Im Frühsommer 1990 wurde die Treuhandanstalt gegründet, um die volkseigenen Betriebe der DDR zu privatisieren. In den folgenden vier Jahren werden rund 4.000 dieser Betriebe geschlossen, etwa zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze gehen verloren. Die Treuhandanstalt macht bis zu ihrer Schließung Ende 1994 Schulden in Höhe von insgesamt 256 Milliarden Mark – umgerechnet rund 150 Millionen Mark jeden Tag. Zudem lässt sich die Treuhand um viele Milliarden Mark betrügen.
Dieser Skandal wurde nie vollständig aufgeklärt. Die meisten Täter gingen straffrei aus oder wurden nicht einmal angeklagt.
Das größte wirtschaftspolitische Ereignis in Nachkriegsdeutschland hat in den Köpfen der Menschen Spuren hinterlassen. GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND ist ein Film über die Treuhand und darüber, wie man aus der Geschichte lernen kann. Über zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung ist es Zeit, Fragen zu stellen.
Was passiert, wenn die globalisierte Marktwirtschaft ungebremst auf ein sozialistisches Land trifft? Was passiert, wenn die Wirtschaft eines Landes so gut wie chancenlos ist, am Weltmarkt zu bestehen? Was wird aus den Menschen, den Werten eines solchen Landes? Was empfinden die Abwickler von Millionen von Arbeitsplätzen?
Dazu äußert sich u.a. Detlef Scheunert, zunächst Vorstandsassistent und später Treuhand-Direktor für den Bereich Glasindustrie. Er ist einer der wenigen Ostdeutschen mit Spitzenposition in der Treuhand. Scheunert genießt zunächst die Herausforderung, ein klein wenig am Rad der Geschichte mitzudrehen, will lernen wie Marktwirtschaft funktioniert. Doch bald merkt er, dass es Gewinner und Verlierer gibt und dass man sich entscheiden muss, auf welcher Seite man steht.
Klaus Klamroth bezeichnet seine Jahre als Treuhandniederlassungsdirektor in Halle als die wichtigste Zeit in seinem Leben. Heute stellt er fest, dass er in vielen Dingen zu naiv an die Aufgabe herangegangen ist, die Verantwortung zu groß war. In seinem Bereich werden 669 Firmen privatisiert und ungefähr 200 Firmen liquidiert. Es wird gemacht, weil es gemacht werden muss. Wenn doch nur mehr Zeit gewesen wäre…
Mit enormem Tempo veräußert die Treuhand Firmen, Fabriken und Immobilien – eine Kontrollinstanz, parlamentarische Kontrolle und Innenrevision sind nicht vorgesehen. Die ostdeutschen Firmen werden fast ausnahmslos an westdeutsche Unternehmen verkauft. Die Wirtschaft eines ganzen Landes wird auf einen Schlag in die Marktwirtschaft überführt. Klaus-Peter Wild, Vorstandsmitglied der Treuhandanstalt, fragt sich heute ob die Marktwirtschaft das verdient hat.
Auch DDR-Bürgerrechtler kommen im Film zu Wort – die Idee zur Treuhand stammt eigentlich von ihnen. Der ursprüngliche Gedanke dabei: Nach dem Verkauf der Betriebe und Fabriken durch die „Treuhand” soll der Gewinn gerecht unter den DDR-Bürgern verteilt werden. Doch die Ereignisse überschlagen sich, die Menschen werden mitgerissen, manche von ihnen verfallen dem Rausch der absoluten Macht über das Eigentum eines fremden Landes. Sie verlieren ihr Gefühl dafür, was richtig und was falsch, was Recht und was Unrecht ist: „Hier wird das große Geld verteilt, hier muss ich einfach nur meine Hand in den warmen Strom halten, dann werde ich reich.“
PRODUZENTEN-STATEMENT
Die Idee zum Film GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND wurde im Jahr 2008 entwickelt. Zu dem bis dahin in der öffentlichen Debatte sehr wenig beleuchteten (und schon fast wieder verschwundenen) Thema sollte ein wichtiger und politisch notwendiger Film für das deutsche Kino und Fernsehen entstehen. Ein Regisseur wurde gefunden, der durch viele journalistische und investigative Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Das Projekt konnte relativ schnell finanziert werden und nach zweijähriger, intensiver Recherche fanden die Dreharbeiten 2010 statt. Der Film wurde von Andrew Bird geschnitten, im April 2011 lag ein erster Entwurf zu einem Rohschnitt vor. Dieser Rohschnitt sowie auch zwei weitere Fassungen wurden allerdings weder von der Produktion, der Redaktion noch vom Verleih akzeptiert. Die wesentlichen Mängel lagen vor allem im erzählerischen Duktus. Daraufhin wurde in Absprache mit dem Regisseur ein Dramaturg hinzugezogen. Eine in dieser neuen Konstellation überarbeitete Fassung fand die Zustimmung der Sender, jedoch nicht des Regisseurs. Der Regisseur erhielt nochmals die Möglichkeit, seinen Film ohne dramaturgische Hilfe zu verändern. Die beteiligten Partner entschieden sich jedoch letztlich für die erste, die sogenannte Produktionsfassung. Der Regisseur zog daraufhin seinen Namen vom Film zurück.
Es ist das erste Mal in der 22-jährigen Geschichte der Produktionsfirma zero one film, dass wir uns gezwungen sahen, einen „final cut“ durchzusetzen. Das fertige Ergebnis (ohne Regietitel) liegt den Sendern vor und im Verleih der Real Fiction wird der Film im Spätsommer 2012 in die Kinos kommen. Die Herausbringung des Films mit Regisseur wäre sicher einfacher, in Absprache mit dem Verleih sind wir dennoch sicher, auch diese Klippe zu überspringen. Denn trotz vieler Turbulenzen ist es am Ende ein guter und leidenschaftlicher Film geworden.
Thomas Kufus, Produzent & Geschäftsführer zero one film
Bild & Quelle: RFF – Real Fiction Filmverleih e.K.
Der derzeitige Spielplan verrät allerdings, das der Film “Goldrausch: Geschichte der Treuhand” nicht in der Lausitz gezeigt wird.
