Heute hat Innenminister Dietmar Woidke in Potsdam Lebensretter geehrt. Er zeichnete zwei Frauen mit der Brandenburgischen Rettungsmedaille aus, die unter Gefahr für das eigene Leben Menschen aus Lebensgefahr gerettet bzw. eine drohende, erhebliche Gefahr abgewendet hatten. Dabei haben sie, laut Woidke, „ein besonderes Maß an Mut und Opferwilligkeit gezeigt“. 22 Bürgerinnen und Bürger wurden mit einer öffentlichen Belobigung für ihr selbstloses Handeln geehrt; ein Feuerwehrmann wurde mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande ausgezeichnet.
Die eingeladenen 25 Frauen und Männer hatten in den vergangenen drei Jahren durch ihre beherzte Tat Menschen vor dem Tod bzw. vor folgenschweren Verletzungen bewahrt. Woidke dankte allen Geehrten für ihr beispielhaftes Verhalten.
Innenminister Woidke: „Ich freue mich, dass ich in der heutigen Veranstaltung Menschen ehren kann, die einem Mitmenschen in einer Unglückssituation mutig und selbstlos zu Hilfe geeilt sind, um ihn aus einer lebensbedrohlichen Situation zu retten. Ob Unfall, Brand oder Unglücksfall, Sie alle haben, als es darauf ankam, ohne langes Zögern zugepackt. Sie sind anderen Menschen zu Hilfe gekommen, obwohl Sie dabei selbst in Gefahr gerieten. Für Sie war in diesem Moment das einzig Entscheidende, anderen in großer Not beizustehen. Dafür möchte ich Ihnen im Namen des Landes Brandenburg ganz herzlich danken.“
Mit der Rettungsmedaille des Landes Brandenburg wurden ausgezeichnet:
Frau Weronika Janusz
Frau Mandy Zech
Mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande wurde ausgezeichnet:
Herr Oberbrandmeister Marco Berenz
Mit einer öffentlichen Belobigung des Landes Brandenburg wurden geehrt:
Herr Sebastian Birner und Herr Michael Swiatecki
Herr Ulf Zimne und Herr Steffen Wlcek
Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann
Frau Doreen Reichert, Frau Stefanie Paul, Herr Arndt Farack, Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern
Herr Gregor Goldenbogen
Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig
Herr Steven Günther und Herr Reno Starke
Herr Andreas Purz, Frau Iwona Purz, Herr David Purz, Herr Günter Gerasch, Herr Bernd Plöger und Herr Michael Wenzke
* * *
So handelten die heute von Innenminister Woidke Geehrten:
Am 26. September 2010 ereignete sich auf der Bundesautobahn 10 zwischen den Anschlussstellen Rangsdorf und dem Autobahnkreuz Schönefeld ein schwerer Verkehrsunfall, in dessen Folge 14 polnische Busreisende getötet und 37 Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Zur Bergung, Rettung und Versorgung der verunglückten Personen waren ca. 300 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehren und der Landespolizei im Einsatz.
Frau Janusz, die ebenfalls die Autobahn befuhr, war an diesem Tag eine der Ersten am Unfallort. Sie war nicht nur Unfallzeugin, sondern beteiligte in der dramatischen Situation sofort selbst an ersten Rettungsmaßnahmen. Nach dem Eintreffen der Rettungskräfte blieb sie weiterhin am Unfallort und unterstützte die Rettungskräfte und Polizei in besonderem Maße. Frau Janusz half mit ihren polnischen Sprachkenntnissen über mehrere Stunden allen Beteiligten bei der Bewältigung des Einsatzgeschehens. Sie vermittelte sprachgerecht zwischen Helfern und Betroffenen. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Betreuer mit Leichtverletzten sprechen wollten, die Polizei Fragen zum Unfall beantwortet haben wollte oder ob es sich um das Gespräch zwischen Schwerverletzten und Notarzt handelte.
Das Einsatzgeschehen am 26. September 2010 war auch für alle Einsatzkräfte ein schwerer, physisch und psychisch besonders belastender Einsatz. Herr Oberbrandmeister Berenz war als erste Führungskraft mit der Freiwilligen Feuerwehr Zeuthen am Unfallort und übernahm die Einsatzleitung. Über sieben Stunden waren die Helfer im Einsatz. Unter den schwierigen Umständen war es erforderlich, die eintreffenden Kräfte und Einsatzmittel so zu organisieren und zu koordinieren, dass die unverzügliche Versorgung der verletzten Personen gewährleistet werden konnte. Seinem umsichtigen und entschlossenen Handeln sowie seiner organisatorischen Übersicht ist es zu verdanken, dass alle Rettungs- und Bergungsarbeiten erfolgreich durchgeführt werden konnten.
+++
Am Abend des 31. März 2011 kam es im Stadtgebiet in Vetschau zu einem Brand in einer Wohnung.
Frau Zech, Angestellte in der mobilen Pflege des Arbeiter-Samariter-Bundes, war zu diesem Zeitpunkt in Vetschau dienstlich unterwegs, als sie im Bereich der Heinrich-Heine-Straße Rauch sah, der aus einer Wohnung kam. Sie begab sich sofort zu dem Wohnblock und lief in den Hauseingang. Aufgrund der starken Verqualmung konnte Frau Zech jedoch nicht zu der Wohnung vordringen. Wieder vor dem Wohnblock, ließ sie sich von einem anderen Mieter des Hauses ein nasses Handtuch geben und ging mit dem Handtuch als Atemschutz wieder in das Haus. Auf diese Weise gelangte sie bis zur brennenden Wohnung einer 101-jährigen Frau und zog sie aus der Wohnung. Gemeinsam mit anderen Nachbarn wurde die alte Dame auf die Straße getragen. Der 72-jährige Sohn der Geretteten, der sich ebenfalls in der Wohnung befand, konnte die Wohnung noch eigenständig verlassen; beide Personen wurden verletzt und im Klinikum Cottbus stationär behandelt. Frau Zech erlitt ebenfalls eine Rauchgasvergiftung und musste ambulant behandelt werden.
+++
Am Mittag des 29. Juli 2009 geriet in der Brunhildstraße in Teltow ein Carport in Brand. Der Brand breitete sich schnell aus und griff auf das benachbarte Einfamilienhaus über, in dem sich zu diesem Zeitpunkt eine Bewohnerin aufhielt. Zur gleichen Zeit bemerkte Herr Sebastian Birner den Brand in der Nachbarschaft. Unverzüglich verständigte er die Feuerwehr und bemerkte seine 83-jährige Nachbarin an einem Fenster im Obergeschoss des brennenden Hauses. Durch den brennenden Carport war der Zugang zum Haus versperrt. Herr Birner fand eine Leiter und begab sich unverzüglich zum Brandobjekt.
Ebenfalls auf den Brand aufmerksam wurde Herr Michael Swiatecki, der mit seinem Fahrzeug in unmittelbarer Nähe unterwegs war. Auch er begab sich sofort zum Brandort und erreichte über die bereits angestellte Leiter die Wohnung der Rentnerin. Mit Unterstützung von Herrn Swiatecki gelang es, die Frau aus der Wohnung ins Freie zu bringen. Durch den eintreffenden Rettungsdienst konnte die Anwohnerin medizinisch versorgt werden.
Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der Carpot bereits vollständig in Flammen. Der Dachstuhl des ebenfalls in Brand geratenen Hauses war bereits zur Hälfte in Brand geraten, bevor der Brand dann durch die Feuerwehr gelöscht werden konnte.
+++
Am späten Nachmittag des 9. August 2009 schwammen zwei ältere Damen in der Nähe der Badestelle Ketzin in der Havel, als eine von ihnen einen Schwächeanfall erlitt. Die 71-jährige Frau befand sich zu diesem Zeitpunkt ca. 25 Meter vom Ufer entfernt.
Herr Ulf Zimne, der sich auf seinem Grundstück in unmittelbarer Nähe der Badestelle befand, wurde aufgrund von Hilferufen auf die Unglückssituation aufmerksam. Er begab sich unverzüglich zur Badestelle, wo er die Frau regungslos im Wasser liegend sah. Er schwamm zu der Verunglückten und begann mit der Bergung. Herr Steffen Wlcek war vom Ufer aus ebenfalls auf die Situation aufmerksam geworden und war Herrn Zimne ins Wasser gefolgt. Gemeinsam konnte die Verunglückte ans Ufer gebracht werden. Am Ufer angelangt, legte Herr Wlcek die Frau in die stabile Seitenlage und versorgte sie, bis kurz darauf der von Badegästen verständigte Notarzt eintraf.
+++
Am Mittag des 19. August 2009 kam es in Altreetz zu einem Brand in einem Einfamilienhaus.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann in dem benachbarten Gebäude der freiwilligen Feuerwehr und bemerkten den Brand. Während Frau Doreen Lehmann über den Feuerwehrnotruf die Rettungsleitstelle alarmierte, begab sich Frau Sabine Lehmann zum Brandort. Sie fand den um Hilfe rufenden 66-jährigen Bewohner im Wohnzimmer. Sie schaffte es, den schwer kranken Rentner aus dem Haus zu bringen. Vor dem Haus wurde dieser dann bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch Frau Doreen Lehmann versorgt, während Frau Sabine Lehmann noch vor Eintreffen der Feuerwehr erste Löschversuche an der in Brand geratenen Couch unternahm.
+++
Am Mittag des 3. Dezember 2009 befand sich ein 10-jähriges Mädchen nach Schulschluss auf dem Heimweg, als es in Höhe des Bollwerkes in Oranienburg in die Havel stürzte. Die Wassertiefe beträgt an dieser Stelle ca. 2,7 Meter. Der Abstand von der Wasseroberfläche bis zur Kaikante betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 85 Zentimeter. Da sich das Mädchen nicht allein aus dem Wasser retten konnte, rief es um Hilfe.
In unmittelbarer Nähe der Unfallstelle befindet sich die Kreisverwaltung des Landkreises Oberhavel. Frau Doreen Reichert, Mitarbeiterin der Kreisverwaltung, hörte die Hilferufe des Mädchens und begab sich unverzüglich zum Unglücksort. Sie ergriff das Mädchen am Arm, konnte es jedoch allein nicht aus dem Wasser ziehen. Frau Stefanie Paul und Herr Arndt Farack hatten ebenfalls die Hilferufe des Mädchens gehört und waren zur Unglücksstelle geeilt. Gemeinsam mit Frau Reichert konnten sie das Mädchen aus dem Wasser ziehen. Ebenso durch die Hilferufe des Mädchens aufmerksam geworden und zur Hilfe geeilt waren Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern. Nachdem das Mädchen an Land gezogen war, trug es Herr von Saldern zum „Hotel an der Havel“, wo eine Erstversorgung erfolgte. Das Mädchen erlitt eine Unterkühlung und wurde stationär im Krankenhaus Oranienburg behandelt.
(Herr von Saldern konnte an der heutigen Veranstaltung nicht teilnehmen. Der zuständige Landrat, Karl-Heinz Schröter nahm für ihn die Urkunde in Empfang und wird sie ihm zu einem späteren Termin aushändigen.)
+++
Am frühen Abend des 21. April 2010 gerieten drei junge Männer mit ihrem Segelboot auf dem Großen Müllroser See in Not und kenterten. Die Wassertemperatur betrug zehn Grad und es waren örtliche Schauer mit kurzen Gewittern für den ganzen Tag angesagt.
Herr Gregor Goldenbogen, Leiter der Wasserwacht Müllrose, führte zu diesem Zeitpunkt gerade Vorbereitungsarbeiten in der Wasserwacht durch. Die Wasserwacht war noch nicht in die Saison gestartet und hatte demzufolge ihr Rettungsboot noch nicht einsatzbereit. Herr Goldenbogen beobachtete von seinem Standpunkt aus regelmäßig die Aktivitäten der drei Männer, die trotz schlechten Wettervorhersagen, ohne passende Kälteschutzbekleidung und ohne Rettungswesten zu einer Segelboottour aufgebrochen waren. In der Mitte des Sees kam das Boot zum Kentern. Versuche das Boot selber wieder aufzurichten misslangen. Zwei Personen konnten sich am Boot festhalten, die dritte Person trieb ab.
Nach sofortigem Notruf fuhr Herr Goldenbogen in entsprechender Schutzkleidung mit einem Rettungskajak zu den Verunglückten und konnte die vom Boot abgetriebene Person, auf das Kajak zu ziehen. Wegen der schwierigen Wettersituation konnten erst mit dem Einsatz der Feuerwehr alle Beteiligten ans Ufer gebracht werden. Die drei Geretteten wurden mit dem Rettungshubschrauber bzw. dem Rettungswagen in Kliniken gebracht. Die Körpertemperatur der geretteten Männer betrug nach der Rettung trotz schneller Versorgung mit Wärmedecken zum Teil nur noch 31 Grad.
+++
Am Morgen des 9. Juli 2010 waren Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig in Mittenwalde, am Krummensee, mit der Säuberung des dortigen Strandbereiches beschäftigt als sie einen unbekannten Bürger von der anderen Seeseite rufen hörten und auf etwas im Wasser zeigen sahen.
Herr Brettschneider und Herr Pippig gingen ans Ufer und sahen eine Frau im Wasser, die augenscheinlich fast bewusstlos im Wasser trieb. Beherzt sprang Herr Brettschneider ins Wasser und schwamm 30 bis 35 Meter zu Verunglückten und brachte sie zum Uferbereich. Gemeinsam mit Herrn Pippig zog Herr Brettscheider die 79-jährige Dame aus dem Wasser. Beide leisteten Erste Hilfe bis die Rettungskräfte eintrafen. Die Frau war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar und wurde in der Folge in ein Krankenhaus gebracht.
+++
In der Nacht vom 17. Juli 2010 zum 18. Juli 2010 kam es in Gorden zu einem Brand einer Gaststätte mit angrenzendem Wohnhaus.
Herr Steven Günther befand sich in Begleitung seiner Freundin auf dem Heimweg, als er den Brand in der Gaststätte bemerkte. Er versuchte zunächst erfolglos mit dem durch seine Freundin alarmierten Nachbarn Herrn Reno Starke den Brand mittels eines Feuerlöschers zu löschen. In der Folge wurden die Hausbewohner und Gaststätteninhaber, ein 58- bzw.63-jähriges Ehepaar, durch „Sturmklingeln“ geweckt. Die Flammen schlugen bereits im hinteren Bereich der Gaststätte durch ein Fenster in den Wohnbereich über. Aufgrund der starken Rauchentwicklung konnte eine weitere Brandbekämpfung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erfolgen.
Die Frau hatte zwischenzeitlich das Haus verlassen, jedoch befand sich ihr Ehemann noch in dem Haus. Herr Günther und Herr Starke gelangten durch ein offenstehendes Kellerfenster in das Haus. Im Keller entdeckten sie den unter Schock stehenden Mann und konnten ihn noch rechtzeitig aus dem Haus bringen.
Während des folgenden Löscheinsatzes der Feuerwehr explodierte eine im Haus befindliche Kohlendioxidflasche, in deren Folge ein Polizeibeamter leicht verletzt wurde. Weiterhin wurden zwei Kameraden der Feuerwehr verletzt und mussten ebenfalls behandelt werden. Die Gaststätte wurde durch den Brand völlig zerstört, der Wohnbereich war nicht mehr bewohnbar.
+++
Am Nachmittag des 4. Januar 2011 kam es in einem zweistöckigen Wohnhaus in Guben zu einem Brand in einer Wohnung.
Durch aufsteigenden Qualm bemerkte Herr Andreas Purz, Inhaber eines in der Nachbarschaft befindlichen Getränkemarktes, den Brand. Für die vom Brand betroffene Frau und ihre vier Kinder war zu diesem Zeitpunkt ein Verlassen des Hauses über den Treppenflur nicht mehr möglich. Da noch keine Rettungskräfte eingetroffen waren, holte Herr Purz sofort seinen Mitarbeiter Herr Günter Gerasch und leitete beherzt erste Rettungsmaßnahmen ein.
Mit Hilfe eines Gabelstaplers wurden die drei jüngeren Kinder im Alter von damals 2, 4 und 7 Jahren aus dem Obergeschoss durch Herrn Purz, welcher sich auf einer Palette nach oben fahren ließ, übernommen und gerettet. Anschließend wurden die Mutter und danach auch die 15-jährige Tochter auf die gleiche Art und Weise aus der Wohnung geholt.
Die gerettete Frau und ihre Kinder wurden durch die Inhaber des Getränkemarktes Iwona und Andreas Purz, Herrn Gerasch und die Mitarbeiter Michael Wenzke und David Purz bis zum Eintreffen der Rettungskräfte versorgt.
Die gerettete Frau und die vier Kinder wurden in der Folge im Krankenhaus, stationär bzw. ambulant versorgt.
Der Ehemann der Geschädigten und weitere vier Kinder befanden sich zur Ereigniszeit nicht zu Hause.
