Es brauchte nicht mehr als ein neuartiges Virus, um die Weltwirtschaft in eine Krise ungekannten Ausmaßes zu stürzen. Damit es nicht ein zweites Mal dazu kommt, sind Änderungen nötig und diese finden auch innerhalb der Geschäftswelt statt.
Änderungen in allen Lebensbereichen – Arbeit inklusive
Das Gröbste ist inzwischen vorbei – das ist zumindest die Hoffnung bezüglich COVID-19 und einer zweiten Welle, die um fast jeden Preis verhindert werden soll. Denn wie hoch die Kosten eines flächendeckenden Lockdowns sind, ist nach den vergangenen Monaten bekannt. Dies betrifft nicht nur die Wirtschaft, sondern auch viele weitere Aspekte wie die mentale Gesundheit, die sich bei dauerhafter Isolation und mangelnden Freizeitaktivitäten rapide zum Schlechten entwickeln kann.
Der regelmäßige Blick auf den aktuellen Stand der Dinge in der Lausitz ist deswegen weiterhin empfehlenswert. Schließlich liegt die Gefahr eben in dem neuen Gefühl von Normalität, das die Existenz des Virus in den Hintergrund rücken lässt und eine erneute Ausbreitung umso wahrscheinlicher macht, je mehr Alltag es wieder gibt.
Immerhin hat die Krise sichtbare Veränderungen hinterlassen. Diese finden im Großen wie im Kleinen statt: Das Tragen von Masken ist längst zum Alltag geworden und könnte mehr als eine kurzfristige Erscheinung sein, auch das instinktive Einhalten von Abständen zu fremden Menschen erfolgt meistens schon unbewusst. Parallel wurde das Home Office zum offiziell anerkannten Arbeitsplatz für Millionen Menschen.
Dies hängt direkt mit der wiederbelebten Wirtschaft zusammen, in der ebenfalls viele neue Regeln und Standards gelten. So sind Geschenkgutscheine aller Art in den Mittelpunkt gerückt; dies betrifft allen voran Serviceanbieter wie Fluglinien, Hotels oder auch Massagestudios, die bereits gebuchte Dienstleistungen nicht erbringen konnten.
Lehrreiche Krise: Größere Warenvorräte als Zukunftsmodell?
Dieses Problem hatte der Handel nur teilweise. Denn während stationäre Filialen bis auf wenige Ausnahmen wie Supermärkte wirklich schwarze Monate überstehen musste, war das Onlinegeschäft umso gefragter. Mehr noch, war es oft genug die einzige Möglichkeit, überhaupt Einkäufe zu tätigen und da alle Warengruppen im Internet vertreten sind, konnten selbst Produkte wie Accessoires und Lederkleinwaren weiterhin ein neues Zuhause finden. Gerade in diesen Zeiten boomten auch Freizeitaktivitäten wie Handarbeiten enorm und ließen die Nachfrage nach Produkten wie diese steigen. “Do it yourself”, also DIY-Arbeiten, sind beliebter denn je. Auch Technikartikel, etwa Fernseher, Spielekonsolen sowie Gasgrills und Gartenbeleuchtung erfreuten sich einer hohen Nachfrage.
Auch dies galt allerdings nicht uneingeschränkt, da die weltweiten Lieferketten unterbrochen waren. Daraus entstanden bald Nachschubprobleme, aufgrund derer viele Shops den Bedarf nicht decken konnten. Vollständig behoben sind diese Lücken bis heute nicht, was zu einem Umdenken führen dürfte. Das weit verbreitete Just-in-time-Prinzip, das seit langer Zeit als globaler Standard gilt, erwies sich in der Krise als Schwachpunkt der Wirtschaft und durch die Sensibiisierung, die die Krise mit sich brachte, sind neue Ansätze ohnehin in Mode. Die Post-Corona-Welt, falls von dieser überhaupt die Rede sein darf, bietet damit auch neue Anforderungen und Chancen für Käufer, Verkäufer, Produzenten und Logistiker.
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