Weitere Informationen zum Film, einen Spielplan & Trailer finden Sie auf: www.realfictionfilme.de
Rezensionen:
Goldrausch: Geschichte der Treuhand kommt ins Kino, Martin Schöler, 28.08.2012, Leipziger Internet Zeitung
Im Frühsommer 1990 wurde die Treuhandanstalt gegründet, um die volkseigenen Betriebe der DDR zu privatisieren. In den folgenden vier Jahren werden rund 4.000 dieser Betriebe geschlossen, etwa zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze gehen verloren. Die Treuhandanstalt macht bis zu ihrer Schließung Ende 1994 Schulden in Höhe von insgesamt 256 Milliarden Mark – umgerechnet rund 150 Millionen Mark jeden Tag. Zudem lässt sich die Treuhand um viele Milliarden Mark betrügen.
Dieser Skandal wurde nie vollständig aufgeklärt. Die meisten Täter gingen straffrei aus oder wurden nicht einmal angeklagt.
Das größte wirtschaftspolitische Ereignis in Nachkriegsdeutschland hat in den Köpfen der Menschen Spuren hinterlassen. GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND ist ein Film über die Treuhand und darüber, wie man aus der Geschichte lernen kann. Über zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung ist es Zeit, Fragen zu stellen.
Was passiert, wenn die globalisierte Marktwirtschaft ungebremst auf ein sozialistisches Land trifft? Was passiert, wenn die Wirtschaft eines Landes so gut wie chancenlos ist, am Weltmarkt zu bestehen? Was wird aus den Menschen, den Werten eines solchen Landes? Was empfinden die Abwickler von Millionen von Arbeitsplätzen?
Dazu äußert sich u.a. Detlef Scheunert, zunächst Vorstandsassistent und später Treuhand-Direktor für den Bereich Glasindustrie. Er ist einer der wenigen Ostdeutschen mit Spitzenposition in der Treuhand. Scheunert genießt zunächst die Herausforderung, ein klein wenig am Rad der Geschichte mitzudrehen, will lernen wie Marktwirtschaft funktioniert. Doch bald merkt er, dass es Gewinner und Verlierer gibt und dass man sich entscheiden muss, auf welcher Seite man steht.
Klaus Klamroth bezeichnet seine Jahre als Treuhandniederlassungsdirektor in Halle als die wichtigste Zeit in seinem Leben. Heute stellt er fest, dass er in vielen Dingen zu naiv an die Aufgabe herangegangen ist, die Verantwortung zu groß war. In seinem Bereich werden 669 Firmen privatisiert und ungefähr 200 Firmen liquidiert. Es wird gemacht, weil es gemacht werden muss. Wenn doch nur mehr Zeit gewesen wäre…
Mit enormem Tempo veräußert die Treuhand Firmen, Fabriken und Immobilien – eine Kontrollinstanz, parlamentarische Kontrolle und Innenrevision sind nicht vorgesehen. Die ostdeutschen Firmen werden fast ausnahmslos an westdeutsche Unternehmen verkauft. Die Wirtschaft eines ganzen Landes wird auf einen Schlag in die Marktwirtschaft überführt. Klaus-Peter Wild, Vorstandsmitglied der Treuhandanstalt, fragt sich heute ob die Marktwirtschaft das verdient hat.
Auch DDR-Bürgerrechtler kommen im Film zu Wort – die Idee zur Treuhand stammt eigentlich von ihnen. Der ursprüngliche Gedanke dabei: Nach dem Verkauf der Betriebe und Fabriken durch die „Treuhand” soll der Gewinn gerecht unter den DDR-Bürgern verteilt werden. Doch die Ereignisse überschlagen sich, die Menschen werden mitgerissen, manche von ihnen verfallen dem Rausch der absoluten Macht über das Eigentum eines fremden Landes. Sie verlieren ihr Gefühl dafür, was richtig und was falsch, was Recht und was Unrecht ist: „Hier wird das große Geld verteilt, hier muss ich einfach nur meine Hand in den warmen Strom halten, dann werde ich reich.“
PRODUZENTEN-STATEMENT
Die Idee zum Film GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND wurde im Jahr 2008 entwickelt. Zu dem bis dahin in der öffentlichen Debatte sehr wenig beleuchteten (und schon fast wieder verschwundenen) Thema sollte ein wichtiger und politisch notwendiger Film für das deutsche Kino und Fernsehen entstehen. Ein Regisseur wurde gefunden, der durch viele journalistische und investigative Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Das Projekt konnte relativ schnell finanziert werden und nach zweijähriger, intensiver Recherche fanden die Dreharbeiten 2010 statt. Der Film wurde von Andrew Bird geschnitten, im April 2011 lag ein erster Entwurf zu einem Rohschnitt vor. Dieser Rohschnitt sowie auch zwei weitere Fassungen wurden allerdings weder von der Produktion, der Redaktion noch vom Verleih akzeptiert. Die wesentlichen Mängel lagen vor allem im erzählerischen Duktus. Daraufhin wurde in Absprache mit dem Regisseur ein Dramaturg hinzugezogen. Eine in dieser neuen Konstellation überarbeitete Fassung fand die Zustimmung der Sender, jedoch nicht des Regisseurs. Der Regisseur erhielt nochmals die Möglichkeit, seinen Film ohne dramaturgische Hilfe zu verändern. Die beteiligten Partner entschieden sich jedoch letztlich für die erste, die sogenannte Produktionsfassung. Der Regisseur zog daraufhin seinen Namen vom Film zurück.
Es ist das erste Mal in der 22-jährigen Geschichte der Produktionsfirma zero one film, dass wir uns gezwungen sahen, einen „final cut“ durchzusetzen. Das fertige Ergebnis (ohne Regietitel) liegt den Sendern vor und im Verleih der Real Fiction wird der Film im Spätsommer 2012 in die Kinos kommen. Die Herausbringung des Films mit Regisseur wäre sicher einfacher, in Absprache mit dem Verleih sind wir dennoch sicher, auch diese Klippe zu überspringen. Denn trotz vieler Turbulenzen ist es am Ende ein guter und leidenschaftlicher Film geworden.
Thomas Kufus, Produzent & Geschäftsführer zero one film
Bild & Quelle: RFF – Real Fiction Filmverleih e.K.
Der derzeitige Spielplan verrät allerdings, das der Film “Goldrausch: Geschichte der Treuhand” nicht in der Lausitz gezeigt wird.
