Bei der Stadtverordnetenversammlung stellte Markus Niggemann die voraussichtliche Einwohnerentwicklung und den Haushalt für Cottbus bis ins Jahr 2020 vor. Bereits im Jahr 2010 hatte die Stadt eine Prognose erstellen lassen, wonach Cottbus 2015 nur noch 92.000 Einwohner und 2020 87.000 Einwohner haben könnte. Nun, im Jahr 2015 leben aktuell 98.844 Menschen in der Stadt, die in den vergangenen Jahren vom Zuzug in die Innenstadt profitierte, dazu kommen nun noch übers Jahr betrachtet insgesamt etwa 950 Flüchtlinge, je nachdem wie viele noch hinzu kommen. Bisher kamen laut Niggemann meist weniger als angekündigt oder zumindest zeitlich verzögert. Somit liegt Cottbus mit 99.800 Einwohnern knapp unter der magischen Grenze zum Großstadtstatus. Das soll sich aber schon 2016 ändern. Dank der erwarteten Flüchtlinge geht die Verwaltung von einer Einwohnerzahl von etwa 101.000 aus. Markus Niggemann betonte mit Blick auf den Haushalt in seinem Vortrag: “Die Flüchtlinge sind nicht der Grund für unser Defizit im Haushalt. Das ist struktureller Natur. Die Kosten, die der Stadt für die Unterbringung der Flüchtling entstehen, werden von Land und Bund größtenteils erstattet. Die einzigen Kosten, die uns entstehen, sind für das zusätzliche Personal.”
Der Großstadtstatus hat nicht nur symbolischen Charakter. Neben der Wahrnehmung zum Beispiel bei Investoren bekommt Cottbus auch mehr Schlüsselzuweisungen vom Land Brandenburg für die Deckung seiner Ausgaben. Diese Zuweisungen sind nicht zweckgebunden sondern können von der Stadt frei eingesetzt werden.
2012 gab es in Deutschland 76 Großstädte, ohne Cottbus (99.913 Einwohner), nur Potsdam ist die derzeit einzige Großstadt in Brandenburg. Dazu kommt, das ein überwiegender Teil der Großstädte kreisfrei sind.