Brandenburger Impfzentren bleiben an den Osterfeiertagen geschlossen. Am Gründonnerstag sowie Karsamstag bleiben die Einrichtungen weiterhin geöffnet. Die Jungen Liberalen kritisieren die Schließtage jedoch. Laut dem Ministerium des Innern und für Kommunales sind die Impfzentren brandenburgweit mittlerweile ausgelastet und es wurden erstmals mehr als 70.000 Impfungen in einer Woche geschafft. Nach dem Osterwochenende soll die Anzahl der Impfungen in den Hausarztpraxen deutlich gesteigert werden.
Das Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg teilte dazu mit:
In Brandenburg wird in elf Impfzentren am Gründonnerstag und am Karsamstag, aber nicht am Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag geimpft. „Wir konnten unser System der Impfzentren mittlerweile auf eine hohe tägliche Auslastung bringen“, sagte dazu Dr. Markus Grünewald, Leiter des Impflogistik-Stabes im Innenministerium. „Oberste Prämisse bleibt aber, dass wir nur so viele Termine vergeben, wie wir auch Impfungen garantieren können.“ In der vergangenen Woche sei so viel geimpft worden wie nie zuvor in Brandenburg. Auch für diese Woche seien bereits über 37.000 Termine alleine in den Impfzentren vereinbart, so Grünewald. Gemeinsam mit den zusätzlichen Impfsträngen in den Arztpraxen, mobilen Teams, Krankenhäusern und Landkreisen seien über 70.000 Impfstoffdosen in dieser Woche gebunden. „Wir haben unsere Impfstoffbestände zu knapp 83 Prozent aufgebraucht. Mit der verbliebenen Menge können wir die vereinbarten Termine gewährleisten. Wir erwarten weitere Lieferungen, aber wir können nur verplanen, was auch da ist.“
Nach dem Osterwochenende soll die Anzahl der Impfungen in Hausarztpraxen deutlich gesteigert werden. Das bedürfe logistischer Umsteuerung von Impfstoffkontingenten. Dafür wolle man die Zeit nutzen, die sich durch die zwei zusätzlichen Schließtage in den Impfzentren zu Ostern ergebe. „Da es immer wieder zu Schwankungen bei den Impfstofflieferungen kommt, müssen wir jetzt mit Augenmaß planen. Ab kommender Woche wollen wir wöchentlich bis zu 30.000 Impfstoffdosen in die Hausarztpraxen steuern. Das ist eine wesentliche Steigerung und klappt nur, wenn die ausstehenden Lieferungen wie geplant kommen. Uns allen wäre natürlich lieber, auch an den Feiertagen die Impfzentren jeden Tag in Betrieb zu halten. Noch wichtiger ist es aber, dass wir nach Ostern weiter Fahrt aufnehmen können. Wir haben noch immer begrenzten Treibstoff, da ist es wichtig, nur dosiert Gas zu geben, damit wir den Impfmotor nicht plötzlich abwürgen.“
Kritik von Seiten der Jungen Liberalen: “Das Virus ist auch über die Feiertage ansteckend”
Die Jungen Liberalen kritisieren die Schließungen der Impfzentren im Land Brandenburg über die Osterfeiertage. Der Landesvorsitzende Matti Karstedt erklärt:
Während die Landesregierung von den Bürgerinnen und Bürgern ein Maximum an Einschränkungen einfordert, ist sie ihrerseits scheinbar nur zum absoluten Minimum bereit. Das Corona-Virus ist auch über die Feiertage ansteckend, Menschen sind weiterhin gefährdet, die verheerenden wirtschaftlichen Folgen belasten viele Betriebe und Selbstständige nach wie vor. Dass die Landesregierung die „nationale Kraftanstrengung“ zu einem bloßen Hobby verkommen lässt, spottet jeder Beschreibung. Die Koalition sollte sich ein Beispiel an Nordrhein-Westfalen nehmen und die Impfzentren auch über Ostern offen halten.
Im Übrigen gilt: Solange Impfzentren über Ostern dicht gemacht werden, Verschwörungstheoretiker ohne Schutz und Abstand demonstrieren können und Gesundheitsämter wie Schulen auch nach einem Jahr Pandemie noch unzureichend ausgestattet sind, so lange bleiben Ausgangssperren eine dreiste Unverhältnismäßigkeit und sind abzulehnen.
Brandenburg hat erstmals mehr als 70.000 Impfungen in einer Woche geschafft
In Brandenburg haben seit Beginn der Impfkampagne 296.268 Menschen eine Erst- und 94.206 Menschen eine Zweitimpfung erhalten. Insgesamt wurden nach Angaben des Impflogistik-Stabes 390.474 Impfungen verabreicht (Stand 28.03.2021). In der zurückliegenden Kalenderwoche (KW 12) haben 70.795 Menschen eine Erst- und 8.656 Menschen eine Zweitimpfung erhalten. Insgesamt wurden 79.451 Impfungen verabreicht. Damit war die Kalenderwoche 12 die Woche mit den meisten Impfungen seit Beginn der Impfkampagne, in den beiden Vorwochen wurden 47.238 (KW 11) und 55.780 (KW 10) Impfungen verabreicht.
Mehr als 50.000 Impfungen wurden dabei in den Impfzentren verabreicht, gefolgt von Krankenhäusern, Arztpraxen und mobilen Impfteams, die jeweils rund 9.000 Impfungen verabreichten.
In der Kalenderwoche 12 wurden insgesamt 43.650 Impfstoffdosen nach Brandenburg geliefert. Damit hat Brandenburg seit Beginn der Impfkampagne 480.000 Impfstoffdosen erhalten. Mit Stand 28.03.2021 sind davon 390.474 Impfstoffdosen verabreicht. Das entspricht 81,3 Prozent. Der bundesweite Durchschnitt verimpfter Dosen aller Hersteller beträgt 82,2 Prozent (Quelle: impfdashboard.de).
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Red. / Presseinfo