Weitere Informationen zum Film, einen Spielplan & Trailer finden Sie auf: www.realfictionfilme.de
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Goldrausch: Geschichte der Treuhand kommt ins Kino, Martin Schöler, 28.08.2012, Leipziger Internet Zeitung
Im Frühsommer 1990 wurde die Treuhandanstalt gegründet, um die volkseigenen Betriebe der DDR zu privatisieren. In den folgenden vier Jahren werden rund 4.000 dieser Betriebe geschlossen, etwa zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze gehen verloren. Die Treuhandanstalt macht bis zu ihrer Schließung Ende 1994 Schulden in Höhe von insgesamt 256 Milliarden Mark – umgerechnet rund 150 Millionen Mark jeden Tag. Zudem lässt sich die Treuhand um viele Milliarden Mark betrügen.
Dieser Skandal wurde nie vollständig aufgeklärt. Die meisten Täter gingen straffrei aus oder wurden nicht einmal angeklagt.
Das größte wirtschaftspolitische Ereignis in Nachkriegsdeutschland hat in den Köpfen der Menschen Spuren hinterlassen. GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND ist ein Film über die Treuhand und darüber, wie man aus der Geschichte lernen kann. Über zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung ist es Zeit, Fragen zu stellen.
Was passiert, wenn die globalisierte Marktwirtschaft ungebremst auf ein sozialistisches Land trifft? Was passiert, wenn die Wirtschaft eines Landes so gut wie chancenlos ist, am Weltmarkt zu bestehen? Was wird aus den Menschen, den Werten eines solchen Landes? Was empfinden die Abwickler von Millionen von Arbeitsplätzen?
Dazu äußert sich u.a. Detlef Scheunert, zunächst Vorstandsassistent und später Treuhand-Direktor für den Bereich Glasindustrie. Er ist einer der wenigen Ostdeutschen mit Spitzenposition in der Treuhand. Scheunert genießt zunächst die Herausforderung, ein klein wenig am Rad der Geschichte mitzudrehen, will lernen wie Marktwirtschaft funktioniert. Doch bald merkt er, dass es Gewinner und Verlierer gibt und dass man sich entscheiden muss, auf welcher Seite man steht.
Klaus Klamroth bezeichnet seine Jahre als Treuhandniederlassungsdirektor in Halle als die wichtigste Zeit in seinem Leben. Heute stellt er fest, dass er in vielen Dingen zu naiv an die Aufgabe herangegangen ist, die Verantwortung zu groß war. In seinem Bereich werden 669 Firmen privatisiert und ungefähr 200 Firmen liquidiert. Es wird gemacht, weil es gemacht werden muss. Wenn doch nur mehr Zeit gewesen wäre…
Mit enormem Tempo veräußert die Treuhand Firmen, Fabriken und Immobilien – eine Kontrollinstanz, parlamentarische Kontrolle und Innenrevision sind nicht vorgesehen. Die ostdeutschen Firmen werden fast ausnahmslos an westdeutsche Unternehmen verkauft. Die Wirtschaft eines ganzen Landes wird auf einen Schlag in die Marktwirtschaft überführt. Klaus-Peter Wild, Vorstandsmitglied der Treuhandanstalt, fragt sich heute ob die Marktwirtschaft das verdient hat.
Auch DDR-Bürgerrechtler kommen im Film zu Wort – die Idee zur Treuhand stammt eigentlich von ihnen. Der ursprüngliche Gedanke dabei: Nach dem Verkauf der Betriebe und Fabriken durch die „Treuhand” soll der Gewinn gerecht unter den DDR-Bürgern verteilt werden. Doch die Ereignisse überschlagen sich, die Menschen werden mitgerissen, manche von ihnen verfallen dem Rausch der absoluten Macht über das Eigentum eines fremden Landes. Sie verlieren ihr Gefühl dafür, was richtig und was falsch, was Recht und was Unrecht ist: „Hier wird das große Geld verteilt, hier muss ich einfach nur meine Hand in den warmen Strom halten, dann werde ich reich.“
PRODUZENTEN-STATEMENT
Die Idee zum Film GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND wurde im Jahr 2008 entwickelt. Zu dem bis dahin in der öffentlichen Debatte sehr wenig beleuchteten (und schon fast wieder verschwundenen) Thema sollte ein wichtiger und politisch notwendiger Film für das deutsche Kino und Fernsehen entstehen. Ein Regisseur wurde gefunden, der durch viele journalistische und investigative Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Das Projekt konnte relativ schnell finanziert werden und nach zweijähriger, intensiver Recherche fanden die Dreharbeiten 2010 statt. Der Film wurde von Andrew Bird geschnitten, im April 2011 lag ein erster Entwurf zu einem Rohschnitt vor. Dieser Rohschnitt sowie auch zwei weitere Fassungen wurden allerdings weder von der Produktion, der Redaktion noch vom Verleih akzeptiert. Die wesentlichen Mängel lagen vor allem im erzählerischen Duktus. Daraufhin wurde in Absprache mit dem Regisseur ein Dramaturg hinzugezogen. Eine in dieser neuen Konstellation überarbeitete Fassung fand die Zustimmung der Sender, jedoch nicht des Regisseurs. Der Regisseur erhielt nochmals die Möglichkeit, seinen Film ohne dramaturgische Hilfe zu verändern. Die beteiligten Partner entschieden sich jedoch letztlich für die erste, die sogenannte Produktionsfassung. Der Regisseur zog daraufhin seinen Namen vom Film zurück.
Es ist das erste Mal in der 22-jährigen Geschichte der Produktionsfirma zero one film, dass wir uns gezwungen sahen, einen „final cut“ durchzusetzen. Das fertige Ergebnis (ohne Regietitel) liegt den Sendern vor und im Verleih der Real Fiction wird der Film im Spätsommer 2012 in die Kinos kommen. Die Herausbringung des Films mit Regisseur wäre sicher einfacher, in Absprache mit dem Verleih sind wir dennoch sicher, auch diese Klippe zu überspringen. Denn trotz vieler Turbulenzen ist es am Ende ein guter und leidenschaftlicher Film geworden.
Thomas Kufus, Produzent & Geschäftsführer zero one film
Bild & Quelle: RFF – Real Fiction Filmverleih e.K.
Der derzeitige Spielplan verrät allerdings, das der Film “Goldrausch: Geschichte der Treuhand” nicht in der Lausitz gezeigt wird.
