Im Umfeld des künftigen Flughafens Berlin Brandenburg (BBI) war im Jahr 2010 eine Reihe großer Unternehmensansiedlungen zu verzeichnen. Die ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB) hat allein im 30-Minuten-Radius um den Airport-Standort in Schönefeld 28 Projekte mit 939 Arbeitsplätzen begleitet. Dazu zählen die Flugzeugwerften von Air Berlin, Germania und Lufthansa Technik in Schönefeld, der Ausbau von MTU in Ludwigsfelde sowie verschiedene Logistikunternehmen wie DB Schenker in Großbeeren und Siemens Logistik in Ludwigsfelde.
Brandenburgs Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten, Ralf Christoffers, bewertet das ZAB-Jahresergebnis 2010 positiv: „Wir sind mit der Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Brandenburg auf dem richtigen Weg. Die konsequente Ausrichtung der Wirtschaftsförderung auf die Stärken des Landes trägt Früchte. Dazu zählen die Innovationspolitik, die wir immer stärker mit Berlin verzahnen, die ökologische Modernisierung des Standortes mit einem besonderen Akzent auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien, die zielgerichtete Förderpolitik und die stärkere Internationalisierung des Standortes. Auf allen diesen Themenfeldern, die als Geschäftsfelder sehr stark in der ZukunftsAgentur Brandenburg verankert sind, liegen wir im internationalen Wettbewerb mit an der Spitze. Ich bin der ZAB dankbar, dass sie diese Entwicklung nachhaltig unterstützt. Auch das trägt zur hohen Attraktivität Brandenburg als Investitionsstandort bei.“
Dr. Steffen Kammradt, Sprecher der Geschäftsführung der ZukunftsAgentur Brandenburg, erklärt: „Ich freue mich, dass es vergangenes Jahr im BBI-Umfeld so viele konkrete Ansiedlungsergebnisse gegeben hat. Das ist umso erfreulicher, weil wir den eigentlichen Start für das Ansiedlungsgeschäft erst mit der Eröffnung des Flughafens erwarten. Aber auch in anderen Bereichen ist Brandenburg 2010 sehr erfolgreich gewesen. So verzeichnet die Branche Medien und Kommunikationstechnik mit dem Tandem-Verlag (Potsdam), Nextira One (Teltow) und Producers at Work (Strausberg) drei Top-Investitionen – die sich mit SAP in Potsdam 2011 nahtlos fortsetzen. Auch die Industrie gibt Grund zum Optimismus: Vor allem Unternehmen der Erneuerbaren Energien investieren kräftig, allen voran First Solar, die gerade das Richtfest für eine zweite große Solarfabrik in Frankfurt (Oder) gefeiert haben.“
Das Jahr 2010 war zudem geprägt von anhaltend hoher Innovationsbereitschaft der Unternehmen. Als besonderes Zugpferd erwies sich der „Brandenburger Innovationsgutschein“, der Unternehmen bei der Zusammenarbeit mit Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen finanziell unterstützt. Alle 108 ausgereichten Innovationsgutscheine wurden von der ZAB koordiniert. Insgesamt hat die ZAB im Jahr 2010 112 Ansiedlungsprojekte, 312 Innovationsvorhaben und 47 technologieorientierte Existenzgründungen begleitet. Damit verbunden sind 3.274 neue und stabilisierte Arbeitsplätze sowie ein Investitionsvolumen von über 825 Millionen Euro.
„Wirtschaftsförderung ist Teamwork“, betont Kammradt. „Die enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern, insbesondere mit der InvestitionsBank des Landes Brandenburg, den Kammern, den regionalen Wirtschaftsförderungen sowie den Partnern in Berlin, hat dieses Arbeitsergebnis möglich gemacht. In 2011 gilt es, daran anzuknüpfen und die wirtschaftliche Basis in der Region weiter zu stärken.“
Einen weiteren wichtigen Part im Aufgabenspektrum der ZAB wird die Entwicklung des Messegeländes für die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung ILA 2012 einnehmen. Nach der Gründung der Tochtergesellschaft gemeinsam mit der Messe Berlin am 10. November 2010 laufen die Arbeiten für die Aufbereitung der Liegenschaften in Selchow am westlichen Rand des künftigen internationalen Flughafens Berlin Brandenburg. „Der Zeitplan ist sportlich. Doch es wird mit Volldampf daran gearbeitet, ein Messegelände zu entwickeln, das auch im internationalen Maßstab Premiumqualität aufweist“, erklärte Minister Christoffers.
