Im Internet machen sich derzeit wieder jede Menge Gauner jede Menge Mühe, in der Hoffnung, jede Menge Geld zu verdienen. Leider benutzen sie als Absender häufig die Adressen fremder Seiten.
Zum Beispiel unsere.
Nein – FAKTuell steckt nicht hinter diesen Mails. Weder bieten wir Medikamente zur Erhöhung der Potenz an, noch vergeben wir drei-Stunden-Jobs, bei denen Sie zum Millionär werden können. Wir suchen auch keine Geschäftspartner, um unser Riesenvermögen, das wir vermutlich in der Schweiz gehortet haben, fair zu teilen.
Auch wenn der Absender möglicherweise Maxwieauchimmer(at)faktuell.de lautet. Nein, unser Server ist auch nicht gecrackt worden. Es ist einfach so, dass viele Funktionen, die in Mails verwendet werden, hoffnungslos veraltet sind. Dazu gehört auch der “Header”, mit dem der Sendeverlauf einer e-Mail protokolliert wird. Er basiert auf einem veralteten Standard und ist dadurch in weiten Teilen beliebig fälschbar.
Und natürlich wollen Spammer nicht enttarnt werden bzw. die wütenden Antwortmails ihrer Opfer erhalten. Also fälschen sie den Absender. Die etwas intelligenteren Spammer geben dafür real existierende Adressen, die mit dem Spamversand nichts zu tun haben, als Absenderangabe im Header an. Man merkt das vor allem daran, dass man diverse “Bounce”-Meldungen bekommt. Also Mails, die nicht zugestellt werden konnten und nun beim angeblichen Absender landen. Betreff: Undelivered Mail Returned to Sender.
Dagegen hilft nur: Catch All abschalten. Wie man das macht erfahren Sie HIER!
Vor einigen Jahren noch fanden sich die unschuldigen Serverbetreiber nach solchen Spamfluten plötzlich auf schwarzen Listen wieder. Dann landeten Mails, die die Unschuldigen echterweise verschickten, automatisch im Müll der Provider. Und der ahnungslose Gesperrte wunderte sich, weshalb er nie Antwort bekam. Ob Ihre Adresse auf einer der größten dieser Listen steht können Sie HIER testen.
Inzwischen hat es sich allerdings auch bis zu den Providern herumgesprochen, dass es da ein Problemchen mit dem Header gibt. Eine Sperrung ist also nicht mehr so wahrscheinlich – immerhin ein Lichtblick.
Die vielgepriesenen Mail-Signaturen zur Identifizierung des Absenders können auch schnell zum Eigentor werden. Und zwar dann, wenn man Elemente hineinbringt, die ihrerseits von diversen Providern als möglicher Spam erkannt werden. Besonders verdächtig sind viele Links und Bilddateien.
Eine digitale Signatur wäre eine anwendbare Möglichkeit, sich eindeutig bei Kunden und Kollegen zu identifizieren. Allerdings ist sie relativ aufwendig umzusetzen und deshalb meiden viele Firmen diese Variante. Wer es einmal probieren will, findet hier einen sehr aufschlussreichen Artikel dazu.
Grundsätzlich also bleibt das Problem meist bestehen, und das ist oft sogar ruf- und geschäftsschädigend.
In einem uns bekannten Fall haben echte Betrüger zugeschlagen. Sie fälschten gleich die komplette Email – also einschließlich richtigem Namen – und schickten sie an Freunde und Kunden dieses Unternehmers. Inhalt: Man möge ihm doch bitte dringend über Western Union Geld nach Marrakesch überweisen, wo er gerade komplett ohne Papiere festsitze, nachdem er Opfer eines Raubüberfalls geworden sei.
Tatsächlich saß der Mann zu Hause in der Lausitz und trank gerade Kaffee, als die nicht auf den Kopf gefallenen Kunden, Freunde und Kollegen sicherheitshalber bei ihm anriefen.