Quelle: Ministerium des Innern
Heute hat Innenminister Dietmar Woidke in Potsdam Lebensretter geehrt. Er zeichnete zwei Frauen mit der Brandenburgischen Rettungsmedaille aus, die unter Gefahr für das eigene Leben Menschen aus Lebensgefahr gerettet bzw. eine drohende, erhebliche Gefahr abgewendet hatten. Dabei haben sie, laut Woidke, „ein besonderes Maß an Mut und Opferwilligkeit gezeigt“. 22 Bürgerinnen und Bürger wurden mit einer öffentlichen Belobigung für ihr selbstloses Handeln geehrt; ein Feuerwehrmann wurde mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande ausgezeichnet.
Die eingeladenen 25 Frauen und Männer hatten in den vergangenen drei Jahren durch ihre beherzte Tat Menschen vor dem Tod bzw. vor folgenschweren Verletzungen bewahrt. Woidke dankte allen Geehrten für ihr beispielhaftes Verhalten.
Innenminister Woidke: „Ich freue mich, dass ich in der heutigen Veranstaltung Menschen ehren kann, die einem Mitmenschen in einer Unglückssituation mutig und selbstlos zu Hilfe geeilt sind, um ihn aus einer lebensbedrohlichen Situation zu retten. Ob Unfall, Brand oder Unglücksfall, Sie alle haben, als es darauf ankam, ohne langes Zögern zugepackt. Sie sind anderen Menschen zu Hilfe gekommen, obwohl Sie dabei selbst in Gefahr gerieten. Für Sie war in diesem Moment das einzig Entscheidende, anderen in großer Not beizustehen. Dafür möchte ich Ihnen im Namen des Landes Brandenburg ganz herzlich danken.“
Mit der Rettungsmedaille des Landes Brandenburg wurden ausgezeichnet:
Frau Weronika Janusz
Frau Mandy Zech
Mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande wurde ausgezeichnet:
Herr Oberbrandmeister Marco Berenz
Mit einer öffentlichen Belobigung des Landes Brandenburg wurden geehrt:
Herr Sebastian Birner und Herr Michael Swiatecki
Herr Ulf Zimne und Herr Steffen Wlcek
Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann
Frau Doreen Reichert, Frau Stefanie Paul, Herr Arndt Farack, Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern
Herr Gregor Goldenbogen
Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig
Herr Steven Günther und Herr Reno Starke
Herr Andreas Purz, Frau Iwona Purz, Herr David Purz, Herr Günter Gerasch, Herr Bernd Plöger und Herr Michael Wenzke
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So handelten die heute von Innenminister Woidke Geehrten:
Am 26. September 2010 ereignete sich auf der Bundesautobahn 10 zwischen den Anschlussstellen Rangsdorf und dem Autobahnkreuz Schönefeld ein schwerer Verkehrsunfall, in dessen Folge 14 polnische Busreisende getötet und 37 Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Zur Bergung, Rettung und Versorgung der verunglückten Personen waren ca. 300 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehren und der Landespolizei im Einsatz.
Frau Janusz, die ebenfalls die Autobahn befuhr, war an diesem Tag eine der Ersten am Unfallort. Sie war nicht nur Unfallzeugin, sondern beteiligte in der dramatischen Situation sofort selbst an ersten Rettungsmaßnahmen. Nach dem Eintreffen der Rettungskräfte blieb sie weiterhin am Unfallort und unterstützte die Rettungskräfte und Polizei in besonderem Maße. Frau Janusz half mit ihren polnischen Sprachkenntnissen über mehrere Stunden allen Beteiligten bei der Bewältigung des Einsatzgeschehens. Sie vermittelte sprachgerecht zwischen Helfern und Betroffenen. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Betreuer mit Leichtverletzten sprechen wollten, die Polizei Fragen zum Unfall beantwortet haben wollte oder ob es sich um das Gespräch zwischen Schwerverletzten und Notarzt handelte.
Das Einsatzgeschehen am 26. September 2010 war auch für alle Einsatzkräfte ein schwerer, physisch und psychisch besonders belastender Einsatz. Herr Oberbrandmeister Berenz war als erste Führungskraft mit der Freiwilligen Feuerwehr Zeuthen am Unfallort und übernahm die Einsatzleitung. Über sieben Stunden waren die Helfer im Einsatz. Unter den schwierigen Umständen war es erforderlich, die eintreffenden Kräfte und Einsatzmittel so zu organisieren und zu koordinieren, dass die unverzügliche Versorgung der verletzten Personen gewährleistet werden konnte. Seinem umsichtigen und entschlossenen Handeln sowie seiner organisatorischen Übersicht ist es zu verdanken, dass alle Rettungs- und Bergungsarbeiten erfolgreich durchgeführt werden konnten.
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Am Abend des 31. März 2011 kam es im Stadtgebiet in Vetschau zu einem Brand in einer Wohnung.
Frau Zech, Angestellte in der mobilen Pflege des Arbeiter-Samariter-Bundes, war zu diesem Zeitpunkt in Vetschau dienstlich unterwegs, als sie im Bereich der Heinrich-Heine-Straße Rauch sah, der aus einer Wohnung kam. Sie begab sich sofort zu dem Wohnblock und lief in den Hauseingang. Aufgrund der starken Verqualmung konnte Frau Zech jedoch nicht zu der Wohnung vordringen. Wieder vor dem Wohnblock, ließ sie sich von einem anderen Mieter des Hauses ein nasses Handtuch geben und ging mit dem Handtuch als Atemschutz wieder in das Haus. Auf diese Weise gelangte sie bis zur brennenden Wohnung einer 101-jährigen Frau und zog sie aus der Wohnung. Gemeinsam mit anderen Nachbarn wurde die alte Dame auf die Straße getragen. Der 72-jährige Sohn der Geretteten, der sich ebenfalls in der Wohnung befand, konnte die Wohnung noch eigenständig verlassen; beide Personen wurden verletzt und im Klinikum Cottbus stationär behandelt. Frau Zech erlitt ebenfalls eine Rauchgasvergiftung und musste ambulant behandelt werden.
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Am Mittag des 29. Juli 2009 geriet in der Brunhildstraße in Teltow ein Carport in Brand. Der Brand breitete sich schnell aus und griff auf das benachbarte Einfamilienhaus über, in dem sich zu diesem Zeitpunkt eine Bewohnerin aufhielt. Zur gleichen Zeit bemerkte Herr Sebastian Birner den Brand in der Nachbarschaft. Unverzüglich verständigte er die Feuerwehr und bemerkte seine 83-jährige Nachbarin an einem Fenster im Obergeschoss des brennenden Hauses. Durch den brennenden Carport war der Zugang zum Haus versperrt. Herr Birner fand eine Leiter und begab sich unverzüglich zum Brandobjekt.
Ebenfalls auf den Brand aufmerksam wurde Herr Michael Swiatecki, der mit seinem Fahrzeug in unmittelbarer Nähe unterwegs war. Auch er begab sich sofort zum Brandort und erreichte über die bereits angestellte Leiter die Wohnung der Rentnerin. Mit Unterstützung von Herrn Swiatecki gelang es, die Frau aus der Wohnung ins Freie zu bringen. Durch den eintreffenden Rettungsdienst konnte die Anwohnerin medizinisch versorgt werden.
Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der Carpot bereits vollständig in Flammen. Der Dachstuhl des ebenfalls in Brand geratenen Hauses war bereits zur Hälfte in Brand geraten, bevor der Brand dann durch die Feuerwehr gelöscht werden konnte.
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Am späten Nachmittag des 9. August 2009 schwammen zwei ältere Damen in der Nähe der Badestelle Ketzin in der Havel, als eine von ihnen einen Schwächeanfall erlitt. Die 71-jährige Frau befand sich zu diesem Zeitpunkt ca. 25 Meter vom Ufer entfernt.
Herr Ulf Zimne, der sich auf seinem Grundstück in unmittelbarer Nähe der Badestelle befand, wurde aufgrund von Hilferufen auf die Unglückssituation aufmerksam. Er begab sich unverzüglich zur Badestelle, wo er die Frau regungslos im Wasser liegend sah. Er schwamm zu der Verunglückten und begann mit der Bergung. Herr Steffen Wlcek war vom Ufer aus ebenfalls auf die Situation aufmerksam geworden und war Herrn Zimne ins Wasser gefolgt. Gemeinsam konnte die Verunglückte ans Ufer gebracht werden. Am Ufer angelangt, legte Herr Wlcek die Frau in die stabile Seitenlage und versorgte sie, bis kurz darauf der von Badegästen verständigte Notarzt eintraf.
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Am Mittag des 19. August 2009 kam es in Altreetz zu einem Brand in einem Einfamilienhaus.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann in dem benachbarten Gebäude der freiwilligen Feuerwehr und bemerkten den Brand. Während Frau Doreen Lehmann über den Feuerwehrnotruf die Rettungsleitstelle alarmierte, begab sich Frau Sabine Lehmann zum Brandort. Sie fand den um Hilfe rufenden 66-jährigen Bewohner im Wohnzimmer. Sie schaffte es, den schwer kranken Rentner aus dem Haus zu bringen. Vor dem Haus wurde dieser dann bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch Frau Doreen Lehmann versorgt, während Frau Sabine Lehmann noch vor Eintreffen der Feuerwehr erste Löschversuche an der in Brand geratenen Couch unternahm.
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Am Mittag des 3. Dezember 2009 befand sich ein 10-jähriges Mädchen nach Schulschluss auf dem Heimweg, als es in Höhe des Bollwerkes in Oranienburg in die Havel stürzte. Die Wassertiefe beträgt an dieser Stelle ca. 2,7 Meter. Der Abstand von der Wasseroberfläche bis zur Kaikante betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 85 Zentimeter. Da sich das Mädchen nicht allein aus dem Wasser retten konnte, rief es um Hilfe.
In unmittelbarer Nähe der Unfallstelle befindet sich die Kreisverwaltung des Landkreises Oberhavel. Frau Doreen Reichert, Mitarbeiterin der Kreisverwaltung, hörte die Hilferufe des Mädchens und begab sich unverzüglich zum Unglücksort. Sie ergriff das Mädchen am Arm, konnte es jedoch allein nicht aus dem Wasser ziehen. Frau Stefanie Paul und Herr Arndt Farack hatten ebenfalls die Hilferufe des Mädchens gehört und waren zur Unglücksstelle geeilt. Gemeinsam mit Frau Reichert konnten sie das Mädchen aus dem Wasser ziehen. Ebenso durch die Hilferufe des Mädchens aufmerksam geworden und zur Hilfe geeilt waren Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern. Nachdem das Mädchen an Land gezogen war, trug es Herr von Saldern zum „Hotel an der Havel“, wo eine Erstversorgung erfolgte. Das Mädchen erlitt eine Unterkühlung und wurde stationär im Krankenhaus Oranienburg behandelt.
(Herr von Saldern konnte an der heutigen Veranstaltung nicht teilnehmen. Der zuständige Landrat, Karl-Heinz Schröter nahm für ihn die Urkunde in Empfang und wird sie ihm zu einem späteren Termin aushändigen.)
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Am frühen Abend des 21. April 2010 gerieten drei junge Männer mit ihrem Segelboot auf dem Großen Müllroser See in Not und kenterten. Die Wassertemperatur betrug zehn Grad und es waren örtliche Schauer mit kurzen Gewittern für den ganzen Tag angesagt.
Herr Gregor Goldenbogen, Leiter der Wasserwacht Müllrose, führte zu diesem Zeitpunkt gerade Vorbereitungsarbeiten in der Wasserwacht durch. Die Wasserwacht war noch nicht in die Saison gestartet und hatte demzufolge ihr Rettungsboot noch nicht einsatzbereit. Herr Goldenbogen beobachtete von seinem Standpunkt aus regelmäßig die Aktivitäten der drei Männer, die trotz schlechten Wettervorhersagen, ohne passende Kälteschutzbekleidung und ohne Rettungswesten zu einer Segelboottour aufgebrochen waren. In der Mitte des Sees kam das Boot zum Kentern. Versuche das Boot selber wieder aufzurichten misslangen. Zwei Personen konnten sich am Boot festhalten, die dritte Person trieb ab.
Nach sofortigem Notruf fuhr Herr Goldenbogen in entsprechender Schutzkleidung mit einem Rettungskajak zu den Verunglückten und konnte die vom Boot abgetriebene Person, auf das Kajak zu ziehen. Wegen der schwierigen Wettersituation konnten erst mit dem Einsatz der Feuerwehr alle Beteiligten ans Ufer gebracht werden. Die drei Geretteten wurden mit dem Rettungshubschrauber bzw. dem Rettungswagen in Kliniken gebracht. Die Körpertemperatur der geretteten Männer betrug nach der Rettung trotz schneller Versorgung mit Wärmedecken zum Teil nur noch 31 Grad.
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Am Morgen des 9. Juli 2010 waren Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig in Mittenwalde, am Krummensee, mit der Säuberung des dortigen Strandbereiches beschäftigt als sie einen unbekannten Bürger von der anderen Seeseite rufen hörten und auf etwas im Wasser zeigen sahen.
Herr Brettschneider und Herr Pippig gingen ans Ufer und sahen eine Frau im Wasser, die augenscheinlich fast bewusstlos im Wasser trieb. Beherzt sprang Herr Brettschneider ins Wasser und schwamm 30 bis 35 Meter zu Verunglückten und brachte sie zum Uferbereich. Gemeinsam mit Herrn Pippig zog Herr Brettscheider die 79-jährige Dame aus dem Wasser. Beide leisteten Erste Hilfe bis die Rettungskräfte eintrafen. Die Frau war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar und wurde in der Folge in ein Krankenhaus gebracht.
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In der Nacht vom 17. Juli 2010 zum 18. Juli 2010 kam es in Gorden zu einem Brand einer Gaststätte mit angrenzendem Wohnhaus.
Herr Steven Günther befand sich in Begleitung seiner Freundin auf dem Heimweg, als er den Brand in der Gaststätte bemerkte. Er versuchte zunächst erfolglos mit dem durch seine Freundin alarmierten Nachbarn Herrn Reno Starke den Brand mittels eines Feuerlöschers zu löschen. In der Folge wurden die Hausbewohner und Gaststätteninhaber, ein 58- bzw.63-jähriges Ehepaar, durch „Sturmklingeln“ geweckt. Die Flammen schlugen bereits im hinteren Bereich der Gaststätte durch ein Fenster in den Wohnbereich über. Aufgrund der starken Rauchentwicklung konnte eine weitere Brandbekämpfung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erfolgen.
Die Frau hatte zwischenzeitlich das Haus verlassen, jedoch befand sich ihr Ehemann noch in dem Haus. Herr Günther und Herr Starke gelangten durch ein offenstehendes Kellerfenster in das Haus. Im Keller entdeckten sie den unter Schock stehenden Mann und konnten ihn noch rechtzeitig aus dem Haus bringen.
Während des folgenden Löscheinsatzes der Feuerwehr explodierte eine im Haus befindliche Kohlendioxidflasche, in deren Folge ein Polizeibeamter leicht verletzt wurde. Weiterhin wurden zwei Kameraden der Feuerwehr verletzt und mussten ebenfalls behandelt werden. Die Gaststätte wurde durch den Brand völlig zerstört, der Wohnbereich war nicht mehr bewohnbar.
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Am Nachmittag des 4. Januar 2011 kam es in einem zweistöckigen Wohnhaus in Guben zu einem Brand in einer Wohnung.
Durch aufsteigenden Qualm bemerkte Herr Andreas Purz, Inhaber eines in der Nachbarschaft befindlichen Getränkemarktes, den Brand. Für die vom Brand betroffene Frau und ihre vier Kinder war zu diesem Zeitpunkt ein Verlassen des Hauses über den Treppenflur nicht mehr möglich. Da noch keine Rettungskräfte eingetroffen waren, holte Herr Purz sofort seinen Mitarbeiter Herr Günter Gerasch und leitete beherzt erste Rettungsmaßnahmen ein.
Mit Hilfe eines Gabelstaplers wurden die drei jüngeren Kinder im Alter von damals 2, 4 und 7 Jahren aus dem Obergeschoss durch Herrn Purz, welcher sich auf einer Palette nach oben fahren ließ, übernommen und gerettet. Anschließend wurden die Mutter und danach auch die 15-jährige Tochter auf die gleiche Art und Weise aus der Wohnung geholt.
Die gerettete Frau und ihre Kinder wurden durch die Inhaber des Getränkemarktes Iwona und Andreas Purz, Herrn Gerasch und die Mitarbeiter Michael Wenzke und David Purz bis zum Eintreffen der Rettungskräfte versorgt.
Die gerettete Frau und die vier Kinder wurden in der Folge im Krankenhaus, stationär bzw. ambulant versorgt.
Der Ehemann der Geschädigten und weitere vier Kinder befanden sich zur Ereigniszeit nicht zu Hause.
