In der schönsten Zeit des Jahres freut sich jeder auf den Sommerurlaub mit erholsamen freien Tagen. Um diese möglichst genießen zu können, sollte im Koffer auch eine Reiseapotheke Platz finden. So hat man vorgesorgt, wenn sich Kopfschmerzen, Übelkeit oder Fieber melden. Denn von einem Medikamentenkauf im Ausland rät die Landesapothekerkammer Brandenburg dringend ab: Gerade in Asien, Südamerika und Afrika ist die Gefahr von Fälschungen sehr groß.
Wer seinen wohl verdienten Urlaub in Deutschland oder Europa verbringt, braucht eigentlich keine Angst zu haben. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO liegt hier der Prozentsatz für gefälschte Arzneimittel bei unter einem Prozent. Geht die Reise jedoch in Schwellen- und Entwicklungsländer nach Südostasien, Afrika oder Südamerika, kann der Kauf von Medikamenten vor Ort schnell lebensgefährlich werden.
Risiko in Entwicklungsländern besonders hoch “Von fliegenden Händlern am Strand angebotene Arzneimittel sind überdurchschnittlich häufig gefälscht und sollten daher niemals gekauft werden, auch wenn sie noch so günstig erscheinen”, warnt Astrid Markow, Pressesprecherin der Landesapothekerkammer Brandenburg. “Die Wahrscheinlichkeit, eine Fälschung zu erhalten, liegt im asiatischen Raum bei etwa 20 Prozent, in Ländern Südamerikas oder Südafrikas bei rund 30 Prozent und in einigen Staaten wie Nigeria oder Angola sogar bei durchschnittlich 70 Prozent”.
Betroffen: Antibiotika, Malaria- und Schmerzmittel “Gefälscht” kann dabei bedeuten, dass zu wenig oder gar kein Wirkstoff enthalten ist, das Medikament aber auch zu viel davon oder nicht deklarierte Inhaltsstoffe enthalten kann. Tabletten können so etwa nur aus gepresstem Kalk bestehen oder im schlimmsten Fall gesundheitsschädliche Stoffe wie Gifte oder Straßendreck enthalten. “Gefährlich wird das, wenn sich Reisende etwa mit Malaria infizieren und dringend wirksame, medikamentöse Hilfe benötigen”, so der Hinweis von Apothekerin Astrid Markow.
Reiseapotheke: Wichtige Medikamente mitnehmen In jedem Koffer sollte Platz für Arzneimittel gegen mögliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit oder Durchfall sein. Reisende können sich in jeder Apotheke beraten lassen, welche Medikamente man im Urlaub dabei haben sollte. Deren Wirkung ist abschätzbar, man spart sich die Suche nach einer Apotheke vor Ort und muss sich so auch nicht in einer fremden Sprache verständigen. Wer regelmäßig Arzneimittel braucht, sollte diese in ausreichender Menge mitnehmen. Für Spritzen oder Betäubungsmittel kann im Ausland eine Bescheinigung des Arztes bzw. ein von der zuständigen Gesundheitsbehörde unterschriebenes Formular erforderlich sein.
Hintergrund:
Die Landesapothekerkammer Brandenburg ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Potsdam. Sie vertritt die beruflichen Interessen der Apotheker. Mitglied der Landesapothekerkammer sind alle Apotheker, die im Land Brandenburg ihren Beruf ausüben oder – falls sie ihren Beruf nicht ausüben – ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben. Die Landesapothekerkammer hat derzeit 1.600 Mitglieder. Im Land Brandenburg gibt es 590 Apotheken (inklusive 13 Krankenhausapotheken).
Quelle: Landesapothekerkammer Brandenburg