Am ersten Qualifikationstag des 45. Turniers der Meister im Geräteturnen in der Lausitz-Arena Cottbus konnte sich die Mannschaft des Deutschen Turner-Bundes gestern drei Finalplätze sichern. Nils Dunkel qualifizierte sich mit 13,900 Wertungspunkten am Pauschenpferd, Aiyu Zhu (12,166) und Lea Marie Quaas (12,100) erreichten das Weltcup-Finale am Stufenbarren. Lokalmatador Tom Schultze vom SC Cottbus verpasste die Qualifikation an den Ringen wiederum, mit 13,166 Wertungspunkten landete der 20-jährige Weltcup-Debütant auf Platz Zehn.
Das Turnier der Meister teilte dazu mit:
Die überwiegend mit Nachwuchskräften besetzte Mannschaft des Deutschen Turner-Bundes (DTB) hat sich am ersten Tag des 45. Turniers der Meister im Gerätturnen in Cottbus drei Finalplätze beim Weltcup erturnt. Bei den Männern erreichte Nils Dunkel als Siebter am Pauschenpferd das Finale. Der Erfurter kam auf 13,900 Punkte. Tagesbester war der Kasache Nuriman Kurbanov mit 15,266 Punkte. Glenn Trebing vom TK Hannover wurde mit 13,666 Punkten Zehnter.
An den Ringen verpasste Lokalmatador Tom Schultze vom SC Cottbus bei seiner Weltcup-Premiere mit Platz zehn das Finale. „Besser geht es natürlich immer. Ich bin aber mit meiner Übung zufrieden. Es ist sogar besser gelaufen als in der internen Qualifikation vor einer Woche in Kienbaum“, sagte der 20-Jährige. Ein kleiner Stand-Fehler nach dem Abgang kostete ihn ein paar Zehntel, so standen 13,166 Punkte und anerkennende Wort von Cheftrainer Valeri Belenki für den Weltcup-Debütanten zu Buche.
Die Aufregung hielt sich beim Cottbuser im Feld zahlreicher Ringe-Spezialisten in Grenzen. „Es macht Spaß, hier in eigener Halle zu turnen. Ich hatte Lust, war gut vorbereitet – diese Sicherheit nehme ich mit in den zweiten Tag“, so Tom Schultze. Da geht er am Sprung an den Start – nachdem er abseits der Mannschaft nicht im Hotel sondern zuhause bei seinen Eltern in Drebkau übernachten darf.
Am Boden verfehlten die Berliner Dario Sissakis (Platz 11/13,066) und Nils Matache (28. /11,233) klar den Endkampf. Für einen der sportlichen Höhepunkte sorgte hier Artem Dolgopyat aus Israel. Der Boden-Olympiasieger von Tokio mit ukrainischen Wurzeln bestätigte seine Favoritenrolle an diesem Gerät und präsentierte eine hochkarätige Übung, die von den Kampfrichtern mit 14,800 Punkten belohnt wurden.
Bei den Frauen erreichten Aiyu Zhu (TTZ DSHS Köln) als Siebte (12,166) und Lea Marie Quaas (TuS Chemnitz-Altendorf) als Achte (12,100) das Weltcup-Finale am Stufenbarren. Den Tageshöchstwert erreichte hier Tisha Volleman aus den Niederlanden mit 13,066 Punkte. Am Sprung setzte sich die Slowenin Tjasa Kysselef durch. In der Summe beider Sprünge kam die 28-Jährige auf 13,016 Punkte. Deutsche Turnerinnen waren an diesem Gerät nicht am Start.
Die Delegation der Ukraine nimmt trotz des Ausbruchs eines Krieges in ihrem Heimatland wie geplant am Turnier teil und erreichte mit Ilia Kovtun (Boden, Seitpferd), Roman Vashchenko (Ringe) und Daniela Batrona (Stufenbarren) vier Final-Teilnahmen. „Wir haben die Entwicklung in der Ukraine mit großer Sorge aufgenommen und der Mannschaft unsere Unterstützung angeboten“, sagte Turnierdirektor Mirko Wohlfahrt nach Beratungen.
Zu Mannschaft gehört neben zwei Turnerinnen und drei Turnern, Betreuern und Trainern als Kampfrichter Bohdan Makuts. Der 61-Jährige war 1980 Olympiasieger mit der Sowjetunion. Die Ukraine ist seit Dienstag in der Lausitz, eine vorzeitige Abreise habe nicht zur Debatte gestanden, sagte Wohlfahrt. „Die Mannschaft wird Stand heute nach Beendigung des Wettkampfes am Sonntag geschlossen zum nächsten Weltcup nach Doha/Katar weiterreisen“, sagte Wohlfahrt.
Insgesamt haben Sportlerinnen und Sportler aus 32 Nationen für den mit 32.500 Schweizer Franken dotierten Weltcup in Cottbus gemeldet. 2020 und 2021 war der Traditionswettbewerb aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen. In diesem Jahr findet der Neustart unter Ausschluss der Öffentlichkeit und mit einem strengen Hygienekonzept statt. Am Freitag wird die Qualifikation mit weiteren fünf Geräten fortgesetzt.
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Red. / Presseinfo
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