Der Bundesminister für Entwicklung und Zusammenarbeit, Dr. Gerd Müller, nahm die Einladung des CDU-Ortsverbandes Spremberg zu einer Diskussionsveranstaltung im „Hotel Georgenberg“ am 06.05.2019 gern an. „Als wir uns 2014 mit Gerd Müller im Spremberger „Schweitzergarten“ getroffen haben, lag der Zustrom hunderttausender Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten des Nahen Ostens noch in der Zukunft. Bereits damals haben wir uns die Frage gestellt, wie Fluchtbewegungen nach Europa im Sinne aller Menschen möglichst unterbunden werden können.“ leitete Raik Nowka, Vorsitzender der CDU Spree- Neiße die Veranstaltung ein. Dabei begrüßte er mit dem Neuhausener Bürgermeister Dieter Perko auch einen „Afrikaexperten“, denn Neuhausen unterhält seit 2017 eine sehr aktive Partnerschaft zur Zentralafrikanischen Gemeinde Bayanga.
Gerd Müller berichtete anschaulich und lebendig über die Maßnahmen seines Ministeriums in den letzten Jahren. So finanziert Deutschland in den Flüchtlingslagern entlang der syrischen Grenze den Schulunterricht für die syrischen
Kinder. Ohne diese Maßnahme hätten diese Kinder keine Chance auf Bildung und damit wäre ein weiterer Grund gesetzt, die Lager in Richtung Europa zu verlassen. Neben der Sicherstellung von Unterkünften, Kleidung und Nahrung muss auch die Zukunftsperspektive für geflüchtete Kinder erhalten werden.
Doch das Krisenmanagement im Kriegsfall und nach Naturkatastrophen ist nur ein Bruchteil des deutschen Einsatzes in der Welt. Gerd Müller, der sich selbst auch als „Afrikaminister“ bezeichnet, sieht den Schwerpunkt in der langfristigen Entwicklungspolitik auf dem afrikanischen Kontinent, der von sehr unterschiedlichen klimatischen und politischen Bedingungen geprägt ist. Deshalb ist der Grundsatz deutscher Entwicklungshilfe, konkrete Projekte
gemeinsam mit den Menschen vor Ort umzusetzen. „Wir helfen den Menschen, die selbst etwas verändern wollen.“, betonte der Minister. Gelder werden nicht pauschal vergeben, sondern nur Projekte unterstützt. In Ländern, die keine Anstrengungengegen Korruption, für die Gleichberechtigung der Frauen und Familienplanung unternehmen, wird die Unterstützung zurück gefahren.
Die größte Herausforderung für die Zukunft Afrikas ist die Bevölkerungsentwicklung. Ohne Änderung der Familienplanung ist bis 2050 eine Verdopplung der Bevölkerung zu erwarten. Das bedeutet eine Verschärfung der Probleme bei der Versorgung mit Wasser und Nahrung und der Schaffung von Jobs und zunehmende Flüchtlingsbewegungen nach Europa. Die Bundesregierung unterstützt deshalb in Zusammenarbeit mit den afrikanischen Regierungen Aufklärungskampagnen, den Aufbau von Gesundheitsstrukturen und Bildungsprojekten, insbesondere für Frauen.
Das Thema Energieversorgung kann für Afrika zur Chance werden. „Afrika kann mit Unterstützung zum Kontinent der grünen Energie werden.“, ist sich Minister Müller sicher. Das bietet auch eine große Chance für Investitionen deutscher Unternehmen in Afrika.
pm/red