In den Tagebauen Jänschwalde und Welzow-Süd werden die archäologischen Arbeiten und Ausgrabungen in den nächsten Jahren weitergeführt. Dazu haben der Bergbaubetreiber LEAG und das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum einen entsprechenden Vertrag für weitere fünf Jahre geschlossen. Im Fokus der Untersuchungen liegt unter anderem die Zuckerstraße im Tagebau Welzow-Süd. Sie war im Mittelalter eine bedeutende Handelsstraße. Auch im Vorfeld des Tagebaus Jänschwalde werden weitere mittelalterliche Felder untersucht.
LEAG teilte dazu mit:
Mit der Finanzierung und Unterstützung dieser Arbeiten kommt das Bergbauunternehmen seiner Verpflichtung nach dem Brandenburgischen Denkmalschutzgesetz nach. Auf dieser Grundlage ist es für das Landesamt möglich, die bisher erfolgreichen Arbeiten kontinuierlich fortzuführen. „Tagtäglich und ganzjährig sind in beiden Tagebauen bis zu 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Bodendenkmalschutz tätig. Die großflächigen Untersuchungen ermöglichen es uns, in der Art eines XXL-Puzzle landesarchäologisch wichtige Themen, wie bronzezeitliche Siedlungsräume, Straßenforschung oder frühe Flurgliederung zu bearbeiten“, so Dr. Eberhard Bönisch, Referatsleiter Braunkohlenarchäologie beim Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum.
„Wir schätzen die Bedeutung der archäologischen Untersuchungen für die Aufarbeitung unserer Kultur und Geschichte hoch ein. Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln führen wir die erfolgreiche Zusammenarbeit und Unterstützung fort. Die LEAG bleibt für die brandenburgischen Archäologen somit ein verlässlicher Partner“, so Thomas Penk, Leiter Rekultivierung und Umsiedlungsmanagement der Lausitz Energie Bergbau AG.
Welzow-Süd
Ein Schwerpunkt-Denkmal bleibt die Zuckerstraße (Niederstraße) im Tagebau Welzow-Süd. Was heute ein unauffälliger sandiger Waldweg ist, war im Mittelalter eine bedeutende Handelsstraße zwischen Mitteldeutschland und Schlesien, die im Territorium auf einer bis zu 500 Meter breiten Trasse immer wieder verlegt wurde.
Jänschwalde
Das Highlight der letzten Jahre, die Jagd- und Schlachtplätze aus der Zeit des Neandertalers vor 128.000 Jahren, haben den Fundplatz Tagebau Jänschwalde berühmt gemacht. Im Vorfeld des Tagebaus Jänschwalde werden in nächster Zeit mittelalterliche Felder untersucht. Innerhalb verschiedener Grießener Ackerschläge haben sich Anhaltspunkte für eine noch ältere Flurgliederung ergeben, denen die Wissenschaftler nachgehen wollen. Auch wollen sich die Archäologen weiterhin mit den Holzkohlenmeilern, Objekte der vorindustriellen Energieerzeugung, beschäftigen. Ein Forschungsprojekt gemeinsam mit der BTU Cottbus-Senftenberg soll Fragen nach dem Zeitraum der Köhlerei, dem Holzbedarf und den Abnehmern der Holzkohle nachgehen.
red/pm
Bild: Leag