Bei der Gestaltung des Spielplans ist das Theater neue Bühne Senftenberg sehr kreativ. Das Publikum ist immer wieder verblüfft. Jetzt gibt es ganz neues Format, den Theatersport. Nun wird keinesfalls auf der Bühne geturnt. Der Theatersport ist eine Form des Improvisationstheaters, das vom britischen Dramaturgen Keith Johstone entwickelt wurde. Improvisationstheater ist eine große Herausforderung für die Schauspieler und die Ton- und Lichttechniker. Alle Akteure brauchen ein schnelles Reaktionsvermögen, künstlerische und darstellerische Kreativität. Denn alle Geschichten werden erst während des Spiels entwickelt. Tontechniker Moritz Krauß, Beleuchter Frank-Thomas Klein und die Schauspieler Tom Bartels, Samia Chancrin, Robert Eder, Patrick Gees, Alrun Herbing, Marianne Helene Jordan, Hanka Mark und Sebastian Volk haben mit ihrem Können fasziniert. Der Theaterabend ist klar strukturiert. Zwei Schauspielerteams treten in einen spielerischen Wettbewerb. Eine Jury bewertet das Spiel und vergibt Punkte. Durch den Abend führt ein Moderator, der muss rechnen können und bei Streitereien zwischen Jury, Publikum und Spielern vermitteln können. Das schafft nur ein guter Komiker. Die Protagonisten erfahren 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn, was sie an diesem Abend spielen dürfen. Am Premierenabend stehen sich die Teams „Schaschlik“ und „Die furchtlosen Vier“ gegenüber. Die Schwierigkeit ist augenblicklich Geschichten zu erfinden und zu erzählen. Jede Gruppe versucht die andere mit verrückten oder banalen Spielideen herauszufordern und zu irritieren. Die erste Aufgabe ist die Benutzung eines Blumenstraußes. Die 1.Gruppe veranstaltet eine Geburtstagsparty. Das Geburtstagskind freut sich nicht über den Blumenstrauß. Ein Mädchen will ihn abschleppen. Aber will nicht, warum? Ist er etwa schwul? Die 2. Gruppe sich ganz einfach sie schickt einen Spieler ins Publikum um einer Dame einen Heiratsantrag zu machen. Das geht schief, denn ihr Exmann schlägt zu. Nächster Spielort ist ein Klassenzimmer. Die erste Szene ist heiter. Zwei Schüler sollen die Plattentektonik erklären. Sie machen das tänzerisch. Die Zuschauer können herzhaft lachen. Die andere Gruppe bringt die Tragik ins Klassenzimmer. In der Schule gibt es einen renitenten Schüler. Die vier Lehrer beraten darüber, eine Lehrerin packte eine Pistole aus und ein Schuss fällt. Es wird ein Unschuldiger getroffen. Der wird bereitwillig von Spieler der Gegenmannschaft gespielt wird. Und diese simuliert auch effektvoll den Notarzteinsatz. Alle spielen also nicht nur gegen einander, sondern auch miteinander. Es gibt auch immer wieder heitere Zwischenspiele. Am Ende haben alle Spieler gewonnen. Auch die Zuschauer gehören zu den Gewinnern. Denn es war ein wunderbarer Theaterabend. Die nächsten Vorstellungen sind am 19.August und 15.Settember. Und jede wird ganz anders sein.
Foto: Seffen Rasche