Trotz der Corona-Pandemie stieg der Umsatz in der Handwerkerbranche im 2. Quartal brandenburgweit an. Im Vergleich zum Vorquartal wurde ein Plus von 5,6 Prozent erreicht. Die höchste Zuwachsrate erzielten die Berufe der Zimmerer, der Parkettleger und der Rollladen- und Sonnenschutztechniker. Das Kraftfahrzeuggewerbe verzeichnete dagegen den stärksten Umsatzrückgang in Brandenburg.
Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg teilte dazu mit:
Trotz der weiterhin bestehenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie nahm im 2. Quartal 2020 der Umsatz des Handwerks in der Hauptstadtregion im Vergleich zum Vorquartal zu. In Berlin wurde ein Plus von 0,7 Prozent und in Brandenburg ein Plus von 5,6 Prozent erfasst, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ging der Umsatz jedoch um 7,3 Prozent in Berlin und um 5,6 Prozent in Brandenburg zurück. Sowohl die Entwicklung gegenüber dem Vor- als auch dem Vorjahresquartal betraf nicht alle Gewerbegruppen gleichermaßen.
Umsatzzuwachs vor allem bei Zimmerern und Parkettlegern
Im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichnete in Berlin das Bauhauptgewerbe ein deutliches Umsatzplus von 12,3 Prozent. In Brandenburg wurde dagegen das Vorjahresniveau in etwa gehalten und das Ausbaugewerbe legte um 0,4 Prozent leicht zu. Die höchsten Zuwachsraten erzielten dabei die Zimmerer mit einem Plus von 40,8 Prozent in Berlin und 5,7 Prozent in Brandenburg, die Parkettleger mit einem Plus von 19,7 Prozent in Berlin und die Rollladen- und Sonnenschutztechniker mit einem Plus von 10,5 Prozent in Brandenburg.
Stärkster Umsatzrückgang
Die übrigen fünf der sieben Gewerbegruppen waren im Vergleich zum 2. Quartal 2019 von zum Teil starken Umsatzeinbußen geprägt: Während in Berlin mit einem Minus von 26,1 Prozent die Handwerke für den privaten Bedarf am stärksten betroffen waren (–15,1 Prozent in Brandenburg), verbuchte in Brandenburg das Kraftfahrzeuggewerbe mit einem Minus von 17,1 Prozent den stärksten Umsatzrückgang (–21,4 Prozent in Berlin).
Im Vergleich zum 1. Quartal 2020 wiesen fast alle Gewerbezweige des Bauhaupt- und Ausbaugewerbes in beiden Ländern Umsatzzuwächse auf. Außerhalb dieser Gewerbegruppen hatten mit 56,3 Prozent bei den Landmaschinenmechanikern in Berlin, 51,4 Prozent bei den Brauern und Mälzern in Brandenburg und mit 29,9 Prozent in Berlin bzw. 44,3 Prozent in Brandenburg bei den Steinmetzen und Steinbildhauern nur wenige Gewerbezweige positive Zuwachsraten. In Berlin gab es besonders starke Umsatzrückgänge zum Vorquartal bei den Brauern und Mälzern (–51,6 Prozent), Gold- und Silberschmieden (–51,6 Prozent), Schuhmachern (–43,3 Prozent) und Fotografen (–35,9 Prozent). In Brandenburg waren insbesondere Modellbauer (–33,2 Prozent), Textilreiniger (–30,6 Prozent), Augenoptiker (–26,1 Prozent) und Fotografen (–20,3 Prozent) von Umsatzeinbußen betroffen.
Die Betrachtung der Strukturdaten aus der Handwerkszählung 2018 im Vergleich zum Vorjahr ergab bei den zulassungspflichtigen sowie zulassungsfreien Handwerksunternehmen einen Umsatzanstieg um 8,4 Prozent in Berlin und um 7,2 Prozent in Brandenburg. Auch die Anzahl der Handwerksunternehmen sowie der tätigen Personen im Jahresdurchschnitt stieg in Berlin stärker an.
Red. / Presseinfo
Bild: pixabay