie das garantieren will. Dann würde es in diesem Jahr zwar eine Ausstaffierung der Umzugskosten geben, aber in den Folgejahren könnte das Wissenschaftsministerium die Gesamtmittel weiter kürzen, wenn die Lausitzer Hochschule aufgrund der Neugründung mit Rückgängen zu kämpfen hat. Zurzeit stellt sich die Lage an der HS Lausitz und der BTU Cottbus so dar, dass die Zahlen der Einschreiber stetig wächst. Insgesamt könnte das Ministerium in Potsdam die Lage ausnutzen und den Etat weiter senken, somit die Mittel der Hochschulen weiter beschneiden, die Abwärtsspirale bei den Bildungsausgaben fortsetzen und künftige Generationen weiter zum Gehen animieren, bzw. nicht zum Herkommen. Aber für Frau Kunst steht als Zieldatum 2015 im Kopf. Fragt man sie, was darüber hinaus passieren wird, antwortet sie wie immer nichtsagend „Ich weiß nicht ob ich danach noch Wissenschaftsministerin bin.“ In dem Jahr sind Wahlen in Brandenburg und ihr Gedanke könnte ein ähnlicher sein mit der Sintflut…
Das Modell ist ein reines Zahlenmodell, daher interessiert es das Modell auch nicht, ob da ein technischer Student oder eine sozialwissenschaftlicher studieren will, A = B. Im Modell sieht das plausibel aus und ist einfach, die Realität beweist wieder, dass sich Menschen nicht in pauschale Zahlen stecken lassen, sondern ein Maschinenbaustudent andere Ressourcen benötigt als ein BWL´er oder eine Sozialwissenschaftler. Alle haben ihre Daseinsberechtigung und sind für eine vielfältige Gesellschaft wichtig, haben jedoch unterschiedliche Bedürfnisse.
Die Brandenburger Hochschulen sollten sich nicht, aufgrund des vorhandenen Mittelverteilungsmodells, im Kampf um Studenten gegenseitig schlecht machen, sondern sich gemeinsam auf den Grund des Übels, das Geschwür, besinnen und geschlossen agieren! Das würde im Sinne der Studenten, Mitarbeiter, Menschen und Unternehmen geschehen die von den Hochschulen abhängig sind oder davon profitieren und Zukunftsperspektiven im Land schaffen.
Fotos: Johannes Koziol und Benjamin Andriske
Hinweise der Redaktion:
Zu dem Thema haben wir weitere Artikel, Ankündigungen, Stellungnahmen und Berichte:
29.03.2012 Cottbuser Stadtverordnete wenden sich mit einer Resolution zur Zukunft der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) und der Hochschule Lausitz (HSL) an die Landesregierung
28.03.2012 Zwei Abende in Cottbus, vier Stunden Diskussion und am Ende bleibt alles wie es ist.
28.03.2012 Kommunikation ist nicht ihre Kunst – Wissenschaftsministerin bleibt in der Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus konzeptlos
28.03.2012 Stellungnahme der Fakultät 1 der HS Lausitz zur geplanten Neustrukturierung der Lausitzer Hochschullandschaft in Cottbus und Senftenberg
28.03.2012 Wolfgang Neskovic – Das Projekt Energie-Universität Lausitz: Ein trotziger Alleingang
28.03.2012 Leserbeitrag zur Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus zu den Plänen einer neuen Energie Universität Lausitz
27.03.2012 Position der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der BTU Cottbus zur Neugründung einer technischen Universität in der Lausitz
23.03.2012 Stellungnahme der Studierendenschaft der BTU Cottbus zur Stadtverordnetenversammlung in Cottbus am 19.03.2012
22.03.2012 Cottbuser Hochschulmitarbeiter äußern sich mit offenem Brief zum Stand der Diskussion über die Gründung einer neuen Universität in der Lausitz
