Sommerzeit ist Reisezeit! Ob durch Deutschland mit dem Auto, durch Europa mit dem Zug oder mit dem Flugzeug in ferne Länder: Urlaub ist die schönste Zeit im Jahr. Leider ist für Viele der Weg in die Ferien eher unangenehm, wenn er von einem flauen Gefühl im Magen, Übelkeit und Schwindel begleitet wird. Die Landesapothekerkammer gibt 5 Tipps, damit die Reisekrankheit Sie nicht einholt!
1) Den Begriff verstehen
Reisekrankheit – fachlich Kinetose genannt – ist keine “richtige” Krankheit, sondern eine körperliche Reaktion auf unterschiedliche Bewegungsverhältnisse. Das heißt, was man sieht widerspricht dem körperlichen Empfinden: Im Auto sitzt man ruhig auf dem Sitz, doch das Auge nimmt die schnelle Veränderung der Umgebung wahr. Auf dem Schiff ist es umgekehrt: Der Körper reagiert auf den Wellengang, den das Auge nicht sieht.
2) Ursprung der Symptome kennen
Blässe, Übelkeit, Schwindel, Erbrechen – Symptome der Reisekrankheit stellen sich recht schnell nach Fahrtbeginn ein. Doch woher kommen sie? “Die Informationen von Sehnerv, Gleichgewichtsorgan im Innenohr sowie vom Bewegungsapparat laufen im Hirnstamm zusammen. Dort sitzt jedoch auch der Bereich für Übelkeit und Erbrechen, der bei widersprüchlichen Informationen mehr oder weniger stark gereizt werden kann”, erklärt Apothekerin Julia Bang.
3) Hausmittel testen
Wer nicht zu stark von der Reisekrankheit betroffen ist, kann mit kleinen Tricks schon Abhilfe schaffen: “Im Auto gerade aus schauen, nicht lesen oder am besten selbst fahren, im Zug in Fahrtrichtung setzen und im Flugzeug eher mittig bei den Tragflächen sitzen – das kann schon helfen”, rät Julia Bang und ergänzt: “Ingwer – als Tropfen, pur, Kapseln oder Pulver eingenommen – gilt als altes Hausmittel gegen die Übelkeit auf Reisen.”
4) Hilfe aus der Apotheke nutzen
Bei stärkeren Beschwerden und anhaltender Übelkeit können Betroffene auf bewährte Medikamente aus der Apotheke zurückgreifen. “Als wirksam hat sich Dimenhydrinat erwiesen, das Schwindel und Übelkeit unterdrückt. Es ist als Kaugummi, Tablette und Zäpfchen ohne Rezept erhältlich, macht jedoch stark müde und schränkt zum Beispiel die Fahrtüchtigkeit ein”, warnt die Apothekerin. “Eine stärkere Variante ist der rezeptpflichtige Wirkstoff Scopolamin. Hier muss vorher jedoch unbedingt Rücksprache mit dem Hausarzt gehalten werden, da er unerwünschte Nebenwirkungen haben kann.”
5) Beraten lassen
Alle Hinweise zur Reisekrankheit und eine entsprechende Beratung zu möglichen Behandlungen erhalten Patienten in jeder Apotheke.
pm/red
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