Die Ständige Impfkommission hat heute eine Empfehlung zur Corona-Impfung von fünf- bis elfjährigen Kindern mit Vorerkrankungen und Kontakt zu Risikopatienten herausgegeben. Aber auch gesunde Kinder sollen bei individuellem Wunsch geimpft werden können. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte Ende November grünes Licht für den Einsatz des Impfstoffes bei Kindern gegeben. Der Vorstandsvorsitzende der KVBB Dr. Peter Noack kritisiert allerdings, dass die Gesundheitsministerkonferenz mit ihrem Beschluss vorpreschte. Dies erzeuge laut Noack jetzt wieder erhöhten Beratungsbedarf, der durch die Ärzte geleistet werden muss.
Die KVBB teilte dazu mit:
Die ständige Impfkomission (STIKO) hat heute eine Empfehlung zur Corona-Impfung von fünf- bis elfjährigen Kindern herausgegeben. Die Empfehlung wird kommentiert vom Berufsverband der Kinderärzte/Jugendmedizin, Landesverband Brandenburg sowie der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB).
Dipl.-Med. Detlef Reichel, Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Kinderärzte/Jugendmedizin:
„Die STIKO-Empfehlung gibt uns Kinderärztinnen und Kinderärzten sowie auch den Eltern Sicherheit. Wir haben einen hoch wirksamen und sicheren Impfstoff, mit dem nun zunächst die besonders vulnerablen Kinder mit Vorerkrankungen geschützt werden können. Leider ist die Impfstoffmenge zunächst streng kontingentiert. Wir wissen nicht, wie viel Impfstoff in der kommenden Woche wirklich in den Praxen ankommt. Das macht die Organisation so schwierig. In unserer Praxis haben wir daher den Eltern von jetzt bevorzugt berechtigten Kindern oder mit Risiken im familiären Umfeld telefonisch ein Impfangebot unterbreitet. So handhaben es auch viele andere Praxen. Bitte haben Sie daher Verständnis, dass es jetzt nur sehr begrenzt offene Impfangebote in den Kinderarztpraxen geben wird.“
MUDr./ČS Peter Noack, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg:
„Die STIKO gibt uns die entsprechenden medizinischen Empfehlungen, an denen wir uns in den Praxen orientieren. Ich bin sehr froh, dass diese jetzt vorliegen. Etwas unglücklich bin ich hingegen über den Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz zur Kinderimpfung. Wieder einmal ist die Politik vorgeprescht, obwohl vieles um die Kinderimpfungen noch unklar ist. Somit liegt es in der Entscheidung der Eltern, welcher Empfehlung sie folgen wollen. Das erzeugt Beratungsbedarf, der dann durch Ärzte geleistet werden muss. Bei vielen Eltern wurden hohe Erwartungen geweckt, die jetzt vielfach enttäuscht werden müssen. Hier wünsche ich mir einen anderen Politikstil und einen anderen politischen Fokus. Denn der Kampf gegen die Pandemie entscheidet sich nicht an der Kinderimpfung, sondern an den Millionen ungeimpfter Erwachsener.“
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Red. / Presseinfo