Gedenkveranstaltung zum 87. Jahrestag der Reichspogromnacht
Anlässlich des 87. Jahrestages der Reichspogromnacht von 1938 fand am Montag, dem 10. November 2025, in Forst (Lausitz) eine öffentliche Gedenkveranstaltung statt. Die Veranstaltung erinnerte an die Verfolgung und Entrechtung jüdischer Bürgerinnen und Bürger während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Die Begrüßung und die offiziellen Gedenkworte sprach Bürgermeisterin Simone Taubenek. Im Anschluss hielten Herr Koch als Vertreter des Landkreises Spree-Neiße und Pfarrer Simon Klaas von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Redebeiträge. Beide erinnerten an die historischen Ereignisse und die Verantwortung, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten.

Schülerprojekt erinnert an Familie Miodowski
Ein zentraler Bestandteil der Gedenkveranstaltung war die Vorstellung eines schulischen Projektes der Gutenberg-Oberschule Forst. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich intensiv mit der Lebensgeschichte der jüdischen Familie Miodowski auseinandergesetzt, die in Forst lebte und Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurde. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Nils Oskamp entstanden informative und künstlerische Beiträge, die während der Veranstaltung unter anderem auf Informationstafeln präsentiert wurden. Die Arbeiten sollen die Erinnerung an die Familie Miodowski dauerhaft im Stadtbild verankern.

Stolpersteine als Zeichen gegen das Vergessen
Im Beisein zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft wurden als Zeichen des Erinnerns und der Mahnung mehrere Stolpersteine vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Miodowski verlegt. Zudem legten die Teilnehmenden Blumengebinde nieder, um der Opfer zu gedenken. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Lisa Temesvari, die mit ihrer Darbietung für eine würdige und besinnliche Atmosphäre sorgte. Die Stadt Forst dankte allen Beteiligten, insbesondere den Schülerinnen und Schülern, für ihr Engagement im Zeichen der Erinnerungskultur.
Historischer Hintergrund zur Reichspogromnacht
Die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 steht bis heute als Symbol für antisemitische Gewalt und staatlich gelenkten Terror. Auch in Forst (Lausitz) wurden jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger damals verfolgt, entrechtet und ihrer Existenz beraubt. Die nun verlegten Stolpersteine erinnern an diese Opfer und rufen zugleich dazu auf, sich aktiv für Menschlichkeit, Toleranz und demokratische Werte einzusetzen.
Das diesjährige Gedenken konzentrierte sich auf den 10. November – jenen Tag, an dem die Ereignisse des Novemberpogroms 1938 Forst unmittelbar erreichten. Mit der Gedenkveranstaltung setzt die Stadt ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen und für das Erinnern an die Geschichte ihrer Stadt.
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