Quelle: Ministerium des Innern
Heute hat Innenminister Dietmar Woidke in Potsdam Lebensretter geehrt. Er zeichnete zwei Frauen mit der Brandenburgischen Rettungsmedaille aus, die unter Gefahr für das eigene Leben Menschen aus Lebensgefahr gerettet bzw. eine drohende, erhebliche Gefahr abgewendet hatten. Dabei haben sie, laut Woidke, „ein besonderes Maß an Mut und Opferwilligkeit gezeigt“. 22 Bürgerinnen und Bürger wurden mit einer öffentlichen Belobigung für ihr selbstloses Handeln geehrt; ein Feuerwehrmann wurde mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande ausgezeichnet.
Die eingeladenen 25 Frauen und Männer hatten in den vergangenen drei Jahren durch ihre beherzte Tat Menschen vor dem Tod bzw. vor folgenschweren Verletzungen bewahrt. Woidke dankte allen Geehrten für ihr beispielhaftes Verhalten.
Innenminister Woidke: „Ich freue mich, dass ich in der heutigen Veranstaltung Menschen ehren kann, die einem Mitmenschen in einer Unglückssituation mutig und selbstlos zu Hilfe geeilt sind, um ihn aus einer lebensbedrohlichen Situation zu retten. Ob Unfall, Brand oder Unglücksfall, Sie alle haben, als es darauf ankam, ohne langes Zögern zugepackt. Sie sind anderen Menschen zu Hilfe gekommen, obwohl Sie dabei selbst in Gefahr gerieten. Für Sie war in diesem Moment das einzig Entscheidende, anderen in großer Not beizustehen. Dafür möchte ich Ihnen im Namen des Landes Brandenburg ganz herzlich danken.“
Mit der Rettungsmedaille des Landes Brandenburg wurden ausgezeichnet:
Frau Weronika Janusz
Frau Mandy Zech
Mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande wurde ausgezeichnet:
Herr Oberbrandmeister Marco Berenz
Mit einer öffentlichen Belobigung des Landes Brandenburg wurden geehrt:
Herr Sebastian Birner und Herr Michael Swiatecki
Herr Ulf Zimne und Herr Steffen Wlcek
Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann
Frau Doreen Reichert, Frau Stefanie Paul, Herr Arndt Farack, Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern
Herr Gregor Goldenbogen
Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig
Herr Steven Günther und Herr Reno Starke
Herr Andreas Purz, Frau Iwona Purz, Herr David Purz, Herr Günter Gerasch, Herr Bernd Plöger und Herr Michael Wenzke
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So handelten die heute von Innenminister Woidke Geehrten:
Am 26. September 2010 ereignete sich auf der Bundesautobahn 10 zwischen den Anschlussstellen Rangsdorf und dem Autobahnkreuz Schönefeld ein schwerer Verkehrsunfall, in dessen Folge 14 polnische Busreisende getötet und 37 Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Zur Bergung, Rettung und Versorgung der verunglückten Personen waren ca. 300 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehren und der Landespolizei im Einsatz.
Frau Janusz, die ebenfalls die Autobahn befuhr, war an diesem Tag eine der Ersten am Unfallort. Sie war nicht nur Unfallzeugin, sondern beteiligte in der dramatischen Situation sofort selbst an ersten Rettungsmaßnahmen. Nach dem Eintreffen der Rettungskräfte blieb sie weiterhin am Unfallort und unterstützte die Rettungskräfte und Polizei in besonderem Maße. Frau Janusz half mit ihren polnischen Sprachkenntnissen über mehrere Stunden allen Beteiligten bei der Bewältigung des Einsatzgeschehens. Sie vermittelte sprachgerecht zwischen Helfern und Betroffenen. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Betreuer mit Leichtverletzten sprechen wollten, die Polizei Fragen zum Unfall beantwortet haben wollte oder ob es sich um das Gespräch zwischen Schwerverletzten und Notarzt handelte.
Das Einsatzgeschehen am 26. September 2010 war auch für alle Einsatzkräfte ein schwerer, physisch und psychisch besonders belastender Einsatz. Herr Oberbrandmeister Berenz war als erste Führungskraft mit der Freiwilligen Feuerwehr Zeuthen am Unfallort und übernahm die Einsatzleitung. Über sieben Stunden waren die Helfer im Einsatz. Unter den schwierigen Umständen war es erforderlich, die eintreffenden Kräfte und Einsatzmittel so zu organisieren und zu koordinieren, dass die unverzügliche Versorgung der verletzten Personen gewährleistet werden konnte. Seinem umsichtigen und entschlossenen Handeln sowie seiner organisatorischen Übersicht ist es zu verdanken, dass alle Rettungs- und Bergungsarbeiten erfolgreich durchgeführt werden konnten.
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Am Abend des 31. März 2011 kam es im Stadtgebiet in Vetschau zu einem Brand in einer Wohnung.
Frau Zech, Angestellte in der mobilen Pflege des Arbeiter-Samariter-Bundes, war zu diesem Zeitpunkt in Vetschau dienstlich unterwegs, als sie im Bereich der Heinrich-Heine-Straße Rauch sah, der aus einer Wohnung kam. Sie begab sich sofort zu dem Wohnblock und lief in den Hauseingang. Aufgrund der starken Verqualmung konnte Frau Zech jedoch nicht zu der Wohnung vordringen. Wieder vor dem Wohnblock, ließ sie sich von einem anderen Mieter des Hauses ein nasses Handtuch geben und ging mit dem Handtuch als Atemschutz wieder in das Haus. Auf diese Weise gelangte sie bis zur brennenden Wohnung einer 101-jährigen Frau und zog sie aus der Wohnung. Gemeinsam mit anderen Nachbarn wurde die alte Dame auf die Straße getragen. Der 72-jährige Sohn der Geretteten, der sich ebenfalls in der Wohnung befand, konnte die Wohnung noch eigenständig verlassen; beide Personen wurden verletzt und im Klinikum Cottbus stationär behandelt. Frau Zech erlitt ebenfalls eine Rauchgasvergiftung und musste ambulant behandelt werden.
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Am Mittag des 29. Juli 2009 geriet in der Brunhildstraße in Teltow ein Carport in Brand. Der Brand breitete sich schnell aus und griff auf das benachbarte Einfamilienhaus über, in dem sich zu diesem Zeitpunkt eine Bewohnerin aufhielt. Zur gleichen Zeit bemerkte Herr Sebastian Birner den Brand in der Nachbarschaft. Unverzüglich verständigte er die Feuerwehr und bemerkte seine 83-jährige Nachbarin an einem Fenster im Obergeschoss des brennenden Hauses. Durch den brennenden Carport war der Zugang zum Haus versperrt. Herr Birner fand eine Leiter und begab sich unverzüglich zum Brandobjekt.
Ebenfalls auf den Brand aufmerksam wurde Herr Michael Swiatecki, der mit seinem Fahrzeug in unmittelbarer Nähe unterwegs war. Auch er begab sich sofort zum Brandort und erreichte über die bereits angestellte Leiter die Wohnung der Rentnerin. Mit Unterstützung von Herrn Swiatecki gelang es, die Frau aus der Wohnung ins Freie zu bringen. Durch den eintreffenden Rettungsdienst konnte die Anwohnerin medizinisch versorgt werden.
Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der Carpot bereits vollständig in Flammen. Der Dachstuhl des ebenfalls in Brand geratenen Hauses war bereits zur Hälfte in Brand geraten, bevor der Brand dann durch die Feuerwehr gelöscht werden konnte.
+++
Am späten Nachmittag des 9. August 2009 schwammen zwei ältere Damen in der Nähe der Badestelle Ketzin in der Havel, als eine von ihnen einen Schwächeanfall erlitt. Die 71-jährige Frau befand sich zu diesem Zeitpunkt ca. 25 Meter vom Ufer entfernt.
Herr Ulf Zimne, der sich auf seinem Grundstück in unmittelbarer Nähe der Badestelle befand, wurde aufgrund von Hilferufen auf die Unglückssituation aufmerksam. Er begab sich unverzüglich zur Badestelle, wo er die Frau regungslos im Wasser liegend sah. Er schwamm zu der Verunglückten und begann mit der Bergung. Herr Steffen Wlcek war vom Ufer aus ebenfalls auf die Situation aufmerksam geworden und war Herrn Zimne ins Wasser gefolgt. Gemeinsam konnte die Verunglückte ans Ufer gebracht werden. Am Ufer angelangt, legte Herr Wlcek die Frau in die stabile Seitenlage und versorgte sie, bis kurz darauf der von Badegästen verständigte Notarzt eintraf.
+++
Am Mittag des 19. August 2009 kam es in Altreetz zu einem Brand in einem Einfamilienhaus.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann in dem benachbarten Gebäude der freiwilligen Feuerwehr und bemerkten den Brand. Während Frau Doreen Lehmann über den Feuerwehrnotruf die Rettungsleitstelle alarmierte, begab sich Frau Sabine Lehmann zum Brandort. Sie fand den um Hilfe rufenden 66-jährigen Bewohner im Wohnzimmer. Sie schaffte es, den schwer kranken Rentner aus dem Haus zu bringen. Vor dem Haus wurde dieser dann bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch Frau Doreen Lehmann versorgt, während Frau Sabine Lehmann noch vor Eintreffen der Feuerwehr erste Löschversuche an der in Brand geratenen Couch unternahm.
+++
Am Mittag des 3. Dezember 2009 befand sich ein 10-jähriges Mädchen nach Schulschluss auf dem Heimweg, als es in Höhe des Bollwerkes in Oranienburg in die Havel stürzte. Die Wassertiefe beträgt an dieser Stelle ca. 2,7 Meter. Der Abstand von der Wasseroberfläche bis zur Kaikante betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 85 Zentimeter. Da sich das Mädchen nicht allein aus dem Wasser retten konnte, rief es um Hilfe.
In unmittelbarer Nähe der Unfallstelle befindet sich die Kreisverwaltung des Landkreises Oberhavel. Frau Doreen Reichert, Mitarbeiterin der Kreisverwaltung, hörte die Hilferufe des Mädchens und begab sich unverzüglich zum Unglücksort. Sie ergriff das Mädchen am Arm, konnte es jedoch allein nicht aus dem Wasser ziehen. Frau Stefanie Paul und Herr Arndt Farack hatten ebenfalls die Hilferufe des Mädchens gehört und waren zur Unglücksstelle geeilt. Gemeinsam mit Frau Reichert konnten sie das Mädchen aus dem Wasser ziehen. Ebenso durch die Hilferufe des Mädchens aufmerksam geworden und zur Hilfe geeilt waren Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern. Nachdem das Mädchen an Land gezogen war, trug es Herr von Saldern zum „Hotel an der Havel“, wo eine Erstversorgung erfolgte. Das Mädchen erlitt eine Unterkühlung und wurde stationär im Krankenhaus Oranienburg behandelt.
(Herr von Saldern konnte an der heutigen Veranstaltung nicht teilnehmen. Der zuständige Landrat, Karl-Heinz Schröter nahm für ihn die Urkunde in Empfang und wird sie ihm zu einem späteren Termin aushändigen.)
+++
Am frühen Abend des 21. April 2010 gerieten drei junge Männer mit ihrem Segelboot auf dem Großen Müllroser See in Not und kenterten. Die Wassertemperatur betrug zehn Grad und es waren örtliche Schauer mit kurzen Gewittern für den ganzen Tag angesagt.
Herr Gregor Goldenbogen, Leiter der Wasserwacht Müllrose, führte zu diesem Zeitpunkt gerade Vorbereitungsarbeiten in der Wasserwacht durch. Die Wasserwacht war noch nicht in die Saison gestartet und hatte demzufolge ihr Rettungsboot noch nicht einsatzbereit. Herr Goldenbogen beobachtete von seinem Standpunkt aus regelmäßig die Aktivitäten der drei Männer, die trotz schlechten Wettervorhersagen, ohne passende Kälteschutzbekleidung und ohne Rettungswesten zu einer Segelboottour aufgebrochen waren. In der Mitte des Sees kam das Boot zum Kentern. Versuche das Boot selber wieder aufzurichten misslangen. Zwei Personen konnten sich am Boot festhalten, die dritte Person trieb ab.
Nach sofortigem Notruf fuhr Herr Goldenbogen in entsprechender Schutzkleidung mit einem Rettungskajak zu den Verunglückten und konnte die vom Boot abgetriebene Person, auf das Kajak zu ziehen. Wegen der schwierigen Wettersituation konnten erst mit dem Einsatz der Feuerwehr alle Beteiligten ans Ufer gebracht werden. Die drei Geretteten wurden mit dem Rettungshubschrauber bzw. dem Rettungswagen in Kliniken gebracht. Die Körpertemperatur der geretteten Männer betrug nach der Rettung trotz schneller Versorgung mit Wärmedecken zum Teil nur noch 31 Grad.
+++
Am Morgen des 9. Juli 2010 waren Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig in Mittenwalde, am Krummensee, mit der Säuberung des dortigen Strandbereiches beschäftigt als sie einen unbekannten Bürger von der anderen Seeseite rufen hörten und auf etwas im Wasser zeigen sahen.
Herr Brettschneider und Herr Pippig gingen ans Ufer und sahen eine Frau im Wasser, die augenscheinlich fast bewusstlos im Wasser trieb. Beherzt sprang Herr Brettschneider ins Wasser und schwamm 30 bis 35 Meter zu Verunglückten und brachte sie zum Uferbereich. Gemeinsam mit Herrn Pippig zog Herr Brettscheider die 79-jährige Dame aus dem Wasser. Beide leisteten Erste Hilfe bis die Rettungskräfte eintrafen. Die Frau war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar und wurde in der Folge in ein Krankenhaus gebracht.
+++
In der Nacht vom 17. Juli 2010 zum 18. Juli 2010 kam es in Gorden zu einem Brand einer Gaststätte mit angrenzendem Wohnhaus.
Herr Steven Günther befand sich in Begleitung seiner Freundin auf dem Heimweg, als er den Brand in der Gaststätte bemerkte. Er versuchte zunächst erfolglos mit dem durch seine Freundin alarmierten Nachbarn Herrn Reno Starke den Brand mittels eines Feuerlöschers zu löschen. In der Folge wurden die Hausbewohner und Gaststätteninhaber, ein 58- bzw.63-jähriges Ehepaar, durch „Sturmklingeln“ geweckt. Die Flammen schlugen bereits im hinteren Bereich der Gaststätte durch ein Fenster in den Wohnbereich über. Aufgrund der starken Rauchentwicklung konnte eine weitere Brandbekämpfung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erfolgen.
Die Frau hatte zwischenzeitlich das Haus verlassen, jedoch befand sich ihr Ehemann noch in dem Haus. Herr Günther und Herr Starke gelangten durch ein offenstehendes Kellerfenster in das Haus. Im Keller entdeckten sie den unter Schock stehenden Mann und konnten ihn noch rechtzeitig aus dem Haus bringen.
Während des folgenden Löscheinsatzes der Feuerwehr explodierte eine im Haus befindliche Kohlendioxidflasche, in deren Folge ein Polizeibeamter leicht verletzt wurde. Weiterhin wurden zwei Kameraden der Feuerwehr verletzt und mussten ebenfalls behandelt werden. Die Gaststätte wurde durch den Brand völlig zerstört, der Wohnbereich war nicht mehr bewohnbar.
+++
Am Nachmittag des 4. Januar 2011 kam es in einem zweistöckigen Wohnhaus in Guben zu einem Brand in einer Wohnung.
Durch aufsteigenden Qualm bemerkte Herr Andreas Purz, Inhaber eines in der Nachbarschaft befindlichen Getränkemarktes, den Brand. Für die vom Brand betroffene Frau und ihre vier Kinder war zu diesem Zeitpunkt ein Verlassen des Hauses über den Treppenflur nicht mehr möglich. Da noch keine Rettungskräfte eingetroffen waren, holte Herr Purz sofort seinen Mitarbeiter Herr Günter Gerasch und leitete beherzt erste Rettungsmaßnahmen ein.
Mit Hilfe eines Gabelstaplers wurden die drei jüngeren Kinder im Alter von damals 2, 4 und 7 Jahren aus dem Obergeschoss durch Herrn Purz, welcher sich auf einer Palette nach oben fahren ließ, übernommen und gerettet. Anschließend wurden die Mutter und danach auch die 15-jährige Tochter auf die gleiche Art und Weise aus der Wohnung geholt.
Die gerettete Frau und ihre Kinder wurden durch die Inhaber des Getränkemarktes Iwona und Andreas Purz, Herrn Gerasch und die Mitarbeiter Michael Wenzke und David Purz bis zum Eintreffen der Rettungskräfte versorgt.
Die gerettete Frau und die vier Kinder wurden in der Folge im Krankenhaus, stationär bzw. ambulant versorgt.
Der Ehemann der Geschädigten und weitere vier Kinder befanden sich zur Ereigniszeit nicht zu Hause.