Weitere Informationen zum Film, einen Spielplan & Trailer finden Sie auf: www.realfictionfilme.de
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Goldrausch: Geschichte der Treuhand kommt ins Kino, Martin Schöler, 28.08.2012, Leipziger Internet Zeitung
Im Frühsommer 1990 wurde die Treuhandanstalt gegründet, um die volkseigenen Betriebe der DDR zu privatisieren. In den folgenden vier Jahren werden rund 4.000 dieser Betriebe geschlossen, etwa zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze gehen verloren. Die Treuhandanstalt macht bis zu ihrer Schließung Ende 1994 Schulden in Höhe von insgesamt 256 Milliarden Mark – umgerechnet rund 150 Millionen Mark jeden Tag. Zudem lässt sich die Treuhand um viele Milliarden Mark betrügen.
Dieser Skandal wurde nie vollständig aufgeklärt. Die meisten Täter gingen straffrei aus oder wurden nicht einmal angeklagt.
Das größte wirtschaftspolitische Ereignis in Nachkriegsdeutschland hat in den Köpfen der Menschen Spuren hinterlassen. GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND ist ein Film über die Treuhand und darüber, wie man aus der Geschichte lernen kann. Über zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung ist es Zeit, Fragen zu stellen.
Was passiert, wenn die globalisierte Marktwirtschaft ungebremst auf ein sozialistisches Land trifft? Was passiert, wenn die Wirtschaft eines Landes so gut wie chancenlos ist, am Weltmarkt zu bestehen? Was wird aus den Menschen, den Werten eines solchen Landes? Was empfinden die Abwickler von Millionen von Arbeitsplätzen?
Dazu äußert sich u.a. Detlef Scheunert, zunächst Vorstandsassistent und später Treuhand-Direktor für den Bereich Glasindustrie. Er ist einer der wenigen Ostdeutschen mit Spitzenposition in der Treuhand. Scheunert genießt zunächst die Herausforderung, ein klein wenig am Rad der Geschichte mitzudrehen, will lernen wie Marktwirtschaft funktioniert. Doch bald merkt er, dass es Gewinner und Verlierer gibt und dass man sich entscheiden muss, auf welcher Seite man steht.
Klaus Klamroth bezeichnet seine Jahre als Treuhandniederlassungsdirektor in Halle als die wichtigste Zeit in seinem Leben. Heute stellt er fest, dass er in vielen Dingen zu naiv an die Aufgabe herangegangen ist, die Verantwortung zu groß war. In seinem Bereich werden 669 Firmen privatisiert und ungefähr 200 Firmen liquidiert. Es wird gemacht, weil es gemacht werden muss. Wenn doch nur mehr Zeit gewesen wäre…
Mit enormem Tempo veräußert die Treuhand Firmen, Fabriken und Immobilien – eine Kontrollinstanz, parlamentarische Kontrolle und Innenrevision sind nicht vorgesehen. Die ostdeutschen Firmen werden fast ausnahmslos an westdeutsche Unternehmen verkauft. Die Wirtschaft eines ganzen Landes wird auf einen Schlag in die Marktwirtschaft überführt. Klaus-Peter Wild, Vorstandsmitglied der Treuhandanstalt, fragt sich heute ob die Marktwirtschaft das verdient hat.
Auch DDR-Bürgerrechtler kommen im Film zu Wort – die Idee zur Treuhand stammt eigentlich von ihnen. Der ursprüngliche Gedanke dabei: Nach dem Verkauf der Betriebe und Fabriken durch die „Treuhand” soll der Gewinn gerecht unter den DDR-Bürgern verteilt werden. Doch die Ereignisse überschlagen sich, die Menschen werden mitgerissen, manche von ihnen verfallen dem Rausch der absoluten Macht über das Eigentum eines fremden Landes. Sie verlieren ihr Gefühl dafür, was richtig und was falsch, was Recht und was Unrecht ist: „Hier wird das große Geld verteilt, hier muss ich einfach nur meine Hand in den warmen Strom halten, dann werde ich reich.“
PRODUZENTEN-STATEMENT
Die Idee zum Film GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND wurde im Jahr 2008 entwickelt. Zu dem bis dahin in der öffentlichen Debatte sehr wenig beleuchteten (und schon fast wieder verschwundenen) Thema sollte ein wichtiger und politisch notwendiger Film für das deutsche Kino und Fernsehen entstehen. Ein Regisseur wurde gefunden, der durch viele journalistische und investigative Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Das Projekt konnte relativ schnell finanziert werden und nach zweijähriger, intensiver Recherche fanden die Dreharbeiten 2010 statt. Der Film wurde von Andrew Bird geschnitten, im April 2011 lag ein erster Entwurf zu einem Rohschnitt vor. Dieser Rohschnitt sowie auch zwei weitere Fassungen wurden allerdings weder von der Produktion, der Redaktion noch vom Verleih akzeptiert. Die wesentlichen Mängel lagen vor allem im erzählerischen Duktus. Daraufhin wurde in Absprache mit dem Regisseur ein Dramaturg hinzugezogen. Eine in dieser neuen Konstellation überarbeitete Fassung fand die Zustimmung der Sender, jedoch nicht des Regisseurs. Der Regisseur erhielt nochmals die Möglichkeit, seinen Film ohne dramaturgische Hilfe zu verändern. Die beteiligten Partner entschieden sich jedoch letztlich für die erste, die sogenannte Produktionsfassung. Der Regisseur zog daraufhin seinen Namen vom Film zurück.
Es ist das erste Mal in der 22-jährigen Geschichte der Produktionsfirma zero one film, dass wir uns gezwungen sahen, einen „final cut“ durchzusetzen. Das fertige Ergebnis (ohne Regietitel) liegt den Sendern vor und im Verleih der Real Fiction wird der Film im Spätsommer 2012 in die Kinos kommen. Die Herausbringung des Films mit Regisseur wäre sicher einfacher, in Absprache mit dem Verleih sind wir dennoch sicher, auch diese Klippe zu überspringen. Denn trotz vieler Turbulenzen ist es am Ende ein guter und leidenschaftlicher Film geworden.
Thomas Kufus, Produzent & Geschäftsführer zero one film
Bild & Quelle: RFF – Real Fiction Filmverleih e.K.
Der derzeitige Spielplan verrät allerdings, das der Film “Goldrausch: Geschichte der Treuhand” nicht in der Lausitz gezeigt wird.
