Heute traf ich mich mit dem jungen Cottbuser Filmemacher Erik Schiesko zu einem Gespräch. Leser, die während der 21. FilmFesttage Cottbus am vergangenen Mittwoch im Glad-House die Retrospektive “Location Lausitz” gesehen haben, werden sich an seinen Kurzfilm „Plattenbauten“ erinnern.
Ein Musik-Clip des Sängers MC Dissziplin über Schmellwitz – “Guck dir diese Platten an, guck dir diese Schatten an”. Kein optimistisch stimmender Song, keine optimistischen Bilder mit den verfälschten Farben. Aber ein Beitrag, dessen Thema und Botschaft auf die Zuschauer übersprang.
Helmut P. Fleischhauer: Wann begann Dein Interesse an Filmen oder der Filmerei? Wann hat es bei Dir ‘Klick’ gemacht und Dich dazu bewogen, selber Filme machen zu wollen?
Erik Schiesko: Das war schon sehr früh, da war ich so vier, fünf Jahre alt. Ich war fasziniert von Filmen und neugierig. Ich wollte so gerne wissen, wie all das funktioniert. Mein Vater hatte eine Videokamera. Es war spannend, wenn er tagsüber etwas filmte und am Abend saß die Familie zusammen und sah sich das an. „Oh, sieh mal, wie du aussiehst.“
Bei meiner Einschulung habe ich mir in meiner Schultüte so sehr eine Kamera gewünscht.Und die war auch in der Schultüte. Damit habe ich dann fotografiert und immer ungeduldig auf die Ergebnisse gewartet. Schon als kleiner Junge hatte ich nur ein Ziel; ich wollte irgendwann selber in Filmen mitspielen und sie auch selber machen.
Dann durften mein Bruder und ich die Videokamera unseres Vaters benutzen. Wir waren begeistert, machten kleine Filme, versuchten Tricks, probierten einfach alles aus.
Beim Erzählen sieht man Erik die Begeisterung an. Er erzählt von Stop-Motion Tricks, die sie mit Papas Kamera machten, von zu heftigen Schwenks, verwackelten Aufnahmen. Alles konnten sie sich gleich ansehen und aus den Fehlern lernen.
hf: Wie ging es dann weiter?
Erik: Erinnere mich an das Abschlussgespräch nach der 6. Klasse in der 10. Grundschule Cottbus. Die Lehrerin fragte mich, was ich einmal werden möchte. Meine Antwort war ‘Schauspieler’. Irgendwie hatte ich das Gefühl, belächelt zu werden ….
hf: ..und was ist aus der Schauspielerei geworden?
Erik: Ich muss noch einmal auf Deine Frage nach Schlüsselerlebnissen zurückkommen, die Frage nach dem ‘Klick’. Ich denke, es war in der achten Klasse. Da habe ich den Film „Crazy“ gesehen. (Mehr über den Film)
Dieser Film war sehr wichtig für mich, da er mich sehr berührt hat.
Seitdem weiss ich, das will ich auch.
Schauspieler … Ja, auch das habe ich gemacht. 2004 begann ich im Jugenendsemble des Piccolo Theaters. Weisst Du, mich hat an Filmen nicht nur das Filmen interessiert. Ich wollte immer alles wissen und lernen, was zum Entstehen eines Filmes dazugehört. Vor der Kamera sein, hinter der Kamera sein, Regie führen, die Technik, das Schneiden, die Musik dazu. Ich wollte einfach alles wissen. Deshalb habe ich auch eine Ausbildung als ‘Mediengestalter Bild und Ton’ bei LausitzTV gemacht. Dort lernte ich in kurzer Zeit mit dem Medium Video Geschichten zu erzählen.
Ich wusste, dass ich einen grossen Erfahrungsschatz für die Verwirklichung meines Traumes brauche.
Michael Becker hat mir einmal gesagt: „Erik, du musst disziplinierter sein!“ Diesen Rat habe ich nie vergessen.
hf: Zu Deinem ersten Spielfilm „Blaue Stunde“. Wie war die Reaktion der Zuschauer?
