In den schwierigen Zeiten der Corona-Krise bringt das Staatstheater Cottbus trotz geschlossener Türen den Genuss von Kunst und Kultur auf die Smartphones, PCs und Tablets der Menschen in der Region. Mit dem digitalen Spielplan ermöglichen Theatercrew, Schauspieler, Tänzer und Musiker nicht nur spannende Einblicke buchstäblich hinter die Kulissen der Theaterwelt, auch gibt es den Künstlern die Gelegenheit, in einer neuen digitalen Form mit dem Publikum in Verbindung zu bleiben. So spielte kürzlich ein Blechbläserquintett des Philharmonischen Orchesters unter anderem auf dem Dach, dem Balkon und vor den Türen des Staatstheaters, um die seltenen Impressionen in Bild und Ton festzuhalten. Unter anderem blieben aber auch Spaziergänger spontan stehen, um zum Beispiel den Klängen der „Fanfare pur précéder La Péri“ von Paul Dukas zu lauschen. Am Rande der Aufnahmen hatten wir mit Intendant René Serge Mund und Generalmusikdirektor Alexander Merzyn kurz die Gelegenheit über die aktuelle Probensituation und eine mögliche Öffnung des Theater Mitte Mai gesprochen.
Eindrücke vom musikalischen Filmdreh sowie das Interview mit Alexander Merzyn gibt es im Titelvideo zu sehen.
Die Staatstheater Cottbus teilte dazu mit:
Das Staatstheater Cottbus informiert über die aufgrund der Corona-Pandemie weitere Verlängerung der Aussetzung des Spielbetriebs in allen Spielstätten bis vorerst Sonntag, 17. Mai 2020. Bis dahin finden keine Vorstellungen in den Spielstätten des Hauses statt. Es wird versucht, den Probenbetrieb unter Einhaltung der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen eingeschränkt fortzuführen.
Die geplanten Premieren der Verdi-Oper „Otello“, des dreiteiligen Ballettabends „Straw!nsky“ und der Oper von Philip Glass „Satyagraha“ als Mehrspartenprojekt werden in die Intendanz von Stephan Märki verschoben, der seine Tätigkeit in Nachfolge von Dr. Serge Mund am 1. August 2020 beginnt, ohne dass derzeit bereits genaue Termine benannt werden können. Das Projekt „Beethoven Schwarz Weiß“, das 7. und 8. Philharmonische Konzert sowie der Tag der Offenen Tür und die Walzernacht finden nicht mehr statt.
„Bis zum Ende der Spielzeit“, so Intendant Dr. René Serge Mund, „können wir nur vage Vermutungen anstellen. Unser Ziel ist es, wenigstens eine Premiere mit verändertem Termin zu halten.“ Dabei handelt es sich um die Schauspiel-Uraufführung „Der Wald“, die Dramaturgin Wiebke Rüter zusammen mit Regisseur Gordon Kämmerer entwickelt. Eine verbindliche Aussage kann jedoch erst erfolgen, wenn der Spielbetrieb wiederaufgenommen werden darf. Solange üben und probieren die Künstler in den Theaterproberäumen maximal zu dritt oder zu Hause, werden Bühnen- und Kostümbilder gebaut bzw. angefertigt und wird der Kontakt mit den Zuschauern über die digitalen Kanäle aufrechterhalten. Die Kostümwerkstatt produziert im Akkord Gesichtsmasken. Alle technischen Bereiche bringen die Bühnen in Ordnung und verbessern die Arbeitsbedingungen. Die Verwaltung arbeitet teils im Theater, teils von zu Hause aus.
„Wir suchen“, so Dr. Serge Mund, „in der künstlerischen Leitung nach Wegen, trotz der widrigen Umstände lebendiges Theater zu machen und kreative Ideen dafür zu entwickeln, auch wenn der Spielbetrieb bis zum Sommer nur mit möglicherweise begrenzter Zuschauerzahl und unter Beachtung von Sicherheitsauflagen fortgeführt werden kann. Wir wollen diese Spielzeit nicht kampflos ad acta legen. Oberstes Gebot bleibt jedoch die Gesundheit und die Fürsorgepflicht gegenüber Publikum und Theaterbelegschaft.“
Ein kurzes Videogespräch mit René Serge Mund über die aktuelle Planungen:
Coronavirus in der Lausitz. Aktuelle Lage und Entscheidungen
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Red. / Presseinfo