Weitere Informationen zum Film, einen Spielplan & Trailer finden Sie auf: www.realfictionfilme.de
Rezensionen:
Goldrausch: Geschichte der Treuhand kommt ins Kino, Martin Schöler, 28.08.2012, Leipziger Internet Zeitung
Im Frühsommer 1990 wurde die Treuhandanstalt gegründet, um die volkseigenen Betriebe der DDR zu privatisieren. In den folgenden vier Jahren werden rund 4.000 dieser Betriebe geschlossen, etwa zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze gehen verloren. Die Treuhandanstalt macht bis zu ihrer Schließung Ende 1994 Schulden in Höhe von insgesamt 256 Milliarden Mark – umgerechnet rund 150 Millionen Mark jeden Tag. Zudem lässt sich die Treuhand um viele Milliarden Mark betrügen.
Dieser Skandal wurde nie vollständig aufgeklärt. Die meisten Täter gingen straffrei aus oder wurden nicht einmal angeklagt.
Das größte wirtschaftspolitische Ereignis in Nachkriegsdeutschland hat in den Köpfen der Menschen Spuren hinterlassen. GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND ist ein Film über die Treuhand und darüber, wie man aus der Geschichte lernen kann. Über zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung ist es Zeit, Fragen zu stellen.
Was passiert, wenn die globalisierte Marktwirtschaft ungebremst auf ein sozialistisches Land trifft? Was passiert, wenn die Wirtschaft eines Landes so gut wie chancenlos ist, am Weltmarkt zu bestehen? Was wird aus den Menschen, den Werten eines solchen Landes? Was empfinden die Abwickler von Millionen von Arbeitsplätzen?
Dazu äußert sich u.a. Detlef Scheunert, zunächst Vorstandsassistent und später Treuhand-Direktor für den Bereich Glasindustrie. Er ist einer der wenigen Ostdeutschen mit Spitzenposition in der Treuhand. Scheunert genießt zunächst die Herausforderung, ein klein wenig am Rad der Geschichte mitzudrehen, will lernen wie Marktwirtschaft funktioniert. Doch bald merkt er, dass es Gewinner und Verlierer gibt und dass man sich entscheiden muss, auf welcher Seite man steht.
Klaus Klamroth bezeichnet seine Jahre als Treuhandniederlassungsdirektor in Halle als die wichtigste Zeit in seinem Leben. Heute stellt er fest, dass er in vielen Dingen zu naiv an die Aufgabe herangegangen ist, die Verantwortung zu groß war. In seinem Bereich werden 669 Firmen privatisiert und ungefähr 200 Firmen liquidiert. Es wird gemacht, weil es gemacht werden muss. Wenn doch nur mehr Zeit gewesen wäre…
Mit enormem Tempo veräußert die Treuhand Firmen, Fabriken und Immobilien – eine Kontrollinstanz, parlamentarische Kontrolle und Innenrevision sind nicht vorgesehen. Die ostdeutschen Firmen werden fast ausnahmslos an westdeutsche Unternehmen verkauft. Die Wirtschaft eines ganzen Landes wird auf einen Schlag in die Marktwirtschaft überführt. Klaus-Peter Wild, Vorstandsmitglied der Treuhandanstalt, fragt sich heute ob die Marktwirtschaft das verdient hat.
Auch DDR-Bürgerrechtler kommen im Film zu Wort – die Idee zur Treuhand stammt eigentlich von ihnen. Der ursprüngliche Gedanke dabei: Nach dem Verkauf der Betriebe und Fabriken durch die „Treuhand” soll der Gewinn gerecht unter den DDR-Bürgern verteilt werden. Doch die Ereignisse überschlagen sich, die Menschen werden mitgerissen, manche von ihnen verfallen dem Rausch der absoluten Macht über das Eigentum eines fremden Landes. Sie verlieren ihr Gefühl dafür, was richtig und was falsch, was Recht und was Unrecht ist: „Hier wird das große Geld verteilt, hier muss ich einfach nur meine Hand in den warmen Strom halten, dann werde ich reich.“
PRODUZENTEN-STATEMENT
Die Idee zum Film GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND wurde im Jahr 2008 entwickelt. Zu dem bis dahin in der öffentlichen Debatte sehr wenig beleuchteten (und schon fast wieder verschwundenen) Thema sollte ein wichtiger und politisch notwendiger Film für das deutsche Kino und Fernsehen entstehen. Ein Regisseur wurde gefunden, der durch viele journalistische und investigative Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Das Projekt konnte relativ schnell finanziert werden und nach zweijähriger, intensiver Recherche fanden die Dreharbeiten 2010 statt. Der Film wurde von Andrew Bird geschnitten, im April 2011 lag ein erster Entwurf zu einem Rohschnitt vor. Dieser Rohschnitt sowie auch zwei weitere Fassungen wurden allerdings weder von der Produktion, der Redaktion noch vom Verleih akzeptiert. Die wesentlichen Mängel lagen vor allem im erzählerischen Duktus. Daraufhin wurde in Absprache mit dem Regisseur ein Dramaturg hinzugezogen. Eine in dieser neuen Konstellation überarbeitete Fassung fand die Zustimmung der Sender, jedoch nicht des Regisseurs. Der Regisseur erhielt nochmals die Möglichkeit, seinen Film ohne dramaturgische Hilfe zu verändern. Die beteiligten Partner entschieden sich jedoch letztlich für die erste, die sogenannte Produktionsfassung. Der Regisseur zog daraufhin seinen Namen vom Film zurück.
Es ist das erste Mal in der 22-jährigen Geschichte der Produktionsfirma zero one film, dass wir uns gezwungen sahen, einen „final cut“ durchzusetzen. Das fertige Ergebnis (ohne Regietitel) liegt den Sendern vor und im Verleih der Real Fiction wird der Film im Spätsommer 2012 in die Kinos kommen. Die Herausbringung des Films mit Regisseur wäre sicher einfacher, in Absprache mit dem Verleih sind wir dennoch sicher, auch diese Klippe zu überspringen. Denn trotz vieler Turbulenzen ist es am Ende ein guter und leidenschaftlicher Film geworden.
Thomas Kufus, Produzent & Geschäftsführer zero one film
Bild & Quelle: RFF – Real Fiction Filmverleih e.K.
Der derzeitige Spielplan verrät allerdings, das der Film “Goldrausch: Geschichte der Treuhand” nicht in der Lausitz gezeigt wird.
