VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz kritisiert die Entscheidung der
Deutschen Bahn AG scharf, den Streckenbausbau zwischen Berlin und Cottbus
zu verschieben. Fahrtzeitverkürzungen können damit nicht realisiert und die
Anbindung der Lausitz an Berlin nicht verbessert werden.
Am 16. September 2006 hatte sich die Deutsche Bahn AG – passenderweise
beim „Tag für die Fahrgäste“ von VBB und Cottbusverkehr
– gegenüber dem Land Brandenburg verpflichtet, bis zum
Jahr 2011 die gesamte Strecke zwischen Berlin und Cottbus auf
eine Streckengeschwindigkeit von 160 km/h auszubauen. Im Gegenzug
unterstützte das Land Brandenburg die DB bei Planungsaufgaben
massiv finanziell.
Bahn und Bund haben nun einseitig ihre Investitionsprojekte neu
priorisiert und dabei prestigeträchtigen Neubaustrecken den Vorzug
eingeräumt. Die Folgen für den Eisenbahnverkehr im Südosten
Brandenburgs sind katastrophal: Mit einem Ausbau auf der
gesamten Strecke würde eine Fahrtzeitverkürzung von einer
knappen halben Stunde ermöglicht. Die Modernisierung des ersten
Teilstücks zwischen Cottbus und Lübbenau allein, der in der
zweiten Jahreshälfte 2008 stattfinden wird, wird dagegen für den
Fahrgast praktisch keinen Vorteil bringen. Die hier zu erreichende
Beschleunigung wird nicht ausreichen, um andere Zwangsstellen
im Fahrplan umgehen zu können. Die Züge werden an anderen
Stationen lediglich längere Standzeiten haben.
Auch der internationale Verkehr wird die Auswirkungen spüren.
Die Fahrtzeit mit dem Zug von Berlin nach Wrocław (Breslau) liegt
derzeit auf dem Niveau von 1895 (!), nämlich je nach Verbindung
zwischen fünf- und sechseinhalb Stunden. Der Konkurrenzkampf
des Schienenverkehrs mit dem Auto ist damit nicht zu gewinnen.
VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz: „Diese einsame und unabgestimmte
Entscheidung ist absolut nicht hinnehmbar. Es zeigt
sich erneut, wie wichtig ein starkes Mitspracherecht der Bundesländer
über die Infrastrukturentwicklung der Bahn ist. Hierzu
muss dringend eine Regelung her, andernfalls droht die Bahnteilprivatisierung
zu einem Desaster zu werden: Nur noch Magistralen
und Prestigeobjekte werden gefördert, die Fläche und teilweise
sogar internationale Verbindungen werden abgehängt.“
Quelle: Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB)
VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz kritisiert die Entscheidung der
Deutschen Bahn AG scharf, den Streckenbausbau zwischen Berlin und Cottbus
zu verschieben. Fahrtzeitverkürzungen können damit nicht realisiert und die
Anbindung der Lausitz an Berlin nicht verbessert werden.
Am 16. September 2006 hatte sich die Deutsche Bahn AG – passenderweise
beim „Tag für die Fahrgäste“ von VBB und Cottbusverkehr
– gegenüber dem Land Brandenburg verpflichtet, bis zum
Jahr 2011 die gesamte Strecke zwischen Berlin und Cottbus auf
eine Streckengeschwindigkeit von 160 km/h auszubauen. Im Gegenzug
unterstützte das Land Brandenburg die DB bei Planungsaufgaben
massiv finanziell.
Bahn und Bund haben nun einseitig ihre Investitionsprojekte neu
priorisiert und dabei prestigeträchtigen Neubaustrecken den Vorzug
eingeräumt. Die Folgen für den Eisenbahnverkehr im Südosten
Brandenburgs sind katastrophal: Mit einem Ausbau auf der
gesamten Strecke würde eine Fahrtzeitverkürzung von einer
knappen halben Stunde ermöglicht. Die Modernisierung des ersten
Teilstücks zwischen Cottbus und Lübbenau allein, der in der
zweiten Jahreshälfte 2008 stattfinden wird, wird dagegen für den
Fahrgast praktisch keinen Vorteil bringen. Die hier zu erreichende
Beschleunigung wird nicht ausreichen, um andere Zwangsstellen
im Fahrplan umgehen zu können. Die Züge werden an anderen
Stationen lediglich längere Standzeiten haben.
Auch der internationale Verkehr wird die Auswirkungen spüren.
Die Fahrtzeit mit dem Zug von Berlin nach Wrocław (Breslau) liegt
derzeit auf dem Niveau von 1895 (!), nämlich je nach Verbindung
zwischen fünf- und sechseinhalb Stunden. Der Konkurrenzkampf
des Schienenverkehrs mit dem Auto ist damit nicht zu gewinnen.
VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz: „Diese einsame und unabgestimmte
Entscheidung ist absolut nicht hinnehmbar. Es zeigt
sich erneut, wie wichtig ein starkes Mitspracherecht der Bundesländer
über die Infrastrukturentwicklung der Bahn ist. Hierzu
muss dringend eine Regelung her, andernfalls droht die Bahnteilprivatisierung
zu einem Desaster zu werden: Nur noch Magistralen
und Prestigeobjekte werden gefördert, die Fläche und teilweise
sogar internationale Verbindungen werden abgehängt.“
Quelle: Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB)