Wohngemeinschaften sind längst nicht mehr nur für Studierende interessant. Auch viele ältere Menschen finden sich zusammen, um eine Wohnung oder ein Haus zu teilen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Durch das Zusammenleben mit anderen Menschen entsteht seltener Einsamkeit, zudem lassen sich Kosten sparen. So kann es sein, dass man allein auf eine Wohnung mit Balkon oder Garten verzichten müsste, es sich zusammen aber leisten kann.
In diesem Ratgeber geben wir Anregungen zur Gestaltung des WG-Lebens und zeigen auf, welche Voraussetzungen es dafür braucht.
WG-Leben: Grundlegendes
Das Leben in einer WG hat viele positive, hin und wieder aber auch negative Seiten. Wie stark diese zum Vorschein treten, hängt zum einen von den Mitmenschen, zum anderen aber auch von den eigenen Ansprüchen ab. Wichtig ist, dass die Mitglieder einer Wohngemeinschaft miteinander harmonieren, dass sie ähnliche Tagesrhythmen haben oder zumindest aufeinander Rücksicht nehmen. Weitere wichtige Gedanken zu einem funktionierenden WG-Leben sind:
- Ansprüche an die WG: Diese sollten Sie für sich selbst prüfen, bevor Sie gezielt auf die Suche gehen. Wie soll Ihr Zimmer aussehen, wie soll die Lage der Wohnung sein? Welche Kosten dürfen auf Sie zukommen?
- Anzahl der Wohnungsteilenden: Es kann schön sein, in einer kleinen, überschaubaren WG zu leben. Allerdings bedeuten weniger Wohnungsteilende auch zwangsläufig, dass Sie mehr Geld in die Miete investieren müssen.
- Passende Wohnungsteilende: Jeder Mensch hat seine Eigenheiten. Wichtig ist, dass Sie sich bewusst machen, welche Art von Wohnungsmitgliedern Sie bevorzugen. Sollen es eher junge Studierende oder ältere Menschen mit geregeltem Einkommen sein? Überlegen Sie sich auch, ob Sie es in einer WG lieber ruhig haben oder oft etwas gemeinsam unternehmen mö
Mietvertrag der Wohngemeinschaft gestalten
Der wichtigste Baustein zur Gründung einer Wohngemeinschaft ist ein funktionierender Mietvertrag. Grundsätzlich haben Mieter in Wohngemeinschaften dieselben Rechte und Pflichten, wie einzelne Mieter auch. Spezielle Mietverträge für WGs gibt es nicht, dafür aber zwei gängige Modelle für die Mietvertragsgestaltung:
- Alle WG-Mitglieder sind Hauptmieter: Alle stehen namentlich im Mietvertrag und sind gleichberechtigte Mieter.
- Ein WG-Mitglied ist Hauptmieter, die anderen Mitglieder gelten als Untermieter: Während ein WG-Mitglied also Hauptmieter ist, schließen die anderen Untermietverträge mit diesem ab.
Beide Fälle sind im Vorfeld immer mit dem Vermieter zu regeln. Meist entscheidet dieser ohnehin über das Modell. Was die Mitglieder der WG selbst festlegen können, ist, ob sie ein gemeinsames WG-Konto anlegen wollen oder nicht.
Was versteht man unter einem WG-Konto?
Das WG-Konto ist ein Gemeinschaftskonto, was bedeutet, dass mindestens zwei Inhaber des Kontos über das sich darauf befindende Guthaben verfügen dürfen. Welche Dinge von einem WG-Konto beglichen werden, sollten die WG-Mitglieder gemeinsam entscheiden. Während es in manchen WGs üblich ist, ausschließlich Mietbeträge und Nebenkosten darüber zu zahlen, entscheiden sich andere dazu, auf diesem Konto Rücklagen für Reparaturen, gemeinsam genutzte Haushaltsgegenstände und Standardvorräte anzulegen.
Voraussetzungen zur Eröffnung eines WG-Girokontos
Ob Sie ein gemeinschaftlich genutztes Bankkonto anlegen können, hängt davon ab, ob Sie folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Mindestalter von 18 Jahren
- Hauptwohnsitz in Deutschland
- identischer Hauptwohnsitz beider Kontoinhaber
Ein festes Einkommen benötigt man dafür im Normalfall nicht, allerdings braucht es meistens einen gewissen Mindestgeldeingang pro Monat, um eine kostenlose Kontoführung zu erzielen. Wohngemeinschaften, in denen viele junge Studenten wohnen, können von einem kostenlosen Studentenkonto profitieren.
Das Fazit – finanzielle Aspekte für ein gutes WG-Leben beachten
Die Grundlage für ein zufriedenstellendes WG-Leben ist die Klärung der finanziellen Regelung. In einer Wohngemeinschaft profitieren die Mitglieder im Normalfall davon, dass sie sich die Miete teilen. Damit das allerdings reibungslos verläuft, muss bereits im Vorfeld feststehen, wer der Hauptmieter und wer die Untermieter sind. Zusätzlich kann man ein WG-Konto anlegen, über das sämtliche finanzielle Angelegenheiten der Wohngemeinschaft laufen.
Sind diese Aspekte geklärt, hat man den Grundbaustein für ein tolles Leben in der WG-Familie gelegt. Was jetzt noch wichtig ist, hängt davon ab, wie sich die Mitglieder der Wohngemeinschaft begegnen.