Erik: Die Premiere war ja im Piccolo Theater. Das war mir wichtig, da ich dort viel über die Schauspielerei gelernt habe. Die Reaktion war wunderbar. Als der Film dann im ObenKino gezeigt wurde, standen die Besucher in einer Schlange bis auf die Strasse. Das war schon Klasse. Dann freue ich mich natürlich darüber, dass der Film von der UCI-Zentrale in Bochum für Cottbus freigegeben wurde und drei Wochen lief. Er hat bei den Zuschauerzahlen sogar einige ‘Blockbuster’ von den ersten Plätzen verdrängt. Vielleicht war der Erfolg in Cottbus so etwas wie ein Regionaleffekt. Ein Film aus Cottbus obwohl die Geschichte überall spielen könnte.
hf: Finanzierung .. ist es schwer, einen Spielfim in voller Länge als Neuling finanziert zu bekommen?
Erik: Ich wollte den ersten Spielfilm selbst machen. Zum Glück hat mein Bruder eine gute Kamera. Einiges an Technik musste ich ausleihen. Die Schauspieler sind Laiendarsteller. Mit Ausnahme von Michael Becker und Andrea Kulka spielen nur junge Leute mit. Es ist eine Geschichte über junge Leute, Liebe … Eine Geschichte mit einem Thema.
‘Blaue Stunde’ ist so etwas wie ein ‘Low Budget’ Film. Es war harte Arbeit. Idee, Geschichte, Drehbuch, Scriptboard stammen von mir. Neben der Regie war ich teilweise an der Kamera und habe viele Wochen beim Schneiden verbracht. Dazu kam das Marketing, Promotion und die Organisation der Premiere. Aber ich wollte ja schon immer alle Bereiche eines Filmes kennenlernen und wenn möglich auch können.
hf: Erik, was kommt nun? Welche Pläne hast Du
Erik: Also, es ist mir sehr wichtig, Filme mit einem Thema zu machen. Action-Filme oder Krimis, bei denen es vorrangig um Unterhaltung, weniger um Inhalte geht, interessieren mich derzeit nicht. Mein Ziel ist, beides zu verbinden. Ich sehe darin eine spannende Aufgabe.
Der nächste Film handelt von Manipulationen durch äussere Umstände – Staat oder Rechtsstaat, Gesellschaft, Kirche …
Ich habe fünf bis sechs sehr klare Ideen für Filme im Kopf. Ich weiss, welche Filme ich in welcher Reihenfolge in den nächsten Jahren machen möchte. Dazu versuche ich nun immer mehr Aufgaben abzugeben, so zum Beispiel den Schnitt oder die Drehplanung usw., eventuell sogar mit einer Produktionsfirma zusammenzuarbeiten. Mal sehen, ob das klappt.
hf: Hast Du es geschafft?
Erik: (lachend) Ach, was heisst geschafft. Der regionale Erfolg von ‘Blaue Stunde’ hat es leichter für mich gemacht, dass sich Türen öffnen. Morgen fahre ich nach Bremen und stelle den Film dort vor. Bei Festspielen werde ich jetzt offener empfangen oder eingeladen. In Polen, Chemnitz oder wie morgen in Bremen. Bis ich all das erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe, werde ich noch viele, viele Jahre hart arbeiten müssen.
Aber … „Ich lebe meinen Traum“
Noch ein Nachsatz … „Ich freue mich darauf, im Februar 2012 im Piccolo bei dem Stück „Crap“ Regie führen zu dürfen.“
hf: Erik, ich danke Dir für das offene Gespräch. Es war schön, mit Dir zu plaudern und ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem ‘Leben Deines Traumes’.
Heute traf ich mich mit dem jungen Cottbuser Filmemacher Erik Schiesko zu einem Gespräch. Leser, die während der 21. FilmFesttage Cottbus am vergangenen Mittwoch im Glad-House die Retrospektive “Location Lausitz” gesehen haben, werden sich an seinen Kurzfilm „Plattenbauten“ erinnern.
Ein Musik-Clip des Sängers MC Dissziplin über Schmellwitz – “Guck dir diese Platten an, guck dir diese Schatten an”. Kein optimistisch stimmender Song, keine optimistischen Bilder mit den verfälschten Farben. Aber ein Beitrag, dessen Thema und Botschaft auf die Zuschauer übersprang.
Helmut P. Fleischhauer: Wann begann Dein Interesse an Filmen oder der Filmerei? Wann hat es bei Dir ‘Klick’ gemacht und Dich dazu bewogen, selber Filme machen zu wollen?