Wird die Adresse lediglich für Spam missbraucht, droht zwar nicht die direkte Abzocke (meistens). Dafür aber durchaus genervte Empfänger. Was Sie dagegen tun können? Nichts. Oder doch. Sie könnten in die Tischkante beißen. Oder Ihr Kissen erdolchen. Sie könnten auch den Nachbarn anschreien. Ob es hilft, müssen Sie selbst herausfinden.
Wenn Sie viel Zeit, Geduld und Langeweile haben, gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Ein komplettes Tutorial, wie Sie dem Spammer auf die Schliche kommen können, gibt es hier: Antispam-EV
Und wenn Sie dann noch Energie haben, könnten Sie den Spammer verklagen. Jedenfalls, wenn er in Deutschland sitzt. Außerhalb davon – vergessen Sie es einfach. Übrigens – selbst wenn der Spammer so vertrottelt war, sich erwischen zu lassen und dann auch noch in Deutschland zu sitzen – die meisten Richter wissen gar nicht, wovon Sie reden, wenn Sie so etwas juristisch ausfechten.
Abgesehen davon, dass solch ein Prozess Jahre dauern kann, ziehen Gerichte in solchen Fällen gern auch diverse Gutachter heran. Die sind vor allem eins: teuer. Solch ein Larifari-Gutachten, das durch keinerlei Kompetenz getrübt ist, kostet schnell mal um die 5.000 Euro.
Wenn Ihr Anwalt etwas taugt, bekommen Sie letztlich wahrscheinlich doch irgendwann Recht. Nur nützt Ihnen das nichts. Denn die Kosten bleiben meist an Ihnen hängen. Die Verurteilten sind immer entweder gerade insolvent – und gründen später eine neue Firma – oder tatsächlich plötzlich nicht mehr auffindbar.
Also nicht ärgern. Oder einfach noch mal kräftig in die Tischkante beißen.
Und denken Sie daran, wenn Sie mal wieder eine Spam-Mail bekommen, die angeblich von uns stammt: Wir sind unschuldig! Und glauben Sie das nicht einfach – überprüfen Sie es. Wie Sie das in Outlook tun ist HIER erklärt .
In einem Beispiel aus unserer täglichen Praxis erkennt man dann schnell, dass die Mail nicht von Faktuell ist, sondern tatsächlich von einem anonymen Googlemail-Account verschickt wurde:
Received: from as9105.com (79-77-226-168.dynamic.dsl.as9105.com [79.77.226.168])
by s16627xxx.onlinehome-server.info (Postfix) with ESMTP id 56BCDA32;
Mon, 8 Apr 2013 17:43:56 +0200 (CEST) Received: from [107.82.66.179]
(account [email protected] HELO kpzdihk.sxyyjitddrak.ua)
by as9105.com (CommuniGate Pro SMTP 5.2.3)
with ESMTPA id 142117430 for birgit(at)faktuell.de;
Mon, 8 Apr 2013 15:43:51 +0000 Date: Mon, 8 Apr 2013 15:43:51 +0000
From:
***************
Dieser Beitrag wurde von Momo Lenz, der Herausgeberin von http://www.faktuell.de, der ältesten online-Zeitung Deutschlands (heutiger Sitz: Görlitz), geschrieben.
Danke Chris (verantwortlich i.S.d.PGs & soweit zutreffend gemäß § 6 MDStV, Chefredakteur) für die spontane telefonische Genehmigung, den Beitrag bei NIEDERLAUSITZ aktuell veröffentlichen zu dürfen.
Seit einigen Jahren haben FAKTuell und NIEDERLAUSITZ aktuell eine unkomplizierte Kooperation zum Austausch von Beiträgen, die auch für die jeweils andere Region von Interesse sind.
Diese Reihe wird in loser Folge fortgesetzt.
Teil 1- ‘Verlockende Arbeitsangebote’
Teil 2- ‘Nigeria-Connection und Lotteriegewinne’
Teil 3- ‘Das Paket oder die Bestellung’
Foto © W.J.Pilsak
Das Foto wurde bei wikipedia.org unter der Creative Commons Lizenz
Im Internet machen sich derzeit wieder jede Menge Gauner jede Menge Mühe, in der Hoffnung, jede Menge Geld zu verdienen. Leider benutzen sie als Absender häufig die Adressen fremder Seiten.
