Startschuss in Cottbus: Minister Keller eröffnet Forschungsprojekt
Am heutigen Montag startete Brandenburgs Energie- und Klimaschutzminister Daniel Keller in Cottbus gemeinsam mit dem Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) die 2D-Seismik-Kampagne zur geologischen Landesaufnahme. Unterstützt wurde der Auftakt von der 12. Klasse des Max-Steenbeck-Gymnasiums, deren Seminarkurs Physik das Projekt wissenschaftlich begleitet. Ab Mitte Oktober werden zwei Gruppen von Vibro-Trucks auf einer Gesamtlänge von rund 110 Kilometern Messdaten erfassen. Eine Gruppe arbeitet am Nordring Cottbus bis nach Peitz, die zweite zwischen Cottbus und Guben. Die Arbeiten dauern etwa drei Wochen. Gefördert wird das Vorhaben vom Ministerium mit Mitteln in Höhe von 2,5 Millionen Euro.

Ziel: „Atlas der Tiefe“ für künftige Wärmenutzung
Mit der Kampagne will das Land herausfinden, ob im Untergrund warme, wasserführende Schichten (Aquifere) existieren, die sich für eine geothermische Wärmebereitstellung eignen. Minister Daniel Keller erklärte dazu: „Ziel der geologischen Landesaufnahme ist ein Atlas der Tiefe, den das LBGR öffentlich zugänglich machen wird. Diese Daten helfen Kommunen bei der Wärmeplanung und reduzieren Investitionsrisiken für Tiefengeothermie-Projekte.“ Erdwärme, so Keller weiter, sei eine CO₂-freie, wetterunabhängige Energiequelle, die einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende leisten könne. „Wir sind stolz, hier in Cottbus den Startschuss für die 2D-Seismik zu geben. Denn Erdwärme kann eine bedeutende Energiequelle für die Niederlausitz werden.“
Experten, Kommune und Schüler gemeinsam im Einsatz
Begleitet wurde der Auftakt von Doreen Mohaupt (Bürgermeisterin der Stadt Cottbus), Sebastian Fritze (Präsident des LBGR), Dr. Birgit Futterer (Leitende Geologiedirektorin), Dr. Thomas Höding (Dezernatsleiter Rohstoff- und Tiefengeologie) sowie Enrico Drewitz (Geschäftsführer der Energieversorgung Guben GmbH). Die Vibro-Trucks werden werktags zwischen 7:00 und 17:45 Uhr arbeiten. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können die Messarbeiten vor Ort beobachten. Das LBGR informiert regelmäßig über die genauen Einsatzorte auf der Webseite www.lbgr.brandenburg.de. Fragen zur 2D-Seismik beantwortet das LBGR telefonisch unter 0355 / 48640-0 oder per E-Mail an [email protected].
Forschung mit Beteiligung des Max-Steenbeck-Gymnasiums
Der Seminarkurs Physik des naturwissenschaftlichen Max-Steenbeck-Gymnasiums in Cottbus begleitet das Projekt wissenschaftlich. Fachbereichsleiter Tim Scharmacher betonte: „Unsere Schülerinnen und Schüler können hier direkt erleben, wie Geophysik funktioniert, und ihre Facharbeiten auf echten Daten aufbauen. Mein Dank gilt Dr. Birgit Futterer vom LBGR für diese Möglichkeit.“ LBGR-Präsident Sebastian Fritze ergänzte: „Unser Ziel ist, die geologischen Strukturen der Niederlausitz besser zu verstehen und die Potenziale der Erdwärme sichtbar zu machen. Ich freue mich, dass wir mit Unterstützung des Ministeriums und junger Nachwuchsforscher aus Cottbus starten konnten.“
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Red. / Presseinformation