Am gestrigen Freitag feierten rund 100 Gründer, die über die Gründerwerkstatt “Zukunft Lausitz” in den vergangenen Jahren ihre Geschäftsidee umgesetzt hatten, ihr Sommerfest. Eingeladen hatte die Gründerwerkstatt, passend dazu die Örtlichkeit, bei erfolgreichen Gründern selbst. Dieses Mal mit doppeltem Anlass, nicht nur das Sommerfest sondern auch das fünfjährige Bestehen der Poledanceschule “Mareike Lehmann” waren Grund zum feiern.
Passend zum Wahlkampf war die Politikerdichte entsprechend hoch und bei den Regenschauern zwischendurch konnte enger Kontakt zu den örtlichen Vertretern der beiden großen Parteien unter den Sonnenschirmen geknüpft werden. EnviaM erneuerte sein seit 2007 bestehendes Engagement für die Zukunft Lausitz und Marcel Linge, Projektleiter, konnte einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro für die Gründerarbeit entgegen nehmen. Diese Unterstützungen werden immer wichtiger, da das Land Brandenburg bei der Gründungsförderung immer weiter spart und auch die Zukunft Lausitz ab dem kommenden Jahr wahrscheinlich mit weniger Mitteln auskommen muss. Dabei wurde von den Rednern gerade die Qualität der Gründerbegleitung durch das Projekt gelobt. Erfahrene Coaches aus der Region beraten und schulen die Gründungswilligen mit ihrer Idee teils persönlich, teils in Gruppen, was sich am Ende in der Gründerqualität und Durchhaltevermögen der vielen jungen Ideen niederschlägt.
Zwar kündigte die Vertreterin des Landes Brandenburg einen neuen Fördertopf für Existenzgründer an, kam aber dabei nicht umhin zu verdeutlichen, das dieser geringer ausfallen wird als noch der letzte. Hier bekommt man das Gefühl, dass in Brandenburg zwar Krankenhäuser ausfinanziert werden, aber nicht die Zukunft des Landes, die Köpfe der jungen Leute mit ihren Ideen.
Marcel Linge machte den Menschen dennoch Mut, auch gegen Widerstände der Arbeitsämter, die darauf pochen Arbeitslose in sozialversicherungspflichtige Jobs zu vermitteln, anstatt auch Existenzgründer zu werden, ihren Ideen zu folgen und den Mut aufzubringen. “Die Zukunft Lausitz hilft da wo sie kann. Ein Gespräch bringt meist schon erste Erkenntisse und Ideen können konkretisiert werden und wir schauen, wie wir das Coaching dennoch erfolgreich gestalten können.”
In das selbe Horn bließen die beiden anwesenden Stadtoberhäupter. Frank Szymanski ließ durchblicken, auch als Stadt Cottbus den Existenzgründern unter die Arme greifen zu wollen. Hier seien kostengünstige Bürois und Lagerflächen denkbar. Holger Kelch, ebenfalls Kandidat für das Oberbürgermeisteramt in Cottbus, erweiterte diesen Ausblick noch und sprach von Gründerfonds und im Interview von einem Plan B für die Lausitz, bei dem die Lausitzer Existenzgründer im Mittelpunkt der Anstrengungen stehen sollten.
Weitere Informationen sind auf der Homepage der Zukunft Lausitz erhältlich. Jeden Montag findet für Interessierte eine Montagsrunde statt, bei der jeder dazukommen kann, um sich über das Projekt zu informieren oder seine Idee mit den Machern zu diskutieren.
Fotos: Jennifer Hnyk