Zum Beispiel unsere.
Nein – FAKTuell steckt nicht hinter diesen Mails. Weder bieten wir Medikamente zur Erhöhung der Potenz an, noch vergeben wir drei-Stunden-Jobs, bei denen Sie zum Millionär werden können. Wir suchen auch keine Geschäftspartner, um unser Riesenvermögen, das wir vermutlich in der Schweiz gehortet haben, fair zu teilen.
Auch wenn der Absender möglicherweise Maxwieauchimmer(at)faktuell.de lautet. Nein, unser Server ist auch nicht gecrackt worden. Es ist einfach so, dass viele Funktionen, die in Mails verwendet werden, hoffnungslos veraltet sind. Dazu gehört auch der “Header”, mit dem der Sendeverlauf einer e-Mail protokolliert wird. Er basiert auf einem veralteten Standard und ist dadurch in weiten Teilen beliebig fälschbar.
Und natürlich wollen Spammer nicht enttarnt werden bzw. die wütenden Antwortmails ihrer Opfer erhalten. Also fälschen sie den Absender. Die etwas intelligenteren Spammer geben dafür real existierende Adressen, die mit dem Spamversand nichts zu tun haben, als Absenderangabe im Header an. Man merkt das vor allem daran, dass man diverse “Bounce”-Meldungen bekommt. Also Mails, die nicht zugestellt werden konnten und nun beim angeblichen Absender landen. Betreff: Undelivered Mail Returned to Sender.
Dagegen hilft nur: Catch All abschalten. Wie man das macht erfahren Sie HIER!
Vor einigen Jahren noch fanden sich die unschuldigen Serverbetreiber nach solchen Spamfluten plötzlich auf schwarzen Listen wieder. Dann landeten Mails, die die Unschuldigen echterweise verschickten, automatisch im Müll der Provider. Und der ahnungslose Gesperrte wunderte sich, weshalb er nie Antwort bekam. Ob Ihre Adresse auf einer der größten dieser Listen steht können Sie HIER testen.
Inzwischen hat es sich allerdings auch bis zu den Providern herumgesprochen, dass es da ein Problemchen mit dem Header gibt. Eine Sperrung ist also nicht mehr so wahrscheinlich – immerhin ein Lichtblick.
Die vielgepriesenen Mail-Signaturen zur Identifizierung des Absenders können auch schnell zum Eigentor werden. Und zwar dann, wenn man Elemente hineinbringt, die ihrerseits von diversen Providern als möglicher Spam erkannt werden. Besonders verdächtig sind viele Links und Bilddateien.
Eine digitale Signatur wäre eine anwendbare Möglichkeit, sich eindeutig bei Kunden und Kollegen zu identifizieren. Allerdings ist sie relativ aufwendig umzusetzen und deshalb meiden viele Firmen diese Variante. Wer es einmal probieren will, findet hier einen sehr aufschlussreichen Artikel dazu.
Grundsätzlich also bleibt das Problem meist bestehen, und das ist oft sogar ruf- und geschäftsschädigend.
In einem uns bekannten Fall haben echte Betrüger zugeschlagen. Sie fälschten gleich die komplette Email – also einschließlich richtigem Namen – und schickten sie an Freunde und Kunden dieses Unternehmers. Inhalt: Man möge ihm doch bitte dringend über Western Union Geld nach Marrakesch überweisen, wo er gerade komplett ohne Papiere festsitze, nachdem er Opfer eines Raubüberfalls geworden sei.
Tatsächlich saß der Mann zu Hause in der Lausitz und trank gerade Kaffee, als die nicht auf den Kopf gefallenen Kunden, Freunde und Kollegen sicherheitshalber bei ihm anriefen.
