Trotz der Corona-Pandemie sind die Bruttolöhne und -gehälter 2020 in Berlin und Brandenburg gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Das teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Diese Entwicklung lässt sich auf veränderte Beschäftigtenzahlen und Pro-Kopf-Verdienste zurückführen. Vor allem in den Dienstleistungsbereichen konnte ein Anstieg der Durchschnittsverdienste verzeichnet werden.
Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg teilte dazu mit:
Die Summe der gezahlten Bruttolöhne und -gehälter ist im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr in Berlin um 2,2 Prozent und in Brandenburg um 1,0 Prozent gestiegen, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Damit hoben sich beide Länder positiv vom Bundesergebnis, das bei –0,9 Prozent lag, ab.
Hintergrund der Entwicklung
Diese Entwicklungen resultieren aus Veränderungen der Beschäftigtenzahlen und der Pro-Kopf-Verdienste, die 2020 in den Wirtschaftsbereichen sehr unterschiedlich verliefen. In Bereichen, in denen die wirtschaftlichen Aktivitäten zeitweise pandemiebedingt massiv einbrachen, trug das Kurzarbeitergeld dazu bei, Beschäftigungsverhältnisse zu erhalten. Da das Kurzarbeitergeld nicht zu den Bruttolöhnen und -gehältern zählt, führte es dort zu sinkenden Bruttolöhnen und -gehältern. Insgesamt überwogen jedoch die positive Lohnentwicklung und Beschäftigungseffekte in weniger von der Krise betroffenen Bereichen.
Gesamtwirtschaftlich stiegen die Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer 2020 in Berlin um 2,2 Prozent und in Brandenburg um 1,7 Prozent, während sie im Länderdurchschnitt um 0,1 Prozent zurückgingen. In die Ermittlung dieser Durchschnittswerte werden die Bruttolöhne und -gehälter aller Arbeitnehmer unabhängig vom Umfang ihrer Arbeitszeit einbezogen. Der Anstieg in Berlin und Brandenburg ist auch auf den starken Rückgang der Zahl der marginal Beschäftigten zurückzuführen, die keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben. Ohne Berücksichtigung der marginal Beschäftigten waren die Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer in beiden Ländern um 1,1 Prozent höher, in Deutschland um 0,9 Prozent geringer als im Jahr zuvor.
Während die Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe leicht zurückgingen, zeigte sich in den Dienstleistungsbereichen ein Anstieg der Durchschnittsverdienste, der in beiden Ländern über dem Länderdurchschnitt lag. Neben dem Rückgang der marginalen Beschäftigung trugen dazu Verdienststeigerungen in den von der Krise weniger betroffenen Bereichen bei. Dazu zählten die Finanz- und Versicherungsdienstleister und der Bereich Öffentliche Dienstleistungen, Erziehung und Gesundheit sowie in Berlin auch der Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen. Innerhalb des Produzierenden Gewerbes wurde der Rückgang durch die positive Entwicklung im Baugewerbe gebremst.
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Red. / Presseinfo