Das Filmfestival Cottbus 2019 geht in seinen zweiten großen Festivaltag. Niederlausitz aktuell hat für Kinogänger jeden Tag einen Filmtipp herausgesucht. Um 12 Uhr wird in der Stadthalle der ungarische Film “Curtiz” gezeigt. “Was geschah hinter den Kulissen des Kultfilms CASABLANCA? Der aus Ungarn stammende Regisseur Michael Curtiz emigrierte kurz zuvor nach Hollywood. Dort wurde er nicht nur als genial-manipulativer Filmemacher bekannt, sondern auch als launischer Tyrann, der innerlich mit den seelischen Bruchstellen des Exils kämpfte. Beeindruckendes Biopic über ein gespaltenes Genie.”. Insgesamt werden heute in fünf Spielstätten 29 Filme gezeigt.
Den Trailer gibt es im Titel zu sehen.
Zum Film:
Er spricht schlecht Englisch und regt sich schnell auf. Curtiz ist bei den Dreharbeiten zu CASABLANCA dennoch ganz in seinem Element. Doch jeder will ihm bei diesem Film hereinreden, vor allen sein Produzent, der Studioboss Jack Warner und ein Verbindungsmann der US-Regierung, der kurz nach dem Eintritt seines Landes in den Krieg gegen Hitler vermutlich lieber patriotische Inhalte auf der Leinwand gesehen hätte. Als der aus einer jüdischen Familie stammende Curtiz erfährt, dass seine Schwester verzweifelt versucht, aus Ungarn zu fliehen und unerwartet seine Tochter Kitty auftaucht, um die er sich nie gekümmert hat, droht ihm die Regie seines Films zu entgleiten. In wunderbaren Schwarz-Weiß-Bildern gelingt es Regisseur Tamas Yvan Topolánszky, dem komplexen Filmemacher eine kritische Hommage zu erweisen.
Genial in der Hauptrolle des mürrischen Curtiz ist Hauptdarsteller Ferenc Lengyel. Wenn er es kaum schafft, seine Tochter zu akzeptieren oder sich mit dem deutschen Darsteller des SS-Manns Strassner am Set fast prügelt, weil ihn ein plötzlicher Hass auf die Deutschen überkommt, spürt man viel von den inneren Dämonen, die Michael Curtiz gequält haben müssen.
Termin:
12 Uhr, Stadthalle Cottbus, Tickets
Das komplette Filmfestivalprogramm kann man hier nachlesen.