Am späten Montagvormittag ging es wieder los – betrügerische Anrufer versuchen, Rentnerinnen und Rentner zu betrügen. In der Spremberger Vorstadt braucht eine angebliche Enkelin Geld, da sie Probleme bei Immobiliengeschäften hat. Die Seniorin fällt nicht auf das Anliegen herein, legt auf und informiert die Polizei. In Sandow drehte es sich wenig später um 50.000 Euro für eine Eigentumswohnung. Die 75-Jährige war hellwach und rief die Polizei an.
Ein 86 Jahre alter Kiekebuscher wurde am Nachmittag in mehrere Telefonate mit einem männlichen Betrüger verwickelt. Erst nach der Ankündigung, die Polizei zu informieren, ließ der Betrüger von seinen Plänen ab.
In Drebkau sollte eine 80-jährige Rentnerin um 30.000 Euro erleichtert werden. Auf die Entgegnung, dass sie gar keine Enkel hat, wurde aus dem Enkel schnell der Großneffe! Trotzdem ging die Frau zu ihrem Geldinstitut, um das Geld von ihrem Konto zu holen. Eine besonders aufmerksame Mitarbeiterin informierte die Polizei und verhinderte so diesen Betrug.
Ganz anders verlief dagegen ein Betrug in Vetschau (Oberspreewald-Lausitz). Betrüger erbeuteten am Montag mit dem sogenannten „Enkeltrick“ mehrere zehntausend Euro von einem Senior aus Vetschau. Ein vermeintlicher Enkel hatte sich telefonisch bei ihm gemeldet und erklärt, Geld für einen Autokauf zu benötigen. Der Vetschauer übergab später das Geld an einen zirka 60 Jahre alten Mann mit grauem Haar und akzentfreier deutscher Aussprache. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.
Deshalb in diesem Zusammenhang nochmals folgende wichtige Hinweise der Polizei, über die alle Verwandten unbedingt mit ihren Angehörigen sprechen sollten:
Angebliche „Enkel“ (Nichten, Neffen) rufen immer wieder bei älteren Bürgern an und schildern ausgedachte Notlagen (Autounfälle, Geldnot wegen Haus- oder Wohnungskauf, hohe Arzt- oder Anwaltskosten usw.).
Sie bitten darum, in diesen schlimmen Situationen zu helfen. Dabei handelt es sich immer um finanzielle Unterstützungen in Höhe von mehreren tausend Euro. Meist wird zuerst gefragt, ob die Bargeldsumme auch sofort zur Verfügung steht. Wenn das nicht der Fall ist, sollen die älteren Mitbürger überredet werden, zur Bank zu gehen und das Geld vom Konto oder vom Sparbuch abzuheben. Dann wird erklärt, dass man persönlich nicht in der Lage ist, selbst vorbeizukommen, um das Geld abzuholen und deshalb einen guten Freund oder Bekannten schicken wird, der das Geld in Empfang nimmt.
So können Sie sich schützen:
Nennen Sie keine Namen Ihrer wirklichen Enkel/ Verwandten. Geben Sie keine Auskünfte über Ihre Ersparnisse. Heben Sie aus diesem Anlass kein Geld von Ihrem Konto oder Sparbuch ab. Bestehen Sie auf einer persönlichen Kontaktaufnahme. Informieren Sie sich über die wirkliche Notlage eines Enkels/ Verwandten bei Ihren Kindern oder in der Verwandtschaft. Übergeben Sie niemals Geld an fremde Personen. Informieren Sie umgehend die Polizei unter Notruf 110. Bewahren Sie keine großen Geldbeträge zu Hause auf.
pm/red