Weitere Informationen zum Film, einen Spielplan & Trailer finden Sie auf: www.realfictionfilme.de
Rezensionen:
Goldrausch: Geschichte der Treuhand kommt ins Kino, Martin Schöler, 28.08.2012, Leipziger Internet Zeitung
Im Frühsommer 1990 wurde die Treuhandanstalt gegründet, um die volkseigenen Betriebe der DDR zu privatisieren. In den folgenden vier Jahren werden rund 4.000 dieser Betriebe geschlossen, etwa zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze gehen verloren. Die Treuhandanstalt macht bis zu ihrer Schließung Ende 1994 Schulden in Höhe von insgesamt 256 Milliarden Mark – umgerechnet rund 150 Millionen Mark jeden Tag. Zudem lässt sich die Treuhand um viele Milliarden Mark betrügen.
Dieser Skandal wurde nie vollständig aufgeklärt. Die meisten Täter gingen straffrei aus oder wurden nicht einmal angeklagt.
Das größte wirtschaftspolitische Ereignis in Nachkriegsdeutschland hat in den Köpfen der Menschen Spuren hinterlassen. GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND ist ein Film über die Treuhand und darüber, wie man aus der Geschichte lernen kann. Über zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung ist es Zeit, Fragen zu stellen.
Was passiert, wenn die globalisierte Marktwirtschaft ungebremst auf ein sozialistisches Land trifft? Was passiert, wenn die Wirtschaft eines Landes so gut wie chancenlos ist, am Weltmarkt zu bestehen? Was wird aus den Menschen, den Werten eines solchen Landes? Was empfinden die Abwickler von Millionen von Arbeitsplätzen?
Dazu äußert sich u.a. Detlef Scheunert, zunächst Vorstandsassistent und später Treuhand-Direktor für den Bereich Glasindustrie. Er ist einer der wenigen Ostdeutschen mit Spitzenposition in der Treuhand. Scheunert genießt zunächst die Herausforderung, ein klein wenig am Rad der Geschichte mitzudrehen, will lernen wie Marktwirtschaft funktioniert. Doch bald merkt er, dass es Gewinner und Verlierer gibt und dass man sich entscheiden muss, auf welcher Seite man steht.
Klaus Klamroth bezeichnet seine Jahre als Treuhandniederlassungsdirektor in Halle als die wichtigste Zeit in seinem Leben. Heute stellt er fest, dass er in vielen Dingen zu naiv an die Aufgabe herangegangen ist, die Verantwortung zu groß war. In seinem Bereich werden 669 Firmen privatisiert und ungefähr 200 Firmen liquidiert. Es wird gemacht, weil es gemacht werden muss. Wenn doch nur mehr Zeit gewesen wäre…
Mit enormem Tempo veräußert die Treuhand Firmen, Fabriken und Immobilien – eine Kontrollinstanz, parlamentarische Kontrolle und Innenrevision sind nicht vorgesehen. Die ostdeutschen Firmen werden fast ausnahmslos an westdeutsche Unternehmen verkauft. Die Wirtschaft eines ganzen Landes wird auf einen Schlag in die Marktwirtschaft überführt. Klaus-Peter Wild, Vorstandsmitglied der Treuhandanstalt, fragt sich heute ob die Marktwirtschaft das verdient hat.
Auch DDR-Bürgerrechtler kommen im Film zu Wort – die Idee zur Treuhand stammt eigentlich von ihnen. Der ursprüngliche Gedanke dabei: Nach dem Verkauf der Betriebe und Fabriken durch die „Treuhand” soll der Gewinn gerecht unter den DDR-Bürgern verteilt werden. Doch die Ereignisse überschlagen sich, die Menschen werden mitgerissen, manche von ihnen verfallen dem Rausch der absoluten Macht über das Eigentum eines fremden Landes. Sie verlieren ihr Gefühl dafür, was richtig und was falsch, was Recht und was Unrecht ist: „Hier wird das große Geld verteilt, hier muss ich einfach nur meine Hand in den warmen Strom halten, dann werde ich reich.“
PRODUZENTEN-STATEMENT
Die Idee zum Film GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND wurde im Jahr 2008 entwickelt. Zu dem bis dahin in der öffentlichen Debatte sehr wenig beleuchteten (und schon fast wieder verschwundenen) Thema sollte ein wichtiger und politisch notwendiger Film für das deutsche Kino und Fernsehen entstehen. Ein Regisseur wurde gefunden, der durch viele journalistische und investigative Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Das Projekt konnte relativ schnell finanziert werden und nach zweijähriger, intensiver Recherche fanden die Dreharbeiten 2010 statt. Der Film wurde von Andrew Bird geschnitten, im April 2011 lag ein erster Entwurf zu einem Rohschnitt vor. Dieser Rohschnitt sowie auch zwei weitere Fassungen wurden allerdings weder von der Produktion, der Redaktion noch vom Verleih akzeptiert. Die wesentlichen Mängel lagen vor allem im erzählerischen Duktus. Daraufhin wurde in Absprache mit dem Regisseur ein Dramaturg hinzugezogen. Eine in dieser neuen Konstellation überarbeitete Fassung fand die Zustimmung der Sender, jedoch nicht des Regisseurs. Der Regisseur erhielt nochmals die Möglichkeit, seinen Film ohne dramaturgische Hilfe zu verändern. Die beteiligten Partner entschieden sich jedoch letztlich für die erste, die sogenannte Produktionsfassung. Der Regisseur zog daraufhin seinen Namen vom Film zurück.
Es ist das erste Mal in der 22-jährigen Geschichte der Produktionsfirma zero one film, dass wir uns gezwungen sahen, einen „final cut“ durchzusetzen. Das fertige Ergebnis (ohne Regietitel) liegt den Sendern vor und im Verleih der Real Fiction wird der Film im Spätsommer 2012 in die Kinos kommen. Die Herausbringung des Films mit Regisseur wäre sicher einfacher, in Absprache mit dem Verleih sind wir dennoch sicher, auch diese Klippe zu überspringen. Denn trotz vieler Turbulenzen ist es am Ende ein guter und leidenschaftlicher Film geworden.
Thomas Kufus, Produzent & Geschäftsführer zero one film
Bild & Quelle: RFF – Real Fiction Filmverleih e.K.
Der derzeitige Spielplan verrät allerdings, das der Film “Goldrausch: Geschichte der Treuhand” nicht in der Lausitz gezeigt wird.