Wird die Adresse lediglich für Spam missbraucht, droht zwar nicht die direkte Abzocke (meistens). Dafür aber durchaus genervte Empfänger. Was Sie dagegen tun können? Nichts. Oder doch. Sie könnten in die Tischkante beißen. Oder Ihr Kissen erdolchen. Sie könnten auch den Nachbarn anschreien. Ob es hilft, müssen Sie selbst herausfinden.
Wenn Sie viel Zeit, Geduld und Langeweile haben, gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Ein komplettes Tutorial, wie Sie dem Spammer auf die Schliche kommen können, gibt es hier: Antispam-EV
Und wenn Sie dann noch Energie haben, könnten Sie den Spammer verklagen. Jedenfalls, wenn er in Deutschland sitzt. Außerhalb davon – vergessen Sie es einfach. Übrigens – selbst wenn der Spammer so vertrottelt war, sich erwischen zu lassen und dann auch noch in Deutschland zu sitzen – die meisten Richter wissen gar nicht, wovon Sie reden, wenn Sie so etwas juristisch ausfechten.
Abgesehen davon, dass solch ein Prozess Jahre dauern kann, ziehen Gerichte in solchen Fällen gern auch diverse Gutachter heran. Die sind vor allem eins: teuer. Solch ein Larifari-Gutachten, das durch keinerlei Kompetenz getrübt ist, kostet schnell mal um die 5.000 Euro.
Wenn Ihr Anwalt etwas taugt, bekommen Sie letztlich wahrscheinlich doch irgendwann Recht. Nur nützt Ihnen das nichts. Denn die Kosten bleiben meist an Ihnen hängen. Die Verurteilten sind immer entweder gerade insolvent – und gründen später eine neue Firma – oder tatsächlich plötzlich nicht mehr auffindbar.
Also nicht ärgern. Oder einfach noch mal kräftig in die Tischkante beißen.
Und denken Sie daran, wenn Sie mal wieder eine Spam-Mail bekommen, die angeblich von uns stammt: Wir sind unschuldig! Und glauben Sie das nicht einfach – überprüfen Sie es. Wie Sie das in Outlook tun ist HIER erklärt .
In einem Beispiel aus unserer täglichen Praxis erkennt man dann schnell, dass die Mail nicht von Faktuell ist, sondern tatsächlich von einem anonymen Googlemail-Account verschickt wurde:
Received: from as9105.com (79-77-226-168.dynamic.dsl.as9105.com [79.77.226.168])
by s16627xxx.onlinehome-server.info (Postfix) with ESMTP id 56BCDA32;
Mon, 8 Apr 2013 17:43:56 +0200 (CEST) Received: from [107.82.66.179]
(account [email protected] HELO kpzdihk.sxyyjitddrak.ua)
by as9105.com (CommuniGate Pro SMTP 5.2.3)
with ESMTPA id 142117430 for birgit(at)faktuell.de;
Mon, 8 Apr 2013 15:43:51 +0000 Date: Mon, 8 Apr 2013 15:43:51 +0000
From:
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Dieser Beitrag wurde von Momo Lenz, der Herausgeberin von http://www.faktuell.de, der ältesten online-Zeitung Deutschlands (heutiger Sitz: Görlitz), geschrieben.
Danke Chris (verantwortlich i.S.d.PGs & soweit zutreffend gemäß § 6 MDStV, Chefredakteur) für die spontane telefonische Genehmigung, den Beitrag bei NIEDERLAUSITZ aktuell veröffentlichen zu dürfen.
Seit einigen Jahren haben FAKTuell und NIEDERLAUSITZ aktuell eine unkomplizierte Kooperation zum Austausch von Beiträgen, die auch für die jeweils andere Region von Interesse sind.
Diese Reihe wird in loser Folge fortgesetzt.
Teil 1- ‘Verlockende Arbeitsangebote’
Teil 2- ‘Nigeria-Connection und Lotteriegewinne’
Teil 3- ‘Das Paket oder die Bestellung’
Foto © W.J.Pilsak
Das Foto wurde bei wikipedia.org unter der Creative Commons Lizenz
Im Internet machen sich derzeit wieder jede Menge Gauner jede Menge Mühe, in der Hoffnung, jede Menge Geld zu verdienen. Leider benutzen sie als Absender häufig die Adressen fremder Seiten.
