Für Fußballfans beginnen die wichtigsten vier Wochen in diesem Jahr am 10. Juni. Dann kämpft die deutsche Fußballnationalmannschaft und somit der amtierende Weltmeister von 2014 um einen weiteren Titel: die Europameisterschaft. Dreimal, nämlich 1972, 1980 und 1996, hat das bisher geklappt. Gastgeber ist in diesem Jahr unser Nachbarland Frankreich. Wer das nötige Kleingeld hat und Zeit noch dazu, der wird vielleicht sogar live in den Stadien dabei sein. Alle anderen verfolgen das Turnier am TV-Gerät. Oder aber beim sogenannten Publik Viewing, das seit Jahren immer attraktiver wird. Auch in diesem Jahr wird es wieder zahlreiche Fanmeilen geben.
Die Vorbereitungen laufen
Fanmeilen entwickeln sich immer mehr zu Großveranstaltungen. Gerade in Städten wie Berlin, Hamburg, München oder Köln werden Tausende von Fans erwartet. Dass solche Veranstaltungen akribisch geplant werden müssen, versteht sich von selbst. Hier muss an alles gedacht werden: Platz für die Fans, Getränke- und Essensstände, Toiletten, Parkplätze etc. Immer wichtiger wird in der heutigen Zeit auch der Punkt Sicherheit. Dieser rückt nicht erst seit den Anschlägen von Paris vom 13. November 2015 in den Fokus. Vorsicht ist geboten, Angst jedoch fehl am Platz. Aus diesem Grund hat man sich auch dazu entschlossen, wieder Fanmeilen in vielen Städten anzubieten, denn die wenigsten Fußballfans wollen solche Großereignisse alleine in den eigenen vier Wänden erleben.
Neben den Fanmeilen in den großen deutschen Städten finden auch an vielen anderen Orten kleinere Veranstaltungen statt. Nicht jeder möchte mit über 30.000 Fans, wie am Nürnberger Flughafen, mit über 70.000 Fans am Hamburger Heiligengeistfeld oder gar mit über 250.000 Fans am Brandenburger Tor in Berlin feiern. Viele Fans nehmen auch mit kleineren Veranstaltungen vorlieb. Und hier ist in fast jeder Stadt etwas geboten. Auch in der Lausitz bereitet man sich auf die EM vor. In Städten wie Cottbus, Eisenhüttenstadt, Finsterwalde, Bischofswerda, Bautzen und auch Zittau dürfen sich die Fans auf Public Viewing – wenn auch im kleineren Rahmen – freuen. Wichtig ist dabei, welche Spiele übertragen werden. An den meisten Standorten sind es Minimum die Spiele mit deutscher Beteiligung.
Der Terminplan der Deutschen bei der EM
Nicht nur die Großveranstalter müssen planen, auch die Fans müssen beizeiten sehen, wann die deutsche Nationalmannschaft spielt und ob noch weitere Partien favorisiert werden. Der Terminplan ist für diejenigen, die alle Spiele sehen wollen, mehr als straff. Interessant sind aber auf jeden Fall die Spiele der Deutschen:
Sonntag, 12. Juni, 21 Uhr: Deutschland – Ukraine
Donnerstag, 16. Juni, 21 Uhr: Deutschland – Polen
Dienstag, 21. Juni, 18 Uhr: Nordirland – Deutschland
Samstag, 25. Juni, 15 Uhr: wenn Deutschland Gruppenzweiter wird
Samstag, 25. Juni, 18 Uhr oder Sonntag, 26. Juni, 15 Uhr: wenn Deutschland Gruppendritter wird
Sonntag, 26. Juni, 18 Uhr: wenn Deutschland Gruppensieger wird
Donnerstag, 30. Juni, 21 Uhr oder Freitag, 01. Juli, 21 Uhr oder Samstag, 02. Juli, 21 Uhr oder Sonntag, 03. Juli, 21 Uhr: wenn Deutschland das Achtelfinalspiel gewinnt
Mittwoch, 06. Juli, 21 Uhr oder Donnerstag, 07. Juli, 21 Uhr: wenn Deutschland das Viertelfinalspiel gewinnt
Sonntag, 10. Juli, 21 Uhr: wenn Deutschland ins Finale kommt
Die Chancen der deutschen Nationalmannschaft
Der Besuch bei Public Viewing Veranstaltungen richtet sich natürlich auch danach, wie gut die Deutschen abschneiden. Als amtierender Weltmeister sind die Erwartungen entsprechend hoch – die Wettquoten allerdings relativ niedrig, was man daran sieht, dass Deutschland zum Favoritenkreis gehört:
Bei einem Gruppensieg liegen die Quoten im Schnitt bei 1,37.
Beim Erreichen des Achtelfinales gibt es lediglich eine Quote von 1,02, was daran liegt, dass sich drei von vier Mannschaften aus der Gruppenphase dafür qualifizieren können.
Erreicht Deutschland das Viertelfinale gibt es eine Durchschnittsquote von 1,27.
Bei 1,79 liegt die Durchschnittsquote, wenn Deutschland das Halbfinale erreicht.
Steht Deutschland im Finale, gibt es die Quote 2,67.
Wer auf Deutschland als Europameister setzt, kann mit einer Durchschnittsquote von 4,18 rechnen.
Kurzer Blick in die Geschichte
Würde man den Erfolg nach der Geschichte der Europameisterschaft beurteilen, hätte auch hier Deutschland sehr gute Karten. Seit 1960 wird die EM ausgetragen. Von 14 vergebenen Titel gingen drei nach Deutschland und drei nach Spanien. Diese beiden Länder führen somit die Rangliste an. Die deutsche Nationalmannschaft wurde zudem dreimal Vize-Europameister, erreichte also sechsmal das Finale und stand insgesamt achtmal im Halbfinale. Auf Platz 3 folgt Frankreich mit zwei Titeln und die Länder Russland, Italien, Tschechien, Niederlande, Dänemark und Griechenland mit je einem Europameistertitel.
Das Public Viewing gehört bei Großveranstaltungen schon längst mit dazu – wenngleich es die Fanmeilen noch gar nicht so lange gibt. Begonnen hat alles zur Fußball-WM 2006, die in Deutschland stattfand. Da nur sehr wenige Eintrittskarten in den freien Verkauf gelangten, viele Fans die Spiele aber nicht nur vor dem heimischen Fernseher verfolgen wollten, musste eine Lösung her. Das Organisationskomitee forderte deshalb von der FIFA die Übertragung der Fußballspiele auf Großleinwänden. In diesem Jahr feiert das Public Viewing somit seinen zehnten Geburtstag in Deutschland. Der Eintritt zu solchen Veranstaltungen ist im Übrigen frei. Veranstaltet werden die Fanmeilen an zentralen Orten in Großstädten, beispielsweise am Brandenburger Tor in Berlin, aber auch in zahlreichen Stadien, wie etwa in Hannover, Frankfurt, Bremen oder München. Zudem kommen Veranstaltungsorte wie Marktplätze, Biergärten, Festplätze, Bürgerhäuser oder sogar Kinos. Es wird also wieder hoch hergehen im Sommer 2016. Und womöglich erleben wir ja gemeinsam ein weiteres Sommermärchen.
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