Weitere Informationen zum Film, einen Spielplan & Trailer finden Sie auf: www.realfictionfilme.de
Rezensionen:
Goldrausch: Geschichte der Treuhand kommt ins Kino, Martin Schöler, 28.08.2012, Leipziger Internet Zeitung
Im Frühsommer 1990 wurde die Treuhandanstalt gegründet, um die volkseigenen Betriebe der DDR zu privatisieren. In den folgenden vier Jahren werden rund 4.000 dieser Betriebe geschlossen, etwa zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze gehen verloren. Die Treuhandanstalt macht bis zu ihrer Schließung Ende 1994 Schulden in Höhe von insgesamt 256 Milliarden Mark – umgerechnet rund 150 Millionen Mark jeden Tag. Zudem lässt sich die Treuhand um viele Milliarden Mark betrügen.
Dieser Skandal wurde nie vollständig aufgeklärt. Die meisten Täter gingen straffrei aus oder wurden nicht einmal angeklagt.
Das größte wirtschaftspolitische Ereignis in Nachkriegsdeutschland hat in den Köpfen der Menschen Spuren hinterlassen. GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND ist ein Film über die Treuhand und darüber, wie man aus der Geschichte lernen kann. Über zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung ist es Zeit, Fragen zu stellen.
Was passiert, wenn die globalisierte Marktwirtschaft ungebremst auf ein sozialistisches Land trifft? Was passiert, wenn die Wirtschaft eines Landes so gut wie chancenlos ist, am Weltmarkt zu bestehen? Was wird aus den Menschen, den Werten eines solchen Landes? Was empfinden die Abwickler von Millionen von Arbeitsplätzen?
Dazu äußert sich u.a. Detlef Scheunert, zunächst Vorstandsassistent und später Treuhand-Direktor für den Bereich Glasindustrie. Er ist einer der wenigen Ostdeutschen mit Spitzenposition in der Treuhand. Scheunert genießt zunächst die Herausforderung, ein klein wenig am Rad der Geschichte mitzudrehen, will lernen wie Marktwirtschaft funktioniert. Doch bald merkt er, dass es Gewinner und Verlierer gibt und dass man sich entscheiden muss, auf welcher Seite man steht.
Klaus Klamroth bezeichnet seine Jahre als Treuhandniederlassungsdirektor in Halle als die wichtigste Zeit in seinem Leben. Heute stellt er fest, dass er in vielen Dingen zu naiv an die Aufgabe herangegangen ist, die Verantwortung zu groß war. In seinem Bereich werden 669 Firmen privatisiert und ungefähr 200 Firmen liquidiert. Es wird gemacht, weil es gemacht werden muss. Wenn doch nur mehr Zeit gewesen wäre…
Mit enormem Tempo veräußert die Treuhand Firmen, Fabriken und Immobilien – eine Kontrollinstanz, parlamentarische Kontrolle und Innenrevision sind nicht vorgesehen. Die ostdeutschen Firmen werden fast ausnahmslos an westdeutsche Unternehmen verkauft. Die Wirtschaft eines ganzen Landes wird auf einen Schlag in die Marktwirtschaft überführt. Klaus-Peter Wild, Vorstandsmitglied der Treuhandanstalt, fragt sich heute ob die Marktwirtschaft das verdient hat.
Auch DDR-Bürgerrechtler kommen im Film zu Wort – die Idee zur Treuhand stammt eigentlich von ihnen. Der ursprüngliche Gedanke dabei: Nach dem Verkauf der Betriebe und Fabriken durch die „Treuhand” soll der Gewinn gerecht unter den DDR-Bürgern verteilt werden. Doch die Ereignisse überschlagen sich, die Menschen werden mitgerissen, manche von ihnen verfallen dem Rausch der absoluten Macht über das Eigentum eines fremden Landes. Sie verlieren ihr Gefühl dafür, was richtig und was falsch, was Recht und was Unrecht ist: „Hier wird das große Geld verteilt, hier muss ich einfach nur meine Hand in den warmen Strom halten, dann werde ich reich.“
PRODUZENTEN-STATEMENT
Die Idee zum Film GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND wurde im Jahr 2008 entwickelt. Zu dem bis dahin in der öffentlichen Debatte sehr wenig beleuchteten (und schon fast wieder verschwundenen) Thema sollte ein wichtiger und politisch notwendiger Film für das deutsche Kino und Fernsehen entstehen. Ein Regisseur wurde gefunden, der durch viele journalistische und investigative Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Das Projekt konnte relativ schnell finanziert werden und nach zweijähriger, intensiver Recherche fanden die Dreharbeiten 2010 statt. Der Film wurde von Andrew Bird geschnitten, im April 2011 lag ein erster Entwurf zu einem Rohschnitt vor. Dieser Rohschnitt sowie auch zwei weitere Fassungen wurden allerdings weder von der Produktion, der Redaktion noch vom Verleih akzeptiert. Die wesentlichen Mängel lagen vor allem im erzählerischen Duktus. Daraufhin wurde in Absprache mit dem Regisseur ein Dramaturg hinzugezogen. Eine in dieser neuen Konstellation überarbeitete Fassung fand die Zustimmung der Sender, jedoch nicht des Regisseurs. Der Regisseur erhielt nochmals die Möglichkeit, seinen Film ohne dramaturgische Hilfe zu verändern. Die beteiligten Partner entschieden sich jedoch letztlich für die erste, die sogenannte Produktionsfassung. Der Regisseur zog daraufhin seinen Namen vom Film zurück.
Es ist das erste Mal in der 22-jährigen Geschichte der Produktionsfirma zero one film, dass wir uns gezwungen sahen, einen „final cut“ durchzusetzen. Das fertige Ergebnis (ohne Regietitel) liegt den Sendern vor und im Verleih der Real Fiction wird der Film im Spätsommer 2012 in die Kinos kommen. Die Herausbringung des Films mit Regisseur wäre sicher einfacher, in Absprache mit dem Verleih sind wir dennoch sicher, auch diese Klippe zu überspringen. Denn trotz vieler Turbulenzen ist es am Ende ein guter und leidenschaftlicher Film geworden.
Thomas Kufus, Produzent & Geschäftsführer zero one film
Bild & Quelle: RFF – Real Fiction Filmverleih e.K.
Der derzeitige Spielplan verrät allerdings, das der Film “Goldrausch: Geschichte der Treuhand” nicht in der Lausitz gezeigt wird.
