Wie geht es im Fußball weiter? Die Vereine und der Nordostdeutsche Fußballverband haben sich gestern in einer Videokonferenz zu dem Thema ausgetauscht, ein richtiges Ergebnis ist dabei noch nicht herausgekommen, die Bestimmungen der Bundesländer zu den weiteren Einschränkungen werden abgewartet. Eine Erwägung ist dennoch, die Regionalliga mit Geisterspielen bis spätestens 30.06.2020 zu beenden, die Spiele sollen dafür live gestreamt werden. Eine Option, die sich laut Kicker beim DFB im Gespräch befindet, ist eine zweigleisige dritte Liga ab der Saison 2020/21 mit insgesamt 40 Mannschaften. Dadurch könnte der FC Energie Cottbus, aktuell dritter in der Regionalliga Nordost, automatisch aufsteigen, da die höhere Liga mit Mannschaften befüllt werden müsste, auch Absteiger aus der dritten Liga gäbe es in dieser Saison dann nicht.
Vom NOFV heißt es zum Ergebnis der Videokonferenz:
Bei allen Beteiligten haben der aktive Beitrag zur Minimierung der Ausbreitung des Coronavirus und die Gesundheit der Fans, Mitglieder und Aktiven die höchste Priorität. Um eine endgültige Entscheidung über den weiteren sportlichen Wettbewerb im NOFV treffen zu können, sind die behördlichen Anordnungen weiterhin maßgeblich.
Der NOFV und die Vereine nutzten die gut zweistündige Videokonferenz zu einem Austausch über die Situation, die bisherigen Aktivitäten des Verbandes sowie die Schilderung der Lage aus der Sicht der Vereine.
Bezüglich der Fortführung des Spielbetriebes der Regionalliga Nordost zeichnete sich ein gemischtes Meinungsbild unter den Vereinen ab. Die Mehrheit ist darum bestrebt, den sportlichen Wettbewerb fortzuführen, allerdings nur unter der Zielsetzung, die Meisterschaft zeitnah, nach Möglichkeit bis zum 30.06.2020, zu beenden. Eine Fortführung der Saison mit Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit sei für eine Mehrzahl der Vereine schwer zu realisieren.
Der NOFV zieht, mit Unterstützung des MDR/RBB, bei Fortsetzung des Spielbetriebes in Erwägung, den Vereinen Liveübertragungen in Form von Livestreams aller Spiele der Regionalliga Nordost zu ermöglichen. So hätten die Fans die Gelegenheit, die Spiele live auf der Homepage ihres Vereins zu erleben. Für die Vereine könnten dadurch weitere Einnahmequellen generiert werden.
Der NOFV, der MDR/RBB und die Vereine werden dieses Projekt weiterverfolgen und konkretisieren.
Darüber hinaus hatte das Präsidium des NOFV in seiner Sitzung am 03.04.2020, in Abstimmung mit allen Präsidenten der Landesverbände, bereits beschlossen, bei Fortsetzung des Spielbetriebes unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Spieljahr 2019/2020 auf die Spielabgaben zu verzichten.
Zweigleisige dritte Liga
Eine zweigleisige dritte Liga hätte auch zur Folge, dass eine Agustiegsrelegatiuon aus den Regionalligen hinfällig wäre und laut Kicker über eine mögliche sechste Regionalliga nachgedacht wird, um jeweils drei Mannschaften in die dritten Ligen aufsteigen zu lassen, alle Meister würden aufsteigen. Zudem würde eine sofortige Beendigung der dritten Liga oder Fortführung als Geisterspielliga vermutlich Klagen der Vereine nach sich ziehen, die aktuell oder nach Ende der Spiel unter dem Strich stehen. Aktuell sind das der FSV Zwickau, Preußen Münster, Sonnenhof Großaspach und Carl Zeiss Jena.
FC Energie Cottbus für Geisterspiele. Spreegas verlängert Sponsoring
Der FC Energie Cottbus spricht sich für eine Fortsetzung der Liga mit Geisterspielen aus, da sich der Verein mit den jetzigen Ligavoraussetzungen Chancen auf den Aufstieg in die dritte Liga ausrechnet. Derzeit steht der FCE auf Platz drei, hinter der VSG Altglienicke und Lok Leipzig.
In den kommenden drei Jahren kann der Verein auf die Unterstützung seines langjährigen Sponsors SpreeGas setzen. Auf eine Vertragsverlängerung bis in das Jahr 2023 einigten sich das regionale Energieversorgungsunternehmen und der FC Energie Cottbus.
„Mit dem jetzt geschlossenen Sponsoring-Vertrag sind wir als Unternehmen bald 30 Jahre Partner des FC Energie Cottbus. Darauf können wir gemeinsam sehr stolz sein. Für uns war es gerade jetzt in der aktuellen Situation wichtig ein Zeichen zu setzen. Das haben wir mit der langfristigen Verlängerung bis ins Jahr 2023 getan, auch wenn wir den Abschluss dieses Mal nicht mit einem kräftigen Händedruck besiegeln konnten. In den angenehmen und vertrauensvollen Gesprächen mit den Verantwortlichen des Vereins, haben wir deutlich gemacht, dass es auch im Falle eines möglichen Saisonabbruchs unsererseits keine Ansprüche auf etwaige Werbeverluste geben wird. Leider muss das traditionelle „Bürgermeisterspiel“ aufgrund der Umstände in diesem Frühjahr ausfallen. Das hält uns allerdings nicht davon ab, den zu diesem Spiel üblichen Sonderscheck von 1.000 Euro für das Nachwuchsleistungszentrum des FC Energie zu überreichen. Ganz in unserem Sinne – wir halten zusammen“, sagte Andreas Kretzschmar, Geschäftsführer von SpreeGas im Rahmen der Vertragsunterzeichnung.
„Das Engagement von SpreeGas als langjähriger und fortbestehend langfristiger Partner kann man gar nicht hoch genug schätzen. Dieser Sponsoring-Vertrag ist ein wichtiger Baustein für unsere nachhaltigen Planungen. Wir sind hocherfreut, dass diese Zusammenarbeit in dieser Form weitergeführt wird und das sogar für weitere drei Jahre. Das schafft große Sicherheit und Planbarkeit für unseren Verein. Dass wir gerade in diesen für alle schwierigen und ungewissen Zeiten solch eine langfristige Unterstützung zugesichert bekommen, ist ein großartiges Zeichen mit Signalwirkung. Den kräftigen Händedruck mit Andreas Kretzschmar werden wir auf jeden Fall nachholen“, zeigte sich Benjamin Hantschke, Leiter Marketing des FC Energie glücklich über das fortgeführte Engagement seitens SpreeGas.