Zum Beispiel unsere.
Nein – FAKTuell steckt nicht hinter diesen Mails. Weder bieten wir Medikamente zur Erhöhung der Potenz an, noch vergeben wir drei-Stunden-Jobs, bei denen Sie zum Millionär werden können. Wir suchen auch keine Geschäftspartner, um unser Riesenvermögen, das wir vermutlich in der Schweiz gehortet haben, fair zu teilen.
Auch wenn der Absender möglicherweise Maxwieauchimmer(at)faktuell.de lautet. Nein, unser Server ist auch nicht gecrackt worden. Es ist einfach so, dass viele Funktionen, die in Mails verwendet werden, hoffnungslos veraltet sind. Dazu gehört auch der “Header”, mit dem der Sendeverlauf einer e-Mail protokolliert wird. Er basiert auf einem veralteten Standard und ist dadurch in weiten Teilen beliebig fälschbar.
Und natürlich wollen Spammer nicht enttarnt werden bzw. die wütenden Antwortmails ihrer Opfer erhalten. Also fälschen sie den Absender. Die etwas intelligenteren Spammer geben dafür real existierende Adressen, die mit dem Spamversand nichts zu tun haben, als Absenderangabe im Header an. Man merkt das vor allem daran, dass man diverse “Bounce”-Meldungen bekommt. Also Mails, die nicht zugestellt werden konnten und nun beim angeblichen Absender landen. Betreff: Undelivered Mail Returned to Sender.
Dagegen hilft nur: Catch All abschalten. Wie man das macht erfahren Sie HIER!
Vor einigen Jahren noch fanden sich die unschuldigen Serverbetreiber nach solchen Spamfluten plötzlich auf schwarzen Listen wieder. Dann landeten Mails, die die Unschuldigen echterweise verschickten, automatisch im Müll der Provider. Und der ahnungslose Gesperrte wunderte sich, weshalb er nie Antwort bekam. Ob Ihre Adresse auf einer der größten dieser Listen steht können Sie HIER testen.
Inzwischen hat es sich allerdings auch bis zu den Providern herumgesprochen, dass es da ein Problemchen mit dem Header gibt. Eine Sperrung ist also nicht mehr so wahrscheinlich – immerhin ein Lichtblick.
Die vielgepriesenen Mail-Signaturen zur Identifizierung des Absenders können auch schnell zum Eigentor werden. Und zwar dann, wenn man Elemente hineinbringt, die ihrerseits von diversen Providern als möglicher Spam erkannt werden. Besonders verdächtig sind viele Links und Bilddateien.
Eine digitale Signatur wäre eine anwendbare Möglichkeit, sich eindeutig bei Kunden und Kollegen zu identifizieren. Allerdings ist sie relativ aufwendig umzusetzen und deshalb meiden viele Firmen diese Variante. Wer es einmal probieren will, findet hier einen sehr aufschlussreichen Artikel dazu.
Grundsätzlich also bleibt das Problem meist bestehen, und das ist oft sogar ruf- und geschäftsschädigend.
In einem uns bekannten Fall haben echte Betrüger zugeschlagen. Sie fälschten gleich die komplette Email – also einschließlich richtigem Namen – und schickten sie an Freunde und Kunden dieses Unternehmers. Inhalt: Man möge ihm doch bitte dringend über Western Union Geld nach Marrakesch überweisen, wo er gerade komplett ohne Papiere festsitze, nachdem er Opfer eines Raubüberfalls geworden sei.
Tatsächlich saß der Mann zu Hause in der Lausitz und trank gerade Kaffee, als die nicht auf den Kopf gefallenen Kunden, Freunde und Kollegen sicherheitshalber bei ihm anriefen.
