Eigentlich müsste man sie loben. Zum wiederholten Mal in den letzten Wochen kam Wissenschaftsministerin Kunst in die Lausitz um ihre Pläne zur geplanten Hochschulfusion gebetsmühlenartig zu wiederholen. Sie nahm den „langen Weg“ von Potsdam nach Cottbus auf sich, um sich den Studenten und Mitarbeitern der BTU Cottbus und HS Lausitz in einer Podiumsdiskussion zu stellen. Unverändert blieb ihr Verständnis von Diskussionskultur. Immer wieder erklärte sie, dass sie für eine offene Diskussion ist, an deren Ende aber die Fusion der beiden Hochschulen stehe.
Eine offene Diskussion mit vordefiniertem Ziel?
Gute Vorschläge seitens der Hochschulen wolle sie in die Planungen einfließen lassen, aber immer mit dem Hintergrund der Fusion. Eine verstärkte Zusammenarbeit beider Institute, als mögliche Option, am Ende eines offenen Austausches ließ sie nicht zu und wich einer Antwort aus. Stattdessen wiederholte sie sich ohne weitere Details zu nennen. Vielmehr verwies sie wieder auf den Emmermann-Bericht, der der Leitung der BTU Cottbus einen Tag nach der Podiumsdiskussion zur Verfügung gestellt werden sollte. Da fragt man sich auf welche Grundlagen sich die Teilnehmer berufen sollten, wenn sie die Fakten noch gar nicht kennen und vor vollendete Tatsachen gestellt werden, wohlbemerkt in einer offenen Diskussion! Durch das gleiche Rohr schoss der Präsident der HS Lausitz Prof. Schulz, der immer wieder auf den Bericht der Lausitzkommission verwies. Er hat die Unterlagen bereits seit einer Woche vorliegen. Auch wenn der Präsident der BTU Cottbus, Prof. Zimmerli darauf hinwies, dass er unterwegs war und er dadurch den Bericht nicht eher in Empfang nehmen konnte, nahm es den faden Beigeschmack nicht weg. Frau Kunst bemerkte noch, dass es ihr wichtig ist, den Bericht persönlich zu übergeben.
Aber einerseits befinden wir uns in Zeiten, wo digitale Medien den Transport von Daten in kurzer Zeit möglich machen und viele Menschen auch des Empfangs von Emails mächtig sind. Andererseits hatte Frau Kunst auch ihre einsame Entscheidung zur Fusion der beiden Hochschulen aus dem fernen Potsdam verkündet und ist nicht extra in die Lausitz gereist um den Paukenschlag zu veröffentlichen. Warum also plötzlich diese persönliche Bindung?
Das der Reformwille da ist, hörte man aus allen Ecken der Betroffenen, aber der Ton macht bekanntlich die Musik und Stimmen aus dem Inneren eines lebendigen Organismus zu hören und sie ernst zu nehmen, gehört auch dazu.
Sie hat einen Prozess in Gang gesetzt, den sie selbst verschuldet hat. Der Hinweis der Studenten den Kurs „Projektmanagement“ an der BTU Cottbus zu besuchen, um den richtigen Ablauf einer Idee bis zur Umsetzung zu verinnerlichen, wäre ein Vorschlag in Richtung Potsdam. In dem Kurs werden verschiedene Projekte durch Studententeams unterschiedlichster Fachrichtungen behandelt und Werkzeuge des Projektmanagements genutzt um am Ende des Prozesses die Ergebnisse inklusive sinnvollen Zeitplan vorzustellen und nicht am Anfang. Vielleicht ja etwas für das Sommersemester?!
Fotos: Johannes Koziol
Hinweise der Redaktion:
Zu dem Thema haben wir weitere Artikel, Ankündigungen, Stellungnahmen und Berichte:
28.03.2012 Stellungnahme der Fakultät 1 der HS Lausitz zur geplanten Neustrukturierung der Lausitzer Hochschullandschaft in Cottbus und Senftenberg
28.03.2012 Wolfgang Neskovic – Das Projekt Energie-Universität Lausitz: Ein trotziger Alleingang
28.03.2012 Leserbeitrag zur Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus zu den Plänen einer neuen Energie Universität Lausitz
27.03.2012 Position der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der BTU Cottbus zur Neugründung einer technischen Universität in der Lausitz
23.03.2012 Stellungnahme der Studierendenschaft der BTU Cottbus zur Stadtverordnetenversammlung in Cottbus am 19.03.2012
22.03.2012 Cottbuser Hochschulmitarbeiter äußern sich mit offenem Brief zum Stand der Diskussion über die Gründung einer neuen Universität in der Lausitz
