Nach einer müden ersten Halbzeit und einer Elfmeterführung durch Banovic, drehen beide Teams in den zweiten fünfundvierzig Minuten auf und zeigten eine spannende Partie. Idrissou kann nach der Pause ausgleichen, aber Sanogo zeigt sich unbeeindruckt und sorgt für das 2:1. In den letzten zehn Minuten ging es Schlag auf Schlag. Fomitschow erhöhte auf 3:1 und nur drei Minuten vor Schluss verwandelte Bunjaku einen weiteren Elfer zum 3:2. Alles klar machte wiederum Sanogo, praktisch mit dem Schlusspfiff zum 4:2 Endstand.
Fünf Spiele ohne Sieg, zuletzt eine 1:0 Derbyniederlage bei Dynamo Dresden und nun das Topspiel am Montagabend gegen Aufstiegsaspirant Kaiserslautern die in 2013 noch ungeschlagen sind. Keine guten Vorzeichen für das Heimspiel. In den letzten Tagen kamen noch Nebenschauplätze um Energies Sicherheitschef und Firmeneigentümer des betreuenden Sicherheitsdienstes André Weiß dazu. Die Vereinsführung schweigt eisern, auch das gibt kein gutes Bild. Die Fans der Nordwand zeigten mit einem Transparent, was sie von der Talfahrt ihrer Mannschaft hielten. Es geht um nichts mehr, aber einen versöhnlichen Saisonausklang forderten sie. „Schluss mit der Spielerei“ war die Forderung ans Team, im Hinblick auf die fahrigen Auftritte der letzten Wochen.
Bommer bringt Hünemeier, Bickel und Farina im Vergleich zum Dresdenspiel für Börner (drei Spiele Sperre), Fomitschow und Stiepermann. Es bleibt abzuwarten ob es ihm gelungen ist seine Elf zu einer engagierten Leistung zu motivieren.
Der Start gelang den Hausherren recht gut. Banovic zielte einen Freistoß aus 20 Metern über das Tor, nachdem Farina gefoult wurde. Gleich darauf ist es Rivic der in den Lauterer Strafraum eindringt. Er trifft den Ball aber nicht richtig, der Schuss geht rechts vorbei. Als nächstes probiert sich Kruska mit einem Fernschuss, der aber auch ein paar Meter vorbeigeht. Lautern versuchte mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen, in den ersten 15 Minuten ohne Ergebnis. Die Gäste wurden langsam stärker und das Spiel verlagerte sich mehr ins Mittelfeld. Für kurze Aufregung war in der 24. Minute gesorgt, als der Ball im Kirschbaums Tor lag, aber die Situation war eindeutig. Insgesamt war das Spiel nach 30 Minuten zerfahrener geworden, beide Mannschaften mühten sich, produzierten aber genauso viele Fehler. Dann ging es Schlag auf Schlag. Bittroff startete links durch und wurde von Weiser im Strafraum gefällt. Stark zeigte sofort Gelb und auf den Elfmeterpunkt. Banovic trat an, ließ sich beim Anlauf aber viel Zeit und konnte sich die Ecke so gut aussuchen. Sein Schuss ging links in die Maschen, 1:0 Energie! Die Pfälzer mühten sich danach eine schnelle Antwort zu geben, bis zur Halbzeit gelang ihnen das jedoch nicht. Es blieb ein Spiel auf mäßigem Niveau, beide Teams agierten nervös, Lautern aus der Angst heraus den Aufstieg zu verspielen und Cottbus mit der Negativserie im Nacken. Die Führung war dennoch nicht unverdient, da die Lausitzer aktiver waren.
Der erste Höhepunkt in der zweiten Hälfte gehörte den Gästen in der 50. Minute. Nach einer Ecke stieg Idrissou hoch und konnte unbedrängt zum 1:1 einköpfen. Cottbus brauchte aber nur drei Minuten um sich zu erholen. Ein schneller Angriff über die rechte Seite. Rivic passt aus vollem Lauf zu Sanogo und der verlängert zum 2:1. Keine fünf Minuten später hätte es 3:1 stehen können, doch das Schirigespann pfiff wegen Abseits ab. Es wurde hektischer im Stadion der Freundschaft. Für Lautern lag der Ball in der 59. Minute zum dritten Mal im Netz. Wie in Hälfte eins gab Wolfgang Stark den Treffer nicht. Dieses Mal aber durchaus strittiger als zuvor. Die Pfälzer wurden zwingender. Kirschbaum wehrte in der 66. Minute mit gutem Reflex den Kopfball des eben eingewechselten Hoffer ab. Cottbus lauerte auf Konter, Bickel brachte einen Ball überlegt in den Strafraum an den zweiten Pfosten, Löwe kann ihn gerade noch abwehren. Die letzten 20 Minuten versprachen spannend zu werden, Lautern rannte wütend an, Energie verteidigte konsequent und lauerte auf schnelle Gegenstöße. Neun Minuten vor Schluss versetzte der eingewechselte Fomitschow den Lauterner Ausgleichsbemühungen einen herben Dämpfer. Er wurde von Farina gut bedient und verwandelte frei vor Sippel zum 3:1 und die 7.545 Zuschauer in einen Freudentaumel. Nur kurz später schöpfte Lautern noch einmal Hoffnung. Stark pfiff Elfmeter nachdem Hünemeier Riedel berührte und dieser sich fallen ließ. Bunjaku verwandelte sicher gegen Kirschbaum zum 2:3. Selbiger sah in der 89. Minute Gelb wegen Schwalbe. Bommer wechselte noch einmal taktisch aus. Verteidiger Engel kam für Rivic. Dem Zauber ein Ende bereitete Sanogo in der Nachspielzeit als er einen Lattenlupfer von Fomitschow gedankenschnell zum 4:2 verwandelte. Danach war Schluss in Cottbus und die Erlösung war auf dem Platz und den Rängen gleichermaßen groß!