Erik Schiesko: Das war schon sehr früh, da war ich so vier, fünf Jahre alt. Ich war fasziniert von Filmen und neugierig. Ich wollte so gerne wissen, wie all das funktioniert. Mein Vater hatte eine Videokamera. Es war spannend, wenn er tagsüber etwas filmte und am Abend saß die Familie zusammen und sah sich das an. „Oh, sieh mal, wie du aussiehst.“
Bei meiner Einschulung habe ich mir in meiner Schultüte so sehr eine Kamera gewünscht.Und die war auch in der Schultüte. Damit habe ich dann fotografiert und immer ungeduldig auf die Ergebnisse gewartet. Schon als kleiner Junge hatte ich nur ein Ziel; ich wollte irgendwann selber in Filmen mitspielen und sie auch selber machen.
Dann durften mein Bruder und ich die Videokamera unseres Vaters benutzen. Wir waren begeistert, machten kleine Filme, versuchten Tricks, probierten einfach alles aus.
Beim Erzählen sieht man Erik die Begeisterung an. Er erzählt von Stop-Motion Tricks, die sie mit Papas Kamera machten, von zu heftigen Schwenks, verwackelten Aufnahmen. Alles konnten sie sich gleich ansehen und aus den Fehlern lernen.
hf: Wie ging es dann weiter?
Erik: Erinnere mich an das Abschlussgespräch nach der 6. Klasse in der 10. Grundschule Cottbus. Die Lehrerin fragte mich, was ich einmal werden möchte. Meine Antwort war ‘Schauspieler’. Irgendwie hatte ich das Gefühl, belächelt zu werden ….
hf: ..und was ist aus der Schauspielerei geworden?
Erik: Ich muss noch einmal auf Deine Frage nach Schlüsselerlebnissen zurückkommen, die Frage nach dem ‘Klick’. Ich denke, es war in der achten Klasse. Da habe ich den Film „Crazy“ gesehen. (Mehr über den Film)
Dieser Film war sehr wichtig für mich, da er mich sehr berührt hat.
Seitdem weiss ich, das will ich auch.
Schauspieler … Ja, auch das habe ich gemacht. 2004 begann ich im Jugenendsemble des Piccolo Theaters. Weisst Du, mich hat an Filmen nicht nur das Filmen interessiert. Ich wollte immer alles wissen und lernen, was zum Entstehen eines Filmes dazugehört. Vor der Kamera sein, hinter der Kamera sein, Regie führen, die Technik, das Schneiden, die Musik dazu. Ich wollte einfach alles wissen. Deshalb habe ich auch eine Ausbildung als ‘Mediengestalter Bild und Ton’ bei LausitzTV gemacht. Dort lernte ich in kurzer Zeit mit dem Medium Video Geschichten zu erzählen.
Ich wusste, dass ich einen grossen Erfahrungsschatz für die Verwirklichung meines Traumes brauche.
Michael Becker hat mir einmal gesagt: „Erik, du musst disziplinierter sein!“ Diesen Rat habe ich nie vergessen.
hf: Zu Deinem ersten Spielfilm „Blaue Stunde“. Wie war die Reaktion der Zuschauer?
Erik: Die Premiere war ja im Piccolo Theater. Das war mir wichtig, da ich dort viel über die Schauspielerei gelernt habe. Die Reaktion war wunderbar. Als der Film dann im ObenKino gezeigt wurde, standen die Besucher in einer Schlange bis auf die Strasse. Das war schon Klasse. Dann freue ich mich natürlich darüber, dass der Film von der UCI-Zentrale in Bochum für Cottbus freigegeben wurde und drei Wochen lief. Er hat bei den Zuschauerzahlen sogar einige ‘Blockbuster’ von den ersten Plätzen verdrängt. Vielleicht war der Erfolg in Cottbus so etwas wie ein Regionaleffekt. Ein Film aus Cottbus obwohl die Geschichte überall spielen könnte.
hf: Finanzierung .. ist es schwer, einen Spielfim in voller Länge als Neuling finanziert zu bekommen?
Erik: Ich wollte den ersten Spielfilm selbst machen. Zum Glück hat mein Bruder eine gute Kamera. Einiges an Technik musste ich ausleihen. Die Schauspieler sind Laiendarsteller. Mit Ausnahme von Michael Becker und Andrea Kulka spielen nur junge Leute mit. Es ist eine Geschichte über junge Leute, Liebe … Eine Geschichte mit einem Thema.