21.03.2012 Prof. Dr. Michael Schierack (CDU) zur Hochschullandschaft in der Lausitz: Des Kaisers neue Kleider
21.03.2012 White Devils Cottbus: We love BTU – für den Erhalt unserer Uni!
21.03.2012 Stellungnahme zur geplanten Neugründung einer „Energieuniversität“ in der Lausitz
21.03.2012 Podiumsdiskussion an der BTU Cottbus zur Neugründung der Energie Universität am 27.03. 19 Uhr mit Ministerin Kunst
20.03.2012 Podiumsdiskussion in Cottbus zu Entwicklungsperspektiven der Südbrandenburgischen Hochschulregion – Braucht die Lausitz nur eine Energie-Universität? am 26.03.2012, 19 Uhr
20.03.2012 2000 Demonstranten für den Erhalt der BTU Cottbus
20.03.2012 Cottbuser Studenten verschaffen sich Luft zu den Kunst-Plänen für eine Energie Universität Lausitz
16.03.2012 Gemeinsames Positionspapier der Industrie- und Handelskammer Cottbus und der Handwerkskammer Cottbus zur Hochschuldiskussion in der Lausitz
16.03.2012 BTU Cottbus fordert die Langfassung des Gutachtens und darauf aufbauend eine Diskussion mit der Lausitz-Kommission
15.03.2012 Presseerklärung der Studierendenschaft der BTU Cottbus zum Treffen mit Ministerin Kunst
14.03.2012 Kommunikation zur Universitätsgründung in der Lausitz – Ein offener Brief des Studierendenrats der BTU Cottbus
14.03.2012 Demonstrationszug vom Audimax zum Altmarkt Cottbus für Erhalt der BTU
13.03.2012 Offener Brief von über 800 Studierenden der BTU Cottbus an Ministerpräsident Platzeck
10.03.2012 Wir bleiben BTU! – Cottbuser Studenten und Mitarbeiter machen mobil
27.02.2012 BTU ist für Erhalt der Marke “BTU Cottbus”
23.02.2012 Stellungnahme des Senats der BTU zur Hochschulstrukturdiskussion in der Lausitz
15.02.2012 Statement des Landrates von Oberspreewald-Lausitz zur Debatte einer Uni-Neugründung in der Lausitz
10.02.2012 Landesregierung reagiert mit Strukturvorschlag für eine innovative Struktur der Technischen Universität
02.02.2012 Erfolgskurs der BTU Cottbus verstärkt sich trotz reduzierter Landesmittel
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Eine offene Diskussion mit vordefiniertem Ziel?
Gute Vorschläge seitens der Hochschulen wolle sie in die Planungen einfließen lassen, aber immer mit dem Hintergrund der Fusion. Eine verstärkte Zusammenarbeit beider Institute, als mögliche Option, am Ende eines offenen Austausches ließ sie nicht zu und wich einer Antwort aus. Stattdessen wiederholte sie sich ohne weitere Details zu nennen. Vielmehr verwies sie wieder auf den Emmermann-Bericht, der der Leitung der BTU Cottbus einen Tag nach der Podiumsdiskussion zur Verfügung gestellt werden sollte. Da fragt man sich auf welche Grundlagen sich die Teilnehmer berufen sollten, wenn sie die Fakten noch gar nicht kennen und vor vollendete Tatsachen gestellt werden, wohlbemerkt in einer offenen Diskussion! Durch das gleiche Rohr schoss der Präsident der HS Lausitz Prof. Schulz, der immer wieder auf den Bericht der Lausitzkommission verwies. Er hat die Unterlagen bereits seit einer Woche vorliegen. Auch wenn der Präsident der BTU Cottbus, Prof. Zimmerli darauf hinwies, dass er unterwegs war und er dadurch den Bericht nicht eher in Empfang nehmen konnte, nahm es den faden Beigeschmack nicht weg. Frau Kunst bemerkte noch, dass es ihr wichtig ist, den Bericht persönlich zu übergeben.
Aber einerseits befinden wir uns in Zeiten, wo digitale Medien den Transport von Daten in kurzer Zeit möglich machen und viele Menschen auch des Empfangs von Emails mächtig sind. Andererseits hatte Frau Kunst auch ihre einsame Entscheidung zur Fusion der beiden Hochschulen aus dem fernen Potsdam verkündet und ist nicht extra in die Lausitz gereist um den Paukenschlag zu veröffentlichen. Warum also plötzlich diese persönliche Bindung?
Das der Reformwille da ist, hörte man aus allen Ecken der Betroffenen, aber der Ton macht bekanntlich die Musik und Stimmen aus dem Inneren eines lebendigen Organismus zu hören und sie ernst zu nehmen, gehört auch dazu.
Sie hat einen Prozess in Gang gesetzt, den sie selbst verschuldet hat. Der Hinweis der Studenten den Kurs „Projektmanagement“ an der BTU Cottbus zu besuchen, um den richtigen Ablauf einer Idee bis zur Umsetzung zu verinnerlichen, wäre ein Vorschlag in Richtung Potsdam. In dem Kurs werden verschiedene Projekte durch Studententeams unterschiedlichster Fachrichtungen behandelt und Werkzeuge des Projektmanagements genutzt um am Ende des Prozesses die Ergebnisse inklusive sinnvollen Zeitplan vorzustellen und nicht am Anfang. Vielleicht ja etwas für das Sommersemester?!
Fotos: Johannes Koziol
Hinweise der Redaktion:
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28.03.2012 Stellungnahme der Fakultät 1 der HS Lausitz zur geplanten Neustrukturierung der Lausitzer Hochschullandschaft in Cottbus und Senftenberg
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20.03.2012 2000 Demonstranten für den Erhalt der BTU Cottbus
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02.02.2012 Erfolgskurs der BTU Cottbus verstärkt sich trotz reduzierter Landesmittel