21.03.2012 Prof. Dr. Michael Schierack (CDU) zur Hochschullandschaft in der Lausitz: Des Kaisers neue Kleider
21.03.2012 White Devils Cottbus: We love BTU – für den Erhalt unserer Uni!
21.03.2012 Stellungnahme zur geplanten Neugründung einer „Energieuniversität“ in der Lausitz
21.03.2012 Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus zur Neugründung der Energie Universität am 27.03. 19 Uhr mit Ministerin Kunst
20.03.2012 Podiumsdiskussion in Cottbus zu Entwicklungsperspektiven der Südbrandenburgischen Hochschulregion – Braucht die Lausitz nur eine Energie-Universität? am 26.03.2012, 19 Uhr
20.03.2012 2000 Demonstranten für den Erhalt der BTU Cottbus
20.03.2012 Cottbuser Studenten verschaffen sich Luft zu den Kunst-Plänen für eine Energie Universität Lausitz
16.03.2012 Gemeinsames Positionspapier der Industrie- und Handelskammer Cottbus und der Handwerkskammer Cottbus zur Hochschuldiskussion in der Lausitz
16.03.2012 BTU Cottbus fordert die Langfassung des Gutachtens und darauf aufbauend eine Diskussion mit der Lausitz-Kommission
15.03.2012 Presseerklärung der Studierendenschaft der BTU Cottbus zum Treffen mit Ministerin Kunst
14.03.2012 Kommunikation zur Universitätsgründung in der Lausitz – Ein offener Brief des Studierendenrats der BTU Cottbus
14.03.2012 Demonstrationszug vom Audimax zum Altmarkt Cottbus für Erhalt der BTU
13.03.2012 Offener Brief von über 800 Studierenden der BTU Cottbus an Ministerpräsident Platzeck
10.03.2012 Wir bleiben BTU! – Cottbuser Studenten und Mitarbeiter machen mobil
27.02.2012 BTU ist für Erhalt der Marke “BTU Cottbus”
23.02.2012 Stellungnahme des Senats der BTU zur Hochschulstrukturdiskussion in der Lausitz
15.02.2012 Statement des Landrates von Oberspreewald-Lausitz zur Debatte einer Uni-Neugründung in der Lausitz
10.02.2012 Landesregierung reagiert mit Strukturvorschlag für eine innovative Struktur der Technischen Universität
02.02.2012 Erfolgskurs der BTU Cottbus verstärkt sich trotz reduzierter Landesmittel
Ein Land fast ohne Ressourcen und Bodenschätze. Bis auf die Kohle und demnächst vielleicht noch Kupfer. Beides wird über kurz oder lang verschwinden und Ersteres trifft auch in der Bevölkerung auf immer weniger Unterstützung. Jedoch wird eine wirkliche Alternative im Land der Kohlefürsten nicht gefördert, sondern bis zum Ende die Treue gehalten, frei dem Motto „nach mir die Sintflut“.
Da ist es durchaus zugute zu halten eine Universität mit dem Schwerpunkt Energie ins Leben rufen zu wollen, um Alternativen zu erforschen, die Menschen zu sensibilisieren und Ideen praxistauglich zu machen. Insofern die Lehrstühle und Einrichtungen mit entsprechenden Mitteln und Aufträgen versehen werden nicht nur in eine Richtung zu forschen. Beide Hochschulen sind schon mit entsprechenden Instituten und Lehrstühlen an den Start gegangen. Doch da fängt das Problem an.
Einerseits werden schon heute Lehrstühle durch die Industrie bezahlt. Da bleibt die Frage, inwieweit man unabhängige Forschung und Lehrveranstaltungen auch entgegen des Sponsors erwarten kann. Es spricht nichts gegen Lehrende die aus der Industrie an Hochschulen wechseln. Da kommen meist frischer Wind und andere Ansichten in die Hörsäle und Büros, aber die Finanzierung dessen ist entscheidend. Andererseits streicht das Land der Dichter und Denker und im kleineren das selbsternannte Energieland Brandenburg mit der Energieregion Lausitz die Mittel für Bildung in die Köpfe von Morgen immer weiter zusammen.
Im Gegensatz zu den getätigten Aussagen seitens des Ministeriums und der Senftenberger Abteilung der HS Lausitz, erzielte die BTU Cottbus einen beachtlichen Drittmittelwert gemessen an der Grundzuweisung, wenn man diesen mit anderen etablierten Hochschulen in Deutschland vergleicht. Was für eine starke Verknüpfung mit der hiesigen und deutschlandweiten Wirtschaft spricht und eine sehr gute Arbeit seitens der BTU trotz gesunkener Landesmittel ein Budget zur Verfügung zu haben. Aus den wenigen Talern vom Land wird also erstaunlich viel gemacht. Hier wären Vergleichszahlen für die HS Lausitz interessant, die durch ihren Präsidenten Prof. Schulz ja als sehr viel anwendungsorientierter und wirtschaftsverbundener gepriesen wird.
Da überrascht die Aussage von Wissenschaftsministerin Kunst im ersten Moment schon, dass sie bei einer Neugründung in der Lausitz die Budgets erhalten und die Transformationskosten durch das Land übernehmen will. Doch die Rechnung wird bekanntlich am Ende und dann, während man in Cottbus und Senftenberg noch an die Versprechen während der Verhandlungsphase glaubt, mit einem nüchternen Wirt gemacht.
