Fotodokumente von Rainer Weisflog und Michael Helbig
Vor 25 Jahren fand auch in Cottbus die friedliche Revolution statt. Aus diesem Anlass haben die Fotografen Michael Helbig und Rainer Weisflog für eine Rathausausstellung 57 Fotos mit dokumentarischem Charakter zur Verfügung gestellt. Die Aufnahmen, beginnend mit der Demonstration am 31.10.1989 bis hin zur letzten Volkskammerwahl im Frühjahr 1990, zeugen vom Willen der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt nach Veränderung.
Bei der Vorbereitung der Ausstellung stellte sich schnell heraus, dass es sehr wenige Fotos von den damaligen Ereignissen in Cottbus gibt. Kaum jemand hat es gewagt zu fotografieren. Auch die beiden Fotoreporter Helbig und Weisflog hatten Angst in zweifacher Hinsicht. Erstens waren sie offiziell bei der Zeitung „Neues Deutschland“ und bei der Nachrichtenagentur ADN angestellt, und keiner von beiden wusste zu dieser Zeit, welche Folgen das Fotografieren haben kann. Zweitens konnte ein Mann mit Kamera auch schnell mit einem Stasifotografen verwechselt werden. Die Stimmung unter der Bevölkerung war hochgradig angespannt und schwer einschätzbar.
Weitere Aufnahmen die in der Wendezeit von Rainer Weisflog gemacht wurden, finden sich heute im Bundesarchiv in Bonn. Der Fernsehsender RBB dreht gerade zum Thema Wende in Zusammenarbeit mit dem Fotografen eine Dokumentation. Die im Cottbuser Rathaus zu sehenden Bilder spielen dort auch eine wichtige Rolle. Zur Ausstellungseröffnung wird der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Cottbus, Reinhard Drogla, zu den Fotografen und Erinnerungen an die damalige Zeit sprechen. Pfarrer Christoph Polster, der sich damals, lange vor der ersten Demo, aktiv als Mann der Kirche in das Geschehen einbrachte, reflektiert das ereignisreiche Jahr 1989 aus seiner Sicht.
Die Ausstellung „Cottbus Herbst 1989“ ist bis zum 19. November 2014 im ersten Obergeschoss des Rathauses am Neumarkt zu sehen.
Quelle: Stadt Cottbus