Seit letzter Woche gibt es im gesamten Bundesgebiet Meldungen über eine neue Betrugsmasche die per SMS funktioniert, informierte nun auch die Polizei Brandenburg. Im Bundesland sind noch keine Fälle bekannt, jedoch bereits vom nördlichen Nachbarn Mecklenburg-Vorpommern.
Mehrere Smartphone-Nutzer bekamen eine SMS mit einem Link. Der Inhalt der Nachricht war: „Ihr Paket wurde verschickt. Bitte überprüfen und akzeptieren Sie es. http://v…..jxgt.duckdns.org“ (Link durch die Polizei gekürzt und somit unbrauchbar gemacht).
Vermeintliche Transportdienstleister nutzen Corona-Pandemie aus
Personen, die auf den Link geklickt haben, berichten, dass eine Software nachgeladen wurde und kurz danach über den Tag verteilt mehrere hunderte SMS von verschiedenen Rufnummern zugestellt wurden, die alle die gleiche Nachricht enthielten. Es wurden anderere Links gezeigt, die jedoch bisher alle auf duckdns.org endeten.
Diese Nachricht stammt von keinem echten Transportdienstleister. Die Täter nutzen scheinbar derzeit die Corona-Pandemie aus, in der viel online bestellt wird. So ist es sehr wahrscheinlich, auf Personen zu treffen, die einer solchen SMS glauben, da Sie selbst Pakete erwarten.
Fernsteuerung des Handys möglich!
Laut Polizei handelt es sich bei dem Anhang um Schadsoftware, die u.a. SMS und MMS senden/empfangen kann, sowie eine Fernsteuerung des Smartphones zulässt.
Zudem wird über den Link in der SMS die Möglichkeit zur Software weiterverbreitet.
Ein Beispiel zeigte der Polizei ständig die gleiche Vorwahl 0174 und dann weitere Rufnummern, die mit 28….., 29….., 30….. fortgeführt wurden. “Woher diese Nummer stammen, ob dies beabsichtigt war oder ein Programmierfehler in der geladenen App, ist derzeit nicht ganz klar. Bei den Rufnummern kann es sich auch um die Nummern anderer Mobilfunkteilnehmer handeln, deren Smartphones nach einer Infektion nun diese SMS verbreiten. Eine Auflistung der Rufnummern erfolgt hier zum Schutz dieser Mobilfunkteilnehmer nicht. Auch andere Vorwahlen sind inzwischen aufgetaucht.” heißt es von der Polizei Niedersachsen. Betroffen sind Mobilfunkteilnehmer im gesamten Bundesgebiet.
Die Polizei Mecklenburg-Vorppommern berichtet über zwei weitere Beispiele:
“Eine Geschädigte gab an, den Link geklickt zu haben. Anschließend sei eine schwarze Seite auf ihrem Smartphone erschienen und nichts weiter passiert. Jedoch erhielt sie anschließend Anrufe von mehreren Personen aus dem gesamten Bundesgebiet, die fragten, was für ein Paket sie denn verschicken würde, da nichts bestellt worden sei. Von ihrem Telefon aus waren hunderte SMS in alle Welt mit der Weiterverbreitung des Links geschickt worden. Einige Empfänger reagieren natürlich ungehalten.”
“Die 38-jährige Stralsunderin klickte nicht auf den Link. Daraufhin erhielt sie im Laufe des Tages 150 weitere dieser SMS von 0174er Nummern.”
Weitere Kosten durch SMS-Versand
“Die gesendeten und die erhaltenen SMS können Drittanbieterkosten verursachen! Stellt möglichst eine Drittanbietersperre ein und schaltet Euer Smartphone in den Flugmodus, wenn Ihr so eine SMS erhalten habt. Informiert Euren Provider und erstattet Anzeige. Wenn Ihr nur eine SMS erhalten habt, heißt das nicht automatisch, dass Ihr bereits die Schadsoftware installiert habt. Die Täter wollen das Virus damit weiterverbreiten.” informiert die Polizei Mecklenburg-Vorpommern.