Das Spiel brachte die erhoffte Erlösung für Bommers Team. Die Einstellung stimmte und nach einer eher einschläfernden ersten Halbzeit holten beide Teams den Turbo raus. Mit mehr Entschlossenheit wurde Kaiserslautern das erste Mal überhaupt besiegt. Auf Cottbus warten in den nächsten Wochen noch zwei Auswärtsaufgaben in Braunschweig und Berlin, beide Teams sind schon aufgestiegen. Das letzte Heimspiel bestreitet der FCE gegen den SV Sandhausen am 12.05. Bleibt zu hoffen, dass Energie die Nebenkriegsschauplätze unter Kontrolle bekommt oder entschlossen die nötigen Konsequenzen zieht und so insgesamt einen guten Saisonabschluss feiern kann.
Stimmen zum Spiel:
1.FC Kaiserslautern, Trainer Franco Foda: „Gratulation an Rudi zum Sieg. Zu unserem Spiel, die erste Halbzeit waren wir zwar viel in Ballbesitz nur der Zug zum Tor hat gefehlt. Durch einen Elfmeter sind wir dann in Rückstand geraten. Unsere Entschlossenheit nach vorn war zu wenig. In der Halbzeit haben wir umgestellt mit Baumjohann in der Raute. Dann haben wir den Ausgleich erzielt und in der Umkehrbewegung bekommen wir das 2:1. Insgesamt war es in der zweiten Hälfte ein gutes Spiel von uns, Bunjakus Tor war meiner Meinung kein Abseits. In der Schlussphase hatte Cottbus viel Raum, den sie dann auch genutzt haben.“
FC Energie Cottbus, Trainer Rudi Bommer: „Ich möchte zu allererst den Platzwart loben, der Rasen war erstklassig. Weiterhin natürlich die Glückwünsche an meine Mannschaft nach der Durststrecke der letzten Wochen. Gegen Mannschaften die offener stehen tun wir uns leichter als gegen defensiv kompakte Teams. Mit den jungen Spielern muss man da manchmal Geduld haben um sie zu entwickeln und darauf einzustellen. Ich habe die Geduld und ich hoffe die Leute auch. Wir wollten die Fans mit solchen Spielen zurückholen. Ich hoffe, dass es geklappt hat.“
Statistik:
7.545 Zuschauer
Tore:
32. Minute: 1:0 Banovic (FE, Bittroff)
50. Minute: 1:1 Idrissou (Baumjohann)
53. Minute: 2:1 Sanogo (Rivic)
81. Minute: 3:1 Fomitschow (Farina)
87. Minute: 3:2 Bunjaku (FE, Riedel)
93. Minute: 4:2 Sanogo (Farina)
Wechsel:
46. Minute: Fortounis für Borysiuk (1.FC Kaiserslautern)
56. Minute: Riedel für Dick (1.FC Kaiserslautern)
66. Minute: Hoffer für Weiser (1.FC Kaiserslautern)
70. Minute: Fomitschow für Bickel (Energie Cottbus)
84. Minute: Stiepermann für Farina (Energie Cottbus)
90. Minute: Engel für Rivic (Energie Cottbus)
Karten:
8. Minute: gelbe Karte für Idrissou (1.FC Kaiserslautern) nach Foul
31. Minute: Gelbe Karte für Weiser (1.FC Kaiserslautern) nach Foul
84. Minute: Gelbe Karte für Orban (1.FC Kaiserslautern) nach Foul
89. Minute: Gelbe Karte für Bunjaku (1.FC Kaiserslautern) nach Schwalbe
Foto: Archivbild, Fotograf: Johannes Koziol
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