Das Serienprojekt „Das unmögliche Theater“ wird mit einem dritten Teil vollendet: Am 13. März 2020 feiert die Uraufführung „Der Mörtel der Nation“ von Leon Engler in der Regie von Claudia Grönniger Premiere. Leon Engler, geboren 1989, ist ein vielversprechender Nachwuchsautor. Sein Stück „Die Benennung der Tiere“ wurde sowohl für den Heidelberger als auch für den Berliner Stückemarkt 2018 ausgewählt. Andere Stücke wurden u. a. von Deutschlandradio Kultur als Hörspiel produziert. Mit „Der Mörtel der Nation“ liefert Engler einen weiteren Text, der absurdes Theater und politische Farce auf unterhaltsame Art miteinander vereint und dabei zeitgemäße philosophische Fragen aufwirft.
Ein Loch ist da, wo etwas nicht ist. Anstatt einen Grill zu kaufen, hat der Gräber des Loches eine Schaufel erstanden und damit seine Bestimmung gefunden. Für den Polizisten ist das Loch unbedenklich. Für den Maulwurf eine Erinnerung. Für Suchende bildet es spirituellen Fokus. Für Skeptiker und Pessimist bedeutet es die Zukunft. Diese beiden verkaufen es an luxemburgische Kunstberater, organisieren Besichtigungen und gründen die Loch AG, um endlich reich zu werden. Bei solchen Erfolgen kann der Staat nicht tatenlos zusehen. Während sich der Loch-Gräber unbeirrt ins Erdreich vertieft, wird das Loch im Zentrum zur skurrilen Karikatur einer Nation auf der Suche nach Zusammenhalt.
Claudia Grönniger inszeniert die Uraufführung dieses irrwitzigen Stücks als dritten Teil der Serie „Das unmögliche Theater“. Für das musikalische Konzept zeichnet Performer und Musiker Lars Neugebauer verantwortlich, der international Erfolge feiert und in Cottbus und Berlin besonders für die Nächte des drum klub bekannt ist.
Unter dem Motto „Das unmögliche Theater“ untersuchen drei junge Regisseur*innen das Theater als Schnittstelle zwischen Fiktion und Realität. Im gleichen Bühnenbild von Jana Wassong und mit denselben vier Schauspieler*innen entstehen drei Produktionen, die sich mit der Wirklichkeit nicht abfinden wollen.
Schräg und humorvoll, mit Spiellust und Experimentierfreude wird Unmögliches greifbar: Die Überwindung des Todes, der Sieg über die Angst, die perfekte Konsistenz von Kartoffelbrei.
Der erste Teil der Serie („Der große Marsch“ von Wolfram Lotz, Regie: Wiebke Rüter) und der zweite Teil („Tagebuch eines Verrückten“ von Lu Xun, Regie: Marian Joel Küster) sind im Repertoire des Staatstheaters Cottbus noch einige Male zu sehen.
DER MÖRTEL DER NATION
von Leon Engler
In allen drei Teilen spielen: Sophie Bock, Sigrun Fischer, Gunnar Golkowski, Markus Paul
Termin:
Freitag, 13. März 2020, 19.30 Uhr, Kammerbühne (Wernerstr. 60)
Foto: Andreas Klose
pm/red