Trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen bleibt das regionale Handwerk ein wichtiger Partner für den neuen Eigentümer der Lausitzer Kraftwerke und Tagebaue. Das bekräftigte Dr. Helmar Rendez, Vorstandsvorsitzender der Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitz Energie Kraftwerke AG (Leag), während der Vollversammlung der Handwerkskammer Cottbus (HWK) am Donnerstagabend.
In den ersten neun Monaten 2016 wurden im Lausitzer Revier über 311 Millionen Euro an rund 860 Unternehmen – darunter etliche Handwerksbetriebe – ausgegeben. Allerdings sei das Marktumfeld schwierig. An der einen oder anderen Stelle müsse der Gürtel künftig enger geschnallt werden.
Das regionale Handwerk und die Energiewirtschaft sind seit Jahrzehnten eng miteinander verbunden. Handwerksbetriebe bauen und warten Kohle- Förderbänder, sie liefern und verkabeln die Steuerungstechnik in den Kraftwerken und sie modernisieren die Betriebsstandorte. Darüber hinaus verfügen die Leag-Beschäftigten über eine hohe Kaufkraft, von der wiederum Bäcker, Fleischer, Friseure, Autohändler und viele mehr profitieren.
HWK-Präsident Peter Dreißig setzt auf den Energiemix. “Wir stehen zur Energiewende und setzen langfristig auf die Erneuerbaren. Aber solange die Probleme der Speicherung und des umfassenden Netzausbaus nicht gelöst sind, führt kein Weg an der Braunkohle aus der Lausitz vorbei.” Man wisse, dass diese Brückentechnologie endlich ist. “Deshalb haben wir uns mit Partnern auf den Weg gemacht, den Strukturwandel in der Lausitz selbst zu gestalten. Dafür brauchen wir finanzielle Unterstützung in Größenordnungen”, so der Präsident der Handwerkskammer Cottbus.
“Die Braunkohleverstromung sichere die Umsetzung der Energiewende und begleite den Strukturwandel in der Lausitz”, so Helmar Rendez. Er kämpft für eine Zukunft des Rohstoffes, die sich noch mindestens über die nächsten 30 Jahre erstreckt. “Die Energiewirtschaft hat in der Lausitz eine lange Tradition. Wir sind hier zu Hause und fühlen uns mit der Region verbunden.”
pm/red