‘Blaue Stunde’ ist so etwas wie ein ‘Low Budget’ Film. Es war harte Arbeit. Idee, Geschichte, Drehbuch, Scriptboard stammen von mir. Neben der Regie war ich teilweise an der Kamera und habe viele Wochen beim Schneiden verbracht. Dazu kam das Marketing, Promotion und die Organisation der Premiere. Aber ich wollte ja schon immer alle Bereiche eines Filmes kennenlernen und wenn möglich auch können.
hf: Erik, was kommt nun? Welche Pläne hast Du
Erik: Also, es ist mir sehr wichtig, Filme mit einem Thema zu machen. Action-Filme oder Krimis, bei denen es vorrangig um Unterhaltung, weniger um Inhalte geht, interessieren mich derzeit nicht. Mein Ziel ist, beides zu verbinden. Ich sehe darin eine spannende Aufgabe.
Der nächste Film handelt von Manipulationen durch äussere Umstände – Staat oder Rechtsstaat, Gesellschaft, Kirche …
Ich habe fünf bis sechs sehr klare Ideen für Filme im Kopf. Ich weiss, welche Filme ich in welcher Reihenfolge in den nächsten Jahren machen möchte. Dazu versuche ich nun immer mehr Aufgaben abzugeben, so zum Beispiel den Schnitt oder die Drehplanung usw., eventuell sogar mit einer Produktionsfirma zusammenzuarbeiten. Mal sehen, ob das klappt.
hf: Hast Du es geschafft?
Erik: (lachend) Ach, was heisst geschafft. Der regionale Erfolg von ‘Blaue Stunde’ hat es leichter für mich gemacht, dass sich Türen öffnen. Morgen fahre ich nach Bremen und stelle den Film dort vor. Bei Festspielen werde ich jetzt offener empfangen oder eingeladen. In Polen, Chemnitz oder wie morgen in Bremen. Bis ich all das erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe, werde ich noch viele, viele Jahre hart arbeiten müssen.
Aber … „Ich lebe meinen Traum“
Noch ein Nachsatz … „Ich freue mich darauf, im Februar 2012 im Piccolo bei dem Stück „Crap“ Regie führen zu dürfen.“
hf: Erik, ich danke Dir für das offene Gespräch. Es war schön, mit Dir zu plaudern und ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem ‘Leben Deines Traumes’.
Heute traf ich mich mit dem jungen Cottbuser Filmemacher Erik Schiesko zu einem Gespräch. Leser, die während der 21. FilmFesttage Cottbus am vergangenen Mittwoch im Glad-House die Retrospektive “Location Lausitz” gesehen haben, werden sich an seinen Kurzfilm „Plattenbauten“ erinnern.
Ein Musik-Clip des Sängers MC Dissziplin über Schmellwitz – “Guck dir diese Platten an, guck dir diese Schatten an”. Kein optimistisch stimmender Song, keine optimistischen Bilder mit den verfälschten Farben. Aber ein Beitrag, dessen Thema und Botschaft auf die Zuschauer übersprang.
Helmut P. Fleischhauer: Wann begann Dein Interesse an Filmen oder der Filmerei? Wann hat es bei Dir ‘Klick’ gemacht und Dich dazu bewogen, selber Filme machen zu wollen?
Erik Schiesko: Das war schon sehr früh, da war ich so vier, fünf Jahre alt. Ich war fasziniert von Filmen und neugierig. Ich wollte so gerne wissen, wie all das funktioniert. Mein Vater hatte eine Videokamera. Es war spannend, wenn er tagsüber etwas filmte und am Abend saß die Familie zusammen und sah sich das an. „Oh, sieh mal, wie du aussiehst.“
Bei meiner Einschulung habe ich mir in meiner Schultüte so sehr eine Kamera gewünscht.Und die war auch in der Schultüte. Damit habe ich dann fotografiert und immer ungeduldig auf die Ergebnisse gewartet. Schon als kleiner Junge hatte ich nur ein Ziel; ich wollte irgendwann selber in Filmen mitspielen und sie auch selber machen.
Dann durften mein Bruder und ich die Videokamera unseres Vaters benutzen. Wir waren begeistert, machten kleine Filme, versuchten Tricks, probierten einfach alles aus.
Beim Erzählen sieht man Erik die Begeisterung an. Er erzählt von Stop-Motion Tricks, die sie mit Papas Kamera machten, von zu heftigen Schwenks, verwackelten Aufnahmen. Alles konnten sie sich gleich ansehen und aus den Fehlern lernen.
hf: Wie ging es dann weiter?