Wird die Adresse lediglich für Spam missbraucht, droht zwar nicht die direkte Abzocke (meistens). Dafür aber durchaus genervte Empfänger. Was Sie dagegen tun können? Nichts. Oder doch. Sie könnten in die Tischkante beißen. Oder Ihr Kissen erdolchen. Sie könnten auch den Nachbarn anschreien. Ob es hilft, müssen Sie selbst herausfinden.
Wenn Sie viel Zeit, Geduld und Langeweile haben, gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Ein komplettes Tutorial, wie Sie dem Spammer auf die Schliche kommen können, gibt es hier: Antispam-EV
Und wenn Sie dann noch Energie haben, könnten Sie den Spammer verklagen. Jedenfalls, wenn er in Deutschland sitzt. Außerhalb davon – vergessen Sie es einfach. Übrigens – selbst wenn der Spammer so vertrottelt war, sich erwischen zu lassen und dann auch noch in Deutschland zu sitzen – die meisten Richter wissen gar nicht, wovon Sie reden, wenn Sie so etwas juristisch ausfechten.
Abgesehen davon, dass solch ein Prozess Jahre dauern kann, ziehen Gerichte in solchen Fällen gern auch diverse Gutachter heran. Die sind vor allem eins: teuer. Solch ein Larifari-Gutachten, das durch keinerlei Kompetenz getrübt ist, kostet schnell mal um die 5.000 Euro.
Wenn Ihr Anwalt etwas taugt, bekommen Sie letztlich wahrscheinlich doch irgendwann Recht. Nur nützt Ihnen das nichts. Denn die Kosten bleiben meist an Ihnen hängen. Die Verurteilten sind immer entweder gerade insolvent – und gründen später eine neue Firma – oder tatsächlich plötzlich nicht mehr auffindbar.
Also nicht ärgern. Oder einfach noch mal kräftig in die Tischkante beißen.
Und denken Sie daran, wenn Sie mal wieder eine Spam-Mail bekommen, die angeblich von uns stammt: Wir sind unschuldig! Und glauben Sie das nicht einfach – überprüfen Sie es. Wie Sie das in Outlook tun ist HIER erklärt .
In einem Beispiel aus unserer täglichen Praxis erkennt man dann schnell, dass die Mail nicht von Faktuell ist, sondern tatsächlich von einem anonymen Googlemail-Account verschickt wurde:
Received: from as9105.com (79-77-226-168.dynamic.dsl.as9105.com [79.77.226.168])
by s16627xxx.onlinehome-server.info (Postfix) with ESMTP id 56BCDA32;
Mon, 8 Apr 2013 17:43:56 +0200 (CEST) Received: from [107.82.66.179]
(account [email protected] HELO kpzdihk.sxyyjitddrak.ua)
by as9105.com (CommuniGate Pro SMTP 5.2.3)
with ESMTPA id 142117430 for birgit(at)faktuell.de;
Mon, 8 Apr 2013 15:43:51 +0000 Date: Mon, 8 Apr 2013 15:43:51 +0000
From:
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Dieser Beitrag wurde von Momo Lenz, der Herausgeberin von http://www.faktuell.de, der ältesten online-Zeitung Deutschlands (heutiger Sitz: Görlitz), geschrieben.
Danke Chris (verantwortlich i.S.d.PGs & soweit zutreffend gemäß § 6 MDStV, Chefredakteur) für die spontane telefonische Genehmigung, den Beitrag bei NIEDERLAUSITZ aktuell veröffentlichen zu dürfen.
Seit einigen Jahren haben FAKTuell und NIEDERLAUSITZ aktuell eine unkomplizierte Kooperation zum Austausch von Beiträgen, die auch für die jeweils andere Region von Interesse sind.
Diese Reihe wird in loser Folge fortgesetzt.
Teil 1- ‘Verlockende Arbeitsangebote’
Teil 2- ‘Nigeria-Connection und Lotteriegewinne’
Teil 3- ‘Das Paket oder die Bestellung’
Foto © W.J.Pilsak
Das Foto wurde bei wikipedia.org unter der Creative Commons Lizenz
Im Internet machen sich derzeit wieder jede Menge Gauner jede Menge Mühe, in der Hoffnung, jede Menge Geld zu verdienen. Leider benutzen sie als Absender häufig die Adressen fremder Seiten.