Quelle: Ministerium des Innern
Heute hat Innenminister Dietmar Woidke in Potsdam Lebensretter geehrt. Er zeichnete zwei Frauen mit der Brandenburgischen Rettungsmedaille aus, die unter Gefahr für das eigene Leben Menschen aus Lebensgefahr gerettet bzw. eine drohende, erhebliche Gefahr abgewendet hatten. Dabei haben sie, laut Woidke, „ein besonderes Maß an Mut und Opferwilligkeit gezeigt“. 22 Bürgerinnen und Bürger wurden mit einer öffentlichen Belobigung für ihr selbstloses Handeln geehrt; ein Feuerwehrmann wurde mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande ausgezeichnet.
Die eingeladenen 25 Frauen und Männer hatten in den vergangenen drei Jahren durch ihre beherzte Tat Menschen vor dem Tod bzw. vor folgenschweren Verletzungen bewahrt. Woidke dankte allen Geehrten für ihr beispielhaftes Verhalten.
Innenminister Woidke: „Ich freue mich, dass ich in der heutigen Veranstaltung Menschen ehren kann, die einem Mitmenschen in einer Unglückssituation mutig und selbstlos zu Hilfe geeilt sind, um ihn aus einer lebensbedrohlichen Situation zu retten. Ob Unfall, Brand oder Unglücksfall, Sie alle haben, als es darauf ankam, ohne langes Zögern zugepackt. Sie sind anderen Menschen zu Hilfe gekommen, obwohl Sie dabei selbst in Gefahr gerieten. Für Sie war in diesem Moment das einzig Entscheidende, anderen in großer Not beizustehen. Dafür möchte ich Ihnen im Namen des Landes Brandenburg ganz herzlich danken.“
Mit der Rettungsmedaille des Landes Brandenburg wurden ausgezeichnet:
Frau Weronika Janusz
Frau Mandy Zech
Mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande wurde ausgezeichnet:
Herr Oberbrandmeister Marco Berenz
Mit einer öffentlichen Belobigung des Landes Brandenburg wurden geehrt:
Herr Sebastian Birner und Herr Michael Swiatecki
Herr Ulf Zimne und Herr Steffen Wlcek
Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann
Frau Doreen Reichert, Frau Stefanie Paul, Herr Arndt Farack, Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern
Herr Gregor Goldenbogen
Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig
Herr Steven Günther und Herr Reno Starke
Herr Andreas Purz, Frau Iwona Purz, Herr David Purz, Herr Günter Gerasch, Herr Bernd Plöger und Herr Michael Wenzke
* * *
So handelten die heute von Innenminister Woidke Geehrten:
Am 26. September 2010 ereignete sich auf der Bundesautobahn 10 zwischen den Anschlussstellen Rangsdorf und dem Autobahnkreuz Schönefeld ein schwerer Verkehrsunfall, in dessen Folge 14 polnische Busreisende getötet und 37 Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Zur Bergung, Rettung und Versorgung der verunglückten Personen waren ca. 300 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehren und der Landespolizei im Einsatz.
Frau Janusz, die ebenfalls die Autobahn befuhr, war an diesem Tag eine der Ersten am Unfallort. Sie war nicht nur Unfallzeugin, sondern beteiligte in der dramatischen Situation sofort selbst an ersten Rettungsmaßnahmen. Nach dem Eintreffen der Rettungskräfte blieb sie weiterhin am Unfallort und unterstützte die Rettungskräfte und Polizei in besonderem Maße. Frau Janusz half mit ihren polnischen Sprachkenntnissen über mehrere Stunden allen Beteiligten bei der Bewältigung des Einsatzgeschehens. Sie vermittelte sprachgerecht zwischen Helfern und Betroffenen. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Betreuer mit Leichtverletzten sprechen wollten, die Polizei Fragen zum Unfall beantwortet haben wollte oder ob es sich um das Gespräch zwischen Schwerverletzten und Notarzt handelte.
Das Einsatzgeschehen am 26. September 2010 war auch für alle Einsatzkräfte ein schwerer, physisch und psychisch besonders belastender Einsatz. Herr Oberbrandmeister Berenz war als erste Führungskraft mit der Freiwilligen Feuerwehr Zeuthen am Unfallort und übernahm die Einsatzleitung. Über sieben Stunden waren die Helfer im Einsatz. Unter den schwierigen Umständen war es erforderlich, die eintreffenden Kräfte und Einsatzmittel so zu organisieren und zu koordinieren, dass die unverzügliche Versorgung der verletzten Personen gewährleistet werden konnte. Seinem umsichtigen und entschlossenen Handeln sowie seiner organisatorischen Übersicht ist es zu verdanken, dass alle Rettungs- und Bergungsarbeiten erfolgreich durchgeführt werden konnten.
+++
Am Abend des 31. März 2011 kam es im Stadtgebiet in Vetschau zu einem Brand in einer Wohnung.
Frau Zech, Angestellte in der mobilen Pflege des Arbeiter-Samariter-Bundes, war zu diesem Zeitpunkt in Vetschau dienstlich unterwegs, als sie im Bereich der Heinrich-Heine-Straße Rauch sah, der aus einer Wohnung kam. Sie begab sich sofort zu dem Wohnblock und lief in den Hauseingang. Aufgrund der starken Verqualmung konnte Frau Zech jedoch nicht zu der Wohnung vordringen. Wieder vor dem Wohnblock, ließ sie sich von einem anderen Mieter des Hauses ein nasses Handtuch geben und ging mit dem Handtuch als Atemschutz wieder in das Haus. Auf diese Weise gelangte sie bis zur brennenden Wohnung einer 101-jährigen Frau und zog sie aus der Wohnung. Gemeinsam mit anderen Nachbarn wurde die alte Dame auf die Straße getragen. Der 72-jährige Sohn der Geretteten, der sich ebenfalls in der Wohnung befand, konnte die Wohnung noch eigenständig verlassen; beide Personen wurden verletzt und im Klinikum Cottbus stationär behandelt. Frau Zech erlitt ebenfalls eine Rauchgasvergiftung und musste ambulant behandelt werden.
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Am Mittag des 29. Juli 2009 geriet in der Brunhildstraße in Teltow ein Carport in Brand. Der Brand breitete sich schnell aus und griff auf das benachbarte Einfamilienhaus über, in dem sich zu diesem Zeitpunkt eine Bewohnerin aufhielt. Zur gleichen Zeit bemerkte Herr Sebastian Birner den Brand in der Nachbarschaft. Unverzüglich verständigte er die Feuerwehr und bemerkte seine 83-jährige Nachbarin an einem Fenster im Obergeschoss des brennenden Hauses. Durch den brennenden Carport war der Zugang zum Haus versperrt. Herr Birner fand eine Leiter und begab sich unverzüglich zum Brandobjekt.
Ebenfalls auf den Brand aufmerksam wurde Herr Michael Swiatecki, der mit seinem Fahrzeug in unmittelbarer Nähe unterwegs war. Auch er begab sich sofort zum Brandort und erreichte über die bereits angestellte Leiter die Wohnung der Rentnerin. Mit Unterstützung von Herrn Swiatecki gelang es, die Frau aus der Wohnung ins Freie zu bringen. Durch den eintreffenden Rettungsdienst konnte die Anwohnerin medizinisch versorgt werden.
Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der Carpot bereits vollständig in Flammen. Der Dachstuhl des ebenfalls in Brand geratenen Hauses war bereits zur Hälfte in Brand geraten, bevor der Brand dann durch die Feuerwehr gelöscht werden konnte.
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Am späten Nachmittag des 9. August 2009 schwammen zwei ältere Damen in der Nähe der Badestelle Ketzin in der Havel, als eine von ihnen einen Schwächeanfall erlitt. Die 71-jährige Frau befand sich zu diesem Zeitpunkt ca. 25 Meter vom Ufer entfernt.
Herr Ulf Zimne, der sich auf seinem Grundstück in unmittelbarer Nähe der Badestelle befand, wurde aufgrund von Hilferufen auf die Unglückssituation aufmerksam. Er begab sich unverzüglich zur Badestelle, wo er die Frau regungslos im Wasser liegend sah. Er schwamm zu der Verunglückten und begann mit der Bergung. Herr Steffen Wlcek war vom Ufer aus ebenfalls auf die Situation aufmerksam geworden und war Herrn Zimne ins Wasser gefolgt. Gemeinsam konnte die Verunglückte ans Ufer gebracht werden. Am Ufer angelangt, legte Herr Wlcek die Frau in die stabile Seitenlage und versorgte sie, bis kurz darauf der von Badegästen verständigte Notarzt eintraf.
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Am Mittag des 19. August 2009 kam es in Altreetz zu einem Brand in einem Einfamilienhaus.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann in dem benachbarten Gebäude der freiwilligen Feuerwehr und bemerkten den Brand. Während Frau Doreen Lehmann über den Feuerwehrnotruf die Rettungsleitstelle alarmierte, begab sich Frau Sabine Lehmann zum Brandort. Sie fand den um Hilfe rufenden 66-jährigen Bewohner im Wohnzimmer. Sie schaffte es, den schwer kranken Rentner aus dem Haus zu bringen. Vor dem Haus wurde dieser dann bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch Frau Doreen Lehmann versorgt, während Frau Sabine Lehmann noch vor Eintreffen der Feuerwehr erste Löschversuche an der in Brand geratenen Couch unternahm.
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Am Mittag des 3. Dezember 2009 befand sich ein 10-jähriges Mädchen nach Schulschluss auf dem Heimweg, als es in Höhe des Bollwerkes in Oranienburg in die Havel stürzte. Die Wassertiefe beträgt an dieser Stelle ca. 2,7 Meter. Der Abstand von der Wasseroberfläche bis zur Kaikante betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 85 Zentimeter. Da sich das Mädchen nicht allein aus dem Wasser retten konnte, rief es um Hilfe.
In unmittelbarer Nähe der Unfallstelle befindet sich die Kreisverwaltung des Landkreises Oberhavel. Frau Doreen Reichert, Mitarbeiterin der Kreisverwaltung, hörte die Hilferufe des Mädchens und begab sich unverzüglich zum Unglücksort. Sie ergriff das Mädchen am Arm, konnte es jedoch allein nicht aus dem Wasser ziehen. Frau Stefanie Paul und Herr Arndt Farack hatten ebenfalls die Hilferufe des Mädchens gehört und waren zur Unglücksstelle geeilt. Gemeinsam mit Frau Reichert konnten sie das Mädchen aus dem Wasser ziehen. Ebenso durch die Hilferufe des Mädchens aufmerksam geworden und zur Hilfe geeilt waren Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern. Nachdem das Mädchen an Land gezogen war, trug es Herr von Saldern zum „Hotel an der Havel“, wo eine Erstversorgung erfolgte. Das Mädchen erlitt eine Unterkühlung und wurde stationär im Krankenhaus Oranienburg behandelt.
(Herr von Saldern konnte an der heutigen Veranstaltung nicht teilnehmen. Der zuständige Landrat, Karl-Heinz Schröter nahm für ihn die Urkunde in Empfang und wird sie ihm zu einem späteren Termin aushändigen.)
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Am frühen Abend des 21. April 2010 gerieten drei junge Männer mit ihrem Segelboot auf dem Großen Müllroser See in Not und kenterten. Die Wassertemperatur betrug zehn Grad und es waren örtliche Schauer mit kurzen Gewittern für den ganzen Tag angesagt.
Herr Gregor Goldenbogen, Leiter der Wasserwacht Müllrose, führte zu diesem Zeitpunkt gerade Vorbereitungsarbeiten in der Wasserwacht durch. Die Wasserwacht war noch nicht in die Saison gestartet und hatte demzufolge ihr Rettungsboot noch nicht einsatzbereit. Herr Goldenbogen beobachtete von seinem Standpunkt aus regelmäßig die Aktivitäten der drei Männer, die trotz schlechten Wettervorhersagen, ohne passende Kälteschutzbekleidung und ohne Rettungswesten zu einer Segelboottour aufgebrochen waren. In der Mitte des Sees kam das Boot zum Kentern. Versuche das Boot selber wieder aufzurichten misslangen. Zwei Personen konnten sich am Boot festhalten, die dritte Person trieb ab.
Nach sofortigem Notruf fuhr Herr Goldenbogen in entsprechender Schutzkleidung mit einem Rettungskajak zu den Verunglückten und konnte die vom Boot abgetriebene Person, auf das Kajak zu ziehen. Wegen der schwierigen Wettersituation konnten erst mit dem Einsatz der Feuerwehr alle Beteiligten ans Ufer gebracht werden. Die drei Geretteten wurden mit dem Rettungshubschrauber bzw. dem Rettungswagen in Kliniken gebracht. Die Körpertemperatur der geretteten Männer betrug nach der Rettung trotz schneller Versorgung mit Wärmedecken zum Teil nur noch 31 Grad.
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Am Morgen des 9. Juli 2010 waren Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig in Mittenwalde, am Krummensee, mit der Säuberung des dortigen Strandbereiches beschäftigt als sie einen unbekannten Bürger von der anderen Seeseite rufen hörten und auf etwas im Wasser zeigen sahen.
Herr Brettschneider und Herr Pippig gingen ans Ufer und sahen eine Frau im Wasser, die augenscheinlich fast bewusstlos im Wasser trieb. Beherzt sprang Herr Brettschneider ins Wasser und schwamm 30 bis 35 Meter zu Verunglückten und brachte sie zum Uferbereich. Gemeinsam mit Herrn Pippig zog Herr Brettscheider die 79-jährige Dame aus dem Wasser. Beide leisteten Erste Hilfe bis die Rettungskräfte eintrafen. Die Frau war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar und wurde in der Folge in ein Krankenhaus gebracht.
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In der Nacht vom 17. Juli 2010 zum 18. Juli 2010 kam es in Gorden zu einem Brand einer Gaststätte mit angrenzendem Wohnhaus.
Herr Steven Günther befand sich in Begleitung seiner Freundin auf dem Heimweg, als er den Brand in der Gaststätte bemerkte. Er versuchte zunächst erfolglos mit dem durch seine Freundin alarmierten Nachbarn Herrn Reno Starke den Brand mittels eines Feuerlöschers zu löschen. In der Folge wurden die Hausbewohner und Gaststätteninhaber, ein 58- bzw.63-jähriges Ehepaar, durch „Sturmklingeln“ geweckt. Die Flammen schlugen bereits im hinteren Bereich der Gaststätte durch ein Fenster in den Wohnbereich über. Aufgrund der starken Rauchentwicklung konnte eine weitere Brandbekämpfung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erfolgen.
Die Frau hatte zwischenzeitlich das Haus verlassen, jedoch befand sich ihr Ehemann noch in dem Haus. Herr Günther und Herr Starke gelangten durch ein offenstehendes Kellerfenster in das Haus. Im Keller entdeckten sie den unter Schock stehenden Mann und konnten ihn noch rechtzeitig aus dem Haus bringen.
Während des folgenden Löscheinsatzes der Feuerwehr explodierte eine im Haus befindliche Kohlendioxidflasche, in deren Folge ein Polizeibeamter leicht verletzt wurde. Weiterhin wurden zwei Kameraden der Feuerwehr verletzt und mussten ebenfalls behandelt werden. Die Gaststätte wurde durch den Brand völlig zerstört, der Wohnbereich war nicht mehr bewohnbar.
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Am Nachmittag des 4. Januar 2011 kam es in einem zweistöckigen Wohnhaus in Guben zu einem Brand in einer Wohnung.
Durch aufsteigenden Qualm bemerkte Herr Andreas Purz, Inhaber eines in der Nachbarschaft befindlichen Getränkemarktes, den Brand. Für die vom Brand betroffene Frau und ihre vier Kinder war zu diesem Zeitpunkt ein Verlassen des Hauses über den Treppenflur nicht mehr möglich. Da noch keine Rettungskräfte eingetroffen waren, holte Herr Purz sofort seinen Mitarbeiter Herr Günter Gerasch und leitete beherzt erste Rettungsmaßnahmen ein.
Mit Hilfe eines Gabelstaplers wurden die drei jüngeren Kinder im Alter von damals 2, 4 und 7 Jahren aus dem Obergeschoss durch Herrn Purz, welcher sich auf einer Palette nach oben fahren ließ, übernommen und gerettet. Anschließend wurden die Mutter und danach auch die 15-jährige Tochter auf die gleiche Art und Weise aus der Wohnung geholt.
Die gerettete Frau und ihre Kinder wurden durch die Inhaber des Getränkemarktes Iwona und Andreas Purz, Herrn Gerasch und die Mitarbeiter Michael Wenzke und David Purz bis zum Eintreffen der Rettungskräfte versorgt.
Die gerettete Frau und die vier Kinder wurden in der Folge im Krankenhaus, stationär bzw. ambulant versorgt.
Der Ehemann der Geschädigten und weitere vier Kinder befanden sich zur Ereigniszeit nicht zu Hause.