Erik: Erinnere mich an das Abschlussgespräch nach der 6. Klasse in der 10. Grundschule Cottbus. Die Lehrerin fragte mich, was ich einmal werden möchte. Meine Antwort war ‘Schauspieler’. Irgendwie hatte ich das Gefühl, belächelt zu werden ….
hf: ..und was ist aus der Schauspielerei geworden?
Erik: Ich muss noch einmal auf Deine Frage nach Schlüsselerlebnissen zurückkommen, die Frage nach dem ‘Klick’. Ich denke, es war in der achten Klasse. Da habe ich den Film „Crazy“ gesehen. (Mehr über den Film)
Dieser Film war sehr wichtig für mich, da er mich sehr berührt hat.
Seitdem weiss ich, das will ich auch.
Schauspieler … Ja, auch das habe ich gemacht. 2004 begann ich im Jugenendsemble des Piccolo Theaters. Weisst Du, mich hat an Filmen nicht nur das Filmen interessiert. Ich wollte immer alles wissen und lernen, was zum Entstehen eines Filmes dazugehört. Vor der Kamera sein, hinter der Kamera sein, Regie führen, die Technik, das Schneiden, die Musik dazu. Ich wollte einfach alles wissen. Deshalb habe ich auch eine Ausbildung als ‘Mediengestalter Bild und Ton’ bei LausitzTV gemacht. Dort lernte ich in kurzer Zeit mit dem Medium Video Geschichten zu erzählen.
Ich wusste, dass ich einen grossen Erfahrungsschatz für die Verwirklichung meines Traumes brauche.
Michael Becker hat mir einmal gesagt: „Erik, du musst disziplinierter sein!“ Diesen Rat habe ich nie vergessen.
hf: Zu Deinem ersten Spielfilm „Blaue Stunde“. Wie war die Reaktion der Zuschauer?
Erik: Die Premiere war ja im Piccolo Theater. Das war mir wichtig, da ich dort viel über die Schauspielerei gelernt habe. Die Reaktion war wunderbar. Als der Film dann im ObenKino gezeigt wurde, standen die Besucher in einer Schlange bis auf die Strasse. Das war schon Klasse. Dann freue ich mich natürlich darüber, dass der Film von der UCI-Zentrale in Bochum für Cottbus freigegeben wurde und drei Wochen lief. Er hat bei den Zuschauerzahlen sogar einige ‘Blockbuster’ von den ersten Plätzen verdrängt. Vielleicht war der Erfolg in Cottbus so etwas wie ein Regionaleffekt. Ein Film aus Cottbus obwohl die Geschichte überall spielen könnte.
hf: Finanzierung .. ist es schwer, einen Spielfim in voller Länge als Neuling finanziert zu bekommen?
Erik: Ich wollte den ersten Spielfilm selbst machen. Zum Glück hat mein Bruder eine gute Kamera. Einiges an Technik musste ich ausleihen. Die Schauspieler sind Laiendarsteller. Mit Ausnahme von Michael Becker und Andrea Kulka spielen nur junge Leute mit. Es ist eine Geschichte über junge Leute, Liebe … Eine Geschichte mit einem Thema.
‘Blaue Stunde’ ist so etwas wie ein ‘Low Budget’ Film. Es war harte Arbeit. Idee, Geschichte, Drehbuch, Scriptboard stammen von mir. Neben der Regie war ich teilweise an der Kamera und habe viele Wochen beim Schneiden verbracht. Dazu kam das Marketing, Promotion und die Organisation der Premiere. Aber ich wollte ja schon immer alle Bereiche eines Filmes kennenlernen und wenn möglich auch können.
hf: Erik, was kommt nun? Welche Pläne hast Du
Erik: Also, es ist mir sehr wichtig, Filme mit einem Thema zu machen. Action-Filme oder Krimis, bei denen es vorrangig um Unterhaltung, weniger um Inhalte geht, interessieren mich derzeit nicht. Mein Ziel ist, beides zu verbinden. Ich sehe darin eine spannende Aufgabe.
Der nächste Film handelt von Manipulationen durch äussere Umstände – Staat oder Rechtsstaat, Gesellschaft, Kirche …
Ich habe fünf bis sechs sehr klare Ideen für Filme im Kopf. Ich weiss, welche Filme ich in welcher Reihenfolge in den nächsten Jahren machen möchte. Dazu versuche ich nun immer mehr Aufgaben abzugeben, so zum Beispiel den Schnitt oder die Drehplanung usw., eventuell sogar mit einer Produktionsfirma zusammenzuarbeiten. Mal sehen, ob das klappt.
hf: Hast Du es geschafft?
