Laut der Cottbuser Agentur für Arbeit ist der Südbrandenburger Arbeitsmarkt im Februar stabil geblieben. Die Arbeitslosenquote ist vergleichsweise zum Vormonat mit 5,8 Prozent gleichgeblieben. Zudem waren im letzten Monat 3.351 Arbeitslose weniger gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Hier spricht die Agentur von einer deutlichen Verbesserung. Insgesamt sind im Februar 2.355 neue Anträge auf Kurzarbeit registriert worden.
Die Agentur für Arbeit Cottbus teilte dazu mit:
Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat mit 5,8 % gleichgeblieben. Vergangenes Jahr, im Februar 2021, betrug die Arbeitslosenquote 6,8 %. Die Unternehmen meldeten im Februar 2.120 freie Arbeitsstellen.
• Im Agenturbezirk waren im Februar 18.002 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 15,7 %, das heißt: im Februar 2022 sind 3.351 Arbeitslose weniger gemeldet als im Februar 2021. Zum Vormonat sank die Zahl der Arbeitslosen um 255.
• Es haben sich im Februar 3.680 Menschen neu arbeitslos gemeldet. Das sind 374 weniger als im Februar 2021 (-9,2 %). Gleichzeitig haben sich 3.926 Personen aus Arbeitslosigkeit abgemeldet. Das sind 661 mehr als vor einem Jahr (+20,2 %).
• Langzeitarbeitslose sind weiterhin verstärkt von der Krise betroffen. Im Februar 2022 waren 7.229 Menschen gemeldet. Das sind im Vergleich zum Vormonat 149 Personen weniger und zum Vorjahr 859 Personen weniger.
• Im Februar wurden für 2.355 Personen Kurzarbeit neu angezeigt (Januar 3.766, Dezember 1.944, November 1.020, Oktober 436, September 196, August 621, Juli 271, Juni 467, Mai 761, April 628, März 2.536, Februar 4.261).
• Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Februar bei 22.343 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote ist mit 7,1 % um 1,0 Prozentpunkte geringer als im Februar des Vorjahres.
• Die Jugendarbeitslosigkeit betrug 4,6 % und ist im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Das sind 1.033 arbeitslose Jugendliche im Alter von 15 bis unter 25 Jahren, 56 mehr als vor einem Monat sowie 81 weniger Jugendliche als noch vor einem Jahr.
• Im Februar 2022 waren 1.911 Ausländerinnen und Ausländer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 17,8 % bzw. 413 Personen weniger.
• Im Februar standen 7.543 freie Arbeitsstellen im Agenturbezirk zur Verfügung, im Vergleich zum Januar 2022 gibt es kaum Veränderungen. Gesucht werden z. B. Fachkräfte im Verkauf, Büro- und Sekretariats-Fachkräfte, Helferinnen und Helfer in der Reinigung, Technische Luftverkehrsbetrieb-Fachkräfte, Luftverkehrskaufleute, Gastronomieservicehelferinnen und -helfer, Köchinnen und Köche, Markt-, Meinungsforscher, Helferinnen und Helfer, Bauelektrik-Fachkräfte sowie Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer.
• Arbeitslosen-Quote im Agenturbezirk Cottbus 5,8 %
Niedrigste Arbeitslosen-Quote in Luckau 3,3 %
Höchste Arbeitslosen-Quote in Guben 8,3 %
Steinbach: „Langzeitarbeitslosigkeit bekämpfen bleibt wichtige Aufgabe“
Der Brandenburger Arbeitsmarkt hat die Pandemie gut überstanden. Die Arbeitslosigkeit liegt wieder auf Vor-Corona-Niveau, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erreicht aktuell Höchststände. Das sieht bei der Langzeitarbeitslosigkeit im Land anders aus. „Hier müssen und werden wir in den nächsten Jahren besondere Anstrengungen unternehmen, um langzeitarbeitslose Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, sagte Arbeitsminister Jörg Steinbach anlässlich des heute von der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktberichts für Februar 2022. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass 31.745 Menschen in Brandenburg bereits länger als ein Jahr ohne Arbeit sind (41,9 Prozent). Es sind mehr Männer von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen als Frauen, Ältere mehr als Jüngere.
Minister Steinbach: „Die Pandemie hat uns die gute Entwicklung bei der Langzeitarbeitslosigkeit der vergangenen Jahre etwas verhagelt. Der erfreuliche Rückgang des Anteils der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen zwischen 2017 und 2020 – von 41,7 auf 35,4 Prozent – ist weg. Aktuell sind wieder rund 42 Prozent der Arbeitslosen langzeitarbeitslos. Doch die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften ist hoch. Deshalb werden auch Langzeitarbeitslose gute Chancen haben, wieder eine reguläre Beschäftigung aufzunehmen. Wir werden sie dabei mithilfe des Europäischen Sozialfonds (ESF) tatkräftig unterstützen.“
Mehr als 60 Millionen Euro ESF-Mittel sind in der neuen ESF-Förderperiode für Projekte zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit vorgesehen. Bis zu 9000 von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Personen werden bis 2028 vom größten ESF-Förderprogramm des Landes profitieren können. Das Programm „Integrationsbegleitung für Langzeitarbeitslose und Familienbedarfsgemeinschaften“ läuft erfolgreich seit August 2015. Es ermöglicht eine intensive und passgenaue Einzelbetreuung, die bis zu zwei Jahre dauern kann und durch gezielte Unterstützungsmodule flankiert wird. Die geförderten Projekte der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass eine individuelle und langfristige Unterstützung Langzeitarbeitslose wieder in Arbeit bringen kann und so auch ihre Familien eine neue Perspektive erhalten.
„Die Projekte der Integrationsbegleitung konnten bislang fast ein Viertel aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder in eine sozialversicherungspflichtige Arbeit bringen. Das ist ein großer Erfolg. Denn Integration in existenzsichernde Arbeit ist der beste Weg zur Armutsbekämpfung und eine ganz wesentliche Bedingung für gesellschaftliche Teilhabe“, unterstrich Minister Steinbach.
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Red. / Presseinformation