Quelle: Ministerium des Innern
Heute hat Innenminister Dietmar Woidke in Potsdam Lebensretter geehrt. Er zeichnete zwei Frauen mit der Brandenburgischen Rettungsmedaille aus, die unter Gefahr für das eigene Leben Menschen aus Lebensgefahr gerettet bzw. eine drohende, erhebliche Gefahr abgewendet hatten. Dabei haben sie, laut Woidke, „ein besonderes Maß an Mut und Opferwilligkeit gezeigt“. 22 Bürgerinnen und Bürger wurden mit einer öffentlichen Belobigung für ihr selbstloses Handeln geehrt; ein Feuerwehrmann wurde mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande ausgezeichnet.
Die eingeladenen 25 Frauen und Männer hatten in den vergangenen drei Jahren durch ihre beherzte Tat Menschen vor dem Tod bzw. vor folgenschweren Verletzungen bewahrt. Woidke dankte allen Geehrten für ihr beispielhaftes Verhalten.
Innenminister Woidke: „Ich freue mich, dass ich in der heutigen Veranstaltung Menschen ehren kann, die einem Mitmenschen in einer Unglückssituation mutig und selbstlos zu Hilfe geeilt sind, um ihn aus einer lebensbedrohlichen Situation zu retten. Ob Unfall, Brand oder Unglücksfall, Sie alle haben, als es darauf ankam, ohne langes Zögern zugepackt. Sie sind anderen Menschen zu Hilfe gekommen, obwohl Sie dabei selbst in Gefahr gerieten. Für Sie war in diesem Moment das einzig Entscheidende, anderen in großer Not beizustehen. Dafür möchte ich Ihnen im Namen des Landes Brandenburg ganz herzlich danken.“
Mit der Rettungsmedaille des Landes Brandenburg wurden ausgezeichnet:
Frau Weronika Janusz
Frau Mandy Zech
Mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande wurde ausgezeichnet:
Herr Oberbrandmeister Marco Berenz
Mit einer öffentlichen Belobigung des Landes Brandenburg wurden geehrt:
Herr Sebastian Birner und Herr Michael Swiatecki
Herr Ulf Zimne und Herr Steffen Wlcek
Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann
Frau Doreen Reichert, Frau Stefanie Paul, Herr Arndt Farack, Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern
Herr Gregor Goldenbogen
Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig
Herr Steven Günther und Herr Reno Starke
Herr Andreas Purz, Frau Iwona Purz, Herr David Purz, Herr Günter Gerasch, Herr Bernd Plöger und Herr Michael Wenzke
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So handelten die heute von Innenminister Woidke Geehrten:
Am 26. September 2010 ereignete sich auf der Bundesautobahn 10 zwischen den Anschlussstellen Rangsdorf und dem Autobahnkreuz Schönefeld ein schwerer Verkehrsunfall, in dessen Folge 14 polnische Busreisende getötet und 37 Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Zur Bergung, Rettung und Versorgung der verunglückten Personen waren ca. 300 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehren und der Landespolizei im Einsatz.
Frau Janusz, die ebenfalls die Autobahn befuhr, war an diesem Tag eine der Ersten am Unfallort. Sie war nicht nur Unfallzeugin, sondern beteiligte in der dramatischen Situation sofort selbst an ersten Rettungsmaßnahmen. Nach dem Eintreffen der Rettungskräfte blieb sie weiterhin am Unfallort und unterstützte die Rettungskräfte und Polizei in besonderem Maße. Frau Janusz half mit ihren polnischen Sprachkenntnissen über mehrere Stunden allen Beteiligten bei der Bewältigung des Einsatzgeschehens. Sie vermittelte sprachgerecht zwischen Helfern und Betroffenen. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Betreuer mit Leichtverletzten sprechen wollten, die Polizei Fragen zum Unfall beantwortet haben wollte oder ob es sich um das Gespräch zwischen Schwerverletzten und Notarzt handelte.
Das Einsatzgeschehen am 26. September 2010 war auch für alle Einsatzkräfte ein schwerer, physisch und psychisch besonders belastender Einsatz. Herr Oberbrandmeister Berenz war als erste Führungskraft mit der Freiwilligen Feuerwehr Zeuthen am Unfallort und übernahm die Einsatzleitung. Über sieben Stunden waren die Helfer im Einsatz. Unter den schwierigen Umständen war es erforderlich, die eintreffenden Kräfte und Einsatzmittel so zu organisieren und zu koordinieren, dass die unverzügliche Versorgung der verletzten Personen gewährleistet werden konnte. Seinem umsichtigen und entschlossenen Handeln sowie seiner organisatorischen Übersicht ist es zu verdanken, dass alle Rettungs- und Bergungsarbeiten erfolgreich durchgeführt werden konnten.
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Am Abend des 31. März 2011 kam es im Stadtgebiet in Vetschau zu einem Brand in einer Wohnung.
Frau Zech, Angestellte in der mobilen Pflege des Arbeiter-Samariter-Bundes, war zu diesem Zeitpunkt in Vetschau dienstlich unterwegs, als sie im Bereich der Heinrich-Heine-Straße Rauch sah, der aus einer Wohnung kam. Sie begab sich sofort zu dem Wohnblock und lief in den Hauseingang. Aufgrund der starken Verqualmung konnte Frau Zech jedoch nicht zu der Wohnung vordringen. Wieder vor dem Wohnblock, ließ sie sich von einem anderen Mieter des Hauses ein nasses Handtuch geben und ging mit dem Handtuch als Atemschutz wieder in das Haus. Auf diese Weise gelangte sie bis zur brennenden Wohnung einer 101-jährigen Frau und zog sie aus der Wohnung. Gemeinsam mit anderen Nachbarn wurde die alte Dame auf die Straße getragen. Der 72-jährige Sohn der Geretteten, der sich ebenfalls in der Wohnung befand, konnte die Wohnung noch eigenständig verlassen; beide Personen wurden verletzt und im Klinikum Cottbus stationär behandelt. Frau Zech erlitt ebenfalls eine Rauchgasvergiftung und musste ambulant behandelt werden.
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Am Mittag des 29. Juli 2009 geriet in der Brunhildstraße in Teltow ein Carport in Brand. Der Brand breitete sich schnell aus und griff auf das benachbarte Einfamilienhaus über, in dem sich zu diesem Zeitpunkt eine Bewohnerin aufhielt. Zur gleichen Zeit bemerkte Herr Sebastian Birner den Brand in der Nachbarschaft. Unverzüglich verständigte er die Feuerwehr und bemerkte seine 83-jährige Nachbarin an einem Fenster im Obergeschoss des brennenden Hauses. Durch den brennenden Carport war der Zugang zum Haus versperrt. Herr Birner fand eine Leiter und begab sich unverzüglich zum Brandobjekt.
Ebenfalls auf den Brand aufmerksam wurde Herr Michael Swiatecki, der mit seinem Fahrzeug in unmittelbarer Nähe unterwegs war. Auch er begab sich sofort zum Brandort und erreichte über die bereits angestellte Leiter die Wohnung der Rentnerin. Mit Unterstützung von Herrn Swiatecki gelang es, die Frau aus der Wohnung ins Freie zu bringen. Durch den eintreffenden Rettungsdienst konnte die Anwohnerin medizinisch versorgt werden.
Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der Carpot bereits vollständig in Flammen. Der Dachstuhl des ebenfalls in Brand geratenen Hauses war bereits zur Hälfte in Brand geraten, bevor der Brand dann durch die Feuerwehr gelöscht werden konnte.
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Am späten Nachmittag des 9. August 2009 schwammen zwei ältere Damen in der Nähe der Badestelle Ketzin in der Havel, als eine von ihnen einen Schwächeanfall erlitt. Die 71-jährige Frau befand sich zu diesem Zeitpunkt ca. 25 Meter vom Ufer entfernt.
Herr Ulf Zimne, der sich auf seinem Grundstück in unmittelbarer Nähe der Badestelle befand, wurde aufgrund von Hilferufen auf die Unglückssituation aufmerksam. Er begab sich unverzüglich zur Badestelle, wo er die Frau regungslos im Wasser liegend sah. Er schwamm zu der Verunglückten und begann mit der Bergung. Herr Steffen Wlcek war vom Ufer aus ebenfalls auf die Situation aufmerksam geworden und war Herrn Zimne ins Wasser gefolgt. Gemeinsam konnte die Verunglückte ans Ufer gebracht werden. Am Ufer angelangt, legte Herr Wlcek die Frau in die stabile Seitenlage und versorgte sie, bis kurz darauf der von Badegästen verständigte Notarzt eintraf.
+++
Am Mittag des 19. August 2009 kam es in Altreetz zu einem Brand in einem Einfamilienhaus.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann in dem benachbarten Gebäude der freiwilligen Feuerwehr und bemerkten den Brand. Während Frau Doreen Lehmann über den Feuerwehrnotruf die Rettungsleitstelle alarmierte, begab sich Frau Sabine Lehmann zum Brandort. Sie fand den um Hilfe rufenden 66-jährigen Bewohner im Wohnzimmer. Sie schaffte es, den schwer kranken Rentner aus dem Haus zu bringen. Vor dem Haus wurde dieser dann bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch Frau Doreen Lehmann versorgt, während Frau Sabine Lehmann noch vor Eintreffen der Feuerwehr erste Löschversuche an der in Brand geratenen Couch unternahm.
+++
Am Mittag des 3. Dezember 2009 befand sich ein 10-jähriges Mädchen nach Schulschluss auf dem Heimweg, als es in Höhe des Bollwerkes in Oranienburg in die Havel stürzte. Die Wassertiefe beträgt an dieser Stelle ca. 2,7 Meter. Der Abstand von der Wasseroberfläche bis zur Kaikante betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 85 Zentimeter. Da sich das Mädchen nicht allein aus dem Wasser retten konnte, rief es um Hilfe.
In unmittelbarer Nähe der Unfallstelle befindet sich die Kreisverwaltung des Landkreises Oberhavel. Frau Doreen Reichert, Mitarbeiterin der Kreisverwaltung, hörte die Hilferufe des Mädchens und begab sich unverzüglich zum Unglücksort. Sie ergriff das Mädchen am Arm, konnte es jedoch allein nicht aus dem Wasser ziehen. Frau Stefanie Paul und Herr Arndt Farack hatten ebenfalls die Hilferufe des Mädchens gehört und waren zur Unglücksstelle geeilt. Gemeinsam mit Frau Reichert konnten sie das Mädchen aus dem Wasser ziehen. Ebenso durch die Hilferufe des Mädchens aufmerksam geworden und zur Hilfe geeilt waren Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern. Nachdem das Mädchen an Land gezogen war, trug es Herr von Saldern zum „Hotel an der Havel“, wo eine Erstversorgung erfolgte. Das Mädchen erlitt eine Unterkühlung und wurde stationär im Krankenhaus Oranienburg behandelt.
(Herr von Saldern konnte an der heutigen Veranstaltung nicht teilnehmen. Der zuständige Landrat, Karl-Heinz Schröter nahm für ihn die Urkunde in Empfang und wird sie ihm zu einem späteren Termin aushändigen.)
+++
Am frühen Abend des 21. April 2010 gerieten drei junge Männer mit ihrem Segelboot auf dem Großen Müllroser See in Not und kenterten. Die Wassertemperatur betrug zehn Grad und es waren örtliche Schauer mit kurzen Gewittern für den ganzen Tag angesagt.
Herr Gregor Goldenbogen, Leiter der Wasserwacht Müllrose, führte zu diesem Zeitpunkt gerade Vorbereitungsarbeiten in der Wasserwacht durch. Die Wasserwacht war noch nicht in die Saison gestartet und hatte demzufolge ihr Rettungsboot noch nicht einsatzbereit. Herr Goldenbogen beobachtete von seinem Standpunkt aus regelmäßig die Aktivitäten der drei Männer, die trotz schlechten Wettervorhersagen, ohne passende Kälteschutzbekleidung und ohne Rettungswesten zu einer Segelboottour aufgebrochen waren. In der Mitte des Sees kam das Boot zum Kentern. Versuche das Boot selber wieder aufzurichten misslangen. Zwei Personen konnten sich am Boot festhalten, die dritte Person trieb ab.
Nach sofortigem Notruf fuhr Herr Goldenbogen in entsprechender Schutzkleidung mit einem Rettungskajak zu den Verunglückten und konnte die vom Boot abgetriebene Person, auf das Kajak zu ziehen. Wegen der schwierigen Wettersituation konnten erst mit dem Einsatz der Feuerwehr alle Beteiligten ans Ufer gebracht werden. Die drei Geretteten wurden mit dem Rettungshubschrauber bzw. dem Rettungswagen in Kliniken gebracht. Die Körpertemperatur der geretteten Männer betrug nach der Rettung trotz schneller Versorgung mit Wärmedecken zum Teil nur noch 31 Grad.
+++
Am Morgen des 9. Juli 2010 waren Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig in Mittenwalde, am Krummensee, mit der Säuberung des dortigen Strandbereiches beschäftigt als sie einen unbekannten Bürger von der anderen Seeseite rufen hörten und auf etwas im Wasser zeigen sahen.
Herr Brettschneider und Herr Pippig gingen ans Ufer und sahen eine Frau im Wasser, die augenscheinlich fast bewusstlos im Wasser trieb. Beherzt sprang Herr Brettschneider ins Wasser und schwamm 30 bis 35 Meter zu Verunglückten und brachte sie zum Uferbereich. Gemeinsam mit Herrn Pippig zog Herr Brettscheider die 79-jährige Dame aus dem Wasser. Beide leisteten Erste Hilfe bis die Rettungskräfte eintrafen. Die Frau war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar und wurde in der Folge in ein Krankenhaus gebracht.
+++
In der Nacht vom 17. Juli 2010 zum 18. Juli 2010 kam es in Gorden zu einem Brand einer Gaststätte mit angrenzendem Wohnhaus.
Herr Steven Günther befand sich in Begleitung seiner Freundin auf dem Heimweg, als er den Brand in der Gaststätte bemerkte. Er versuchte zunächst erfolglos mit dem durch seine Freundin alarmierten Nachbarn Herrn Reno Starke den Brand mittels eines Feuerlöschers zu löschen. In der Folge wurden die Hausbewohner und Gaststätteninhaber, ein 58- bzw.63-jähriges Ehepaar, durch „Sturmklingeln“ geweckt. Die Flammen schlugen bereits im hinteren Bereich der Gaststätte durch ein Fenster in den Wohnbereich über. Aufgrund der starken Rauchentwicklung konnte eine weitere Brandbekämpfung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erfolgen.
Die Frau hatte zwischenzeitlich das Haus verlassen, jedoch befand sich ihr Ehemann noch in dem Haus. Herr Günther und Herr Starke gelangten durch ein offenstehendes Kellerfenster in das Haus. Im Keller entdeckten sie den unter Schock stehenden Mann und konnten ihn noch rechtzeitig aus dem Haus bringen.
Während des folgenden Löscheinsatzes der Feuerwehr explodierte eine im Haus befindliche Kohlendioxidflasche, in deren Folge ein Polizeibeamter leicht verletzt wurde. Weiterhin wurden zwei Kameraden der Feuerwehr verletzt und mussten ebenfalls behandelt werden. Die Gaststätte wurde durch den Brand völlig zerstört, der Wohnbereich war nicht mehr bewohnbar.
+++
Am Nachmittag des 4. Januar 2011 kam es in einem zweistöckigen Wohnhaus in Guben zu einem Brand in einer Wohnung.
Durch aufsteigenden Qualm bemerkte Herr Andreas Purz, Inhaber eines in der Nachbarschaft befindlichen Getränkemarktes, den Brand. Für die vom Brand betroffene Frau und ihre vier Kinder war zu diesem Zeitpunkt ein Verlassen des Hauses über den Treppenflur nicht mehr möglich. Da noch keine Rettungskräfte eingetroffen waren, holte Herr Purz sofort seinen Mitarbeiter Herr Günter Gerasch und leitete beherzt erste Rettungsmaßnahmen ein.
Mit Hilfe eines Gabelstaplers wurden die drei jüngeren Kinder im Alter von damals 2, 4 und 7 Jahren aus dem Obergeschoss durch Herrn Purz, welcher sich auf einer Palette nach oben fahren ließ, übernommen und gerettet. Anschließend wurden die Mutter und danach auch die 15-jährige Tochter auf die gleiche Art und Weise aus der Wohnung geholt.
Die gerettete Frau und ihre Kinder wurden durch die Inhaber des Getränkemarktes Iwona und Andreas Purz, Herrn Gerasch und die Mitarbeiter Michael Wenzke und David Purz bis zum Eintreffen der Rettungskräfte versorgt.
Die gerettete Frau und die vier Kinder wurden in der Folge im Krankenhaus, stationär bzw. ambulant versorgt.
Der Ehemann der Geschädigten und weitere vier Kinder befanden sich zur Ereigniszeit nicht zu Hause.