Erik: (lachend) Ach, was heisst geschafft. Der regionale Erfolg von ‘Blaue Stunde’ hat es leichter für mich gemacht, dass sich Türen öffnen. Morgen fahre ich nach Bremen und stelle den Film dort vor. Bei Festspielen werde ich jetzt offener empfangen oder eingeladen. In Polen, Chemnitz oder wie morgen in Bremen. Bis ich all das erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe, werde ich noch viele, viele Jahre hart arbeiten müssen.
Aber … „Ich lebe meinen Traum“
Noch ein Nachsatz … „Ich freue mich darauf, im Februar 2012 im Piccolo bei dem Stück „Crap“ Regie führen zu dürfen.“
hf: Erik, ich danke Dir für das offene Gespräch. Es war schön, mit Dir zu plaudern und ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem ‘Leben Deines Traumes’.
Heute traf ich mich mit dem jungen Cottbuser Filmemacher Erik Schiesko zu einem Gespräch. Leser, die während der 21. FilmFesttage Cottbus am vergangenen Mittwoch im Glad-House die Retrospektive “Location Lausitz” gesehen haben, werden sich an seinen Kurzfilm „Plattenbauten“ erinnern.
Ein Musik-Clip des Sängers MC Dissziplin über Schmellwitz – “Guck dir diese Platten an, guck dir diese Schatten an”. Kein optimistisch stimmender Song, keine optimistischen Bilder mit den verfälschten Farben. Aber ein Beitrag, dessen Thema und Botschaft auf die Zuschauer übersprang.
Helmut P. Fleischhauer: Wann begann Dein Interesse an Filmen oder der Filmerei? Wann hat es bei Dir ‘Klick’ gemacht und Dich dazu bewogen, selber Filme machen zu wollen?
Erik Schiesko: Das war schon sehr früh, da war ich so vier, fünf Jahre alt. Ich war fasziniert von Filmen und neugierig. Ich wollte so gerne wissen, wie all das funktioniert. Mein Vater hatte eine Videokamera. Es war spannend, wenn er tagsüber etwas filmte und am Abend saß die Familie zusammen und sah sich das an. „Oh, sieh mal, wie du aussiehst.“
Bei meiner Einschulung habe ich mir in meiner Schultüte so sehr eine Kamera gewünscht.Und die war auch in der Schultüte. Damit habe ich dann fotografiert und immer ungeduldig auf die Ergebnisse gewartet. Schon als kleiner Junge hatte ich nur ein Ziel; ich wollte irgendwann selber in Filmen mitspielen und sie auch selber machen.
Dann durften mein Bruder und ich die Videokamera unseres Vaters benutzen. Wir waren begeistert, machten kleine Filme, versuchten Tricks, probierten einfach alles aus.
Beim Erzählen sieht man Erik die Begeisterung an. Er erzählt von Stop-Motion Tricks, die sie mit Papas Kamera machten, von zu heftigen Schwenks, verwackelten Aufnahmen. Alles konnten sie sich gleich ansehen und aus den Fehlern lernen.
hf: Wie ging es dann weiter?
Erik: Erinnere mich an das Abschlussgespräch nach der 6. Klasse in der 10. Grundschule Cottbus. Die Lehrerin fragte mich, was ich einmal werden möchte. Meine Antwort war ‘Schauspieler’. Irgendwie hatte ich das Gefühl, belächelt zu werden ….
hf: ..und was ist aus der Schauspielerei geworden?
Erik: Ich muss noch einmal auf Deine Frage nach Schlüsselerlebnissen zurückkommen, die Frage nach dem ‘Klick’. Ich denke, es war in der achten Klasse. Da habe ich den Film „Crazy“ gesehen. (Mehr über den Film)
Dieser Film war sehr wichtig für mich, da er mich sehr berührt hat.
Seitdem weiss ich, das will ich auch.