Bei der Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus am 27.03.2012 wurden schon die richtigen Fragen gestellt, denen sie wie immer auswich. Kurz gesagt: Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Der Moderator sprach die Hochschulen in Frankfurt und Potsdam an. Weiterhin wären da noch Brandenburg an der Havel und Eberswalde oder Wildau. Frau Kunst beantwortete die Frage wiederum nicht, sondern verwies, wie sie es gern tut, auf zukünftige Entscheidungen. In dem Fall das neue Mittelverteilungsmodell des Landes, das Ende des Jahres für alle Einrichtungen in Kraft treten soll. Wenn man nun die waghalsige Prognose anstellt, dass das Land kein zusätzliches Geld für Bildung zur Verfügung stellen wird, eine mögliche Fusion aber erst einmal Geld kostet, ist die Frage berechtigt, woher es kommen soll. Zudem will sie zuerst die Beschlussvorlage zur Neugründung ins Landesparlament einreichen und danach, gegen Ende des Jahres, das neue Mittelverteilungsmodell beschließen. Also wird hier wieder zuerst ein Fakt geschaffen und dann geschaut wie man das finanziert.
Da kommen dann die anderen Einrichtungen in den Fokus und spätestens hier sollten alle Hochschulen in Brandenburg hellhörig werden. Wird dort dann Geld abgezogen? Womöglich wieder Rücklagen der Hochschulen nach Potsdam abgezweigt um alles zu finanzieren? Der Ministerin selbst ist es schon so ergangen, als sie 2010 noch Präsidentin der Potsdamer Universität war. Die Cottbuser kennen das Spiel auch schon, wenn plötzlich aus dem Tresor angespartes Geld verschwindet. 2010 war die Ministerin auch noch auf der Seite von BTU Präsident Zimmerli, als es um Widerstand gegen das Mittelverteilungsmodell ging. Dann aber wechselte sie ins Wissenschaftsministerium und damit auch die Fronten und die Moral, ohne einen eigenen Reformprozess mit dem Modell, gegen das sie gekämpft hat, anzustoßen.
Denkt man den Gedanken weiter und schaut sich andere Fusionen an sieht man, dass es meist zu einem Einbruch der Studierendenzahl kam. So wird es auch für die neue Energieuniversität seitens der Studenten und Mitarbeiter befürchtet. Aber auch hier wiederspricht die Ministerin und verspricht stabile Studierendenzahlen, nur sie selbst weiß wie sie das garantieren will. Dann würde es in diesem Jahr zwar eine Ausstaffierung der Umzugskosten geben, aber in den Folgejahren könnte das Wissenschaftsministerium die Gesamtmittel weiter kürzen, wenn die Lausitzer Hochschule aufgrund der Neugründung mit Rückgängen zu kämpfen hat. Zurzeit stellt sich die Lage an der HS Lausitz und der BTU Cottbus so dar, dass die Zahlen der Einschreiber stetig wächst. Insgesamt könnte das Ministerium in Potsdam die Lage ausnutzen und den Etat weiter senken, somit die Mittel der Hochschulen weiter beschneiden, die Abwärtsspirale bei den Bildungsausgaben fortsetzen und künftige Generationen weiter zum Gehen animieren, bzw. nicht zum Herkommen. Aber für Frau Kunst steht als Zieldatum 2015 im Kopf. Fragt man sie, was darüber hinaus passieren wird, antwortet sie wie immer nichtsagend „Ich weiß nicht ob ich danach noch Wissenschaftsministerin bin.“ In dem Jahr sind Wahlen in Brandenburg und ihr Gedanke könnte ein ähnlicher sein mit der Sintflut…
Das Modell ist ein reines Zahlenmodell, daher interessiert es das Modell auch nicht, ob da ein technischer Student oder eine sozialwissenschaftlicher studieren will, A = B. Im Modell sieht das plausibel aus und ist einfach, die Realität beweist wieder, dass sich Menschen nicht in pauschale Zahlen stecken lassen, sondern ein Maschinenbaustudent andere Ressourcen benötigt als ein BWL´er oder eine Sozialwissenschaftler. Alle haben ihre Daseinsberechtigung und sind für eine vielfältige Gesellschaft wichtig, haben jedoch unterschiedliche Bedürfnisse.
Die Brandenburger Hochschulen sollten sich nicht, aufgrund des vorhandenen Mittelverteilungsmodells, im Kampf um Studenten gegenseitig schlecht machen, sondern sich gemeinsam auf den Grund des Übels, das Geschwür, besinnen und geschlossen agieren! Das würde im Sinne der Studenten, Mitarbeiter, Menschen und Unternehmen geschehen die von den Hochschulen abhängig sind oder davon profitieren und Zukunftsperspektiven im Land schaffen.
Fotos: Johannes Koziol und Benjamin Andriske
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