Quelle: Ministerium des Innern
Heute hat Innenminister Dietmar Woidke in Potsdam Lebensretter geehrt. Er zeichnete zwei Frauen mit der Brandenburgischen Rettungsmedaille aus, die unter Gefahr für das eigene Leben Menschen aus Lebensgefahr gerettet bzw. eine drohende, erhebliche Gefahr abgewendet hatten. Dabei haben sie, laut Woidke, „ein besonderes Maß an Mut und Opferwilligkeit gezeigt“. 22 Bürgerinnen und Bürger wurden mit einer öffentlichen Belobigung für ihr selbstloses Handeln geehrt; ein Feuerwehrmann wurde mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande ausgezeichnet.
Die eingeladenen 25 Frauen und Männer hatten in den vergangenen drei Jahren durch ihre beherzte Tat Menschen vor dem Tod bzw. vor folgenschweren Verletzungen bewahrt. Woidke dankte allen Geehrten für ihr beispielhaftes Verhalten.
Innenminister Woidke: „Ich freue mich, dass ich in der heutigen Veranstaltung Menschen ehren kann, die einem Mitmenschen in einer Unglückssituation mutig und selbstlos zu Hilfe geeilt sind, um ihn aus einer lebensbedrohlichen Situation zu retten. Ob Unfall, Brand oder Unglücksfall, Sie alle haben, als es darauf ankam, ohne langes Zögern zugepackt. Sie sind anderen Menschen zu Hilfe gekommen, obwohl Sie dabei selbst in Gefahr gerieten. Für Sie war in diesem Moment das einzig Entscheidende, anderen in großer Not beizustehen. Dafür möchte ich Ihnen im Namen des Landes Brandenburg ganz herzlich danken.“
Mit der Rettungsmedaille des Landes Brandenburg wurden ausgezeichnet:
Frau Weronika Janusz
Frau Mandy Zech
Mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande wurde ausgezeichnet:
Herr Oberbrandmeister Marco Berenz
Mit einer öffentlichen Belobigung des Landes Brandenburg wurden geehrt:
Herr Sebastian Birner und Herr Michael Swiatecki
Herr Ulf Zimne und Herr Steffen Wlcek
Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann
Frau Doreen Reichert, Frau Stefanie Paul, Herr Arndt Farack, Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern
Herr Gregor Goldenbogen
Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig
Herr Steven Günther und Herr Reno Starke
Herr Andreas Purz, Frau Iwona Purz, Herr David Purz, Herr Günter Gerasch, Herr Bernd Plöger und Herr Michael Wenzke
* * *
So handelten die heute von Innenminister Woidke Geehrten:
Am 26. September 2010 ereignete sich auf der Bundesautobahn 10 zwischen den Anschlussstellen Rangsdorf und dem Autobahnkreuz Schönefeld ein schwerer Verkehrsunfall, in dessen Folge 14 polnische Busreisende getötet und 37 Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Zur Bergung, Rettung und Versorgung der verunglückten Personen waren ca. 300 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehren und der Landespolizei im Einsatz.
Frau Janusz, die ebenfalls die Autobahn befuhr, war an diesem Tag eine der Ersten am Unfallort. Sie war nicht nur Unfallzeugin, sondern beteiligte in der dramatischen Situation sofort selbst an ersten Rettungsmaßnahmen. Nach dem Eintreffen der Rettungskräfte blieb sie weiterhin am Unfallort und unterstützte die Rettungskräfte und Polizei in besonderem Maße. Frau Janusz half mit ihren polnischen Sprachkenntnissen über mehrere Stunden allen Beteiligten bei der Bewältigung des Einsatzgeschehens. Sie vermittelte sprachgerecht zwischen Helfern und Betroffenen. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Betreuer mit Leichtverletzten sprechen wollten, die Polizei Fragen zum Unfall beantwortet haben wollte oder ob es sich um das Gespräch zwischen Schwerverletzten und Notarzt handelte.
Das Einsatzgeschehen am 26. September 2010 war auch für alle Einsatzkräfte ein schwerer, physisch und psychisch besonders belastender Einsatz. Herr Oberbrandmeister Berenz war als erste Führungskraft mit der Freiwilligen Feuerwehr Zeuthen am Unfallort und übernahm die Einsatzleitung. Über sieben Stunden waren die Helfer im Einsatz. Unter den schwierigen Umständen war es erforderlich, die eintreffenden Kräfte und Einsatzmittel so zu organisieren und zu koordinieren, dass die unverzügliche Versorgung der verletzten Personen gewährleistet werden konnte. Seinem umsichtigen und entschlossenen Handeln sowie seiner organisatorischen Übersicht ist es zu verdanken, dass alle Rettungs- und Bergungsarbeiten erfolgreich durchgeführt werden konnten.
+++
Am Abend des 31. März 2011 kam es im Stadtgebiet in Vetschau zu einem Brand in einer Wohnung.
Frau Zech, Angestellte in der mobilen Pflege des Arbeiter-Samariter-Bundes, war zu diesem Zeitpunkt in Vetschau dienstlich unterwegs, als sie im Bereich der Heinrich-Heine-Straße Rauch sah, der aus einer Wohnung kam. Sie begab sich sofort zu dem Wohnblock und lief in den Hauseingang. Aufgrund der starken Verqualmung konnte Frau Zech jedoch nicht zu der Wohnung vordringen. Wieder vor dem Wohnblock, ließ sie sich von einem anderen Mieter des Hauses ein nasses Handtuch geben und ging mit dem Handtuch als Atemschutz wieder in das Haus. Auf diese Weise gelangte sie bis zur brennenden Wohnung einer 101-jährigen Frau und zog sie aus der Wohnung. Gemeinsam mit anderen Nachbarn wurde die alte Dame auf die Straße getragen. Der 72-jährige Sohn der Geretteten, der sich ebenfalls in der Wohnung befand, konnte die Wohnung noch eigenständig verlassen; beide Personen wurden verletzt und im Klinikum Cottbus stationär behandelt. Frau Zech erlitt ebenfalls eine Rauchgasvergiftung und musste ambulant behandelt werden.
+++
Am Mittag des 29. Juli 2009 geriet in der Brunhildstraße in Teltow ein Carport in Brand. Der Brand breitete sich schnell aus und griff auf das benachbarte Einfamilienhaus über, in dem sich zu diesem Zeitpunkt eine Bewohnerin aufhielt. Zur gleichen Zeit bemerkte Herr Sebastian Birner den Brand in der Nachbarschaft. Unverzüglich verständigte er die Feuerwehr und bemerkte seine 83-jährige Nachbarin an einem Fenster im Obergeschoss des brennenden Hauses. Durch den brennenden Carport war der Zugang zum Haus versperrt. Herr Birner fand eine Leiter und begab sich unverzüglich zum Brandobjekt.
Ebenfalls auf den Brand aufmerksam wurde Herr Michael Swiatecki, der mit seinem Fahrzeug in unmittelbarer Nähe unterwegs war. Auch er begab sich sofort zum Brandort und erreichte über die bereits angestellte Leiter die Wohnung der Rentnerin. Mit Unterstützung von Herrn Swiatecki gelang es, die Frau aus der Wohnung ins Freie zu bringen. Durch den eintreffenden Rettungsdienst konnte die Anwohnerin medizinisch versorgt werden.
Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der Carpot bereits vollständig in Flammen. Der Dachstuhl des ebenfalls in Brand geratenen Hauses war bereits zur Hälfte in Brand geraten, bevor der Brand dann durch die Feuerwehr gelöscht werden konnte.
+++
Am späten Nachmittag des 9. August 2009 schwammen zwei ältere Damen in der Nähe der Badestelle Ketzin in der Havel, als eine von ihnen einen Schwächeanfall erlitt. Die 71-jährige Frau befand sich zu diesem Zeitpunkt ca. 25 Meter vom Ufer entfernt.
Herr Ulf Zimne, der sich auf seinem Grundstück in unmittelbarer Nähe der Badestelle befand, wurde aufgrund von Hilferufen auf die Unglückssituation aufmerksam. Er begab sich unverzüglich zur Badestelle, wo er die Frau regungslos im Wasser liegend sah. Er schwamm zu der Verunglückten und begann mit der Bergung. Herr Steffen Wlcek war vom Ufer aus ebenfalls auf die Situation aufmerksam geworden und war Herrn Zimne ins Wasser gefolgt. Gemeinsam konnte die Verunglückte ans Ufer gebracht werden. Am Ufer angelangt, legte Herr Wlcek die Frau in die stabile Seitenlage und versorgte sie, bis kurz darauf der von Badegästen verständigte Notarzt eintraf.
+++
Am Mittag des 19. August 2009 kam es in Altreetz zu einem Brand in einem Einfamilienhaus.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann in dem benachbarten Gebäude der freiwilligen Feuerwehr und bemerkten den Brand. Während Frau Doreen Lehmann über den Feuerwehrnotruf die Rettungsleitstelle alarmierte, begab sich Frau Sabine Lehmann zum Brandort. Sie fand den um Hilfe rufenden 66-jährigen Bewohner im Wohnzimmer. Sie schaffte es, den schwer kranken Rentner aus dem Haus zu bringen. Vor dem Haus wurde dieser dann bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch Frau Doreen Lehmann versorgt, während Frau Sabine Lehmann noch vor Eintreffen der Feuerwehr erste Löschversuche an der in Brand geratenen Couch unternahm.
+++
Am Mittag des 3. Dezember 2009 befand sich ein 10-jähriges Mädchen nach Schulschluss auf dem Heimweg, als es in Höhe des Bollwerkes in Oranienburg in die Havel stürzte. Die Wassertiefe beträgt an dieser Stelle ca. 2,7 Meter. Der Abstand von der Wasseroberfläche bis zur Kaikante betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 85 Zentimeter. Da sich das Mädchen nicht allein aus dem Wasser retten konnte, rief es um Hilfe.
In unmittelbarer Nähe der Unfallstelle befindet sich die Kreisverwaltung des Landkreises Oberhavel. Frau Doreen Reichert, Mitarbeiterin der Kreisverwaltung, hörte die Hilferufe des Mädchens und begab sich unverzüglich zum Unglücksort. Sie ergriff das Mädchen am Arm, konnte es jedoch allein nicht aus dem Wasser ziehen. Frau Stefanie Paul und Herr Arndt Farack hatten ebenfalls die Hilferufe des Mädchens gehört und waren zur Unglücksstelle geeilt. Gemeinsam mit Frau Reichert konnten sie das Mädchen aus dem Wasser ziehen. Ebenso durch die Hilferufe des Mädchens aufmerksam geworden und zur Hilfe geeilt waren Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern. Nachdem das Mädchen an Land gezogen war, trug es Herr von Saldern zum „Hotel an der Havel“, wo eine Erstversorgung erfolgte. Das Mädchen erlitt eine Unterkühlung und wurde stationär im Krankenhaus Oranienburg behandelt.
(Herr von Saldern konnte an der heutigen Veranstaltung nicht teilnehmen. Der zuständige Landrat, Karl-Heinz Schröter nahm für ihn die Urkunde in Empfang und wird sie ihm zu einem späteren Termin aushändigen.)
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Am frühen Abend des 21. April 2010 gerieten drei junge Männer mit ihrem Segelboot auf dem Großen Müllroser See in Not und kenterten. Die Wassertemperatur betrug zehn Grad und es waren örtliche Schauer mit kurzen Gewittern für den ganzen Tag angesagt.
Herr Gregor Goldenbogen, Leiter der Wasserwacht Müllrose, führte zu diesem Zeitpunkt gerade Vorbereitungsarbeiten in der Wasserwacht durch. Die Wasserwacht war noch nicht in die Saison gestartet und hatte demzufolge ihr Rettungsboot noch nicht einsatzbereit. Herr Goldenbogen beobachtete von seinem Standpunkt aus regelmäßig die Aktivitäten der drei Männer, die trotz schlechten Wettervorhersagen, ohne passende Kälteschutzbekleidung und ohne Rettungswesten zu einer Segelboottour aufgebrochen waren. In der Mitte des Sees kam das Boot zum Kentern. Versuche das Boot selber wieder aufzurichten misslangen. Zwei Personen konnten sich am Boot festhalten, die dritte Person trieb ab.
Nach sofortigem Notruf fuhr Herr Goldenbogen in entsprechender Schutzkleidung mit einem Rettungskajak zu den Verunglückten und konnte die vom Boot abgetriebene Person, auf das Kajak zu ziehen. Wegen der schwierigen Wettersituation konnten erst mit dem Einsatz der Feuerwehr alle Beteiligten ans Ufer gebracht werden. Die drei Geretteten wurden mit dem Rettungshubschrauber bzw. dem Rettungswagen in Kliniken gebracht. Die Körpertemperatur der geretteten Männer betrug nach der Rettung trotz schneller Versorgung mit Wärmedecken zum Teil nur noch 31 Grad.
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Am Morgen des 9. Juli 2010 waren Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig in Mittenwalde, am Krummensee, mit der Säuberung des dortigen Strandbereiches beschäftigt als sie einen unbekannten Bürger von der anderen Seeseite rufen hörten und auf etwas im Wasser zeigen sahen.
Herr Brettschneider und Herr Pippig gingen ans Ufer und sahen eine Frau im Wasser, die augenscheinlich fast bewusstlos im Wasser trieb. Beherzt sprang Herr Brettschneider ins Wasser und schwamm 30 bis 35 Meter zu Verunglückten und brachte sie zum Uferbereich. Gemeinsam mit Herrn Pippig zog Herr Brettscheider die 79-jährige Dame aus dem Wasser. Beide leisteten Erste Hilfe bis die Rettungskräfte eintrafen. Die Frau war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar und wurde in der Folge in ein Krankenhaus gebracht.
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In der Nacht vom 17. Juli 2010 zum 18. Juli 2010 kam es in Gorden zu einem Brand einer Gaststätte mit angrenzendem Wohnhaus.
Herr Steven Günther befand sich in Begleitung seiner Freundin auf dem Heimweg, als er den Brand in der Gaststätte bemerkte. Er versuchte zunächst erfolglos mit dem durch seine Freundin alarmierten Nachbarn Herrn Reno Starke den Brand mittels eines Feuerlöschers zu löschen. In der Folge wurden die Hausbewohner und Gaststätteninhaber, ein 58- bzw.63-jähriges Ehepaar, durch „Sturmklingeln“ geweckt. Die Flammen schlugen bereits im hinteren Bereich der Gaststätte durch ein Fenster in den Wohnbereich über. Aufgrund der starken Rauchentwicklung konnte eine weitere Brandbekämpfung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erfolgen.
Die Frau hatte zwischenzeitlich das Haus verlassen, jedoch befand sich ihr Ehemann noch in dem Haus. Herr Günther und Herr Starke gelangten durch ein offenstehendes Kellerfenster in das Haus. Im Keller entdeckten sie den unter Schock stehenden Mann und konnten ihn noch rechtzeitig aus dem Haus bringen.
Während des folgenden Löscheinsatzes der Feuerwehr explodierte eine im Haus befindliche Kohlendioxidflasche, in deren Folge ein Polizeibeamter leicht verletzt wurde. Weiterhin wurden zwei Kameraden der Feuerwehr verletzt und mussten ebenfalls behandelt werden. Die Gaststätte wurde durch den Brand völlig zerstört, der Wohnbereich war nicht mehr bewohnbar.
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Am Nachmittag des 4. Januar 2011 kam es in einem zweistöckigen Wohnhaus in Guben zu einem Brand in einer Wohnung.
Durch aufsteigenden Qualm bemerkte Herr Andreas Purz, Inhaber eines in der Nachbarschaft befindlichen Getränkemarktes, den Brand. Für die vom Brand betroffene Frau und ihre vier Kinder war zu diesem Zeitpunkt ein Verlassen des Hauses über den Treppenflur nicht mehr möglich. Da noch keine Rettungskräfte eingetroffen waren, holte Herr Purz sofort seinen Mitarbeiter Herr Günter Gerasch und leitete beherzt erste Rettungsmaßnahmen ein.
Mit Hilfe eines Gabelstaplers wurden die drei jüngeren Kinder im Alter von damals 2, 4 und 7 Jahren aus dem Obergeschoss durch Herrn Purz, welcher sich auf einer Palette nach oben fahren ließ, übernommen und gerettet. Anschließend wurden die Mutter und danach auch die 15-jährige Tochter auf die gleiche Art und Weise aus der Wohnung geholt.
Die gerettete Frau und ihre Kinder wurden durch die Inhaber des Getränkemarktes Iwona und Andreas Purz, Herrn Gerasch und die Mitarbeiter Michael Wenzke und David Purz bis zum Eintreffen der Rettungskräfte versorgt.
Die gerettete Frau und die vier Kinder wurden in der Folge im Krankenhaus, stationär bzw. ambulant versorgt.
Der Ehemann der Geschädigten und weitere vier Kinder befanden sich zur Ereigniszeit nicht zu Hause.
