Die Insel im Senftenberger See ist ein kleines Naturparadies und Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Daher koordiniert die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg derzeit die Erstellung eines Schutz-und Bewirtschaftungsplanes in Zusammenarbeit mit Planungsbüros und regionalen Akteuren. Ein erstes Treffen für den gemeinsamen Austausch findet im September statt.
Rund 250 Hektar misst die Insel die seit dem Jahr 1981 komplett unter Naturschutz steht. Es handelt sich dabei um die einstige Innenkippe des Tagebaus Niemtsch, die heute allseitig von Wasser umgeben ist. Eine Besonderheit ist, dass die Insel nicht wie andere Bergbaufolgelandschaften umfangreich saniert wurde. Als Folge ist der Zutritt zur Insel aufgrund der Rutschungsgefahr verboten. Die positive Kehrseite dieser Situation ist die Ungestörtheit, in der sich die Natur hier in weiten Abschnitten entwickeln konnte. Auf der Insel kommt es auch heute noch immer wieder zu Rutschungen und Abbrüchen des Bodens am Uferbereich. Aufgrund dieser Rutschungen entstehen fortlaufend Rohböden auf denen sich mit der Zeit Gräser ansiedeln, Sträucher und Bäume einwachsen. Diese natürliche Entwicklung beginnt immer wieder neu, seltene Lebensräume, wie Feuchte Heiden mit Glockenheide (Lebensraumtyp (LRT) 4010), Offene Grasflächen auf Binnendünen (LRT 2330) und Basenreiche Sandrasen (LRT 6120) entwickeln sich.
Neben verschiedenen Wildarten, wie Rot-und Schwarzwild, Dachs und Biber, nutzen unzählige Vogelarten, unter anderem Seeadler, Kormoran, Kranich, Gans sowie Fluss- und Trauerseeschwalbe das abgelegene Areal als Rückzugsraum.
Um die Insel schließt sich der Senftenberger See an, der als Nährstoffarmes Stillgewässer (LRT 3130) besonders artenreich und wertvoll ist. Teile des Sees zählen damit zu dem Natura 2000-Gebiet, welches insgesamt 890 Hektar umfasst. Der See wird touristisch genutzt und spielt im Bootstourismus sowie bei Anglern und in der Fischereiwirtschaft in der Region eine wichtige Rolle.
Managementplanung in der Region
Die Stiftung koordiniert die Planungen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz derzeit für die Gebiete Insel im Senftenberger See und Westmarkscheide Mariensumpf. Im Rahmen der Managementplanung sollen geeignete Schutz-und Bewirtschaftungspläne in Zusammenarbeit mit Planungsbüros, Vertretern der Gemeinden, des Tourismus, der Naturschutz,- Jagd,- Fischerei,- und Anglerverbänden, der örtlichen Bergbausanierungsgesellschaft, der Landesforst und weiteren Akteuren für die Gebiete entwickelt werden. Ein erstes Treffen ist für den 28. September geplant (Treffen der regionalen Arbeitsgruppe). Bis Ende 2018 sollen die Planungen abgeschlossen sein. In dieser Zeit werden regionale Arbeitsgruppen, Infoveranstaltungen und Exkursionen angeboten.
Ansprechpartner: Ulrich Schröder, 0355 / 4763664, Email: [email protected]
Foto: F. Meyer-RANA