Das FilmFestival Cottbus feiert sein 25. Jubiläum und zeigt, schon lange vor dem Start, ausgewählte Filme an besonderen Orten der Region. Zum ersten Mal präsentiert das Festival vom 3. Juli bis zum 12. November unter dem Titel „Lausitzer Filmnächte“ eine ganze Filmreihe in Luckau und Lübben .
Die Idee, Filme des FilmFestival Cottbus auch außerhalb der „gewohnten“ Festival-Spielstätten zu zeigen und damit Festivalkino- und Erlebnis in das Cottbuser Umland zu bringen, ist nicht neu. Neu sind hingegen die Orte, an denen zum 25. Jubiläum diese Kooperationen tatkräftig umgesetzt werden. Der Geschäftsführer des FilmFestival Cottbus, Andreas Stein, Luckaus Bürgermeister Gerald Lehmann (parteilos) und der Lübbener Bürgermeister Lars Kolan (SPD) einigten sich neben den drei Spielstätten auch auf einen inhaltlichen Fokus aller sechs Spiel- und Dokumentarfilme. „Der gemeinsame Nenner in der Filmauswahl unseres Programmdirektors Bernd Buder ist das beziehungsweise die Fremde“, so Andreas Stein. „Im Mittelpunkt steht der Versuch des Verstehens, wie es Menschen in einem für sie fremden oder fremd gewordenen Land ergeht. Es geht um Weggehen, Ankommen und Bleiben, um Chancen und Gefahren, um Bereicherung, Identität und Ablehnung – insbesondere aber um Verständnis.“
Die sechs ausgewählten Titel, welche an insgesamt zehn Tagen von Juli bis November in beiden Städten laufen, zeigen eine große stilistische Bandbreite: So entwickelt sich eine Komödie über türkischstämmige Gastarbeiter in Deutschland zu einem Roadmovie in Richtung „Heimatland“, eine Dokumentation folgt Jugendlichen in die für sie fremde Schweiz und ein Beitrag beschäftigt sich mit der Entfremdung jüdischer Geschwister voneinander, vor dem Hintergrund des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte.
Zu allen Filmen werden Gespräche mit Regisseuren, Schauspielern oder Zeitzeugen stattfinden.
Die Lausitzer Filmnächte werden unter anderem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms “Demokratie leben!” und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse unterstützt.
Termine:
3. Juli | 20 Uhr | Schlossberg Luckau
ALMANYA
Interkulturelle Tragikomödie über eine türkischstämmige Familie in Deutschland und die Frage nach Identität und Heimat.
Auftaktveranstaltung mit Luckauer Bürgermeister Gerald Lehmann, Andreas Stein und Bernd Buder
9. Juli | 19 Uhr | Aula der Spreewaldschule Lübben
&
7. Aug | 19 Uhr | Schlossberg Luckau
POKA HEISST TSCHÜSS AUF RUSSISCH
Zarte Liebesgeschichte im Milieu der Russlanddeutschen kurz nach dem Fall der Mauer.
13. Aug | 19 Uhr | gr. Sitzungssaal des Rathauses Lübben & 4. Sep | 19 Uhr | Schlossberg Luckau
FREMD
Dokumentarfilm von Miriam Faßbender über die Flucht eines Maliers nach Europa.
10. Sep |19 Uhr | Aula der Spreewaldschule Lübben
300 WORTE DEUTSCH
Komödie mit Christoph Maria Herbst um eine Deutschtürkin, die Brautkandidatinnen Deutsch beibringt, um sie vor der Abschiebung zu retten.
9. Okt | 19 Uhr| Schlossberg Luckau & 15. Okt | 19 Uhr | Aula der Spreewaldschule Lübben
SCHNEE VON GESTERN
Dokumentation über zwei jüdische Geschwister, die sich in den Wirren des zweiten Weltkriegs verloren haben.
23. Okt | 19 Uhr | Schlossberg Luckau & 12. Nov | 19 Uhr | Aula der Spreewaldschule Lübben
NEULAND
Dokumentation über eine Klasse von jungen Flüchtlingen in der Schweiz und einen Lehrer, der sie bei ihrem Neuanfang unterstützt.