Zum Beispiel unsere.
Nein – FAKTuell steckt nicht hinter diesen Mails. Weder bieten wir Medikamente zur Erhöhung der Potenz an, noch vergeben wir drei-Stunden-Jobs, bei denen Sie zum Millionär werden können. Wir suchen auch keine Geschäftspartner, um unser Riesenvermögen, das wir vermutlich in der Schweiz gehortet haben, fair zu teilen.
Auch wenn der Absender möglicherweise Maxwieauchimmer(at)faktuell.de lautet. Nein, unser Server ist auch nicht gecrackt worden. Es ist einfach so, dass viele Funktionen, die in Mails verwendet werden, hoffnungslos veraltet sind. Dazu gehört auch der “Header”, mit dem der Sendeverlauf einer e-Mail protokolliert wird. Er basiert auf einem veralteten Standard und ist dadurch in weiten Teilen beliebig fälschbar.
Und natürlich wollen Spammer nicht enttarnt werden bzw. die wütenden Antwortmails ihrer Opfer erhalten. Also fälschen sie den Absender. Die etwas intelligenteren Spammer geben dafür real existierende Adressen, die mit dem Spamversand nichts zu tun haben, als Absenderangabe im Header an. Man merkt das vor allem daran, dass man diverse “Bounce”-Meldungen bekommt. Also Mails, die nicht zugestellt werden konnten und nun beim angeblichen Absender landen. Betreff: Undelivered Mail Returned to Sender.
Dagegen hilft nur: Catch All abschalten. Wie man das macht erfahren Sie HIER!
Vor einigen Jahren noch fanden sich die unschuldigen Serverbetreiber nach solchen Spamfluten plötzlich auf schwarzen Listen wieder. Dann landeten Mails, die die Unschuldigen echterweise verschickten, automatisch im Müll der Provider. Und der ahnungslose Gesperrte wunderte sich, weshalb er nie Antwort bekam. Ob Ihre Adresse auf einer der größten dieser Listen steht können Sie HIER testen.
Inzwischen hat es sich allerdings auch bis zu den Providern herumgesprochen, dass es da ein Problemchen mit dem Header gibt. Eine Sperrung ist also nicht mehr so wahrscheinlich – immerhin ein Lichtblick.
Die vielgepriesenen Mail-Signaturen zur Identifizierung des Absenders können auch schnell zum Eigentor werden. Und zwar dann, wenn man Elemente hineinbringt, die ihrerseits von diversen Providern als möglicher Spam erkannt werden. Besonders verdächtig sind viele Links und Bilddateien.
Eine digitale Signatur wäre eine anwendbare Möglichkeit, sich eindeutig bei Kunden und Kollegen zu identifizieren. Allerdings ist sie relativ aufwendig umzusetzen und deshalb meiden viele Firmen diese Variante. Wer es einmal probieren will, findet hier einen sehr aufschlussreichen Artikel dazu.
Grundsätzlich also bleibt das Problem meist bestehen, und das ist oft sogar ruf- und geschäftsschädigend.
In einem uns bekannten Fall haben echte Betrüger zugeschlagen. Sie fälschten gleich die komplette Email – also einschließlich richtigem Namen – und schickten sie an Freunde und Kunden dieses Unternehmers. Inhalt: Man möge ihm doch bitte dringend über Western Union Geld nach Marrakesch überweisen, wo er gerade komplett ohne Papiere festsitze, nachdem er Opfer eines Raubüberfalls geworden sei.
Tatsächlich saß der Mann zu Hause in der Lausitz und trank gerade Kaffee, als die nicht auf den Kopf gefallenen Kunden, Freunde und Kollegen sicherheitshalber bei ihm anriefen.
