Die Zahl der in Brandenburg aufgenommenen Asylsuchenden hat sich im vergangenen Jahr im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt. Dies teilte das Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes mit. Demnach wurden 2021 insgesamt 9.819 Asylsuchende von der Zentralen Ausländerbehörde aufgenommen, 5.382 Personen blieben in Brandenburg. Der größte Teil der Asylsuchenden ist über die Belarus-Route eingereist. Weiterhin teilte das Ministerium mit, dass mit Stand Ende 2021 8.904 Personen ausreisepflichtig sind, darunter 6.748 Geduldete.
Das Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg teilte dazu mit:
Die Zahl der Asylsuchenden in Brandenburg ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Insgesamt wurden 9.819 Asylsuchende von der Zentralen Ausländerbehörde (ZABH) aufgenommen. 4.437 Personen davon sind auf andere Bundesländer verteilt worden, 5.382 Asylsuchende blieben gemäß des Königsteiner Schlüssels in Brandenburg. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor, wie das Innenministerium in Potsdam heute mitteilte.
Innenminister Stübgen: „Die Entwicklung der Asylzahlen im vergangenen Jahr ist ein Spiegel dessen, wie Staaten das Thema Migration für politische Zwecke missbrauchen. Der Flüchtlingsstrom ab dem Spätsommer über die Belarus-Route, gelenkt vom Diktator Lukaschenko, verdeutlicht dies. Dank der guten Organisation durch unsere Zentrale Ausländerbehörde in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und der Bundespolizei an unserer Grenze zu Polen konnten die Flüchtlinge in Brandenburg gut versorgt werden. Die steigenden Flüchtlingszahlen und die weiterhin hohe Zahl ausreisepflichtiger Personen machen aber deutlich, wie wichtig eine entschiedene Rückführungspraxis ist. Hier haben die Einschränkungen durch die Pandemie in den vergangenen beiden Jahren den Ausländerbehörden die Arbeit sehr erschwert.“
Von den insgesamt in Brandenburg angekommenen 9.819 Asylsuchenden (Stand 27.12.2021) waren alleine seit August vergangenen Jahres 6.544 Asylsuchende über Belarus und Polen in die Bundesrepublik eingereist. Daneben wurden 1.592 Menschen registriert, die bereits in Griechenland einen Schutzstatus erhalten haben und in der Bundesrepublik erneut einen Asylantrag stellten (Sekundärmigration).
Die Hauptherkunftsländer der dem Land Brandenburg laut EASY-Verteilsystem zugewiesenen Asylsuchenden waren Afghanistan, Syrien, Irak, Vietnam, Georgien, Türkei und Russische Föderation. Von den Ausländerbehörden des Landes Brandenburg wurden im vergangenen Jahr 177 Abschiebungen (2020: 160) gemeldet. Außerdem gab es 40 Dublin-Rückführungen (20202: 79) und 421 freiwillige Ausreisen (20202: 395). Insgesamt waren mit Stand Ende 2021 8.904 Personen ausreisepflichtig (Ende 2020: 7.632 Personen). Darunter sind 6.748 Geduldete, also ausreisepflichtige Personen, deren Abschiebung ausgesetzt ist (2020: 6.234 Personen).
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Red. / Presseinfo
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