Quelle: Ministerium des Innern
Heute hat Innenminister Dietmar Woidke in Potsdam Lebensretter geehrt. Er zeichnete zwei Frauen mit der Brandenburgischen Rettungsmedaille aus, die unter Gefahr für das eigene Leben Menschen aus Lebensgefahr gerettet bzw. eine drohende, erhebliche Gefahr abgewendet hatten. Dabei haben sie, laut Woidke, „ein besonderes Maß an Mut und Opferwilligkeit gezeigt“. 22 Bürgerinnen und Bürger wurden mit einer öffentlichen Belobigung für ihr selbstloses Handeln geehrt; ein Feuerwehrmann wurde mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande ausgezeichnet.
Die eingeladenen 25 Frauen und Männer hatten in den vergangenen drei Jahren durch ihre beherzte Tat Menschen vor dem Tod bzw. vor folgenschweren Verletzungen bewahrt. Woidke dankte allen Geehrten für ihr beispielhaftes Verhalten.
Innenminister Woidke: „Ich freue mich, dass ich in der heutigen Veranstaltung Menschen ehren kann, die einem Mitmenschen in einer Unglückssituation mutig und selbstlos zu Hilfe geeilt sind, um ihn aus einer lebensbedrohlichen Situation zu retten. Ob Unfall, Brand oder Unglücksfall, Sie alle haben, als es darauf ankam, ohne langes Zögern zugepackt. Sie sind anderen Menschen zu Hilfe gekommen, obwohl Sie dabei selbst in Gefahr gerieten. Für Sie war in diesem Moment das einzig Entscheidende, anderen in großer Not beizustehen. Dafür möchte ich Ihnen im Namen des Landes Brandenburg ganz herzlich danken.“
Mit der Rettungsmedaille des Landes Brandenburg wurden ausgezeichnet:
Frau Weronika Janusz
Frau Mandy Zech
Mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande wurde ausgezeichnet:
Herr Oberbrandmeister Marco Berenz
Mit einer öffentlichen Belobigung des Landes Brandenburg wurden geehrt:
Herr Sebastian Birner und Herr Michael Swiatecki
Herr Ulf Zimne und Herr Steffen Wlcek
Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann
Frau Doreen Reichert, Frau Stefanie Paul, Herr Arndt Farack, Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern
Herr Gregor Goldenbogen
Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig
Herr Steven Günther und Herr Reno Starke
Herr Andreas Purz, Frau Iwona Purz, Herr David Purz, Herr Günter Gerasch, Herr Bernd Plöger und Herr Michael Wenzke
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So handelten die heute von Innenminister Woidke Geehrten:
Am 26. September 2010 ereignete sich auf der Bundesautobahn 10 zwischen den Anschlussstellen Rangsdorf und dem Autobahnkreuz Schönefeld ein schwerer Verkehrsunfall, in dessen Folge 14 polnische Busreisende getötet und 37 Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Zur Bergung, Rettung und Versorgung der verunglückten Personen waren ca. 300 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehren und der Landespolizei im Einsatz.
Frau Janusz, die ebenfalls die Autobahn befuhr, war an diesem Tag eine der Ersten am Unfallort. Sie war nicht nur Unfallzeugin, sondern beteiligte in der dramatischen Situation sofort selbst an ersten Rettungsmaßnahmen. Nach dem Eintreffen der Rettungskräfte blieb sie weiterhin am Unfallort und unterstützte die Rettungskräfte und Polizei in besonderem Maße. Frau Janusz half mit ihren polnischen Sprachkenntnissen über mehrere Stunden allen Beteiligten bei der Bewältigung des Einsatzgeschehens. Sie vermittelte sprachgerecht zwischen Helfern und Betroffenen. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Betreuer mit Leichtverletzten sprechen wollten, die Polizei Fragen zum Unfall beantwortet haben wollte oder ob es sich um das Gespräch zwischen Schwerverletzten und Notarzt handelte.
Das Einsatzgeschehen am 26. September 2010 war auch für alle Einsatzkräfte ein schwerer, physisch und psychisch besonders belastender Einsatz. Herr Oberbrandmeister Berenz war als erste Führungskraft mit der Freiwilligen Feuerwehr Zeuthen am Unfallort und übernahm die Einsatzleitung. Über sieben Stunden waren die Helfer im Einsatz. Unter den schwierigen Umständen war es erforderlich, die eintreffenden Kräfte und Einsatzmittel so zu organisieren und zu koordinieren, dass die unverzügliche Versorgung der verletzten Personen gewährleistet werden konnte. Seinem umsichtigen und entschlossenen Handeln sowie seiner organisatorischen Übersicht ist es zu verdanken, dass alle Rettungs- und Bergungsarbeiten erfolgreich durchgeführt werden konnten.
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Am Abend des 31. März 2011 kam es im Stadtgebiet in Vetschau zu einem Brand in einer Wohnung.
Frau Zech, Angestellte in der mobilen Pflege des Arbeiter-Samariter-Bundes, war zu diesem Zeitpunkt in Vetschau dienstlich unterwegs, als sie im Bereich der Heinrich-Heine-Straße Rauch sah, der aus einer Wohnung kam. Sie begab sich sofort zu dem Wohnblock und lief in den Hauseingang. Aufgrund der starken Verqualmung konnte Frau Zech jedoch nicht zu der Wohnung vordringen. Wieder vor dem Wohnblock, ließ sie sich von einem anderen Mieter des Hauses ein nasses Handtuch geben und ging mit dem Handtuch als Atemschutz wieder in das Haus. Auf diese Weise gelangte sie bis zur brennenden Wohnung einer 101-jährigen Frau und zog sie aus der Wohnung. Gemeinsam mit anderen Nachbarn wurde die alte Dame auf die Straße getragen. Der 72-jährige Sohn der Geretteten, der sich ebenfalls in der Wohnung befand, konnte die Wohnung noch eigenständig verlassen; beide Personen wurden verletzt und im Klinikum Cottbus stationär behandelt. Frau Zech erlitt ebenfalls eine Rauchgasvergiftung und musste ambulant behandelt werden.
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Am Mittag des 29. Juli 2009 geriet in der Brunhildstraße in Teltow ein Carport in Brand. Der Brand breitete sich schnell aus und griff auf das benachbarte Einfamilienhaus über, in dem sich zu diesem Zeitpunkt eine Bewohnerin aufhielt. Zur gleichen Zeit bemerkte Herr Sebastian Birner den Brand in der Nachbarschaft. Unverzüglich verständigte er die Feuerwehr und bemerkte seine 83-jährige Nachbarin an einem Fenster im Obergeschoss des brennenden Hauses. Durch den brennenden Carport war der Zugang zum Haus versperrt. Herr Birner fand eine Leiter und begab sich unverzüglich zum Brandobjekt.
Ebenfalls auf den Brand aufmerksam wurde Herr Michael Swiatecki, der mit seinem Fahrzeug in unmittelbarer Nähe unterwegs war. Auch er begab sich sofort zum Brandort und erreichte über die bereits angestellte Leiter die Wohnung der Rentnerin. Mit Unterstützung von Herrn Swiatecki gelang es, die Frau aus der Wohnung ins Freie zu bringen. Durch den eintreffenden Rettungsdienst konnte die Anwohnerin medizinisch versorgt werden.
Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der Carpot bereits vollständig in Flammen. Der Dachstuhl des ebenfalls in Brand geratenen Hauses war bereits zur Hälfte in Brand geraten, bevor der Brand dann durch die Feuerwehr gelöscht werden konnte.
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Am späten Nachmittag des 9. August 2009 schwammen zwei ältere Damen in der Nähe der Badestelle Ketzin in der Havel, als eine von ihnen einen Schwächeanfall erlitt. Die 71-jährige Frau befand sich zu diesem Zeitpunkt ca. 25 Meter vom Ufer entfernt.
Herr Ulf Zimne, der sich auf seinem Grundstück in unmittelbarer Nähe der Badestelle befand, wurde aufgrund von Hilferufen auf die Unglückssituation aufmerksam. Er begab sich unverzüglich zur Badestelle, wo er die Frau regungslos im Wasser liegend sah. Er schwamm zu der Verunglückten und begann mit der Bergung. Herr Steffen Wlcek war vom Ufer aus ebenfalls auf die Situation aufmerksam geworden und war Herrn Zimne ins Wasser gefolgt. Gemeinsam konnte die Verunglückte ans Ufer gebracht werden. Am Ufer angelangt, legte Herr Wlcek die Frau in die stabile Seitenlage und versorgte sie, bis kurz darauf der von Badegästen verständigte Notarzt eintraf.
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Am Mittag des 19. August 2009 kam es in Altreetz zu einem Brand in einem Einfamilienhaus.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann in dem benachbarten Gebäude der freiwilligen Feuerwehr und bemerkten den Brand. Während Frau Doreen Lehmann über den Feuerwehrnotruf die Rettungsleitstelle alarmierte, begab sich Frau Sabine Lehmann zum Brandort. Sie fand den um Hilfe rufenden 66-jährigen Bewohner im Wohnzimmer. Sie schaffte es, den schwer kranken Rentner aus dem Haus zu bringen. Vor dem Haus wurde dieser dann bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch Frau Doreen Lehmann versorgt, während Frau Sabine Lehmann noch vor Eintreffen der Feuerwehr erste Löschversuche an der in Brand geratenen Couch unternahm.
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Am Mittag des 3. Dezember 2009 befand sich ein 10-jähriges Mädchen nach Schulschluss auf dem Heimweg, als es in Höhe des Bollwerkes in Oranienburg in die Havel stürzte. Die Wassertiefe beträgt an dieser Stelle ca. 2,7 Meter. Der Abstand von der Wasseroberfläche bis zur Kaikante betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 85 Zentimeter. Da sich das Mädchen nicht allein aus dem Wasser retten konnte, rief es um Hilfe.
In unmittelbarer Nähe der Unfallstelle befindet sich die Kreisverwaltung des Landkreises Oberhavel. Frau Doreen Reichert, Mitarbeiterin der Kreisverwaltung, hörte die Hilferufe des Mädchens und begab sich unverzüglich zum Unglücksort. Sie ergriff das Mädchen am Arm, konnte es jedoch allein nicht aus dem Wasser ziehen. Frau Stefanie Paul und Herr Arndt Farack hatten ebenfalls die Hilferufe des Mädchens gehört und waren zur Unglücksstelle geeilt. Gemeinsam mit Frau Reichert konnten sie das Mädchen aus dem Wasser ziehen. Ebenso durch die Hilferufe des Mädchens aufmerksam geworden und zur Hilfe geeilt waren Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern. Nachdem das Mädchen an Land gezogen war, trug es Herr von Saldern zum „Hotel an der Havel“, wo eine Erstversorgung erfolgte. Das Mädchen erlitt eine Unterkühlung und wurde stationär im Krankenhaus Oranienburg behandelt.
(Herr von Saldern konnte an der heutigen Veranstaltung nicht teilnehmen. Der zuständige Landrat, Karl-Heinz Schröter nahm für ihn die Urkunde in Empfang und wird sie ihm zu einem späteren Termin aushändigen.)
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Am frühen Abend des 21. April 2010 gerieten drei junge Männer mit ihrem Segelboot auf dem Großen Müllroser See in Not und kenterten. Die Wassertemperatur betrug zehn Grad und es waren örtliche Schauer mit kurzen Gewittern für den ganzen Tag angesagt.
Herr Gregor Goldenbogen, Leiter der Wasserwacht Müllrose, führte zu diesem Zeitpunkt gerade Vorbereitungsarbeiten in der Wasserwacht durch. Die Wasserwacht war noch nicht in die Saison gestartet und hatte demzufolge ihr Rettungsboot noch nicht einsatzbereit. Herr Goldenbogen beobachtete von seinem Standpunkt aus regelmäßig die Aktivitäten der drei Männer, die trotz schlechten Wettervorhersagen, ohne passende Kälteschutzbekleidung und ohne Rettungswesten zu einer Segelboottour aufgebrochen waren. In der Mitte des Sees kam das Boot zum Kentern. Versuche das Boot selber wieder aufzurichten misslangen. Zwei Personen konnten sich am Boot festhalten, die dritte Person trieb ab.
Nach sofortigem Notruf fuhr Herr Goldenbogen in entsprechender Schutzkleidung mit einem Rettungskajak zu den Verunglückten und konnte die vom Boot abgetriebene Person, auf das Kajak zu ziehen. Wegen der schwierigen Wettersituation konnten erst mit dem Einsatz der Feuerwehr alle Beteiligten ans Ufer gebracht werden. Die drei Geretteten wurden mit dem Rettungshubschrauber bzw. dem Rettungswagen in Kliniken gebracht. Die Körpertemperatur der geretteten Männer betrug nach der Rettung trotz schneller Versorgung mit Wärmedecken zum Teil nur noch 31 Grad.
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Am Morgen des 9. Juli 2010 waren Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig in Mittenwalde, am Krummensee, mit der Säuberung des dortigen Strandbereiches beschäftigt als sie einen unbekannten Bürger von der anderen Seeseite rufen hörten und auf etwas im Wasser zeigen sahen.
Herr Brettschneider und Herr Pippig gingen ans Ufer und sahen eine Frau im Wasser, die augenscheinlich fast bewusstlos im Wasser trieb. Beherzt sprang Herr Brettschneider ins Wasser und schwamm 30 bis 35 Meter zu Verunglückten und brachte sie zum Uferbereich. Gemeinsam mit Herrn Pippig zog Herr Brettscheider die 79-jährige Dame aus dem Wasser. Beide leisteten Erste Hilfe bis die Rettungskräfte eintrafen. Die Frau war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar und wurde in der Folge in ein Krankenhaus gebracht.
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In der Nacht vom 17. Juli 2010 zum 18. Juli 2010 kam es in Gorden zu einem Brand einer Gaststätte mit angrenzendem Wohnhaus.
Herr Steven Günther befand sich in Begleitung seiner Freundin auf dem Heimweg, als er den Brand in der Gaststätte bemerkte. Er versuchte zunächst erfolglos mit dem durch seine Freundin alarmierten Nachbarn Herrn Reno Starke den Brand mittels eines Feuerlöschers zu löschen. In der Folge wurden die Hausbewohner und Gaststätteninhaber, ein 58- bzw.63-jähriges Ehepaar, durch „Sturmklingeln“ geweckt. Die Flammen schlugen bereits im hinteren Bereich der Gaststätte durch ein Fenster in den Wohnbereich über. Aufgrund der starken Rauchentwicklung konnte eine weitere Brandbekämpfung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erfolgen.
Die Frau hatte zwischenzeitlich das Haus verlassen, jedoch befand sich ihr Ehemann noch in dem Haus. Herr Günther und Herr Starke gelangten durch ein offenstehendes Kellerfenster in das Haus. Im Keller entdeckten sie den unter Schock stehenden Mann und konnten ihn noch rechtzeitig aus dem Haus bringen.
Während des folgenden Löscheinsatzes der Feuerwehr explodierte eine im Haus befindliche Kohlendioxidflasche, in deren Folge ein Polizeibeamter leicht verletzt wurde. Weiterhin wurden zwei Kameraden der Feuerwehr verletzt und mussten ebenfalls behandelt werden. Die Gaststätte wurde durch den Brand völlig zerstört, der Wohnbereich war nicht mehr bewohnbar.
+++
Am Nachmittag des 4. Januar 2011 kam es in einem zweistöckigen Wohnhaus in Guben zu einem Brand in einer Wohnung.
Durch aufsteigenden Qualm bemerkte Herr Andreas Purz, Inhaber eines in der Nachbarschaft befindlichen Getränkemarktes, den Brand. Für die vom Brand betroffene Frau und ihre vier Kinder war zu diesem Zeitpunkt ein Verlassen des Hauses über den Treppenflur nicht mehr möglich. Da noch keine Rettungskräfte eingetroffen waren, holte Herr Purz sofort seinen Mitarbeiter Herr Günter Gerasch und leitete beherzt erste Rettungsmaßnahmen ein.
Mit Hilfe eines Gabelstaplers wurden die drei jüngeren Kinder im Alter von damals 2, 4 und 7 Jahren aus dem Obergeschoss durch Herrn Purz, welcher sich auf einer Palette nach oben fahren ließ, übernommen und gerettet. Anschließend wurden die Mutter und danach auch die 15-jährige Tochter auf die gleiche Art und Weise aus der Wohnung geholt.
Die gerettete Frau und ihre Kinder wurden durch die Inhaber des Getränkemarktes Iwona und Andreas Purz, Herrn Gerasch und die Mitarbeiter Michael Wenzke und David Purz bis zum Eintreffen der Rettungskräfte versorgt.
Die gerettete Frau und die vier Kinder wurden in der Folge im Krankenhaus, stationär bzw. ambulant versorgt.
Der Ehemann der Geschädigten und weitere vier Kinder befanden sich zur Ereigniszeit nicht zu Hause.