Wird die Adresse lediglich für Spam missbraucht, droht zwar nicht die direkte Abzocke (meistens). Dafür aber durchaus genervte Empfänger. Was Sie dagegen tun können? Nichts. Oder doch. Sie könnten in die Tischkante beißen. Oder Ihr Kissen erdolchen. Sie könnten auch den Nachbarn anschreien. Ob es hilft, müssen Sie selbst herausfinden.
Wenn Sie viel Zeit, Geduld und Langeweile haben, gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Ein komplettes Tutorial, wie Sie dem Spammer auf die Schliche kommen können, gibt es hier: Antispam-EV
Und wenn Sie dann noch Energie haben, könnten Sie den Spammer verklagen. Jedenfalls, wenn er in Deutschland sitzt. Außerhalb davon – vergessen Sie es einfach. Übrigens – selbst wenn der Spammer so vertrottelt war, sich erwischen zu lassen und dann auch noch in Deutschland zu sitzen – die meisten Richter wissen gar nicht, wovon Sie reden, wenn Sie so etwas juristisch ausfechten.
Abgesehen davon, dass solch ein Prozess Jahre dauern kann, ziehen Gerichte in solchen Fällen gern auch diverse Gutachter heran. Die sind vor allem eins: teuer. Solch ein Larifari-Gutachten, das durch keinerlei Kompetenz getrübt ist, kostet schnell mal um die 5.000 Euro.
Wenn Ihr Anwalt etwas taugt, bekommen Sie letztlich wahrscheinlich doch irgendwann Recht. Nur nützt Ihnen das nichts. Denn die Kosten bleiben meist an Ihnen hängen. Die Verurteilten sind immer entweder gerade insolvent – und gründen später eine neue Firma – oder tatsächlich plötzlich nicht mehr auffindbar.
Also nicht ärgern. Oder einfach noch mal kräftig in die Tischkante beißen.
Und denken Sie daran, wenn Sie mal wieder eine Spam-Mail bekommen, die angeblich von uns stammt: Wir sind unschuldig! Und glauben Sie das nicht einfach – überprüfen Sie es. Wie Sie das in Outlook tun ist HIER erklärt .
In einem Beispiel aus unserer täglichen Praxis erkennt man dann schnell, dass die Mail nicht von Faktuell ist, sondern tatsächlich von einem anonymen Googlemail-Account verschickt wurde:
Received: from as9105.com (79-77-226-168.dynamic.dsl.as9105.com [79.77.226.168])
by s16627xxx.onlinehome-server.info (Postfix) with ESMTP id 56BCDA32;
Mon, 8 Apr 2013 17:43:56 +0200 (CEST) Received: from [107.82.66.179]
(account [email protected] HELO kpzdihk.sxyyjitddrak.ua)
by as9105.com (CommuniGate Pro SMTP 5.2.3)
with ESMTPA id 142117430 for birgit(at)faktuell.de;
Mon, 8 Apr 2013 15:43:51 +0000 Date: Mon, 8 Apr 2013 15:43:51 +0000
From:
***************
Dieser Beitrag wurde von Momo Lenz, der Herausgeberin von http://www.faktuell.de, der ältesten online-Zeitung Deutschlands (heutiger Sitz: Görlitz), geschrieben.
Danke Chris (verantwortlich i.S.d.PGs & soweit zutreffend gemäß § 6 MDStV, Chefredakteur) für die spontane telefonische Genehmigung, den Beitrag bei NIEDERLAUSITZ aktuell veröffentlichen zu dürfen.
Seit einigen Jahren haben FAKTuell und NIEDERLAUSITZ aktuell eine unkomplizierte Kooperation zum Austausch von Beiträgen, die auch für die jeweils andere Region von Interesse sind.
Diese Reihe wird in loser Folge fortgesetzt.
Teil 1- ‘Verlockende Arbeitsangebote’
Teil 2- ‘Nigeria-Connection und Lotteriegewinne’
Teil 3- ‘Das Paket oder die Bestellung’
Foto © W.J.Pilsak
Das Foto wurde bei wikipedia.org unter der Creative Commons Lizenz