Schauspieler … Ja, auch das habe ich gemacht. 2004 begann ich im Jugenendsemble des Piccolo Theaters. Weisst Du, mich hat an Filmen nicht nur das Filmen interessiert. Ich wollte immer alles wissen und lernen, was zum Entstehen eines Filmes dazugehört. Vor der Kamera sein, hinter der Kamera sein, Regie führen, die Technik, das Schneiden, die Musik dazu. Ich wollte einfach alles wissen. Deshalb habe ich auch eine Ausbildung als ‘Mediengestalter Bild und Ton’ bei LausitzTV gemacht. Dort lernte ich in kurzer Zeit mit dem Medium Video Geschichten zu erzählen.
Ich wusste, dass ich einen grossen Erfahrungsschatz für die Verwirklichung meines Traumes brauche.
Michael Becker hat mir einmal gesagt: „Erik, du musst disziplinierter sein!“ Diesen Rat habe ich nie vergessen.
hf: Zu Deinem ersten Spielfilm „Blaue Stunde“. Wie war die Reaktion der Zuschauer?
Erik: Die Premiere war ja im Piccolo Theater. Das war mir wichtig, da ich dort viel über die Schauspielerei gelernt habe. Die Reaktion war wunderbar. Als der Film dann im ObenKino gezeigt wurde, standen die Besucher in einer Schlange bis auf die Strasse. Das war schon Klasse. Dann freue ich mich natürlich darüber, dass der Film von der UCI-Zentrale in Bochum für Cottbus freigegeben wurde und drei Wochen lief. Er hat bei den Zuschauerzahlen sogar einige ‘Blockbuster’ von den ersten Plätzen verdrängt. Vielleicht war der Erfolg in Cottbus so etwas wie ein Regionaleffekt. Ein Film aus Cottbus obwohl die Geschichte überall spielen könnte.
hf: Finanzierung .. ist es schwer, einen Spielfim in voller Länge als Neuling finanziert zu bekommen?
Erik: Ich wollte den ersten Spielfilm selbst machen. Zum Glück hat mein Bruder eine gute Kamera. Einiges an Technik musste ich ausleihen. Die Schauspieler sind Laiendarsteller. Mit Ausnahme von Michael Becker und Andrea Kulka spielen nur junge Leute mit. Es ist eine Geschichte über junge Leute, Liebe … Eine Geschichte mit einem Thema.
‘Blaue Stunde’ ist so etwas wie ein ‘Low Budget’ Film. Es war harte Arbeit. Idee, Geschichte, Drehbuch, Scriptboard stammen von mir. Neben der Regie war ich teilweise an der Kamera und habe viele Wochen beim Schneiden verbracht. Dazu kam das Marketing, Promotion und die Organisation der Premiere. Aber ich wollte ja schon immer alle Bereiche eines Filmes kennenlernen und wenn möglich auch können.
hf: Erik, was kommt nun? Welche Pläne hast Du
Erik: Also, es ist mir sehr wichtig, Filme mit einem Thema zu machen. Action-Filme oder Krimis, bei denen es vorrangig um Unterhaltung, weniger um Inhalte geht, interessieren mich derzeit nicht. Mein Ziel ist, beides zu verbinden. Ich sehe darin eine spannende Aufgabe.
Der nächste Film handelt von Manipulationen durch äussere Umstände – Staat oder Rechtsstaat, Gesellschaft, Kirche …
Ich habe fünf bis sechs sehr klare Ideen für Filme im Kopf. Ich weiss, welche Filme ich in welcher Reihenfolge in den nächsten Jahren machen möchte. Dazu versuche ich nun immer mehr Aufgaben abzugeben, so zum Beispiel den Schnitt oder die Drehplanung usw., eventuell sogar mit einer Produktionsfirma zusammenzuarbeiten. Mal sehen, ob das klappt.
hf: Hast Du es geschafft?
Erik: (lachend) Ach, was heisst geschafft. Der regionale Erfolg von ‘Blaue Stunde’ hat es leichter für mich gemacht, dass sich Türen öffnen. Morgen fahre ich nach Bremen und stelle den Film dort vor. Bei Festspielen werde ich jetzt offener empfangen oder eingeladen. In Polen, Chemnitz oder wie morgen in Bremen. Bis ich all das erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe, werde ich noch viele, viele Jahre hart arbeiten müssen.
Aber … „Ich lebe meinen Traum“
Noch ein Nachsatz … „Ich freue mich darauf, im Februar 2012 im Piccolo bei dem Stück „Crap“ Regie führen zu dürfen.“
hf: Erik, ich danke Dir für das offene Gespräch. Es war schön, mit Dir zu plaudern und ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem ‘Leben Deines Traumes’.