Quelle: Ministerium des Innern
Heute hat Innenminister Dietmar Woidke in Potsdam Lebensretter geehrt. Er zeichnete zwei Frauen mit der Brandenburgischen Rettungsmedaille aus, die unter Gefahr für das eigene Leben Menschen aus Lebensgefahr gerettet bzw. eine drohende, erhebliche Gefahr abgewendet hatten. Dabei haben sie, laut Woidke, „ein besonderes Maß an Mut und Opferwilligkeit gezeigt“. 22 Bürgerinnen und Bürger wurden mit einer öffentlichen Belobigung für ihr selbstloses Handeln geehrt; ein Feuerwehrmann wurde mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande ausgezeichnet.
Die eingeladenen 25 Frauen und Männer hatten in den vergangenen drei Jahren durch ihre beherzte Tat Menschen vor dem Tod bzw. vor folgenschweren Verletzungen bewahrt. Woidke dankte allen Geehrten für ihr beispielhaftes Verhalten.
Innenminister Woidke: „Ich freue mich, dass ich in der heutigen Veranstaltung Menschen ehren kann, die einem Mitmenschen in einer Unglückssituation mutig und selbstlos zu Hilfe geeilt sind, um ihn aus einer lebensbedrohlichen Situation zu retten. Ob Unfall, Brand oder Unglücksfall, Sie alle haben, als es darauf ankam, ohne langes Zögern zugepackt. Sie sind anderen Menschen zu Hilfe gekommen, obwohl Sie dabei selbst in Gefahr gerieten. Für Sie war in diesem Moment das einzig Entscheidende, anderen in großer Not beizustehen. Dafür möchte ich Ihnen im Namen des Landes Brandenburg ganz herzlich danken.“
Mit der Rettungsmedaille des Landes Brandenburg wurden ausgezeichnet:
Frau Weronika Janusz
Frau Mandy Zech
Mit dem Ehrenzeichen im Brandschutz in Gold am Bande wurde ausgezeichnet:
Herr Oberbrandmeister Marco Berenz
Mit einer öffentlichen Belobigung des Landes Brandenburg wurden geehrt:
Herr Sebastian Birner und Herr Michael Swiatecki
Herr Ulf Zimne und Herr Steffen Wlcek
Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann
Frau Doreen Reichert, Frau Stefanie Paul, Herr Arndt Farack, Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern
Herr Gregor Goldenbogen
Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig
Herr Steven Günther und Herr Reno Starke
Herr Andreas Purz, Frau Iwona Purz, Herr David Purz, Herr Günter Gerasch, Herr Bernd Plöger und Herr Michael Wenzke
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So handelten die heute von Innenminister Woidke Geehrten:
Am 26. September 2010 ereignete sich auf der Bundesautobahn 10 zwischen den Anschlussstellen Rangsdorf und dem Autobahnkreuz Schönefeld ein schwerer Verkehrsunfall, in dessen Folge 14 polnische Busreisende getötet und 37 Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Zur Bergung, Rettung und Versorgung der verunglückten Personen waren ca. 300 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehren und der Landespolizei im Einsatz.
Frau Janusz, die ebenfalls die Autobahn befuhr, war an diesem Tag eine der Ersten am Unfallort. Sie war nicht nur Unfallzeugin, sondern beteiligte in der dramatischen Situation sofort selbst an ersten Rettungsmaßnahmen. Nach dem Eintreffen der Rettungskräfte blieb sie weiterhin am Unfallort und unterstützte die Rettungskräfte und Polizei in besonderem Maße. Frau Janusz half mit ihren polnischen Sprachkenntnissen über mehrere Stunden allen Beteiligten bei der Bewältigung des Einsatzgeschehens. Sie vermittelte sprachgerecht zwischen Helfern und Betroffenen. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Betreuer mit Leichtverletzten sprechen wollten, die Polizei Fragen zum Unfall beantwortet haben wollte oder ob es sich um das Gespräch zwischen Schwerverletzten und Notarzt handelte.
Das Einsatzgeschehen am 26. September 2010 war auch für alle Einsatzkräfte ein schwerer, physisch und psychisch besonders belastender Einsatz. Herr Oberbrandmeister Berenz war als erste Führungskraft mit der Freiwilligen Feuerwehr Zeuthen am Unfallort und übernahm die Einsatzleitung. Über sieben Stunden waren die Helfer im Einsatz. Unter den schwierigen Umständen war es erforderlich, die eintreffenden Kräfte und Einsatzmittel so zu organisieren und zu koordinieren, dass die unverzügliche Versorgung der verletzten Personen gewährleistet werden konnte. Seinem umsichtigen und entschlossenen Handeln sowie seiner organisatorischen Übersicht ist es zu verdanken, dass alle Rettungs- und Bergungsarbeiten erfolgreich durchgeführt werden konnten.
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Am Abend des 31. März 2011 kam es im Stadtgebiet in Vetschau zu einem Brand in einer Wohnung.
Frau Zech, Angestellte in der mobilen Pflege des Arbeiter-Samariter-Bundes, war zu diesem Zeitpunkt in Vetschau dienstlich unterwegs, als sie im Bereich der Heinrich-Heine-Straße Rauch sah, der aus einer Wohnung kam. Sie begab sich sofort zu dem Wohnblock und lief in den Hauseingang. Aufgrund der starken Verqualmung konnte Frau Zech jedoch nicht zu der Wohnung vordringen. Wieder vor dem Wohnblock, ließ sie sich von einem anderen Mieter des Hauses ein nasses Handtuch geben und ging mit dem Handtuch als Atemschutz wieder in das Haus. Auf diese Weise gelangte sie bis zur brennenden Wohnung einer 101-jährigen Frau und zog sie aus der Wohnung. Gemeinsam mit anderen Nachbarn wurde die alte Dame auf die Straße getragen. Der 72-jährige Sohn der Geretteten, der sich ebenfalls in der Wohnung befand, konnte die Wohnung noch eigenständig verlassen; beide Personen wurden verletzt und im Klinikum Cottbus stationär behandelt. Frau Zech erlitt ebenfalls eine Rauchgasvergiftung und musste ambulant behandelt werden.
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Am Mittag des 29. Juli 2009 geriet in der Brunhildstraße in Teltow ein Carport in Brand. Der Brand breitete sich schnell aus und griff auf das benachbarte Einfamilienhaus über, in dem sich zu diesem Zeitpunkt eine Bewohnerin aufhielt. Zur gleichen Zeit bemerkte Herr Sebastian Birner den Brand in der Nachbarschaft. Unverzüglich verständigte er die Feuerwehr und bemerkte seine 83-jährige Nachbarin an einem Fenster im Obergeschoss des brennenden Hauses. Durch den brennenden Carport war der Zugang zum Haus versperrt. Herr Birner fand eine Leiter und begab sich unverzüglich zum Brandobjekt.
Ebenfalls auf den Brand aufmerksam wurde Herr Michael Swiatecki, der mit seinem Fahrzeug in unmittelbarer Nähe unterwegs war. Auch er begab sich sofort zum Brandort und erreichte über die bereits angestellte Leiter die Wohnung der Rentnerin. Mit Unterstützung von Herrn Swiatecki gelang es, die Frau aus der Wohnung ins Freie zu bringen. Durch den eintreffenden Rettungsdienst konnte die Anwohnerin medizinisch versorgt werden.
Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der Carpot bereits vollständig in Flammen. Der Dachstuhl des ebenfalls in Brand geratenen Hauses war bereits zur Hälfte in Brand geraten, bevor der Brand dann durch die Feuerwehr gelöscht werden konnte.
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Am späten Nachmittag des 9. August 2009 schwammen zwei ältere Damen in der Nähe der Badestelle Ketzin in der Havel, als eine von ihnen einen Schwächeanfall erlitt. Die 71-jährige Frau befand sich zu diesem Zeitpunkt ca. 25 Meter vom Ufer entfernt.
Herr Ulf Zimne, der sich auf seinem Grundstück in unmittelbarer Nähe der Badestelle befand, wurde aufgrund von Hilferufen auf die Unglückssituation aufmerksam. Er begab sich unverzüglich zur Badestelle, wo er die Frau regungslos im Wasser liegend sah. Er schwamm zu der Verunglückten und begann mit der Bergung. Herr Steffen Wlcek war vom Ufer aus ebenfalls auf die Situation aufmerksam geworden und war Herrn Zimne ins Wasser gefolgt. Gemeinsam konnte die Verunglückte ans Ufer gebracht werden. Am Ufer angelangt, legte Herr Wlcek die Frau in die stabile Seitenlage und versorgte sie, bis kurz darauf der von Badegästen verständigte Notarzt eintraf.
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Am Mittag des 19. August 2009 kam es in Altreetz zu einem Brand in einem Einfamilienhaus.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Frau Sabine Lehmann und Frau Doreen Lehmann in dem benachbarten Gebäude der freiwilligen Feuerwehr und bemerkten den Brand. Während Frau Doreen Lehmann über den Feuerwehrnotruf die Rettungsleitstelle alarmierte, begab sich Frau Sabine Lehmann zum Brandort. Sie fand den um Hilfe rufenden 66-jährigen Bewohner im Wohnzimmer. Sie schaffte es, den schwer kranken Rentner aus dem Haus zu bringen. Vor dem Haus wurde dieser dann bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch Frau Doreen Lehmann versorgt, während Frau Sabine Lehmann noch vor Eintreffen der Feuerwehr erste Löschversuche an der in Brand geratenen Couch unternahm.
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Am Mittag des 3. Dezember 2009 befand sich ein 10-jähriges Mädchen nach Schulschluss auf dem Heimweg, als es in Höhe des Bollwerkes in Oranienburg in die Havel stürzte. Die Wassertiefe beträgt an dieser Stelle ca. 2,7 Meter. Der Abstand von der Wasseroberfläche bis zur Kaikante betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 85 Zentimeter. Da sich das Mädchen nicht allein aus dem Wasser retten konnte, rief es um Hilfe.
In unmittelbarer Nähe der Unfallstelle befindet sich die Kreisverwaltung des Landkreises Oberhavel. Frau Doreen Reichert, Mitarbeiterin der Kreisverwaltung, hörte die Hilferufe des Mädchens und begab sich unverzüglich zum Unglücksort. Sie ergriff das Mädchen am Arm, konnte es jedoch allein nicht aus dem Wasser ziehen. Frau Stefanie Paul und Herr Arndt Farack hatten ebenfalls die Hilferufe des Mädchens gehört und waren zur Unglücksstelle geeilt. Gemeinsam mit Frau Reichert konnten sie das Mädchen aus dem Wasser ziehen. Ebenso durch die Hilferufe des Mädchens aufmerksam geworden und zur Hilfe geeilt waren Herr Gerd Ritter und Herr Jakob von Saldern. Nachdem das Mädchen an Land gezogen war, trug es Herr von Saldern zum „Hotel an der Havel“, wo eine Erstversorgung erfolgte. Das Mädchen erlitt eine Unterkühlung und wurde stationär im Krankenhaus Oranienburg behandelt.
(Herr von Saldern konnte an der heutigen Veranstaltung nicht teilnehmen. Der zuständige Landrat, Karl-Heinz Schröter nahm für ihn die Urkunde in Empfang und wird sie ihm zu einem späteren Termin aushändigen.)
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Am frühen Abend des 21. April 2010 gerieten drei junge Männer mit ihrem Segelboot auf dem Großen Müllroser See in Not und kenterten. Die Wassertemperatur betrug zehn Grad und es waren örtliche Schauer mit kurzen Gewittern für den ganzen Tag angesagt.
Herr Gregor Goldenbogen, Leiter der Wasserwacht Müllrose, führte zu diesem Zeitpunkt gerade Vorbereitungsarbeiten in der Wasserwacht durch. Die Wasserwacht war noch nicht in die Saison gestartet und hatte demzufolge ihr Rettungsboot noch nicht einsatzbereit. Herr Goldenbogen beobachtete von seinem Standpunkt aus regelmäßig die Aktivitäten der drei Männer, die trotz schlechten Wettervorhersagen, ohne passende Kälteschutzbekleidung und ohne Rettungswesten zu einer Segelboottour aufgebrochen waren. In der Mitte des Sees kam das Boot zum Kentern. Versuche das Boot selber wieder aufzurichten misslangen. Zwei Personen konnten sich am Boot festhalten, die dritte Person trieb ab.
Nach sofortigem Notruf fuhr Herr Goldenbogen in entsprechender Schutzkleidung mit einem Rettungskajak zu den Verunglückten und konnte die vom Boot abgetriebene Person, auf das Kajak zu ziehen. Wegen der schwierigen Wettersituation konnten erst mit dem Einsatz der Feuerwehr alle Beteiligten ans Ufer gebracht werden. Die drei Geretteten wurden mit dem Rettungshubschrauber bzw. dem Rettungswagen in Kliniken gebracht. Die Körpertemperatur der geretteten Männer betrug nach der Rettung trotz schneller Versorgung mit Wärmedecken zum Teil nur noch 31 Grad.
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Am Morgen des 9. Juli 2010 waren Herr Uwe Brettschneider und Herr Guido Pippig in Mittenwalde, am Krummensee, mit der Säuberung des dortigen Strandbereiches beschäftigt als sie einen unbekannten Bürger von der anderen Seeseite rufen hörten und auf etwas im Wasser zeigen sahen.
Herr Brettschneider und Herr Pippig gingen ans Ufer und sahen eine Frau im Wasser, die augenscheinlich fast bewusstlos im Wasser trieb. Beherzt sprang Herr Brettschneider ins Wasser und schwamm 30 bis 35 Meter zu Verunglückten und brachte sie zum Uferbereich. Gemeinsam mit Herrn Pippig zog Herr Brettscheider die 79-jährige Dame aus dem Wasser. Beide leisteten Erste Hilfe bis die Rettungskräfte eintrafen. Die Frau war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar und wurde in der Folge in ein Krankenhaus gebracht.
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In der Nacht vom 17. Juli 2010 zum 18. Juli 2010 kam es in Gorden zu einem Brand einer Gaststätte mit angrenzendem Wohnhaus.
Herr Steven Günther befand sich in Begleitung seiner Freundin auf dem Heimweg, als er den Brand in der Gaststätte bemerkte. Er versuchte zunächst erfolglos mit dem durch seine Freundin alarmierten Nachbarn Herrn Reno Starke den Brand mittels eines Feuerlöschers zu löschen. In der Folge wurden die Hausbewohner und Gaststätteninhaber, ein 58- bzw.63-jähriges Ehepaar, durch „Sturmklingeln“ geweckt. Die Flammen schlugen bereits im hinteren Bereich der Gaststätte durch ein Fenster in den Wohnbereich über. Aufgrund der starken Rauchentwicklung konnte eine weitere Brandbekämpfung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erfolgen.
Die Frau hatte zwischenzeitlich das Haus verlassen, jedoch befand sich ihr Ehemann noch in dem Haus. Herr Günther und Herr Starke gelangten durch ein offenstehendes Kellerfenster in das Haus. Im Keller entdeckten sie den unter Schock stehenden Mann und konnten ihn noch rechtzeitig aus dem Haus bringen.
Während des folgenden Löscheinsatzes der Feuerwehr explodierte eine im Haus befindliche Kohlendioxidflasche, in deren Folge ein Polizeibeamter leicht verletzt wurde. Weiterhin wurden zwei Kameraden der Feuerwehr verletzt und mussten ebenfalls behandelt werden. Die Gaststätte wurde durch den Brand völlig zerstört, der Wohnbereich war nicht mehr bewohnbar.
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Am Nachmittag des 4. Januar 2011 kam es in einem zweistöckigen Wohnhaus in Guben zu einem Brand in einer Wohnung.
Durch aufsteigenden Qualm bemerkte Herr Andreas Purz, Inhaber eines in der Nachbarschaft befindlichen Getränkemarktes, den Brand. Für die vom Brand betroffene Frau und ihre vier Kinder war zu diesem Zeitpunkt ein Verlassen des Hauses über den Treppenflur nicht mehr möglich. Da noch keine Rettungskräfte eingetroffen waren, holte Herr Purz sofort seinen Mitarbeiter Herr Günter Gerasch und leitete beherzt erste Rettungsmaßnahmen ein.
Mit Hilfe eines Gabelstaplers wurden die drei jüngeren Kinder im Alter von damals 2, 4 und 7 Jahren aus dem Obergeschoss durch Herrn Purz, welcher sich auf einer Palette nach oben fahren ließ, übernommen und gerettet. Anschließend wurden die Mutter und danach auch die 15-jährige Tochter auf die gleiche Art und Weise aus der Wohnung geholt.
Die gerettete Frau und ihre Kinder wurden durch die Inhaber des Getränkemarktes Iwona und Andreas Purz, Herrn Gerasch und die Mitarbeiter Michael Wenzke und David Purz bis zum Eintreffen der Rettungskräfte versorgt.
Die gerettete Frau und die vier Kinder wurden in der Folge im Krankenhaus, stationär bzw. ambulant versorgt.
Der Ehemann der Geschädigten und weitere vier Kinder befanden sich zur Ereigniszeit nicht zu Hause.
Quelle: Ministerium des Innern