Weitere Informationen zum Film, einen Spielplan & Trailer finden Sie auf: www.realfictionfilme.de
Rezensionen:
Goldrausch: Geschichte der Treuhand kommt ins Kino, Martin Schöler, 28.08.2012, Leipziger Internet Zeitung
Im Frühsommer 1990 wurde die Treuhandanstalt gegründet, um die volkseigenen Betriebe der DDR zu privatisieren. In den folgenden vier Jahren werden rund 4.000 dieser Betriebe geschlossen, etwa zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze gehen verloren. Die Treuhandanstalt macht bis zu ihrer Schließung Ende 1994 Schulden in Höhe von insgesamt 256 Milliarden Mark – umgerechnet rund 150 Millionen Mark jeden Tag. Zudem lässt sich die Treuhand um viele Milliarden Mark betrügen.
Dieser Skandal wurde nie vollständig aufgeklärt. Die meisten Täter gingen straffrei aus oder wurden nicht einmal angeklagt.
Das größte wirtschaftspolitische Ereignis in Nachkriegsdeutschland hat in den Köpfen der Menschen Spuren hinterlassen. GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND ist ein Film über die Treuhand und darüber, wie man aus der Geschichte lernen kann. Über zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung ist es Zeit, Fragen zu stellen.
Was passiert, wenn die globalisierte Marktwirtschaft ungebremst auf ein sozialistisches Land trifft? Was passiert, wenn die Wirtschaft eines Landes so gut wie chancenlos ist, am Weltmarkt zu bestehen? Was wird aus den Menschen, den Werten eines solchen Landes? Was empfinden die Abwickler von Millionen von Arbeitsplätzen?
Dazu äußert sich u.a. Detlef Scheunert, zunächst Vorstandsassistent und später Treuhand-Direktor für den Bereich Glasindustrie. Er ist einer der wenigen Ostdeutschen mit Spitzenposition in der Treuhand. Scheunert genießt zunächst die Herausforderung, ein klein wenig am Rad der Geschichte mitzudrehen, will lernen wie Marktwirtschaft funktioniert. Doch bald merkt er, dass es Gewinner und Verlierer gibt und dass man sich entscheiden muss, auf welcher Seite man steht.
Klaus Klamroth bezeichnet seine Jahre als Treuhandniederlassungsdirektor in Halle als die wichtigste Zeit in seinem Leben. Heute stellt er fest, dass er in vielen Dingen zu naiv an die Aufgabe herangegangen ist, die Verantwortung zu groß war. In seinem Bereich werden 669 Firmen privatisiert und ungefähr 200 Firmen liquidiert. Es wird gemacht, weil es gemacht werden muss. Wenn doch nur mehr Zeit gewesen wäre…
Mit enormem Tempo veräußert die Treuhand Firmen, Fabriken und Immobilien – eine Kontrollinstanz, parlamentarische Kontrolle und Innenrevision sind nicht vorgesehen. Die ostdeutschen Firmen werden fast ausnahmslos an westdeutsche Unternehmen verkauft. Die Wirtschaft eines ganzen Landes wird auf einen Schlag in die Marktwirtschaft überführt. Klaus-Peter Wild, Vorstandsmitglied der Treuhandanstalt, fragt sich heute ob die Marktwirtschaft das verdient hat.
Auch DDR-Bürgerrechtler kommen im Film zu Wort – die Idee zur Treuhand stammt eigentlich von ihnen. Der ursprüngliche Gedanke dabei: Nach dem Verkauf der Betriebe und Fabriken durch die „Treuhand” soll der Gewinn gerecht unter den DDR-Bürgern verteilt werden. Doch die Ereignisse überschlagen sich, die Menschen werden mitgerissen, manche von ihnen verfallen dem Rausch der absoluten Macht über das Eigentum eines fremden Landes. Sie verlieren ihr Gefühl dafür, was richtig und was falsch, was Recht und was Unrecht ist: „Hier wird das große Geld verteilt, hier muss ich einfach nur meine Hand in den warmen Strom halten, dann werde ich reich.“
PRODUZENTEN-STATEMENT
Die Idee zum Film GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND wurde im Jahr 2008 entwickelt. Zu dem bis dahin in der öffentlichen Debatte sehr wenig beleuchteten (und schon fast wieder verschwundenen) Thema sollte ein wichtiger und politisch notwendiger Film für das deutsche Kino und Fernsehen entstehen. Ein Regisseur wurde gefunden, der durch viele journalistische und investigative Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Das Projekt konnte relativ schnell finanziert werden und nach zweijähriger, intensiver Recherche fanden die Dreharbeiten 2010 statt. Der Film wurde von Andrew Bird geschnitten, im April 2011 lag ein erster Entwurf zu einem Rohschnitt vor. Dieser Rohschnitt sowie auch zwei weitere Fassungen wurden allerdings weder von der Produktion, der Redaktion noch vom Verleih akzeptiert. Die wesentlichen Mängel lagen vor allem im erzählerischen Duktus. Daraufhin wurde in Absprache mit dem Regisseur ein Dramaturg hinzugezogen. Eine in dieser neuen Konstellation überarbeitete Fassung fand die Zustimmung der Sender, jedoch nicht des Regisseurs. Der Regisseur erhielt nochmals die Möglichkeit, seinen Film ohne dramaturgische Hilfe zu verändern. Die beteiligten Partner entschieden sich jedoch letztlich für die erste, die sogenannte Produktionsfassung. Der Regisseur zog daraufhin seinen Namen vom Film zurück.
Es ist das erste Mal in der 22-jährigen Geschichte der Produktionsfirma zero one film, dass wir uns gezwungen sahen, einen „final cut“ durchzusetzen. Das fertige Ergebnis (ohne Regietitel) liegt den Sendern vor und im Verleih der Real Fiction wird der Film im Spätsommer 2012 in die Kinos kommen. Die Herausbringung des Films mit Regisseur wäre sicher einfacher, in Absprache mit dem Verleih sind wir dennoch sicher, auch diese Klippe zu überspringen. Denn trotz vieler Turbulenzen ist es am Ende ein guter und leidenschaftlicher Film geworden.
Thomas Kufus, Produzent & Geschäftsführer zero one film
Bild & Quelle: RFF – Real Fiction Filmverleih e.K.
Der derzeitige Spielplan verrät allerdings, das der Film “Goldrausch: Geschichte der Treuhand” nicht in der Lausitz gezeigt wird.
Weitere Informationen zum Film, einen Spielplan & Trailer finden Sie auf: www.realfictionfilme.de
Rezensionen:
Goldrausch: Geschichte der Treuhand kommt ins Kino, Martin Schöler, 28.08.2012, Leipziger Internet Zeitung