Der Minister sieht die ZAB für die künftigen Aufgaben gut gerüstet. Als herausragende Themen für die Gesellschaft sieht er neben dem Kerngeschäft der Ansiedlung die zunehmende Kooperation mit Berlin in der Innovationspolitik. „Nach der Gründung der länderübergreifenden Innovationscluster Gesundheitswirtschaft und Energietechnik werde im weiteren Verlauf des Jahres 2011 die Gründung der Cluster Verkehr, Mobilität und Logistik, Medien/Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Optik angegangen, erklärte er. „Davon verspreche ich mir einen weiteren Schub in der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hauptstadtregion“, sagte Minister Christoffers.
Zu den bedeutenden Ansiedlungsprojekten der ZAB im Jahr 2010 zählen:
Der Ausbau des Standortes Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) durch MTU. Das Unternehmen schafft damit 148 Arbeitsplätze. Mit dieser Investition werden die Wartungskapazitäten des Turbinenproduzenten deutlich erweitert. Besonders wertvoll und nachhaltig ist diese Erweiterung auch deshalb, weil sie die Folge eines Ende 2007 ausgelaufenen Innovationsprojektes ist, bei dem seinerzeit 24 Ingenieure ein effektives Reparatursystem für Turbinenschaufeln entwickelten. An diesem Projekt waren weitere Unternehmen und Hochschulen als Kooperationspartner beteiligt.
Die Fluglinien Air Berlin und Germania sowie Lufthansa Technik siedeln sich mit Werften zur Wartung ihrer Flotte in Schönefeld (Dahme-Spreewald) an oder erweitern dort ihren Standort. Damit sind insgesamt 461 Arbeitsplätze verbunden (Air Berlin: 305, Germania: 100, Lufthansa Technik: 56).
Ebenfalls hervorstechend ist die Ansiedlung des Solarmodulproduzenten Algatec in Großräschen (Oberspreewald-Lausitz). Mit dieser Investition, die die Spitzenposition des Landes auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien ausbaut, sind 75 Arbeitsplätze verbunden.
Die traditionell starke Metall- und Maschinenbaubranche in Brandenburg wird durch die Ansiedlung der Schmidt Maschinenbau GmbH in Eberswalde (Barnim) gestärkt. Mit dem Aufbau einer Produktionsstätte für Nockenwellen und Ausgleichsgetriebe sind 36 Arbeitsplätze verbunden.
Die Ansiedlung von Funghi Tech in Fehrbellin (Ostprignitz-Ruppin) erweitert die Ernährungsbranche im Land. Mit der Herstellung von Pilzsubstraten sind 16 Arbeitsplätze verbunden.
Zu den herausragenden Innovationsprojekten der ZAB im Jahr 2010 zählen:
Das Berlin-Brandenburger Verbundprojekt bb-flow, an dem die Unternehmen Loptek (Berlin) und OECA (Brandenburg) sowie die BTU Cottbus beteiligt sind. Dabei geht es um ein innovatives Messverfahren zur Verbesserung der Aerodynamik. Damit sind in Brandenburg 2 neue Arbeitsplätze verbunden.
Das Verbundprojekt „Intelligente, verzögerungsarme drahtlose Rückfahrkamera“, an dem das Unternehmen ITAVA sowie UP Transfer GmbH und IHP GmbH beteiligt sind. Damit gehen 3 neue Arbeitsplätze einher.
Das Verbundprojekt „Raumregelsystem technoLive“. Partner sind hier die Firma Kieback & Peter und die TH Wildau. Damit sind zwei Arbeitsplätze verbunden.
Das Verbundprojekt „BSO – Beständige, biozide selbstdesinfizierende Oberflächen“. Hier arbeiten die ILBC GmbH Potsdam, das Unternehmen InVivo BioTech Services GmbH und FHG IBMT zusammen. Hiermit sind 6 neue Arbeitsplätze verbunden.
Zu den besonderen technologieorientierten Existenzgründungen der ZAB im Jahr 2010 gehören:
Die Work-life-Management-GmbH in Potsdam mit der Entwicklung eines Internetserviceportals zur Unterstützung der Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dieses Projekt schafft 3 Arbeitsplätze.
Die Ibiomics GmbH, eine Ausgründung aus der TH Wildau, die eine computergestützte Gensequenzdiagnostik im Bereich der Biomedizin entwickelt. Damit sind 7 Abeitsplätze verbunden.
Die Genius Entwicklungsgesellschaft mbH, Königs Wusterhausen, die innovative Löschsysteme entwickelt und neue Systemanwendungen im Bereich Brandschutz in Gebäuden, Anlagen und Verkehrsmitteln plant. Damit sind 3 Arbeitsplätze verbunden.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten
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